Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 339]
Code Context
/version-04-20/letters/view/12136" data-language=""></ul>
</div>
<div id="zoomImage" style="height:695px" class="open-sea-dragon" data-src="<?php echo $this->Html->url($dzi_imagesHand[0]) ?>" data-language="<?=$this->Session->read('Config.language')?>"></div>
$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-04-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => 'B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<br>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<br>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<br>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<br>Mittwoch-Abend.<br>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<br>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<br>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<br>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<br>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.', 'isaprint' => true, 'isnewtranslation' => false, 'statemsg' => 'betamsg15', 'cittitle' => '', 'description' => 'August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein am 04.03.1812, Bern', 'adressatort' => 'Unknown', 'absendeort' => 'Bern <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004253-X">GND</a>', 'date' => '04.03.1812', 'adressat' => array( (int) 4677 => array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( [maximum depth reached] ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) ), 'adrCitation' => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein', 'absender' => array(), 'absCitation' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'percount' => (int) 1, 'notabs' => false, 'tabs' => array( 'text' => array( 'content' => 'Volltext Druck', 'exists' => '1' ), 'druck' => array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Druck' ), 'related' => array( 'data' => array( [maximum depth reached] ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) ), 'parallelview' => array( (int) 0 => '1', (int) 1 => '1', (int) 2 => '1' ), 'dzi_imagesHand' => array(), 'dzi_imagesDruck' => array( (int) 0 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-0.tif.jpg.xml', (int) 1 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-1.tif.jpg.xml', (int) 2 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-2.tif.jpg.xml' ), 'indexesintext' => array(), 'right' => 'druck', 'left' => 'text', 'handschrift' => array(), 'druck' => array( 'Bibliographische Angabe' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 296–298.', 'Incipit' => '„B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier [...]“' ), 'docmain' => array( 'ID' => '12136', 'project' => '1', 'timecreate' => '2018-07-18 19:15:21', 'timelastchg' => '2018-09-20 16:30:41', 'key' => 'AWS-aw-05p1', 'docTyp' => array( 'name' => 'Brief', 'id' => '36' ), '36_html' => 'B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<br>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<br>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<br>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<br>Mittwoch-Abend.<br>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<br>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<br>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<br>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<br>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.', '36_xml' => '<p>B[ern], den 4. März 1812. <lb/>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<lb/>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<lb/>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<lb/>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<lb/>Mittwoch-Abend.<lb/>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<lb/>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<lb/>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<lb/>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<lb/>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.</p>', '36_xml_standoff' => 'B[ern], den 4. März 1812. <lb/>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<lb/>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<lb/>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<lb/>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<lb/>Mittwoch-Abend.<lb/>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<lb/>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<lb/>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<lb/>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<lb/>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1812-03-04', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_briefid' => 'Pange1940Dt_AWSanMdmdeStael_04031812', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_leitd' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 296–298.', '36_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_anmerkungextern' => 'Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.', '36_Relationen' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_Datum' => '1812-03-04', '36_facet_absender' => array( (int) 0 => 'August Wilhelm von Schlegel' ), '36_facet_absender_reverse' => array( (int) 0 => 'Schlegel, August Wilhelm von' ), '36_facet_adressat' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_facet_adressat_reverse' => array( (int) 0 => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de' ), '36_facet_absenderort' => array( (int) 0 => 'Bern' ), '36_facet_adressatort' => '', '36_facet_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_facet_datengeberhand' => '', '36_facet_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_facet_korrespondenten' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_Digitalisat_Druck_Server' => array( (int) 0 => 'AWS-aw-05p1-0.tif', (int) 1 => 'AWS-aw-05p1-1.tif', (int) 2 => 'AWS-aw-05p1-2.tif' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Letter', '_model_title' => 'Letter', '_model_titles' => 'Letters', '_url' => '' ), 'doctype_name' => 'Letters', 'captions' => array( '36_dummy' => '', '36_absender' => 'Absender/Verfasser', '36_absverif1' => 'Verfasser Verifikation', '36_absender2' => 'Verfasser 2', '36_absverif2' => 'Verfasser 2 Verifikation', '36_absbrieftyp2' => 'Verfasser 2 Brieftyp', '36_absender3' => 'Verfasser 3', '36_absverif3' => 'Verfasser 3 Verifikation', '36_absbrieftyp3' => 'Verfasser 3 Brieftyp', '36_adressat' => 'Adressat/Empfänger', '36_adrverif1' => 'Empfänger Verifikation', '36_adressat2' => 'Empfänger 2', '36_adrverif2' => 'Empfänger 2 Verifikation', '36_adressat3' => 'Empfänger 3', '36_adrverif3' => 'Empfänger 3 Verifikation', '36_adressatfalsch' => 'Empfänger_falsch', '36_absenderort' => 'Ort Absender/Verfasser', '36_absortverif1' => 'Ort Verfasser Verifikation', '36_absortungenau' => 'Ort Verfasser ungenau', '36_absenderort2' => 'Ort Verfasser 2', '36_absortverif2' => 'Ort Verfasser 2 Verifikation', '36_absenderort3' => 'Ort Verfasser 3', '36_absortverif3' => 'Ort Verfasser 3 Verifikation', '36_adressatort' => 'Ort Adressat/Empfänger', '36_adrortverif' => 'Ort Empfänger Verifikation', '36_datumvon' => 'Datum von', '36_datumbis' => 'Datum bis', '36_altDat' => 'Datum/Datum manuell', '36_datumverif' => 'Datum Verifikation', '36_sortdatum' => 'Datum zum Sortieren', '36_wochentag' => 'Wochentag nicht erzeugen', '36_sortdatum1' => 'Briefsortierung', '36_fremddatierung' => 'Fremddatierung', '36_typ' => 'Brieftyp', '36_briefid' => 'Brief Identifier', '36_purl_web' => 'PURL web', '36_status' => 'Bearbeitungsstatus', '36_anmerkung' => 'Anmerkung (intern)', '36_anmerkungextern' => 'Anmerkung (extern)', '36_datengeber' => 'Datengeber', '36_purl' => 'OAI-Id', '36_leitd' => 'Druck 1:Bibliographische Angabe', '36_druck2' => 'Druck 2:Bibliographische Angabe', '36_druck3' => 'Druck 3:Bibliographische Angabe', '36_internhand' => 'Zugehörige Handschrift', '36_datengeberhand' => 'Datengeber', '36_purlhand' => 'OAI-Id', '36_purlhand_alt' => 'OAI-Id (alternative)', '36_signaturhand' => 'Signatur', '36_signaturhand_alt' => 'Signatur (alternative)', '36_h1prov' => 'Provenienz', '36_h1zahl' => 'Blatt-/Seitenzahl', '36_h1format' => 'Format', '36_h1besonder' => 'Besonderheiten', '36_hueberlieferung' => 'Ãœberlieferung', '36_infoinhalt' => 'Verschollen/erschlossen: Information über den Inhalt', '36_heditor' => 'Editor/in', '36_hredaktion' => 'Redakteur/in', '36_interndruck' => 'Zugehörige Druck', '36_band' => 'KFSA Band', '36_briefnr' => 'KFSA Brief-Nr.', '36_briefseite' => 'KFSA Seite', '36_incipit' => 'Incipit', '36_textgrundlage' => 'Textgrundlage Sigle', '36_uberstatus' => 'Ãœberlieferungsstatus', '36_gattung' => 'Gattung', '36_korrepsondentds' => 'Korrespondent_DS', '36_korrepsondentfs' => 'Korrespondent_FS', '36_ermitteltvon' => 'Ermittelt von', '36_metadatenintern' => 'Metadaten (intern)', '36_beilagen' => 'Beilage(en)', '36_abszusatz' => 'Verfasser Zusatzinfos', '36_adrzusatz' => 'Empfänger Zusatzinfos', '36_absortzusatz' => 'Verfasser Ort Zusatzinfos', '36_adrortzusatz' => 'Empfänger Ort Zusatzinfos', '36_datumzusatz' => 'Datum Zusatzinfos', '36_' => '', '36_KFSA Hand.hueberleiferung' => 'Ãœberlieferungsträger', '36_KFSA Hand.harchiv' => 'Archiv', '36_KFSA Hand.hsignatur' => 'Signatur', '36_KFSA Hand.hprovenienz' => 'Provenienz', '36_KFSA Hand.harchivlalt' => 'Archiv_alt', '36_KFSA Hand.hsignaturalt' => 'Signatur_alt', '36_KFSA Hand.hblattzahl' => 'Blattzahl', '36_KFSA Hand.hseitenzahl' => 'Seitenzahl', '36_KFSA Hand.hformat' => 'Format', '36_KFSA Hand.hadresse' => 'Adresse', '36_KFSA Hand.hvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Hand.hzusatzinfo' => 'H Zusatzinfos', '36_KFSA Druck.drliteratur' => 'Druck in', '36_KFSA Druck.drsigle' => 'Sigle', '36_KFSA Druck.drbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Druck.drfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Druck.drvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Druck.dzusatzinfo' => 'D Zusatzinfos', '36_KFSA Doku.dokliteratur' => 'Dokumentiert in', '36_KFSA Doku.doksigle' => 'Sigle', '36_KFSA Doku.dokbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Doku.dokfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Doku.dokvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Doku.dokzusatzinfo' => 'A Zusatzinfos', '36_Link Druck.url_titel_druck' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Druck.url_image_druck' => 'Link zu Online-Dokument', '36_Link Hand.url_titel_hand' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Hand.url_image_hand' => 'Link zu Online-Dokument', '36_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_verlag' => 'Verlag', '36_anhang_tite0' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename0' => 'Image', '36_anhang_tite1' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename1' => 'Image', '36_anhang_tite2' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename2' => 'Image', '36_anhang_tite3' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename3' => 'Image', '36_anhang_tite4' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename4' => 'Image', '36_anhang_tite5' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename5' => 'Image', '36_anhang_tite6' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename6' => 'Image', '36_anhang_tite7' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename7' => 'Image', '36_anhang_tite8' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename8' => 'Image', '36_anhang_tite9' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename9' => 'Image', '36_anhang_titea' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamea' => 'Image', '36_anhang_titeb' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameb' => 'Image', '36_anhang_titec' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamec' => 'Image', '36_anhang_tited' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamed' => 'Image', '36_anhang_titee' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamee' => 'Image', '36_anhang_titeu' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameu' => 'Image', '36_anhang_titev' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamev' => 'Image', '36_anhang_titew' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamew' => 'Image', '36_anhang_titex' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamex' => 'Image', '36_anhang_titey' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamey' => 'Image', '36_anhang_titez' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamez' => 'Image', '36_anhang_tite10' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename10' => 'Image', '36_anhang_tite11' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename11' => 'Image', '36_anhang_tite12' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename12' => 'Image', '36_anhang_tite13' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename13' => 'Image', '36_anhang_tite14' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename14' => 'Image', '36_anhang_tite15' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename15' => 'Image', '36_anhang_tite16' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename16' => 'Image', '36_anhang_tite17' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename17' => 'Image', '36_anhang_tite18' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename18' => 'Image', '36_h_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_anhang_titef' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamef' => 'Image', '36_anhang_titeg' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameg' => 'Image', '36_anhang_titeh' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameh' => 'Image', '36_anhang_titei' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamei' => 'Image', '36_anhang_titej' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamej' => 'Image', '36_anhang_titek' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamek' => 'Image', '36_anhang_titel' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamel' => 'Image', '36_anhang_titem' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamem' => 'Image', '36_anhang_titen' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamen' => 'Image', '36_anhang_titeo' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameo' => 'Image', '36_anhang_titep' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamep' => 'Image', '36_anhang_titeq' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameq' => 'Image', '36_anhang_titer' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamer' => 'Image', '36_anhang_tites' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenames' => 'Image', '36_anhang_titet' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamet' => 'Image', '36_anhang_tite19' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename19' => 'Image', '36_anhang_tite20' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename20' => 'Image', '36_anhang_tite21' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename21' => 'Image', '36_anhang_tite22' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename22' => 'Image', '36_anhang_tite23' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename23' => 'Image', '36_anhang_tite24' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename24' => 'Image', '36_anhang_tite25' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename25' => 'Image', '36_anhang_tite26' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename26' => 'Image', '36_anhang_tite27' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename27' => 'Image', '36_anhang_tite28' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename28' => 'Image', '36_anhang_tite29' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename29' => 'Image', '36_anhang_tite30' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename30' => 'Image', '36_anhang_tite31' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename32' => 'Image', '36_anhang_tite33' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename33' => 'Image', '36_anhang_tite34' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename34' => 'Image', '36_Relationen.relation_art' => 'Art', '36_Relationen.relation_link' => 'Interner Link', '36_volltext' => 'Brieftext (Digitalisat Leitdruck oder Transkript Handschrift)', '36_History.hisbearbeiter' => 'Bearbeiter', '36_History.hisschritt' => 'Bearbeitungsschritt', '36_History.hisdatum' => 'Datum', '36_History.hisnotiz' => 'Notiz', '36_personen' => 'Personen', '36_werke' => 'Werke', '36_orte' => 'Orte', '36_themen' => 'Themen', '36_briedfehlt' => 'Fehlt', '36_briefbestellt' => 'Bestellt', '36_intrans' => 'Transkription', '36_intranskorr1' => 'Transkription Korrektur 1', '36_intranskorr2' => 'Transkription Korrektur 2', '36_intranscheck' => 'Transkription Korr. geprüft', '36_intranseintr' => 'Transkription Korr. eingetr', '36_inannotcheck' => 'Auszeichnungen Reg. geprüft', '36_inkollation' => 'Auszeichnungen Kollationierung', '36_inkollcheck' => 'Auszeichnungen Koll. geprüft', '36_himageupload' => 'H/h Digis hochgeladen', '36_dimageupload' => 'D Digis hochgeladen', '36_stand' => 'Bearbeitungsstand (Webseite)', '36_stand_d' => 'Bearbeitungsstand (Druck)', '36_timecreate' => 'Erstellt am', '36_timelastchg' => 'Zuletzt gespeichert am', '36_comment' => 'Kommentar(intern)', '36_accessid' => 'Access ID', '36_accessidalt' => 'Access ID-alt', '36_digifotos' => 'Digitalisat Fotos', '36_imagelink' => 'Imagelink', '36_vermekrbehler' => 'Notizen Behler', '36_vermekrotto' => 'Anmerkungen Otto', '36_vermekraccess' => 'Bearb-Vermerke Access', '36_zeugenbeschreib' => 'Zeugenbeschreibung', '36_sprache' => 'Sprache', '36_accessinfo1' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_korrekturbd36' => 'Korrekturen Bd. 36', '36_druckbd36' => 'Druckrelevant Bd. 36', '36_digitalisath1' => 'Digitalisat_H', '36_digitalisath2' => 'Digitalisat_h', '36_titelhs' => 'Titel_Hs', '36_accessinfo2' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_accessinfo3' => 'Sigle (Dokumentiert in + Bd./Nr./S.)', '36_accessinfo4' => 'Sigle (Druck in + Bd./Nr./S.)', '36_KFSA Hand.hschreibstoff' => 'Schreibstoff', '36_Relationen.relation_anmerkung' => null, '36_anhang_tite35' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename35' => 'Image', '36_anhang_tite36' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename36' => 'Image', '36_anhang_tite37' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename37' => 'Image', '36_anhang_tite38' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename38' => 'Image', '36_anhang_tite39' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename39' => 'Image', '36_anhang_tite40' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename40' => 'Image', '36_anhang_tite41' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename41' => 'Image', '36_anhang_tite42' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename42' => 'Image', '36_anhang_tite43' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename43' => 'Image', '36_anhang_tite44' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename44' => 'Image', '36_anhang_tite45' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename45' => 'Image', '36_anhang_tite46' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename46' => 'Image', '36_anhang_tite47' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename47' => 'Image', '36_anhang_tite48' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename48' => 'Image', '36_anhang_tite49' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename49' => 'Image', '36_anhang_tite50' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename50' => 'Image', '36_anhang_tite51' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename51' => 'Image', '36_anhang_tite52' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename52' => 'Image', '36_anhang_tite53' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename53' => 'Image', '36_anhang_tite54' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename54' => 'Image', '36_KFSA Hand.hbeschreibung' => 'Beschreibung', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotyp' => 'Infotyp', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotext' => 'Infotext', '36_datumspezif' => 'Datum Spezifikation', 'index_orte_10' => 'Orte', 'index_orte_10.content' => 'Orte', 'index_orte_10.comment' => 'Orte (Kommentar)', 'index_personen_11' => 'Personen', 'index_personen_11.content' => 'Personen', 'index_personen_11.comment' => 'Personen (Kommentar)', 'index_werke_12' => 'Werke', 'index_werke_12.content' => 'Werke', 'index_werke_12.comment' => 'Werke (Kommentar)', 'index_periodika_13' => 'Periodika', 'index_periodika_13.content' => 'Periodika', 'index_periodika_13.comment' => 'Periodika (Kommentar)', 'index_sachen_14' => 'Sachen', 'index_sachen_14.content' => 'Sachen', 'index_sachen_14.comment' => 'Sachen (Kommentar)', 'index_koerperschaften_15' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.content' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.comment' => 'Koerperschaften (Kommentar)', 'index_zitate_16' => 'Zitate', 'index_zitate_16.content' => 'Zitate', 'index_zitate_16.comment' => 'Zitate (Kommentar)', 'index_korrespondenzpartner_17' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.content' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.comment' => 'Korrespondenzpartner (Kommentar)', 'index_archive_18' => 'Archive', 'index_archive_18.content' => 'Archive', 'index_archive_18.comment' => 'Archive (Kommentar)', 'index_literatur_19' => 'Literatur', 'index_literatur_19.content' => 'Literatur', 'index_literatur_19.comment' => 'Literatur (Kommentar)', 'index_kunstwerke_kfsa_20' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.content' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.comment' => 'Kunstwerke KFSA (Kommentar)', 'index_druckwerke_kfsa_21' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.content' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.comment' => 'Druckwerke KFSA (Kommentar)', '36_fulltext' => 'XML Volltext', '36_html' => 'HTML Volltext', '36_publicHTML' => 'HTML Volltext', '36_plaintext' => 'Volltext', 'transcript.text' => 'Transkripte', 'folders' => 'Mappen', 'notes' => 'Notizen', 'notes.title' => 'Notizen (Titel)', 'notes.content' => 'Notizen', 'notes.category' => 'Notizen (Kategorie)', 'key' => 'FuD Schlüssel' ) ) $html = 'B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<br>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<br>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<br>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<br>Mittwoch-Abend.<br>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<br>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<br>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<br>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<br>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg15' $cittitle = '' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein am 04.03.1812, Bern' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Bern <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004253-X">GND</a>' $date = '04.03.1812' $adressat = array( (int) 4677 => array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) ) $adrCitation = 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' $absender = array() $absCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $percount = (int) 2 $notabs = false $tabs = array( 'text' => array( 'content' => 'Volltext Druck', 'exists' => '1' ), 'druck' => array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Druck' ), 'related' => array( 'data' => array( (int) 3064 => array( [maximum depth reached] ) ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) ) $parallelview = array( (int) 0 => '1', (int) 1 => '1', (int) 2 => '1' ) $dzi_imagesHand = array() $dzi_imagesDruck = array( (int) 0 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-0.tif.jpg.xml', (int) 1 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-1.tif.jpg.xml', (int) 2 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/AWS-aw-05p1-2.tif.jpg.xml' ) $indexesintext = array() $right = 'druck' $left = 'text' $handschrift = array() $druck = array( 'Bibliographische Angabe' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 296–298.', 'Incipit' => '„B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier [...]“' ) $docmain = array( 'ID' => '12136', 'project' => '1', 'timecreate' => '2018-07-18 19:15:21', 'timelastchg' => '2018-09-20 16:30:41', 'key' => 'AWS-aw-05p1', 'docTyp' => array( 'name' => 'Brief', 'id' => '36' ), '36_html' => 'B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<br>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<br>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<br>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<br>Mittwoch-Abend.<br>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<br>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<br>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<br>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<br>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.', '36_xml' => '<p>B[ern], den 4. März 1812. <lb/>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<lb/>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<lb/>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<lb/>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<lb/>Mittwoch-Abend.<lb/>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<lb/>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<lb/>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<lb/>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<lb/>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.</p>', '36_xml_standoff' => 'B[ern], den 4. März 1812. <lb/>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.<lb/>Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹<lb/>Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.<lb/>Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.<lb/>Mittwoch-Abend.<lb/>Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.<lb/>Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.<lb/>Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.<lb/>Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.<lb/>Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7181', 'content' => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1812-03-04', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '226', 'content' => 'Bern', 'bemerkung' => 'GND:2004253-X', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_briefid' => 'Pange1940Dt_AWSanMdmdeStael_04031812', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_leitd' => 'Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 296–298.', '36_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_anmerkungextern' => 'Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.', '36_Relationen' => array( (int) 0 => array( 'relation_art' => 'Original', 'relation_link' => '3064', 'subID' => '270' ) ), '36_Datum' => '1812-03-04', '36_facet_absender' => array( (int) 0 => 'August Wilhelm von Schlegel' ), '36_facet_absender_reverse' => array( (int) 0 => 'Schlegel, August Wilhelm von' ), '36_facet_adressat' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_facet_adressat_reverse' => array( (int) 0 => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de' ), '36_facet_absenderort' => array( (int) 0 => 'Bern' ), '36_facet_adressatort' => '', '36_facet_status' => 'Einmal kollationierter Druckvolltext ohne Registerauszeichnung', '36_facet_datengeberhand' => '', '36_facet_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_facet_korrespondenten' => array( (int) 0 => 'Anne Louise Germaine de Staël-Holstein' ), '36_Digitalisat_Druck_Server' => array( (int) 0 => 'AWS-aw-05p1-0.tif', (int) 1 => 'AWS-aw-05p1-1.tif', (int) 2 => 'AWS-aw-05p1-2.tif' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Letter', '_model_title' => 'Letter', '_model_titles' => 'Letters', '_url' => '' ) $doctype_name = 'Letters' $captions = array( '36_dummy' => '', '36_absender' => 'Absender/Verfasser', '36_absverif1' => 'Verfasser Verifikation', '36_absender2' => 'Verfasser 2', '36_absverif2' => 'Verfasser 2 Verifikation', '36_absbrieftyp2' => 'Verfasser 2 Brieftyp', '36_absender3' => 'Verfasser 3', '36_absverif3' => 'Verfasser 3 Verifikation', '36_absbrieftyp3' => 'Verfasser 3 Brieftyp', '36_adressat' => 'Adressat/Empfänger', '36_adrverif1' => 'Empfänger Verifikation', '36_adressat2' => 'Empfänger 2', '36_adrverif2' => 'Empfänger 2 Verifikation', '36_adressat3' => 'Empfänger 3', '36_adrverif3' => 'Empfänger 3 Verifikation', '36_adressatfalsch' => 'Empfänger_falsch', '36_absenderort' => 'Ort Absender/Verfasser', '36_absortverif1' => 'Ort Verfasser Verifikation', '36_absortungenau' => 'Ort Verfasser ungenau', '36_absenderort2' => 'Ort Verfasser 2', '36_absortverif2' => 'Ort Verfasser 2 Verifikation', '36_absenderort3' => 'Ort Verfasser 3', '36_absortverif3' => 'Ort Verfasser 3 Verifikation', '36_adressatort' => 'Ort Adressat/Empfänger', '36_adrortverif' => 'Ort Empfänger Verifikation', '36_datumvon' => 'Datum von', '36_datumbis' => 'Datum bis', '36_altDat' => 'Datum/Datum manuell', '36_datumverif' => 'Datum Verifikation', '36_sortdatum' => 'Datum zum Sortieren', '36_wochentag' => 'Wochentag nicht erzeugen', '36_sortdatum1' => 'Briefsortierung', '36_fremddatierung' => 'Fremddatierung', '36_typ' => 'Brieftyp', '36_briefid' => 'Brief Identifier', '36_purl_web' => 'PURL web', '36_status' => 'Bearbeitungsstatus', '36_anmerkung' => 'Anmerkung (intern)', '36_anmerkungextern' => 'Anmerkung (extern)', '36_datengeber' => 'Datengeber', '36_purl' => 'OAI-Id', '36_leitd' => 'Druck 1:Bibliographische Angabe', '36_druck2' => 'Druck 2:Bibliographische Angabe', '36_druck3' => 'Druck 3:Bibliographische Angabe', '36_internhand' => 'Zugehörige Handschrift', '36_datengeberhand' => 'Datengeber', '36_purlhand' => 'OAI-Id', '36_purlhand_alt' => 'OAI-Id (alternative)', '36_signaturhand' => 'Signatur', '36_signaturhand_alt' => 'Signatur (alternative)', '36_h1prov' => 'Provenienz', '36_h1zahl' => 'Blatt-/Seitenzahl', '36_h1format' => 'Format', '36_h1besonder' => 'Besonderheiten', '36_hueberlieferung' => 'Ãœberlieferung', '36_infoinhalt' => 'Verschollen/erschlossen: Information über den Inhalt', '36_heditor' => 'Editor/in', '36_hredaktion' => 'Redakteur/in', '36_interndruck' => 'Zugehörige Druck', '36_band' => 'KFSA Band', '36_briefnr' => 'KFSA Brief-Nr.', '36_briefseite' => 'KFSA Seite', '36_incipit' => 'Incipit', '36_textgrundlage' => 'Textgrundlage Sigle', '36_uberstatus' => 'Ãœberlieferungsstatus', '36_gattung' => 'Gattung', '36_korrepsondentds' => 'Korrespondent_DS', '36_korrepsondentfs' => 'Korrespondent_FS', '36_ermitteltvon' => 'Ermittelt von', '36_metadatenintern' => 'Metadaten (intern)', '36_beilagen' => 'Beilage(en)', '36_abszusatz' => 'Verfasser Zusatzinfos', '36_adrzusatz' => 'Empfänger Zusatzinfos', '36_absortzusatz' => 'Verfasser Ort Zusatzinfos', '36_adrortzusatz' => 'Empfänger Ort Zusatzinfos', '36_datumzusatz' => 'Datum Zusatzinfos', '36_' => '', '36_KFSA Hand.hueberleiferung' => 'Ãœberlieferungsträger', '36_KFSA Hand.harchiv' => 'Archiv', '36_KFSA Hand.hsignatur' => 'Signatur', '36_KFSA Hand.hprovenienz' => 'Provenienz', '36_KFSA Hand.harchivlalt' => 'Archiv_alt', '36_KFSA Hand.hsignaturalt' => 'Signatur_alt', '36_KFSA Hand.hblattzahl' => 'Blattzahl', '36_KFSA Hand.hseitenzahl' => 'Seitenzahl', '36_KFSA Hand.hformat' => 'Format', '36_KFSA Hand.hadresse' => 'Adresse', '36_KFSA Hand.hvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Hand.hzusatzinfo' => 'H Zusatzinfos', '36_KFSA Druck.drliteratur' => 'Druck in', '36_KFSA Druck.drsigle' => 'Sigle', '36_KFSA Druck.drbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Druck.drfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Druck.drvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Druck.dzusatzinfo' => 'D Zusatzinfos', '36_KFSA Doku.dokliteratur' => 'Dokumentiert in', '36_KFSA Doku.doksigle' => 'Sigle', '36_KFSA Doku.dokbandnrseite' => 'Bd./Nr./S.', '36_KFSA Doku.dokfaksimile' => 'Faksimile', '36_KFSA Doku.dokvollstaendig' => 'Vollständigkeit', '36_KFSA Doku.dokzusatzinfo' => 'A Zusatzinfos', '36_Link Druck.url_titel_druck' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Druck.url_image_druck' => 'Link zu Online-Dokument', '36_Link Hand.url_titel_hand' => 'Titel/Bezeichnung', '36_Link Hand.url_image_hand' => 'Link zu Online-Dokument', '36_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_verlag' => 'Verlag', '36_anhang_tite0' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename0' => 'Image', '36_anhang_tite1' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename1' => 'Image', '36_anhang_tite2' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename2' => 'Image', '36_anhang_tite3' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename3' => 'Image', '36_anhang_tite4' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename4' => 'Image', '36_anhang_tite5' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename5' => 'Image', '36_anhang_tite6' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename6' => 'Image', '36_anhang_tite7' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename7' => 'Image', '36_anhang_tite8' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename8' => 'Image', '36_anhang_tite9' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename9' => 'Image', '36_anhang_titea' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamea' => 'Image', '36_anhang_titeb' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameb' => 'Image', '36_anhang_titec' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamec' => 'Image', '36_anhang_tited' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamed' => 'Image', '36_anhang_titee' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamee' => 'Image', '36_anhang_titeu' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameu' => 'Image', '36_anhang_titev' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamev' => 'Image', '36_anhang_titew' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamew' => 'Image', '36_anhang_titex' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamex' => 'Image', '36_anhang_titey' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamey' => 'Image', '36_anhang_titez' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamez' => 'Image', '36_anhang_tite10' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename10' => 'Image', '36_anhang_tite11' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename11' => 'Image', '36_anhang_tite12' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename12' => 'Image', '36_anhang_tite13' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename13' => 'Image', '36_anhang_tite14' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename14' => 'Image', '36_anhang_tite15' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename15' => 'Image', '36_anhang_tite16' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename16' => 'Image', '36_anhang_tite17' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename17' => 'Image', '36_anhang_tite18' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename18' => 'Image', '36_h_preasentation' => 'Nicht in die Präsentation', '36_anhang_titef' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamef' => 'Image', '36_anhang_titeg' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameg' => 'Image', '36_anhang_titeh' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameh' => 'Image', '36_anhang_titei' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamei' => 'Image', '36_anhang_titej' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamej' => 'Image', '36_anhang_titek' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamek' => 'Image', '36_anhang_titel' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamel' => 'Image', '36_anhang_titem' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamem' => 'Image', '36_anhang_titen' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamen' => 'Image', '36_anhang_titeo' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameo' => 'Image', '36_anhang_titep' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamep' => 'Image', '36_anhang_titeq' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenameq' => 'Image', '36_anhang_titer' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamer' => 'Image', '36_anhang_tites' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenames' => 'Image', '36_anhang_titet' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcenamet' => 'Image', '36_anhang_tite19' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename19' => 'Image', '36_anhang_tite20' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename20' => 'Image', '36_anhang_tite21' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename21' => 'Image', '36_anhang_tite22' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename22' => 'Image', '36_anhang_tite23' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename23' => 'Image', '36_anhang_tite24' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename24' => 'Image', '36_anhang_tite25' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename25' => 'Image', '36_anhang_tite26' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename26' => 'Image', '36_anhang_tite27' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename27' => 'Image', '36_anhang_tite28' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename28' => 'Image', '36_anhang_tite29' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename29' => 'Image', '36_anhang_tite30' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename30' => 'Image', '36_anhang_tite31' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename32' => 'Image', '36_anhang_tite33' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename33' => 'Image', '36_anhang_tite34' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename34' => 'Image', '36_Relationen.relation_art' => 'Art', '36_Relationen.relation_link' => 'Interner Link', '36_volltext' => 'Brieftext (Digitalisat Leitdruck oder Transkript Handschrift)', '36_History.hisbearbeiter' => 'Bearbeiter', '36_History.hisschritt' => 'Bearbeitungsschritt', '36_History.hisdatum' => 'Datum', '36_History.hisnotiz' => 'Notiz', '36_personen' => 'Personen', '36_werke' => 'Werke', '36_orte' => 'Orte', '36_themen' => 'Themen', '36_briedfehlt' => 'Fehlt', '36_briefbestellt' => 'Bestellt', '36_intrans' => 'Transkription', '36_intranskorr1' => 'Transkription Korrektur 1', '36_intranskorr2' => 'Transkription Korrektur 2', '36_intranscheck' => 'Transkription Korr. geprüft', '36_intranseintr' => 'Transkription Korr. eingetr', '36_inannotcheck' => 'Auszeichnungen Reg. geprüft', '36_inkollation' => 'Auszeichnungen Kollationierung', '36_inkollcheck' => 'Auszeichnungen Koll. geprüft', '36_himageupload' => 'H/h Digis hochgeladen', '36_dimageupload' => 'D Digis hochgeladen', '36_stand' => 'Bearbeitungsstand (Webseite)', '36_stand_d' => 'Bearbeitungsstand (Druck)', '36_timecreate' => 'Erstellt am', '36_timelastchg' => 'Zuletzt gespeichert am', '36_comment' => 'Kommentar(intern)', '36_accessid' => 'Access ID', '36_accessidalt' => 'Access ID-alt', '36_digifotos' => 'Digitalisat Fotos', '36_imagelink' => 'Imagelink', '36_vermekrbehler' => 'Notizen Behler', '36_vermekrotto' => 'Anmerkungen Otto', '36_vermekraccess' => 'Bearb-Vermerke Access', '36_zeugenbeschreib' => 'Zeugenbeschreibung', '36_sprache' => 'Sprache', '36_accessinfo1' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_korrekturbd36' => 'Korrekturen Bd. 36', '36_druckbd36' => 'Druckrelevant Bd. 36', '36_digitalisath1' => 'Digitalisat_H', '36_digitalisath2' => 'Digitalisat_h', '36_titelhs' => 'Titel_Hs', '36_accessinfo2' => 'Archiv H (+ Signatur)', '36_accessinfo3' => 'Sigle (Dokumentiert in + Bd./Nr./S.)', '36_accessinfo4' => 'Sigle (Druck in + Bd./Nr./S.)', '36_KFSA Hand.hschreibstoff' => 'Schreibstoff', '36_Relationen.relation_anmerkung' => null, '36_anhang_tite35' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename35' => 'Image', '36_anhang_tite36' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename36' => 'Image', '36_anhang_tite37' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename37' => 'Image', '36_anhang_tite38' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename38' => 'Image', '36_anhang_tite39' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename39' => 'Image', '36_anhang_tite40' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename40' => 'Image', '36_anhang_tite41' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename41' => 'Image', '36_anhang_tite42' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename42' => 'Image', '36_anhang_tite43' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename43' => 'Image', '36_anhang_tite44' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename44' => 'Image', '36_anhang_tite45' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename45' => 'Image', '36_anhang_tite46' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename46' => 'Image', '36_anhang_tite47' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename47' => 'Image', '36_anhang_tite48' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename48' => 'Image', '36_anhang_tite49' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename49' => 'Image', '36_anhang_tite50' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename50' => 'Image', '36_anhang_tite51' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename51' => 'Image', '36_anhang_tite52' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename52' => 'Image', '36_anhang_tite53' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename53' => 'Image', '36_anhang_tite54' => 'Titel/Bezeichnung', '36_sourcename54' => 'Image', '36_KFSA Hand.hbeschreibung' => 'Beschreibung', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotyp' => 'Infotyp', '36_KFSA Kritanhang.krit_infotext' => 'Infotext', '36_datumspezif' => 'Datum Spezifikation', 'index_orte_10' => 'Orte', 'index_orte_10.content' => 'Orte', 'index_orte_10.comment' => 'Orte (Kommentar)', 'index_personen_11' => 'Personen', 'index_personen_11.content' => 'Personen', 'index_personen_11.comment' => 'Personen (Kommentar)', 'index_werke_12' => 'Werke', 'index_werke_12.content' => 'Werke', 'index_werke_12.comment' => 'Werke (Kommentar)', 'index_periodika_13' => 'Periodika', 'index_periodika_13.content' => 'Periodika', 'index_periodika_13.comment' => 'Periodika (Kommentar)', 'index_sachen_14' => 'Sachen', 'index_sachen_14.content' => 'Sachen', 'index_sachen_14.comment' => 'Sachen (Kommentar)', 'index_koerperschaften_15' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.content' => 'Koerperschaften', 'index_koerperschaften_15.comment' => 'Koerperschaften (Kommentar)', 'index_zitate_16' => 'Zitate', 'index_zitate_16.content' => 'Zitate', 'index_zitate_16.comment' => 'Zitate (Kommentar)', 'index_korrespondenzpartner_17' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.content' => 'Korrespondenzpartner', 'index_korrespondenzpartner_17.comment' => 'Korrespondenzpartner (Kommentar)', 'index_archive_18' => 'Archive', 'index_archive_18.content' => 'Archive', 'index_archive_18.comment' => 'Archive (Kommentar)', 'index_literatur_19' => 'Literatur', 'index_literatur_19.content' => 'Literatur', 'index_literatur_19.comment' => 'Literatur (Kommentar)', 'index_kunstwerke_kfsa_20' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.content' => 'Kunstwerke KFSA', 'index_kunstwerke_kfsa_20.comment' => 'Kunstwerke KFSA (Kommentar)', 'index_druckwerke_kfsa_21' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.content' => 'Druckwerke KFSA', 'index_druckwerke_kfsa_21.comment' => 'Druckwerke KFSA (Kommentar)', '36_fulltext' => 'XML Volltext', '36_html' => 'HTML Volltext', '36_publicHTML' => 'HTML Volltext', '36_plaintext' => 'Volltext', 'transcript.text' => 'Transkripte', 'folders' => 'Mappen', 'notes' => 'Notizen', 'notes.title' => 'Notizen (Titel)', 'notes.content' => 'Notizen', 'notes.category' => 'Notizen (Kategorie)', 'key' => 'FuD Schlüssel' ) $query_id = '6742e490826a6' $value = '„B[ern], den 4. März 1812. <br>Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier [...]“' $key = 'Incipit' $adrModalInfo = array( 'ID' => '4677', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-13 16:12:09', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:49:00', 'key' => 'AWS-ap-00hn', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_gebdatum' => '1766-04-22', '39_toddatum' => '1817-07-14', '39_pdb' => 'GND', '39_dblink' => '', '39_name' => 'Staël-Holstein, Anne Louise Germaine de ', '39_namevar' => 'Necker, Anne Louise Germaine (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array() ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '171', 'content' => 'Paris', 'bemerkung' => 'GND:4044660-8', 'LmAdd' => array() ), '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Germaine de Staël-Holstein war die Tochter des späteren französischen Finanzministers Jacques Necker und Suzanne Curchods. Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-04-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12136' $state = '01.04.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.04.2020]; August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein; 04.03.1812' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12136">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/letters/view/12136</a>.' $changeLeit = array( (int) 0 => 'Pange', (int) 1 => ' Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940' ) $sprache = 'Deutsch' $caption = array( 'data' => array( (int) 3064 => array( 'id' => '3064', 'art' => 'Original', 'datum' => '04.03.1812', 'signatur' => 'Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 369‒370.', 'image' => array( [maximum depth reached] ) ) ), 'exists' => '1', 'content' => 'Zugehörige Dokumente' ) $tab = 'related' $n = (int) 1
include - APP/View/Letters/view.ctp, line 339 View::_evaluate() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 971 View::_render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 933 View::render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/View/View.php, line 473 Controller::render() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Controller/Controller.php, line 968 Dispatcher::_invoke() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Routing/Dispatcher.php, line 200 Dispatcher::dispatch() - APP/Lib/cakephp/lib/Cake/Routing/Dispatcher.php, line 167 [main] - APP/webroot/index.php, line 109
B[ern], den 4. März 1812.
Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.
Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹
Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.
Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.
Mittwoch-Abend.
Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.
Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.
Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.
Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.
Wie man gegen das alles sich behaupten und leben soll? Man muß die Kraft von vier Menschen haben, und alle seine Geistes- und Charakterkräfte zusammennehmen... Sicher hat die Seele großen Einfluß auf den Körper, und nichts ist schlimmer für das Wohlbefinden, als wenn man dem Kummer nachgibt, sich entmutigen läßt und so sein eigenes Glück aus der Hand gibt.
Das Epigramm des italienischen Dichters Guarini hat mir immer gefallen. Es besagt: ›Mein Leben ist einem Bogen vergleichbar, mein Tun dem Pfeil, der Gedanke der Sehne; ich selber bin der Bogenschütze und der Ruhm das Ziel, das ich ins Auge fasse.‹
Was Sie mir als die letzten Neuigkeiten aus Berlin melden, wird mir hier alles bestätigt. Es erinnert mich an eine Unterredung, die ich vor einiger Zeit mit einem alten Schweizer Militär hatte, einem Manne, der trotz seiner Ungehobeltheit nicht einer gewissen Originalität entbehrte. Er war lange im Kriege gewesen, viele Kugeln haben ihn verwundet; zuletzt diente er im Regiment Rovéréa. Er war ein sehr tätiger Gegner der helvetischen Regierung. Wir waren nach dem Abendessen an der Table d’hôte zusammengeblieben. ›Mein Herr‹, sagte er, nachdem er seine Pfeife in Brand gesetzt hatte, ›sind Sie nicht ein Deutscher?‹ – ›Ja!‹ – ›Schön, dann urteilen Sie also aus Erfahrung. Kennen Sie etwas Niedrigeres, Elenderes, Gemeineres als das deutsche Volk von heute? Der Teufel soll mich holen‹, sagte er, mildernd ausgedrückt, und mit der Faust auf den Tisch schlagend, ›wenn mir nicht das Blut in den Adern kocht, denke ich auch nur daran!‹ – Ich erwiderte ihm, ich würde ihn für diese Äußerung für immer in mein Herz schließen. Daraufhin erzählte er mir viele Anekdoten, die er selbst miterlebt hatte, und wir trennten uns als gute Freunde, ohne uns vorher je gesehen zu haben oder nachher wieder zu sehen.
Folgende Neuigkeiten konnte ich in Erfahrung bringen: ich las einen Brief aus Innsbruck. Dort begann der Durchmarsch von Truppen, er dauerte zehn Tage. Es handelte sich um das italienische Heer, das in diesem Augenblick 60000 Mann stark durch Bayern zieht. In der vergangenen Woche fuhr der italienische Vizekönig über Murten und Solothurn. Er kam vom Simplon und begab sich nach Basel, von dort wahrscheinlich nach Paris. Am Montag reiste General Kellermann hier durch, aber wie es scheint, unmittelbar über Schaffhausen nach Deutschland. Ich habe übrigens letzthin über die Stellung der Schweizer falsch berichtet: sie marschieren zwar gegen Norden, werden aber mit einem französischen Regiment und kroatischen Truppen aus den illyrischen Provinzen eine Division bilden. Da wird’s ein ›Gemisch von Sprachen, grauenvolle Reden‹ geben. Die Schweizer dienen noch ohne festen Vertrag. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, weil ein nach Paris entsandter Kurier nicht zurückkehrt. Die Abgeordneten sind immer noch hier.
Mittwoch-Abend.
Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 2. Ich werde mich also für den 13. bereithalten, das heißt Freitag in acht Tagen. Es wird mir eine große Freude sein, Sie wiederzusehen, und mit Ihnen plaudern zu können. Ich merke auf alle Schattierungen in Ihren Briefen und finde Sie ein wenig mehr erholt. Ich hätte gerne gesehen, Koreff wäre bei der Konsultation Ihrer Ärtze dabei gewesen, nicht etwa weil ich Sie ihm allein anzuvertrauen wünschte, sondern weil ich glaube, daß seine Meinung neben den anderen schon nützlich gewesen wäre. Hier ist nach der Abreise Schuffertis noch ein anderer sehr geschickter Arzt, namens Tribolet. Koreff hat mit hoher Achtung von ihm gesprochen. Vielleicht könnten Sie ihn bei Gelegenheit konsultieren.
Wie mögen Sie nur ein Wort von alldem glauben, was C[apelle] Ihnen vorredet! Er sagt nur einen Haufen von Dummheiten und Lügen – er rühmt sich, Äußerungen getan zu haben, die er niemals gewagt hat und die die unpassendsten von der Welt wären. Es ist wirklich komisch, daß Sie mir Autoritäten zitieren, die als unwiderleglich in Gefühlsangelegenheiten gelten sollen. Wenn sich Herr C[apelle] in diese Dinge mischt und wenn er etwa von G[enf]er Heimlichkeiten reden will, wird er sich viele Menschen außerordentlich zu Dank verpflichten.
Glauben Sie nicht ein Wort von dem, was er Ihnen über Friedrichs Vaterland [Österreich] erzählt hat. Gerüchte dieser Art werden absichtlich verbreitet und haben den Wechselkurs so tief sinken lassen; aber er ist bereits ganz plötzlich von ungefähr 280 auf 260 wieder angestiegen.
Aus den Wiener Zeitungen ersehe ich, daß mein Bruder seine Vorlesung gehalten hat. Man hat dort eine Akademie gegründet und Herr von Metternich hat als ihr Präsident eine Rede über den Zweck dieser Gründung gehalten. Mir wurde versprochen, ich würde diese Rede zu lesen bekommen, und ich bin wirklich neugierig darauf, denn ich glaube, ich werde die Feder wiedererkennen, der er sich bedient hat.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich bete für Ihre schnelle Wiederherstellung. Es tut mir sehr leid, daß ich August nicht bei Ihnen antreffen werde, wenn wir uns wiedersehen. Sie werden mich wenig amüsant finden, denn ich komme nicht aus Paris noch aus einer Stadt, in der man Begebnisse und Geschichten sammeln kann.
· Original , 04.03.1812
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 369‒370.
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 369‒370.