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Hätte ich gewußt, daß Sie dieselben in <anchor type="b" n="2765" ana="13" xml:id="NidB70128"/>die <milestone unit="start" n="26396"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26396"/> Erhohlungen<anchor type="e" n="2765" ana="13" xml:id="NidE70128"/> einrücken würden, so hätte ich gern eine kleine Einleitung zu jedem Fragmente geschrieben, um den Nichtkenner des Dante in Ansehung des Zusammenhanges zu Hülfe zu kommen. Es ist mir recht lieb, daß diese Übersetzungen jetzt erscheinen, da ich vermuthlich noch <hi rend="overstrike:1">die</hi> nicht so bald an die Ausführung <anchor type="b" n="1025" ana="12" xml:id="NidB70936"/><anchor type="b" n="8436" ana="12" xml:id="NidB70614"/><anchor type="b" n="4086" ana="12" xml:id="NidB70963"/>des ganzen Werks<anchor type="e" n="4086" ana="12" xml:id="NidE70963"/><anchor type="e" n="8436" ana="12" xml:id="NidE70614"/><anchor type="e" n="1025" ana="12" xml:id="NidE70936"/> komme. 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Sie läßt anfragen: ob Ihnen einige Briefe <anchor type="b" n="11607" ana="11" xml:id="NidB70136"/>der <hi rend="family:Courier">Ninon</hi> de <hi rend="family:Courier">Lʼênclos</hi><anchor type="e" n="11607" ana="11" xml:id="NidE70136"/>, die <anchor type="b" n="11608" ana="12" xml:id="NidB70137"/>sie übersetzt<anchor type="e" n="11608" ana="12" xml:id="NidE70137"/>, willkommen seyn würden? – Ich denke, es wird am besten seyn, wenn Sie ihr nun selbst schreiben, was für Aufsätze Sie vorzüglich von Ihr wünschen, <hi rend="overstrike:1">Ich kenne</hi> und welche Bedingungen Sie ihr dafür machen können. Ich kenne sie nur aus <anchor type="b" n="11679" ana="12" xml:id="NidB70695"/>ihren Gedichten<anchor type="e" n="11679" ana="12" xml:id="NidE70695"/>, sie hat aber auch einen kleinen Roman <anchor type="b" n="8625" ana="12" xml:id="NidB70135"/><hi rend="underline:1">Das Blüthenalter der Empfindung</hi><anchor type="e" n="8625" ana="12" xml:id="NidE70135"/> geschrieben, und ist i<milestone unit="start" n="26592"/>[m Um]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="26592"/>gange eine sehr artige Frau.<lb/>Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in freundschaftlichem Andenken.<lb/>Ganz der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/>Viele Empfehlungen von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB70134"/>meinem Bruder<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE70134"/>, der diesen Winter hier bleiben wird, und ein Mitglied unsres häuslichen Cirkels ausmacht.<lb/><milestone unit="start" n="26398"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26398"/> An Herrn<lb/>Herrn W. 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Ich hätte ihn schon eher beantwortet, wenn ich nicht zugleich die Ausrichtung Ihres Auftrages an <span class="index-4290 tp-70124 ">Madame Mereau</span> hätte melden wollen, und diese zu sprechen fand ich nicht sogleich Gelegehneit. Doch davon nachher. Ich habe es mehr als Sie zu beklagen, daß Ihre Unpäßlichkeit und Ihre Reise mich Ihren Umgang in <span class="index-13 tp-70125 ">Dresden</span> so wenig genießen ließen. Vielleicht habe ich Gelegenheit nächsten Frühling meinen Schaden wieder einzubringen, und alsdann hofft <span class="index-23 tp-70129 ">meine Gattin</span> auch Ihre Bekanntschaft zu machen. Bis dahin läßt sie sich Ihnen und <span class="index-2802 tp-70126 ">Ihrer Frau Gemahlin</span> unbekannter Weise bestens empfehlen.<br>Das Honorar für <span class="index-11610 tp-70143 index-8476 tp-70141 ">die Fragmente aus dem </span><span class="index-11610 tp-70143 index-8476 tp-70141 index-35 tp-70127 ">Dante</span> habe ich richtig empfangen, und bin Ihnen sehr verbunden dafür. Ich glaubte nicht, daß Sie davon Gebrauch machen würden, und nur in dieser Voraussetzung ließ ich mir das Manuskript zurück erbitten, weil ich keine andre Abschrift davon besaß. Hätte ich gewußt, daß Sie dieselben in <span class="index-2765 tp-70128 ">die </span><span class="index-2765 tp-70128 notice-26396 ">[2]</span><span class="index-2765 tp-70128 "> Erhohlungen</span> einrücken würden, so hätte ich gern eine kleine Einleitung zu jedem Fragmente geschrieben, um den Nichtkenner des Dante in Ansehung des Zusammenhanges zu Hülfe zu kommen. Es ist mir recht lieb, daß diese Übersetzungen jetzt erscheinen, da ich vermuthlich noch <span class="overstrike-1 ">die</span> nicht so bald an die Ausführung <span class="index-1025 tp-70936 index-8436 tp-70614 index-4086 tp-70963 ">des ganzen Werks</span> komme. Ich bin jetzt sehr mit <span class="index-344 tp-70130 ">dem </span><span class="index-344 tp-70130 index-4 tp-70131 ">Shakespeare</span> beschäftigt, von dem wie ich hoffe <span class="index-17 tp-70132 ">der erste Theil</span> noch auf Ostern erscheinen soll.<br>Durch <span class="index-2764 tp-70144 ">das Taschenbuch</span> und das 3<span class="offset-4 underline-1 ">te</span> Stück der <span class="index-2765 tp-70691 ">Erhohlungen</span> haben Sie mir ein angenehmes Geschenk gemacht. Bey den letzten ist mirs besonders aufgefallen, daß alle Beyträge von rühmlich bekannten Schriftstellern herrühren. Bey einer solchen Wahl, die nur durch so ausgebreitete litterarische Verbindungen wie die Ihrigen, möglich wird, kann es Ihnen an der Fortdauer eines ausgezeichneten Beyfalls nicht fehlen.<br><span class="index-11611 tp-70148 ">Mein Urtheil</span> über <span class="index-810 tp-70140 index-11609 tp-70139 ">Hrn Tiedgeʼns</span><span class="index-11609 tp-70139 "> Episteln</span> werden Sie im Oktober <span class="index-1192 tp-74165 ">der Allg. Litt. Zeitung</span> finden, wenn es Sie interessiren kann. Ich schmeichle mir, daß es mit dem Ihrigen übereinstimmt, und daß auch Hr Tiedge selbst damit zufrieden seyn wird. <br><span class="index-4290 tp-70692 ">Madame Mereau</span> hat mir nicht zuverläßig, sondern <span class="notice-26397 ">[3]</span> unter dem Vorbehalt, wenn sie etwas hätte, Beyträge zu <span class="index-2764 tp-70693 ">Ihrem Taschenbuche</span> auf 1798 <span class="overstrike-1 ">angebo</span> versprochen. Zugleich hat sie sich auch geneigt geäußert, prosaische oder poëtische Aufsätze zu den <span class="index-2765 tp-70694 underline-1 ">Erhohlungen</span> beyzutragen. Sie läßt anfragen: ob Ihnen einige Briefe <span class="index-11607 tp-70136 ">der </span><span class="index-11607 tp-70136 family-courier ">Ninon</span><span class="index-11607 tp-70136 "> de </span><span class="index-11607 tp-70136 family-courier ">Lʼênclos</span>, die <span class="index-11608 tp-70137 ">sie übersetzt</span>, willkommen seyn würden? – Ich denke, es wird am besten seyn, wenn Sie ihr nun selbst schreiben, was für Aufsätze Sie vorzüglich von Ihr wünschen, <span class="overstrike-1 ">Ich kenne</span> und welche Bedingungen Sie ihr dafür machen können. Ich kenne sie nur aus <span class="index-11679 tp-70695 ">ihren Gedichten</span>, sie hat aber auch einen kleinen Roman <span class="index-8625 tp-70135 underline-1 ">Das Blüthenalter der Empfindung</span> geschrieben, und ist i<span class="notice-26592 ">[m Um]</span>gange eine sehr artige Frau.<br>Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in freundschaftlichem Andenken.<br>Ganz der Ihrige<br>AWSchlegel<br>Viele Empfehlungen von <span class="index-8 tp-70134 ">meinem Bruder</span>, der diesen Winter hier bleiben wird, und ein Mitglied unsres häuslichen Cirkels ausmacht.<br><span class="notice-26398 ">[4]</span> An Herrn<br>Herrn W. G. 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Ab 1776 war er als Lehrer in Dessau beschäftigt. Ein Jahr später brach er zu einer dreijährigen Reise auf, die ihn durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz sowie Norditalien führte. Anschließend lebte Becker als Privatier in Leipzig. Becker lehrte von 1782 bis 1795 als Professor der Moralphilosophie und der Geschichte an der Ritterakademie Dresden. In der Folge erhielt er eine Anstellung als Inspektor der Antikensammlung und des Münzkabinetts in Dresden. Das Jahr 1784/85 verbrachte Becker in Österreich und Italien und übernahm nach seiner Rückkehr nach Dresden das Amt des Museumsdirektors. Neben seinen Übersetzertätigkeiten wirkte Becker insbesondere als Herausgeber zahlreicher Periodika, zu denen die in Leipzig erschienene „Litteratur und Kunst“ (1775–1776), „Erholungen“ (1796–1810) wie auch „W. G. 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Bis dahin läßt sie sich Ihnen und <anchor type="b" n="2802" ana="11" xml:id="NidB70126"/>Ihrer Frau Gemahlin<anchor type="e" n="2802" ana="11" xml:id="NidE70126"/> unbekannter Weise bestens empfehlen.<lb/>Das Honorar für <anchor type="b" n="11610" ana="12" xml:id="NidB70143"/><anchor type="b" n="8476" ana="12" xml:id="NidB70141"/>die Fragmente aus dem <anchor type="b" n="35" ana="11" xml:id="NidB70127"/>Dante<anchor type="e" n="35" ana="11" xml:id="NidE70127"/><anchor type="e" n="8476" ana="12" xml:id="NidE70141"/><anchor type="e" n="11610" ana="12" xml:id="NidE70143"/> habe ich richtig empfangen, und bin Ihnen sehr verbunden dafür. Ich glaubte nicht, daß Sie davon Gebrauch machen würden, und nur in dieser Voraussetzung ließ ich mir das Manuskript zurück erbitten, weil ich keine andre Abschrift davon besaß. Hätte ich gewußt, daß Sie dieselben in <anchor type="b" n="2765" ana="13" xml:id="NidB70128"/>die <milestone unit="start" n="26396"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26396"/> Erhohlungen<anchor type="e" n="2765" ana="13" xml:id="NidE70128"/> einrücken würden, so hätte ich gern eine kleine Einleitung zu jedem Fragmente geschrieben, um den Nichtkenner des Dante in Ansehung des Zusammenhanges zu Hülfe zu kommen. Es ist mir recht lieb, daß diese Übersetzungen jetzt erscheinen, da ich vermuthlich noch <hi rend="overstrike:1">die</hi> nicht so bald an die Ausführung <anchor type="b" n="1025" ana="12" xml:id="NidB70936"/><anchor type="b" n="8436" ana="12" xml:id="NidB70614"/><anchor type="b" n="4086" ana="12" xml:id="NidB70963"/>des ganzen Werks<anchor type="e" n="4086" ana="12" xml:id="NidE70963"/><anchor type="e" n="8436" ana="12" xml:id="NidE70614"/><anchor type="e" n="1025" ana="12" xml:id="NidE70936"/> komme. Ich bin jetzt sehr mit <anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB70130"/>dem <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB70131"/>Shakespeare<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE70131"/><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE70130"/> beschäftigt, von dem wie ich hoffe <anchor type="b" n="17" ana="12" xml:id="NidB70132"/>der erste Theil<anchor type="e" n="17" ana="12" xml:id="NidE70132"/> noch auf Ostern erscheinen soll.<lb/>Durch <anchor type="b" n="2764" ana="13" xml:id="NidB70144"/>das Taschenbuch<anchor type="e" n="2764" ana="13" xml:id="NidE70144"/> und das 3<hi rend="offset:4;underline:1">te</hi> Stück der <anchor type="b" n="2765" ana="13" xml:id="NidB70691"/>Erhohlungen<anchor type="e" n="2765" ana="13" xml:id="NidE70691"/> haben Sie mir ein angenehmes Geschenk gemacht. Bey den letzten ist mirs besonders aufgefallen, daß alle Beyträge von rühmlich bekannten Schriftstellern herrühren. Bey einer solchen Wahl, die nur durch so ausgebreitete litterarische Verbindungen wie die Ihrigen, möglich wird, kann es Ihnen an der Fortdauer eines ausgezeichneten Beyfalls nicht fehlen.<lb/><anchor type="b" n="11611" ana="12" xml:id="NidB70148"/>Mein Urtheil<anchor type="e" n="11611" ana="12" xml:id="NidE70148"/> über <anchor type="b" n="11609" ana="12" xml:id="NidB70139"/><anchor type="b" n="810" ana="11" xml:id="NidB70140"/>Hrn Tiedgeʼns<anchor type="e" n="810" ana="11" xml:id="NidE70140"/> Episteln<anchor type="e" n="11609" ana="12" xml:id="NidE70139"/> werden Sie im Oktober <anchor type="b" n="1192" ana="13" xml:id="NidB74165"/>der Allg. Litt. Zeitung<anchor type="e" n="1192" ana="13" xml:id="NidE74165"/> finden, wenn es Sie interessiren kann. 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Sie läßt anfragen: ob Ihnen einige Briefe <anchor type="b" n="11607" ana="11" xml:id="NidB70136"/>der <hi rend="family:Courier">Ninon</hi> de <hi rend="family:Courier">Lʼênclos</hi><anchor type="e" n="11607" ana="11" xml:id="NidE70136"/>, die <anchor type="b" n="11608" ana="12" xml:id="NidB70137"/>sie übersetzt<anchor type="e" n="11608" ana="12" xml:id="NidE70137"/>, willkommen seyn würden? – Ich denke, es wird am besten seyn, wenn Sie ihr nun selbst schreiben, was für Aufsätze Sie vorzüglich von Ihr wünschen, <hi rend="overstrike:1">Ich kenne</hi> und welche Bedingungen Sie ihr dafür machen können. Ich kenne sie nur aus <anchor type="b" n="11679" ana="12" xml:id="NidB70695"/>ihren Gedichten<anchor type="e" n="11679" ana="12" xml:id="NidE70695"/>, sie hat aber auch einen kleinen Roman <anchor type="b" n="8625" ana="12" xml:id="NidB70135"/><hi rend="underline:1">Das Blüthenalter der Empfindung</hi><anchor type="e" n="8625" ana="12" xml:id="NidE70135"/> geschrieben, und ist i<milestone unit="start" n="26592"/>[m Um]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="26592"/>gange eine sehr artige Frau.<lb/>Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in freundschaftlichem Andenken.<lb/>Ganz der Ihrige<lb/>AWSchlegel<lb/>Viele Empfehlungen von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB70134"/>meinem Bruder<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE70134"/>, der diesen Winter hier bleiben wird, und ein Mitglied unsres häuslichen Cirkels ausmacht.<lb/><milestone unit="start" n="26398"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26398"/> An Herrn<lb/>Herrn W. 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Das Jahr 1784/85 verbrachte Becker in Österreich und Italien und übernahm nach seiner Rückkehr nach Dresden das Amt des Museumsdirektors. Neben seinen Übersetzertätigkeiten wirkte Becker insbesondere als Herausgeber zahlreicher Periodika, zu denen die in Leipzig erschienene „Litteratur und Kunst“ (1775–1776), „Erholungen“ (1796–1810) wie auch „W. G. Beckers Taschenbuch zum geselligen Vergnügen“ (1815–1829) gehörten.', '39_geschlecht' => 'm', '39_dbid' => '115833706 ', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D731-074-2@', '39_werke' => 'Becker, Wilhelm Gottlieb: Das Liebesgrab. Ein Schauspiel mit Gesang in 3 Akten. Heidelberg 1779. Becker, Wilhelm Gottlieb: Augusteum. Dresdens antike Denkmäler enthaltend. 3 Bde. Leipzig u.a. 1804–1812. Becker, Wilhelm Gottlieb: Naturgeschichte des Plauischen Grundes bei Dresden. Nürnberg 1801.', '39_sekliteratur' => 'Böttiger, Carl August: Wilhelm Gottlieb Becker. Eine biographische Skizze. In: Morgenblatt für gebildete Stände. 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[1] Jena d. 1 Dec. 1796
Werthester Freund!
Ihren freundschaftlichen Brief hat Hr Doktor Vater die Güte h gehabt, mir zu überbringen. Ich hätte ihn schon eher beantwortet, wenn ich nicht zugleich die Ausrichtung Ihres Auftrages an Madame Mereau hätte melden wollen, und diese zu sprechen fand ich nicht sogleich Gelegehneit. Doch davon nachher. Ich habe es mehr als Sie zu beklagen, daß Ihre Unpäßlichkeit und Ihre Reise mich Ihren Umgang in Dresden so wenig genießen ließen. Vielleicht habe ich Gelegenheit nächsten Frühling meinen Schaden wieder einzubringen, und alsdann hofft meine Gattin auch Ihre Bekanntschaft zu machen. Bis dahin läßt sie sich Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin unbekannter Weise bestens empfehlen.
Das Honorar für die Fragmente aus dem Dante habe ich richtig empfangen, und bin Ihnen sehr verbunden dafür. Ich glaubte nicht, daß Sie davon Gebrauch machen würden, und nur in dieser Voraussetzung ließ ich mir das Manuskript zurück erbitten, weil ich keine andre Abschrift davon besaß. Hätte ich gewußt, daß Sie dieselben in die [2] Erhohlungen einrücken würden, so hätte ich gern eine kleine Einleitung zu jedem Fragmente geschrieben, um den Nichtkenner des Dante in Ansehung des Zusammenhanges zu Hülfe zu kommen. Es ist mir recht lieb, daß diese Übersetzungen jetzt erscheinen, da ich vermuthlich noch die nicht so bald an die Ausführung des ganzen Werks komme. Ich bin jetzt sehr mit dem Shakespeare beschäftigt, von dem wie ich hoffe der erste Theil noch auf Ostern erscheinen soll.
Durch das Taschenbuch und das 3te Stück der Erhohlungen haben Sie mir ein angenehmes Geschenk gemacht. Bey den letzten ist mirs besonders aufgefallen, daß alle Beyträge von rühmlich bekannten Schriftstellern herrühren. Bey einer solchen Wahl, die nur durch so ausgebreitete litterarische Verbindungen wie die Ihrigen, möglich wird, kann es Ihnen an der Fortdauer eines ausgezeichneten Beyfalls nicht fehlen.
Mein Urtheil über Hrn Tiedgeʼns Episteln werden Sie im Oktober der Allg. Litt. Zeitung finden, wenn es Sie interessiren kann. Ich schmeichle mir, daß es mit dem Ihrigen übereinstimmt, und daß auch Hr Tiedge selbst damit zufrieden seyn wird.
Madame Mereau hat mir nicht zuverläßig, sondern [3] unter dem Vorbehalt, wenn sie etwas hätte, Beyträge zu Ihrem Taschenbuche auf 1798 angebo versprochen. Zugleich hat sie sich auch geneigt geäußert, prosaische oder poëtische Aufsätze zu den Erhohlungen beyzutragen. Sie läßt anfragen: ob Ihnen einige Briefe der Ninon de Lʼênclos, die sie übersetzt, willkommen seyn würden? – Ich denke, es wird am besten seyn, wenn Sie ihr nun selbst schreiben, was für Aufsätze Sie vorzüglich von Ihr wünschen, Ich kenne und welche Bedingungen Sie ihr dafür machen können. Ich kenne sie nur aus ihren Gedichten, sie hat aber auch einen kleinen Roman Das Blüthenalter der Empfindung geschrieben, und ist i[m Um]gange eine sehr artige Frau.
Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in freundschaftlichem Andenken.
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
Viele Empfehlungen von meinem Bruder, der diesen Winter hier bleiben wird, und ein Mitglied unsres häuslichen Cirkels ausmacht.
[4] An Herrn
Herrn W. G. Becker
Professor und Inspektor
der Antiken Wohlgeb.
in
Dresden
frey
Werthester Freund!
Ihren freundschaftlichen Brief hat Hr Doktor Vater die Güte h gehabt, mir zu überbringen. Ich hätte ihn schon eher beantwortet, wenn ich nicht zugleich die Ausrichtung Ihres Auftrages an Madame Mereau hätte melden wollen, und diese zu sprechen fand ich nicht sogleich Gelegehneit. Doch davon nachher. Ich habe es mehr als Sie zu beklagen, daß Ihre Unpäßlichkeit und Ihre Reise mich Ihren Umgang in Dresden so wenig genießen ließen. Vielleicht habe ich Gelegenheit nächsten Frühling meinen Schaden wieder einzubringen, und alsdann hofft meine Gattin auch Ihre Bekanntschaft zu machen. Bis dahin läßt sie sich Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin unbekannter Weise bestens empfehlen.
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Madame Mereau hat mir nicht zuverläßig, sondern [3] unter dem Vorbehalt, wenn sie etwas hätte, Beyträge zu Ihrem Taschenbuche auf 1798 angebo versprochen. Zugleich hat sie sich auch geneigt geäußert, prosaische oder poëtische Aufsätze zu den Erhohlungen beyzutragen. Sie läßt anfragen: ob Ihnen einige Briefe der Ninon de Lʼênclos, die sie übersetzt, willkommen seyn würden? – Ich denke, es wird am besten seyn, wenn Sie ihr nun selbst schreiben, was für Aufsätze Sie vorzüglich von Ihr wünschen, Ich kenne und welche Bedingungen Sie ihr dafür machen können. Ich kenne sie nur aus ihren Gedichten, sie hat aber auch einen kleinen Roman Das Blüthenalter der Empfindung geschrieben, und ist i[m Um]gange eine sehr artige Frau.
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AWSchlegel
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Herrn W. G. Becker
Professor und Inspektor
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Dresden
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