Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 339]
Code Context
/version-04-20/letters/view/12071" data-language=""></ul>
</div>
<div id="zoomImage" style="height:695px" class="open-sea-dragon" data-src="<?php echo $this->Html->url($dzi_imagesHand[0]) ?>" data-language="<?=$this->Session->read('Config.language')?>"></div>
$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-04-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<br>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<br>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<br>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<br>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<br>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<br><span class="weight-bold ">Donnerstag früh. </span>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<br>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <br>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<br>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.', 'isaprint' => true, 'isnewtranslation' => false, 'statemsg' => 'betamsg15', 'cittitle' => '', 'description' => 'August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein am 26.12.1810, Bern', 'adressatort' => 'Unknown', 'absendeort' => 'Bern <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004253-X">GND</a>', 'date' => '26.12.1810', 'adressat' => array( (int) 4677 => array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( [maximum depth reached] ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) ), 'adrCitation' => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein', 'absender' => array(), 'absCitation' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'percount' => (int) 1, 'notabs' => false, 'tabs' => array( 'text' => array( 'content' => 'Volltext Druck', 'exists' => '1' ), 'druck' => array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Druck' ), 'related' => array( 'data' => array( [maximum depth reached] ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) ), 'parallelview' => array( (int) 0 => '1', (int) 1 => '1', (int) 2 => '1' ), 'dzi_imagesHand' => array(), 'dzi_imagesDruck' => array( (int) 0 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-0.tif.jpg.xml', (int) 1 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-1.tif.jpg.xml', (int) 2 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-2.tif.jpg.xml' ), 'indexesintext' => array(), 'right' => 'druck', 'left' => 'text', 'handschrift' => array(), 'druck' => array( 'Bibliographische Angabe' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 212–214.', 'Incipit' => '„B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit [...]“' ), 'docmain' => array( 'ID' => '12071', 'project' => '1', 'timecreate' => '2018-06-06 17:10:37', 'timelastchg' => '2018-09-20 16:22:49', 'key' => 'AWS-aw-05nj', 'docTyp' => array( 'name' => 'Brief', 'id' => '36' ), '36_html' => 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<br>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<br>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<br>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<br>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<br>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<br><span class="weight-bold ">Donnerstag früh. </span>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<br>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <br>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<br>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.', '36_xml' => '<p>B[ern], den 26. Dezember 1810.<lb/>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<lb/>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<lb/>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<lb/>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<lb/>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<lb/>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<lb/><hi rend="weight:bold">Donnerstag früh. </hi>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<lb/>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <lb/>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<lb/>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.</p>', '36_xml_standoff' => 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<lb/>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<lb/>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<lb/>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<lb/>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<lb/>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<lb/>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<lb/><hi rend="weight:bold">Donnerstag früh. </hi>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<lb/>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <lb/>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<lb/>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1810-12-26', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_briefid' => 'Pange1940Dt_AWSanMdmdeStael_26121810', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_leitd' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 212–214.', '36_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_anmerkungextern' => 'Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.', '36_Relationen' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_Datum' => '1810-12-26', '36_facet_absender' => array( (int) 0 => 'August Wilhelm von Schlegel' ), '36_facet_absender_reverse' => array( (int) 0 => 'Schlegel, August Wilhelm von' ), '36_facet_adressat' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_facet_adressat_reverse' => array( (int) 0 => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de' ), '36_facet_absenderort' => array( (int) 0 => 'Bern' ), '36_facet_adressatort' => '', '36_facet_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_facet_datengeberhand' => '', '36_facet_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_facet_korrespondenten' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_Digitalisat_Druck_Server' => array( (int) 0 => 'AWS-aw-05nj-0.tif', (int) 1 => 'AWS-aw-05nj-1.tif', (int) 2 => 'AWS-aw-05nj-2.tif' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Letter', '_model_title' => 'Letter', '_model_titles' => 'Letters', '_url' => '' ), 'doctype_name' => 'Letters', 'captions' => array( '36_dummy' => '', '36_absender' => 'Absender/Verfasser', '36_absverif1' => 'Verfasser Verifikation', '36_absender2' => 'Verfasser 2', '36_absverif2' => 'Verfasser 2 Verifikation', '36_absbrieftyp2' => 'Verfasser 2 Brieftyp', '36_absender3' => 'Verfasser 3', '36_absverif3' => 'Verfasser 3 Verifikation', '36_absbrieftyp3' => 'Verfasser 3 Brieftyp', '36_adressat' => 'Adressat/Empfänger', '36_adrverif1' => 'Empfänger Verifikation', '36_adressat2' => 'Empfänger 2', '36_adrverif2' => 'Empfänger 2 Verifikation', '36_adressat3' => 'Empfänger 3', '36_adrverif3' => 'Empfänger 3 Verifikation', '36_adressatfalsch' => 'Empfänger_falsch', '36_absenderort' => 'Ort Absender/Verfasser', '36_absortverif1' => 'Ort Verfasser Verifikation', '36_absortungenau' => 'Ort Verfasser ungenau', '36_absenderort2' => 'Ort Verfasser 2', '36_absortverif2' => 'Ort Verfasser 2 Verifikation', '36_absenderort3' => 'Ort Verfasser 3', '36_absortverif3' => 'Ort Verfasser 3 Verifikation', '36_adressatort' => 'Ort Adressat/Empfänger', '36_adrortverif' => 'Ort Empfänger Verifikation', '36_datumvon' => 'Datum von', '36_datumbis' => 'Datum bis', '36_altDat' => 'Datum/Datum manuell', '36_datumverif' => 'Datum Verifikation', '36_sortdatum' => 'Datum zum Sortieren', '36_wochentag' => 'Wochentag nicht erzeugen', '36_sortdatum1' => 'Briefsortierung', '36_fremddatierung' => 'Fremddatierung', '36_typ' => 'Brieftyp', '36_briefid' => 'Brief Identifier', '36_purl_web' => 'PURL web', '36_status' => 'Bearbeitungsstatus', '36_anmerkung' => 'Anmerkung (intern)', '36_anmerkungextern' => 'Anmerkung (extern)', '36_datengeber' => 'Datengeber', '36_purl' => 'OAI-Id', '36_leitd' => 'Druck 1:Bibliographische Angabe', '36_druck2' => 'Druck 2:Bibliographische Angabe', '36_druck3' => 'Druck 3:Bibliographische Angabe', '36_internhand' => 'Zugehörige Handschrift', '36_datengeberhand' => 'Datengeber', '36_purlhand' => 'OAI-Id', '36_purlhand_alt' => 'OAI-Id (alternative)', '36_signaturhand' => 'Signatur', '36_signaturhand_alt' => 'Signatur (alternative)', '36_h1prov' => 'Provenienz', '36_h1zahl' => 'Blatt-/Seitenzahl', '36_h1format' => 'Format', '36_h1besonder' => 'Besonderheiten', '36_hueberlieferung' => 'Ãœberlieferung', '36_infoinhalt' => 'Verschollen/erschlossen: Information über den Inhalt', '36_heditor' => 'Editor/in', '36_hredaktion' => 'Redakteur/in', '36_interndruck' => 'Zugehörige Druck', '36_band' => 'KFSA Band', '36_briefnr' => 'KFSA Brief-Nr.', '36_briefseite' => 'KFSA Seite', '36_incipit' => 'Incipit', '36_textgrundlage' => 'Textgrundlage Sigle', '36_uberstatus' => 'Ãœberlieferungsstatus', '36_gattung' => 'Gattung', '36_korrepsondentds' => 'Korrespondent_DS', '36_korrepsondentfs' => 'Korrespondent_FS', '36_ermitteltvon' => 'Ermittelt von', '36_metadatenintern' => 'Metadaten (intern)', '36_beilagen' => 'Beilage(en)', '36_abszusatz' => 'Verfasser Zusatzinfos', '36_adrzusatz' => 'Empfänger Zusatzinfos', '36_absortzusatz' => 'Verfasser Ort Zusatzinfos', '36_adrortzusatz' => 'Empfänger Ort Zusatzinfos', '36_datumzusatz' => 'Datum Zusatzinfos', '36_' => '', '36_KFSA Hand.hueberleiferung' => 'Ãœberlieferungsträger', '36_KFSA Hand.harchiv' => 'Archiv', '36_KFSA Hand.hsignatur' => 'Signatur', '36_KFSA Hand.hprovenienz' => 'Provenienz', '36_KFSA Hand.harchivlalt' => 'Archiv_alt', '36_KFSA Hand.hsignaturalt' => 'Signatur_alt', '36_KFSA Hand.hblattzahl' => 'Blattzahl', '36_KFSA Hand.hseitenzahl' => 'Seitenzahl', '36_KFSA Hand.hformat' => 'Format', '36_KFSA Hand.hadresse' => 'Adresse', '36_KFSA Hand.hvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Hand.hzusatzinfo' => 'H Zusatzinfos', '36_KFSA Druck.drliteratur' => 'Druck in', '36_KFSA Druck.drsigle' => 'Sigle', '36_KFSA Druck.drbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Druck.drfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Druck.drvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Druck.dzusatzinfo' => 'D Zusatzinfos', '36_KFSA Doku.dokliteratur' => 'Dokumentiert in', '36_KFSA Doku.doksigle' => 'Sigle', '36_KFSA Doku.dokbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Doku.dokfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Doku.dokvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Doku.dokzusatzinfo' => 'A Zusatzinfos', '36_Link Druck.url_titel_druck' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Druck.url_image_druck' => 'Link zu Online-Dokument', '36_Link Hand.url_titel_hand' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Hand.url_image_hand' => 'Link zu Online-Dokument', '36_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_verlag' => 'Verlag', '36_anhang_tite0' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename0' => 'Image', '36_anhang_tite1' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename1' => 'Image', '36_anhang_tite2' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename2' => 'Image', '36_anhang_tite3' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename3' => 'Image', '36_anhang_tite4' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename4' => 'Image', '36_anhang_tite5' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename5' => 'Image', '36_anhang_tite6' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename6' => 'Image', '36_anhang_tite7' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename7' => 'Image', '36_anhang_tite8' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename8' => 'Image', '36_anhang_tite9' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename9' => 'Image', '36_anhang_titea' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamea' => 'Image', '36_anhang_titeb' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameb' => 'Image', '36_anhang_titec' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamec' => 'Image', '36_anhang_tited' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamed' => 'Image', '36_anhang_titee' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamee' => 'Image', '36_anhang_titeu' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameu' => 'Image', '36_anhang_titev' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamev' => 'Image', '36_anhang_titew' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamew' => 'Image', '36_anhang_titex' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamex' => 'Image', '36_anhang_titey' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamey' => 'Image', '36_anhang_titez' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamez' => 'Image', '36_anhang_tite10' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename10' => 'Image', '36_anhang_tite11' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename11' => 'Image', '36_anhang_tite12' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename12' => 'Image', '36_anhang_tite13' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename13' => 'Image', '36_anhang_tite14' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename14' => 'Image', '36_anhang_tite15' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename15' => 'Image', '36_anhang_tite16' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename16' => 'Image', '36_anhang_tite17' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename17' => 'Image', '36_anhang_tite18' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename18' => 'Image', '36_h_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_anhang_titef' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamef' => 'Image', '36_anhang_titeg' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameg' => 'Image', '36_anhang_titeh' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameh' => 'Image', '36_anhang_titei' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamei' => 'Image', '36_anhang_titej' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamej' => 'Image', '36_anhang_titek' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamek' => 'Image', '36_anhang_titel' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamel' => 'Image', '36_anhang_titem' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamem' => 'Image', '36_anhang_titen' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamen' => 'Image', '36_anhang_titeo' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameo' => 'Image', '36_anhang_titep' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamep' => 'Image', '36_anhang_titeq' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameq' => 'Image', '36_anhang_titer' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamer' => 'Image', '36_anhang_tites' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenames' => 'Image', '36_anhang_titet' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamet' => 'Image', '36_anhang_tite19' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename19' => 'Image', '36_anhang_tite20' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename20' => 'Image', '36_anhang_tite21' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename21' => 'Image', '36_anhang_tite22' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename22' => 'Image', '36_anhang_tite23' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename23' => 'Image', '36_anhang_tite24' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename24' => 'Image', '36_anhang_tite25' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename25' => 'Image', '36_anhang_tite26' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename26' => 'Image', '36_anhang_tite27' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename27' => 'Image', '36_anhang_tite28' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename28' => 'Image', '36_anhang_tite29' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename29' => 'Image', '36_anhang_tite30' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename30' => 'Image', '36_anhang_tite31' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename32' => 'Image', '36_anhang_tite33' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename33' => 'Image', '36_anhang_tite34' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename34' => 'Image', '36_Relationen.relation_art' => 'Art', '36_Relationen.relation_link' => 'Interner Link', '36_volltext' => 'Brieftext (Digitalisat Leitdruck oder Transkript Handschrift)', '36_History.hisbearbeiter' => 'Bearbeiter', '36_History.hisschritt' => 'Bearbeitungsschritt', '36_History.hisdatum' => 'Datum', '36_History.hisnotiz' => 'Notiz', '36_personen' => 'Personen', '36_werke' => 'Werke', '36_orte' => 'Orte', '36_themen' => 'Themen', '36_briedfehlt' => 'Fehlt', '36_briefbestellt' => 'Bestellt', '36_intrans' => 'Transkription', '36_intranskorr1' => 'Transkription Korrektur 1', '36_intranskorr2' => 'Transkription Korrektur 2', '36_intranscheck' => 'Transkription Korr. geprüft', '36_intranseintr' => 'Transkription Korr. eingetr', '36_inannotcheck' => 'Auszeichnungen Reg. geprüft', '36_inkollation' => 'Auszeichnungen Kollationierung', '36_inkollcheck' => 'Auszeichnungen Koll. geprüft', '36_himageupload' => 'H/h Digis hochgeladen', '36_dimageupload' => 'D Digis hochgeladen', '36_stand' => 'Bearbeitungsstand (Webseite)', '36_stand_d' => 'Bearbeitungsstand (Druck)', '36_timecreate' => 'Erstellt am', '36_timelastchg' => 'Zuletzt gespeichert am', '36_comment' => 'Kommentar(intern)', '36_accessid' => 'Access ID', '36_accessidalt' => 'Access ID-alt', '36_digifotos' => 'Digitalisat Fotos', '36_imagelink' => 'Imagelink', '36_vermekrbehler' => 'Notizen Behler', '36_vermekrotto' => 'Anmerkungen Otto', '36_vermekraccess' => 'Bearb-Vermerke Access', '36_zeugenbeschreib' => 'Zeugenbeschreibung', '36_sprache' => 'Sprache', '36_accessinfo1' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_korrekturbd36' => 'Korrekturen Bd. 36', '36_druckbd36' => 'Druckrelevant Bd. 36', '36_digitalisath1' => 'Digitalisat_H', '36_digitalisath2' => 'Digitalisat_h', '36_titelhs' => 'Titel_Hs', '36_accessinfo2' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_accessinfo3' => 'Sigle (Dokumentiert in + Bd./Nr./S.)', '36_accessinfo4' => 'Sigle (Druck in + Bd./Nr./S.)', '36_KFSA Hand.hschreibstoff' => 'Schreibstoff', '36_Relationen.relation_anmerkung' => null, '36_anhang_tite35' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename35' => 'Image', '36_anhang_tite36' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename36' => 'Image', '36_anhang_tite37' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename37' => 'Image', '36_anhang_tite38' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename38' => 'Image', '36_anhang_tite39' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename39' => 'Image', '36_anhang_tite40' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename40' => 'Image', '36_anhang_tite41' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename41' => 'Image', '36_anhang_tite42' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename42' => 'Image', '36_anhang_tite43' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename43' => 'Image', '36_anhang_tite44' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename44' => 'Image', '36_anhang_tite45' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename45' => 'Image', '36_anhang_tite46' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename46' => 'Image', '36_anhang_tite47' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename47' => 'Image', '36_anhang_tite48' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename48' => 'Image', '36_anhang_tite49' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename49' => 'Image', '36_anhang_tite50' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename50' => 'Image', '36_anhang_tite51' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename51' => 'Image', '36_anhang_tite52' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename52' => 'Image', '36_anhang_tite53' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename53' => 'Image', '36_anhang_tite54' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename54' => 'Image', '36_KFSA Hand.hbeschreibung' => 'Beschreibung', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotyp' => 'Infotyp', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotext' => 'Infotext', '36_datumspezif' => 'Datum Spezifikation', 'index_orte_10' => 'Orte', 'index_orte_10.content' => 'Orte', 'index_orte_10.comment' => 'Orte (Kommentar)', 'index_personen_11' => 'Personen', 'index_personen_11.content' => 'Personen', 'index_personen_11.comment' => 'Personen (Kommentar)', 'index_werke_12' => 'Werke', 'index_werke_12.content' => 'Werke', 'index_werke_12.comment' => 'Werke (Kommentar)', 'index_periodika_13' => 'Periodika', 'index_periodika_13.content' => 'Periodika', 'index_periodika_13.comment' => 'Periodika (Kommentar)', 'index_sachen_14' => 'Sachen', 'index_sachen_14.content' => 'Sachen', 'index_sachen_14.comment' => 'Sachen (Kommentar)', 'index_koerperschaften_15' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.content' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.comment' => 'Koerperschaften (Kommentar)', 'index_zitate_16' => 'Zitate', 'index_zitate_16.content' => 'Zitate', 'index_zitate_16.comment' => 'Zitate (Kommentar)', 'index_korrespondenzpartner_17' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.content' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.comment' => 'Korrespondenzpartner (Kommentar)', 'index_archive_18' => 'Archive', 'index_archive_18.content' => 'Archive', 'index_archive_18.comment' => 'Archive (Kommentar)', 'index_literatur_19' => 'Literatur', 'index_literatur_19.content' => 'Literatur', 'index_literatur_19.comment' => 'Literatur (Kommentar)', 'index_kunstwerke_kfsa_20' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.content' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.comment' => 'Kunstwerke KFSA (Kommentar)', 'index_druckwerke_kfsa_21' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.content' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.comment' => 'Druckwerke KFSA (Kommentar)', '36_fulltext' => 'XML Volltext', '36_html' => 'HTML Volltext', '36_publicHTML' => 'HTML Volltext', '36_plaintext' => 'Volltext', 'transcript.text' => 'Transkripte', 'folders' => 'Mappen', 'notes' => 'Notizen', 'notes.title' => 'Notizen (Titel)', 'notes.content' => 'Notizen', 'notes.category' => 'Notizen (Kategorie)', 'key' => 'FuD Schlüssel' ) ) $html = 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<br>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<br>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<br>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<br>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<br>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<br><span class="weight-bold ">Donnerstag früh. </span>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<br>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <br>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<br>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg15' $cittitle = '' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein am 26.12.1810, Bern' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Bern <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004253-X">GND</a>' $date = '26.12.1810' $adressat = array( (int) 4677 => array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) ) $adrCitation = 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' $absender = array() $absCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $percount = (int) 2 $notabs = false $tabs = array( 'text' => array( 'content' => 'Volltext Druck', 'exists' => '1' ), 'druck' => array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Druck' ), 'related' => array( 'data' => array( (int) 3009 => array( [maximum depth reached] ) ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) ) $parallelview = array( (int) 0 => '1', (int) 1 => '1', (int) 2 => '1' ) $dzi_imagesHand = array() $dzi_imagesDruck = array( (int) 0 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-0.tif.jpg.xml', (int) 1 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-1.tif.jpg.xml', (int) 2 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05nj-2.tif.jpg.xml' ) $indexesintext = array() $right = 'druck' $left = 'text' $handschrift = array() $druck = array( 'Bibliographische Angabe' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 212–214.', 'Incipit' => '„B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit [...]“' ) $docmain = array( 'ID' => '12071', 'project' => '1', 'timecreate' => '2018-06-06 17:10:37', 'timelastchg' => '2018-09-20 16:22:49', 'key' => 'AWS-aw-05nj', 'docTyp' => array( 'name' => 'Brief', 'id' => '36' ), '36_html' => 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<br>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<br>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<br>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<br>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<br>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<br><span class="weight-bold ">Donnerstag früh. </span>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<br>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <br>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<br>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.', '36_xml' => '<p>B[ern], den 26. Dezember 1810.<lb/>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<lb/>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<lb/>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<lb/>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<lb/>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<lb/>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<lb/><hi rend="weight:bold">Donnerstag früh. </hi>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<lb/>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <lb/>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<lb/>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.</p>', '36_xml_standoff' => 'B[ern], den 26. Dezember 1810.<lb/>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.<lb/>Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.<lb/>Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.<lb/>Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.<lb/>Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.<lb/>Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.<lb/><hi rend="weight:bold">Donnerstag früh. </hi>– Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.<lb/>Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen. <lb/>Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.<lb/>Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7181', 'content' => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1810-12-26', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '226', 'content' => 'Bern', 'bemerkung' => 'GND:2004253-X', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_briefid' => 'Pange1940Dt_AWSanMdmdeStael_26121810', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_leitd' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 212–214.', '36_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_anmerkungextern' => 'Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.', '36_Relationen' => array( (int) 0 => array( 'relation_art' => 'Original', 'relation_link' => '3009', 'subID' => '270' ) ), '36_Datum' => '1810-12-26', '36_facet_absender' => array( (int) 0 => 'August Wilhelm von Schlegel' ), '36_facet_absender_reverse' => array( (int) 0 => 'Schlegel, August Wilhelm von' ), '36_facet_adressat' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_facet_adressat_reverse' => array( (int) 0 => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de' ), '36_facet_absenderort' => array( (int) 0 => 'Bern' ), '36_facet_adressatort' => '', '36_facet_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_facet_datengeberhand' => '', '36_facet_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_facet_korrespondenten' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_Digitalisat_Druck_Server' => array( (int) 0 => 'AWS-aw-05nj-0.tif', (int) 1 => 'AWS-aw-05nj-1.tif', (int) 2 => 'AWS-aw-05nj-2.tif' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Letter', '_model_title' => 'Letter', '_model_titles' => 'Letters', '_url' => '' ) $doctype_name = 'Letters' $captions = array( '36_dummy' => '', '36_absender' => 'Absender/Verfasser', '36_absverif1' => 'Verfasser Verifikation', '36_absender2' => 'Verfasser 2', '36_absverif2' => 'Verfasser 2 Verifikation', '36_absbrieftyp2' => 'Verfasser 2 Brieftyp', '36_absender3' => 'Verfasser 3', '36_absverif3' => 'Verfasser 3 Verifikation', '36_absbrieftyp3' => 'Verfasser 3 Brieftyp', '36_adressat' => 'Adressat/Empfänger', '36_adrverif1' => 'Empfänger Verifikation', '36_adressat2' => 'Empfänger 2', '36_adrverif2' => 'Empfänger 2 Verifikation', '36_adressat3' => 'Empfänger 3', '36_adrverif3' => 'Empfänger 3 Verifikation', '36_adressatfalsch' => 'Empfänger_falsch', '36_absenderort' => 'Ort Absender/Verfasser', '36_absortverif1' => 'Ort Verfasser Verifikation', '36_absortungenau' => 'Ort Verfasser ungenau', '36_absenderort2' => 'Ort Verfasser 2', '36_absortverif2' => 'Ort Verfasser 2 Verifikation', '36_absenderort3' => 'Ort Verfasser 3', '36_absortverif3' => 'Ort Verfasser 3 Verifikation', '36_adressatort' => 'Ort Adressat/Empfänger', '36_adrortverif' => 'Ort Empfänger Verifikation', '36_datumvon' => 'Datum von', '36_datumbis' => 'Datum bis', '36_altDat' => 'Datum/Datum manuell', '36_datumverif' => 'Datum Verifikation', '36_sortdatum' => 'Datum zum Sortieren', '36_wochentag' => 'Wochentag nicht erzeugen', '36_sortdatum1' => 'Briefsortierung', '36_fremddatierung' => 'Fremddatierung', '36_typ' => 'Brieftyp', '36_briefid' => 'Brief Identifier', '36_purl_web' => 'PURL web', '36_status' => 'Bearbeitungsstatus', '36_anmerkung' => 'Anmerkung (intern)', '36_anmerkungextern' => 'Anmerkung (extern)', '36_datengeber' => 'Datengeber', '36_purl' => 'OAI-Id', '36_leitd' => 'Druck 1:Bibliographische Angabe', '36_druck2' => 'Druck 2:Bibliographische Angabe', '36_druck3' => 'Druck 3:Bibliographische Angabe', '36_internhand' => 'Zugehörige Handschrift', '36_datengeberhand' => 'Datengeber', '36_purlhand' => 'OAI-Id', '36_purlhand_alt' => 'OAI-Id (alternative)', '36_signaturhand' => 'Signatur', '36_signaturhand_alt' => 'Signatur (alternative)', '36_h1prov' => 'Provenienz', '36_h1zahl' => 'Blatt-/Seitenzahl', '36_h1format' => 'Format', '36_h1besonder' => 'Besonderheiten', '36_hueberlieferung' => 'Ãœberlieferung', '36_infoinhalt' => 'Verschollen/erschlossen: Information über den Inhalt', '36_heditor' => 'Editor/in', '36_hredaktion' => 'Redakteur/in', '36_interndruck' => 'Zugehörige Druck', '36_band' => 'KFSA Band', '36_briefnr' => 'KFSA Brief-Nr.', '36_briefseite' => 'KFSA Seite', '36_incipit' => 'Incipit', '36_textgrundlage' => 'Textgrundlage Sigle', '36_uberstatus' => 'Ãœberlieferungsstatus', '36_gattung' => 'Gattung', '36_korrepsondentds' => 'Korrespondent_DS', '36_korrepsondentfs' => 'Korrespondent_FS', '36_ermitteltvon' => 'Ermittelt von', '36_metadatenintern' => 'Metadaten (intern)', '36_beilagen' => 'Beilage(en)', '36_abszusatz' => 'Verfasser Zusatzinfos', '36_adrzusatz' => 'Empfänger Zusatzinfos', '36_absortzusatz' => 'Verfasser Ort Zusatzinfos', '36_adrortzusatz' => 'Empfänger Ort Zusatzinfos', '36_datumzusatz' => 'Datum Zusatzinfos', '36_' => '', '36_KFSA Hand.hueberleiferung' => 'Ãœberlieferungsträger', '36_KFSA Hand.harchiv' => 'Archiv', '36_KFSA Hand.hsignatur' => 'Signatur', '36_KFSA Hand.hprovenienz' => 'Provenienz', '36_KFSA Hand.harchivlalt' => 'Archiv_alt', '36_KFSA Hand.hsignaturalt' => 'Signatur_alt', '36_KFSA Hand.hblattzahl' => 'Blattzahl', '36_KFSA Hand.hseitenzahl' => 'Seitenzahl', '36_KFSA Hand.hformat' => 'Format', '36_KFSA Hand.hadresse' => 'Adresse', '36_KFSA Hand.hvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Hand.hzusatzinfo' => 'H Zusatzinfos', '36_KFSA Druck.drliteratur' => 'Druck in', '36_KFSA Druck.drsigle' => 'Sigle', '36_KFSA Druck.drbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Druck.drfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Druck.drvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Druck.dzusatzinfo' => 'D Zusatzinfos', '36_KFSA Doku.dokliteratur' => 'Dokumentiert in', '36_KFSA Doku.doksigle' => 'Sigle', '36_KFSA Doku.dokbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Doku.dokfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Doku.dokvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Doku.dokzusatzinfo' => 'A Zusatzinfos', '36_Link Druck.url_titel_druck' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Druck.url_image_druck' => 'Link zu Online-Dokument', '36_Link Hand.url_titel_hand' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Hand.url_image_hand' => 'Link zu Online-Dokument', '36_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_verlag' => 'Verlag', '36_anhang_tite0' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename0' => 'Image', '36_anhang_tite1' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename1' => 'Image', '36_anhang_tite2' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename2' => 'Image', '36_anhang_tite3' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename3' => 'Image', '36_anhang_tite4' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename4' => 'Image', '36_anhang_tite5' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename5' => 'Image', '36_anhang_tite6' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename6' => 'Image', '36_anhang_tite7' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename7' => 'Image', '36_anhang_tite8' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename8' => 'Image', '36_anhang_tite9' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename9' => 'Image', '36_anhang_titea' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamea' => 'Image', '36_anhang_titeb' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameb' => 'Image', '36_anhang_titec' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamec' => 'Image', '36_anhang_tited' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamed' => 'Image', '36_anhang_titee' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamee' => 'Image', '36_anhang_titeu' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameu' => 'Image', '36_anhang_titev' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamev' => 'Image', '36_anhang_titew' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamew' => 'Image', '36_anhang_titex' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamex' => 'Image', '36_anhang_titey' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamey' => 'Image', '36_anhang_titez' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamez' => 'Image', '36_anhang_tite10' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename10' => 'Image', '36_anhang_tite11' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename11' => 'Image', '36_anhang_tite12' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename12' => 'Image', '36_anhang_tite13' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename13' => 'Image', '36_anhang_tite14' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename14' => 'Image', '36_anhang_tite15' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename15' => 'Image', '36_anhang_tite16' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename16' => 'Image', '36_anhang_tite17' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename17' => 'Image', '36_anhang_tite18' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename18' => 'Image', '36_h_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_anhang_titef' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamef' => 'Image', '36_anhang_titeg' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameg' => 'Image', '36_anhang_titeh' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameh' => 'Image', '36_anhang_titei' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamei' => 'Image', '36_anhang_titej' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamej' => 'Image', '36_anhang_titek' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamek' => 'Image', '36_anhang_titel' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamel' => 'Image', '36_anhang_titem' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamem' => 'Image', '36_anhang_titen' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamen' => 'Image', '36_anhang_titeo' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameo' => 'Image', '36_anhang_titep' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamep' => 'Image', '36_anhang_titeq' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameq' => 'Image', '36_anhang_titer' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamer' => 'Image', '36_anhang_tites' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenames' => 'Image', '36_anhang_titet' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamet' => 'Image', '36_anhang_tite19' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename19' => 'Image', '36_anhang_tite20' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename20' => 'Image', '36_anhang_tite21' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename21' => 'Image', '36_anhang_tite22' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename22' => 'Image', '36_anhang_tite23' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename23' => 'Image', '36_anhang_tite24' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename24' => 'Image', '36_anhang_tite25' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename25' => 'Image', '36_anhang_tite26' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename26' => 'Image', '36_anhang_tite27' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename27' => 'Image', '36_anhang_tite28' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename28' => 'Image', '36_anhang_tite29' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename29' => 'Image', '36_anhang_tite30' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename30' => 'Image', '36_anhang_tite31' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename32' => 'Image', '36_anhang_tite33' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename33' => 'Image', '36_anhang_tite34' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename34' => 'Image', '36_Relationen.relation_art' => 'Art', '36_Relationen.relation_link' => 'Interner Link', '36_volltext' => 'Brieftext (Digitalisat Leitdruck oder Transkript Handschrift)', '36_History.hisbearbeiter' => 'Bearbeiter', '36_History.hisschritt' => 'Bearbeitungsschritt', '36_History.hisdatum' => 'Datum', '36_History.hisnotiz' => 'Notiz', '36_personen' => 'Personen', '36_werke' => 'Werke', '36_orte' => 'Orte', '36_themen' => 'Themen', '36_briedfehlt' => 'Fehlt', '36_briefbestellt' => 'Bestellt', '36_intrans' => 'Transkription', '36_intranskorr1' => 'Transkription Korrektur 1', '36_intranskorr2' => 'Transkription Korrektur 2', '36_intranscheck' => 'Transkription Korr. geprüft', '36_intranseintr' => 'Transkription Korr. eingetr', '36_inannotcheck' => 'Auszeichnungen Reg. geprüft', '36_inkollation' => 'Auszeichnungen Kollationierung', '36_inkollcheck' => 'Auszeichnungen Koll. geprüft', '36_himageupload' => 'H/h Digis hochgeladen', '36_dimageupload' => 'D Digis hochgeladen', '36_stand' => 'Bearbeitungsstand (Webseite)', '36_stand_d' => 'Bearbeitungsstand (Druck)', '36_timecreate' => 'Erstellt am', '36_timelastchg' => 'Zuletzt gespeichert am', '36_comment' => 'Kommentar(intern)', '36_accessid' => 'Access ID', '36_accessidalt' => 'Access ID-alt', '36_digifotos' => 'Digitalisat Fotos', '36_imagelink' => 'Imagelink', '36_vermekrbehler' => 'Notizen Behler', '36_vermekrotto' => 'Anmerkungen Otto', '36_vermekraccess' => 'Bearb-Vermerke Access', '36_zeugenbeschreib' => 'Zeugenbeschreibung', '36_sprache' => 'Sprache', '36_accessinfo1' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_korrekturbd36' => 'Korrekturen Bd. 36', '36_druckbd36' => 'Druckrelevant Bd. 36', '36_digitalisath1' => 'Digitalisat_H', '36_digitalisath2' => 'Digitalisat_h', '36_titelhs' => 'Titel_Hs', '36_accessinfo2' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_accessinfo3' => 'Sigle (Dokumentiert in + Bd./Nr./S.)', '36_accessinfo4' => 'Sigle (Druck in + Bd./Nr./S.)', '36_KFSA Hand.hschreibstoff' => 'Schreibstoff', '36_Relationen.relation_anmerkung' => null, '36_anhang_tite35' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename35' => 'Image', '36_anhang_tite36' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename36' => 'Image', '36_anhang_tite37' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename37' => 'Image', '36_anhang_tite38' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename38' => 'Image', '36_anhang_tite39' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename39' => 'Image', '36_anhang_tite40' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename40' => 'Image', '36_anhang_tite41' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename41' => 'Image', '36_anhang_tite42' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename42' => 'Image', '36_anhang_tite43' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename43' => 'Image', '36_anhang_tite44' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename44' => 'Image', '36_anhang_tite45' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename45' => 'Image', '36_anhang_tite46' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename46' => 'Image', '36_anhang_tite47' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename47' => 'Image', '36_anhang_tite48' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename48' => 'Image', '36_anhang_tite49' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename49' => 'Image', '36_anhang_tite50' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename50' => 'Image', '36_anhang_tite51' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename51' => 'Image', '36_anhang_tite52' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename52' => 'Image', '36_anhang_tite53' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename53' => 'Image', '36_anhang_tite54' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename54' => 'Image', '36_KFSA Hand.hbeschreibung' => 'Beschreibung', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotyp' => 'Infotyp', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotext' => 'Infotext', '36_datumspezif' => 'Datum Spezifikation', 'index_orte_10' => 'Orte', 'index_orte_10.content' => 'Orte', 'index_orte_10.comment' => 'Orte (Kommentar)', 'index_personen_11' => 'Personen', 'index_personen_11.content' => 'Personen', 'index_personen_11.comment' => 'Personen (Kommentar)', 'index_werke_12' => 'Werke', 'index_werke_12.content' => 'Werke', 'index_werke_12.comment' => 'Werke (Kommentar)', 'index_periodika_13' => 'Periodika', 'index_periodika_13.content' => 'Periodika', 'index_periodika_13.comment' => 'Periodika (Kommentar)', 'index_sachen_14' => 'Sachen', 'index_sachen_14.content' => 'Sachen', 'index_sachen_14.comment' => 'Sachen (Kommentar)', 'index_koerperschaften_15' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.content' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.comment' => 'Koerperschaften (Kommentar)', 'index_zitate_16' => 'Zitate', 'index_zitate_16.content' => 'Zitate', 'index_zitate_16.comment' => 'Zitate (Kommentar)', 'index_korrespondenzpartner_17' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.content' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.comment' => 'Korrespondenzpartner (Kommentar)', 'index_archive_18' => 'Archive', 'index_archive_18.content' => 'Archive', 'index_archive_18.comment' => 'Archive (Kommentar)', 'index_literatur_19' => 'Literatur', 'index_literatur_19.content' => 'Literatur', 'index_literatur_19.comment' => 'Literatur (Kommentar)', 'index_kunstwerke_kfsa_20' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.content' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.comment' => 'Kunstwerke KFSA (Kommentar)', 'index_druckwerke_kfsa_21' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.content' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.comment' => 'Druckwerke KFSA (Kommentar)', '36_fulltext' => 'XML Volltext', '36_html' => 'HTML Volltext', '36_publicHTML' => 'HTML Volltext', '36_plaintext' => 'Volltext', 'transcript.text' => 'Transkripte', 'folders' => 'Mappen', 'notes' => 'Notizen', 'notes.title' => 'Notizen (Titel)', 'notes.content' => 'Notizen', 'notes.category' => 'Notizen (Kategorie)', 'key' => 'FuD Schlüssel' ) $query_id = '674306bfdc222' $value = '„B[ern], den 26. Dezember 1810.<br>Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit [...]“' $key = 'Incipit' $adrModalInfo = array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array() ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array() ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-04-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12071' $state = '01.04.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.04.2020]; August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein; 26.12.1810' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12071">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12071</a>.' $changeLeit = array( (int) 0 => 'Pange', (int) 1 => ' Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940' ) $sprache = 'Deutsch' $caption = array( 'data' => array( (int) 3009 => array( 'id' => '3009', 'art' => 'Original', 'datum' => '26.12.1810', 'signatur' => 'Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 277‒279.', 'image' => array( [maximum depth reached] ) ) ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) $tab = 'related' $n = (int) 1
include - APP/View/Letters/view.ctp, line 339 View::_evaluate() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 971 View::_render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 933 View::render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 473 Controller::render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Controller/Controller.php, line 968 Dispatcher::_invoke() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Routing/Dispatcher.php, line 200 Dispatcher::dispatch() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Routing/Dispatcher.php, line 167 [main] - APP/webroot/index.php, line 109
B[ern], den 26. Dezember 1810.
Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.
Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.
Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.
Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.
Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.
Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.
Donnerstag früh. – Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.
Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen.
Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.
Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.
Endlich habe ich gestern Herrn von Wattenwyl getroffen. Er hat mich sehr freundlich empfangen und sich mit größtem Interesse über Ihre Angelegenheit unterrichten lassen. Herr [Bundeskanzler] Mousson kam hinzu; ich sprach von dem Paß. Irgendwelche Schwierigkeiten für das Visum bestehen nicht. Sie werden ihn also mit alle dem, was ihm Glaubwürdigkeit verleiht, erhalten. Herr Mousson hat die Regelung in der liebenswürdigsten Weise übernommen. Gegen die beiden anderen Pässe wandte er ein, daß sie für eine so lange Reise zu alt seien und daß weiter sich auf dem einen von ihnen ein altes ausradiertes Visum befände. Ich hoffe, sie morgen früh von ihm wiederzuerhalten und werde sie mit diesem Brief an Crans schicken, um sie erneuern zu lassen. Vor Ende des Jahres werden sie nach meiner Meinung nicht zurückkommen. Aber das tut nichts. Herr Mousson sagte mir, Sie brauchten sie nur an die ›Kanzlei der Schweizer Eidgenossenschaft‹ senden, die dann nach Solothurn verlegt sein würde; er würde sie mit dem Visum zurückschicken. Für meinen eigenen Paß versprach er mir dasselbe.
Ich besuchte Herrn Freudenreich Vater, der noch immer stark an seiner Gicht leidet, Herrn von Mulinen und Herrn Venturi. Herrn von Schraut habe ich noch nicht angetroffen. Herr von Wattenwyl hat mich auf Sonnabend zum Essen eingeladen. Herr Meister und Herr Zeerleder geben mir ihre Briefe mit. Ich war traurig, daß Sie Ihren Brief für mich nicht an irgend jemand persönlich hierher gerichtet haben. Jedenfalls habe ich ihn dadurch noch nicht bekommen, obwohl ich dreimal auf dem Postbüro war. Das erste Mal war die Post noch nicht angekommen, das zweite Mal war das Büro noch nicht geöffnet, und das dritte Mal war es schon geschlossen. Hoffentlich erhalte ich den Brief morgen ganz früh. Überall nimmt man mich hier sehr freundlich auf. Jeden Abend werde ich in eine kleine Gesellschaft geführt. Ich hoffe noch immer, daß Herr Meister sich zu der Reise nach Lausanne entschließen wird, wenn Sie da sind. Es wäre sehr schön, wenn Frau Harms auch dorthin käme.
Was mir hier am meisten Vergnügen macht, ist, daß ich für die Menschen etwas Neues bin. Wenn ich bei meiner Rückkehr zu Ihnen, meine liebe Freundin, sähe, daß ich in Ihren Augen wieder etwas aufgefrischt wäre, würde ich mich zu dieser Reise beglückwünschen.
Ich will einmal wie die Perser schließen und sagen: der Staub, den Sie von Ihren Füßen schütteln, ist das beste Heilmittel für meine Augen. Denn schließlich bin ich aus freiem Entschluß, aus freier Wahl und Pflicht Ihr Sklave für Leben und Tod.
Empfangen Sie mich bei meiner Rückkehr gnädig, liebe Göttin, die Sie mein Leben leiten.
Ich werde für Albertine ein paar Bären mitbringen, um sie so über die Geschichte dieser Republik zu belehren. Aber sagen Sie ihr, daß, wenn sie nicht im Lateinischen während meiner Abwesenheit Fortschritte macht, würde ich mich beim ›Kindlifresser‹ beschweren, der alle rückfälligen Kinder bei lebendigem Leibe verschlingt.
Donnerstag früh. – Endlich habe ich Ihren Brief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie er mich gerührt hat. Glauben Sie mir: Ihr Gefühl fällt nicht auf undankbaren Boden. Ich habe eine wirkliche Verehrung für die Schönheit Ihrer Seele. Über die Antwort von Fr[eudenreich] bin ich entzückt. Ich sah sie übrigens voraus. In dieser Familie gibt es keine Menschen, die wirklich etwas zu tun bereit sind. Mein Gott, wie mittelmäßig sind doch die meisten Menschen, entweder charakterlich oder geistig – ja, meist in beiden Beziehungen! Ich wußte, daß Herr von W[attenwyl] mich nur für Sonnabend einladen würde; das war der Hauptgrund, warum ich bis dahin hierbleiben wollte; es ist immer nützlich, einflußreiche Menschen sprechen zu hören. Ich habe mit Frau Harms ganz reizend über die deutsche Literatur und über Literatur im allgemeinen geplaudert. Ich hätte mich gern mit dem klugen Herrn von Mulinen unterhalten; es wäre sicher vorteilhaft für mich gewesen; aber er ist kränklich, und dann kann man zu einem Manne seines Alters und seiner Würde nicht wie zu einem Gleichgestellten laufen. Sie sehen: es sind recht unschuldige Vergnügungen, die ich hier habe, die meine Phantasie nicht besonders in Anspruch nehmen.
Der Bankrott Nicolles wird Ihnen noch das bißchen Lust nehmen, das Sie hatten, mein Werk zu übersetzen. Aber darüber sorge ich mich nicht, doch es ist hart, die Übersetzer so in die Ecke stellen zu müssen.
Ich warte nur noch auf die Pässe für Eugène und seine Frau, um diesen Brief zu schließen.
Der Artikel der Berner Zeitung über Ihren Artikel ist ein Auszug aus meinem. Das ist mir ganz sicher, weil meine eigenen Ausdrücke sich in ihm wiederfinden. Er beweist mir, daß er in mehreren deutschen Blättern abgedruckt worden ist.
· Original , 26.12.1810
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 277‒279.
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 277‒279.