• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich August Rosen

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: London · Date: 18.06.1831
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich August Rosen
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: London
  • Date: 18.06.1831
    Manuscript
  • Provider: Marbach am Neckar, Deutsches Literaturarchiv
  • Classification Number: B:Schlegel, August Wilhelm 62.197
  • Number of Pages: 4 S., hs. m. U.
  • Incipit: „[1] Bonn d. 18ten Jun. 1831.
    Sie werden, mein hochgeehrtester Herr und Freund, über meine Trägheit erstaunt gewesen seyn, daß ich [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Bonn d. 18ten Jun. 1831.
Sie werden, mein hochgeehrtester Herr und Freund, über meine Trägheit erstaunt gewesen seyn, daß ich Ihnen in so langer Zei den Schluß des Briefes an T. J. Mackintosh nicht gesendet habe. Aber so geht es, wenn man einmal eine Arbeit unterbrochen hat; man kommt nicht leicht wieder hinein, besonders wenn man immerfort durch anderweitige Geschäfte gestört wird. Ich habe allerdings daran geschrieben, aber ich bin noch nicht fertig, und ich möchte nicht gern zu kurz abbrechen, besonders aber wünsche ich auf eine – pikante Weise zu schließen. Sie haben sehr wohl gethan, das Mspt nicht aus der Hand zu geben. Wenn Sie mit Anfang der Ferien nach Deutschland kommen, so bitte ich Sie es wieder mitzubringen. Da wir dann hoffentlich das Vergnügen haben werden, Sie hier zu sehen, so könnten Sie es mir selbst einhändigen; in entgegengesetzten Falle aus der nächsten Entfernung es durch den Postwagen senden. In Bezug auf den Zeitpunkt der Herausgabe ist bisher noch nichts versäumt worden. Der Augenblick war nicht opportun, da die Aufmerksamkeit des Publicums zu ausschließend auf andre Gegenstände gelenkt war. Wird die Ostindische Frage gleich nach der Reform-Bill in der ersten Abtheilung der Sitzung des Parlamentes vorgenommen werden? Wird sie in dem kurzen Zeitraum bis zur Mitte Septembers beendigt werden können? Ich gedenke selbst um diese Zeit nach England zu kommen, und die nöthigen Anstalten zur Publication zu treffen. Wenn Sie also diesesmal die Zeit der Ferien über nicht einen Besuch in Deutschland machen, so behalten Sie das Mspt, und legen es nur im Falle einer längeren Abwesenheit von London bei der Preußischen Gesandtschaft nieder; versteht sich, versiegelt mit meiner Adresse.
Noch habe ich eine Bitte an Sie. Die Buchhandlung Treuttel. jun. & Richter, der ich unglücklicher Weise die Commission des Râmây. gegeben, ist dabei unerhört nachläßig gewesen. Sie haben mir nicht einmal den Empfang der 25 Subscribenten-Exemplare gemeldet. Ich hatten ihnen geschrieben, sie möchten die mir von dem Subscriptionspreise zustehende Hälfte, also £. 25, – an die Casse der Herren James Cazenove & Co (Union CourtBroad Street) [2] abgeben; diese haben mir den Empfang nicht gemeldet; ich vermuthe also, daß es nicht geschehen ist. Gehen Sie doch gefälligst in die Buchhandlung, mahnen Sie die Herren in meinem Namen, und erkundigen Sie sich, wie es mit dem ganzen Subscriptions-Wesen steht. Die litterarischen Neuigkeiten unsers Faches verspare ich auf Ihre Hieherkunft. Der Commentar zum Hitop. ist fertig gedruckt, von mir sind allerlei kleine Zuthaten dabei. Vom 2ten Bande des Ram. werden jetzt die letzten Bogen gedruckt, ich werde ihn aber nicht eher ausgeben, als bis die Übersetzung ganz fertig ist, der ich gern alle mögliche Vollendung geben möchte. Leben Sie recht wohl, ich wünsche Ihnen von Herzen das beste Gedeihen bei Ihrer gelehrten Thätigkeit, und bitte Sie an meine freundschaftlichen Gesinnungen und meine treue Bundesgenossenschaft zu glauben.
Ganz der Ihrige
AWvSchlegel
[3] [leer]
[4] To
Dr. Frederic Rosen
professor of
the University of
London
– 16 Speldhurst Street
– Burton Crescent
London
fr.
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[1] Bonn d. 18ten Jun. 1831.
Sie werden, mein hochgeehrtester Herr und Freund, über meine Trägheit erstaunt gewesen seyn, daß ich Ihnen in so langer Zei den Schluß des Briefes an T. J. Mackintosh nicht gesendet habe. Aber so geht es, wenn man einmal eine Arbeit unterbrochen hat; man kommt nicht leicht wieder hinein, besonders wenn man immerfort durch anderweitige Geschäfte gestört wird. Ich habe allerdings daran geschrieben, aber ich bin noch nicht fertig, und ich möchte nicht gern zu kurz abbrechen, besonders aber wünsche ich auf eine – pikante Weise zu schließen. Sie haben sehr wohl gethan, das Mspt nicht aus der Hand zu geben. Wenn Sie mit Anfang der Ferien nach Deutschland kommen, so bitte ich Sie es wieder mitzubringen. Da wir dann hoffentlich das Vergnügen haben werden, Sie hier zu sehen, so könnten Sie es mir selbst einhändigen; in entgegengesetzten Falle aus der nächsten Entfernung es durch den Postwagen senden. In Bezug auf den Zeitpunkt der Herausgabe ist bisher noch nichts versäumt worden. Der Augenblick war nicht opportun, da die Aufmerksamkeit des Publicums zu ausschließend auf andre Gegenstände gelenkt war. Wird die Ostindische Frage gleich nach der Reform-Bill in der ersten Abtheilung der Sitzung des Parlamentes vorgenommen werden? Wird sie in dem kurzen Zeitraum bis zur Mitte Septembers beendigt werden können? Ich gedenke selbst um diese Zeit nach England zu kommen, und die nöthigen Anstalten zur Publication zu treffen. Wenn Sie also diesesmal die Zeit der Ferien über nicht einen Besuch in Deutschland machen, so behalten Sie das Mspt, und legen es nur im Falle einer längeren Abwesenheit von London bei der Preußischen Gesandtschaft nieder; versteht sich, versiegelt mit meiner Adresse.
Noch habe ich eine Bitte an Sie. Die Buchhandlung Treuttel. jun. & Richter, der ich unglücklicher Weise die Commission des Râmây. gegeben, ist dabei unerhört nachläßig gewesen. Sie haben mir nicht einmal den Empfang der 25 Subscribenten-Exemplare gemeldet. Ich hatten ihnen geschrieben, sie möchten die mir von dem Subscriptionspreise zustehende Hälfte, also £. 25, – an die Casse der Herren James Cazenove & Co (Union CourtBroad Street) [2] abgeben; diese haben mir den Empfang nicht gemeldet; ich vermuthe also, daß es nicht geschehen ist. Gehen Sie doch gefälligst in die Buchhandlung, mahnen Sie die Herren in meinem Namen, und erkundigen Sie sich, wie es mit dem ganzen Subscriptions-Wesen steht. Die litterarischen Neuigkeiten unsers Faches verspare ich auf Ihre Hieherkunft. Der Commentar zum Hitop. ist fertig gedruckt, von mir sind allerlei kleine Zuthaten dabei. Vom 2ten Bande des Ram. werden jetzt die letzten Bogen gedruckt, ich werde ihn aber nicht eher ausgeben, als bis die Übersetzung ganz fertig ist, der ich gern alle mögliche Vollendung geben möchte. Leben Sie recht wohl, ich wünsche Ihnen von Herzen das beste Gedeihen bei Ihrer gelehrten Thätigkeit, und bitte Sie an meine freundschaftlichen Gesinnungen und meine treue Bundesgenossenschaft zu glauben.
Ganz der Ihrige
AWvSchlegel
[3] [leer]
[4] To
Dr. Frederic Rosen
professor of
the University of
London
– 16 Speldhurst Street
– Burton Crescent
London
fr.
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