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Sie müssen ihre Interessen unbedingt einem Mann anvertrauen, der die Strömungen der heutigen Zeit kennt; von ihm müssen sie sich führen lassen.<lb/>Weiter: glaubt man denn, sie könnten – selbst gesetzt den Fall, daß die Nation ihre Stimme erhebt und sie zurückruft – unmittelbar nach Bonaparte regieren? Es bedarf eines Zwischenstadiums, in dem eine Verfassung gegeben und dafür gesorgt werden muß, daß kein Bürgerkrieg ausbricht. Zunächst dürfen sie nur dem Namen nach regieren – die wirkliche Macht muß in den Händen des Mannes bleiben, der die Monarchie wiederherstellt, und zwar solange er lebt. Dieser Gedankengang ist sehr gut in der Zeitung entwickelt, die ich Ihnen sende.<lb/>Ich hätte Ihnen viel über Herrn de la Maisonfort’s Schrift zu sagen, aber das ist ein zu langes Kapitel. Er tritt für die Sache der Bourbonen bestimmt nicht geschickt genug ein. Kann man sich so auf das Erbrecht berufen? Ich bin ein ganz guter Royalist, aber das würde mich bestimmen, mich für neutral zu erklären oder Republikaner zu werden. Ist denn Frankreich das Gewebe der Penelope und sind die Menschen dazu verdammt, auf Kosten ganzer Generationen nichts zu tun als in stetem Wechsel es aufzutrennen und neu zu weben? Das Beispiel Englands läßt uns doch anderes erhoffen: es ist schließlich zu einer angemessenen Regierung gekommen und zwar durch eine Wahl. Wilhelm III. hatte keinerlei Erbrecht. Sollten die Bourbonen jemals in Frankreich wieder eingesetzt werden, so kann es nur so geschehen, daß ihre Dynastie wieder gewählt wird.<lb/>Liebe Freundin! Ich hätte Ihnen unendlich viel hierzu und über tausend andere Dinge zu sagen, aber ich will die Beförderungsgelegenheit nicht versäumen, die sich mir bietet, also schließe ich den Brief, ohne ihn zu vollenden. Ihr Brief vom 12. Dezember ist noch voll von ungerechten Vorwürfen: ›das Glück verdreht Ihnen den Kopf.‹ Konnte ein solcher Satz einer Frau aus der Feder fließen, die mich seit fast zehn Jahren kennt? Sie wußten nicht, daß ich drei Wochen vom Hauptqu[artier] abwesend und dadurch von allen Verbindungen abgeschnitten war. Sobald ich wieder dort war, sandte ich Ihnen Exemplare meiner <hi rend="slant:italic">Bemerkungen.</hi> Ich hatte die ersten, die aus der Druckerei kamen, ins Hauptqu[artier] geschickt. Eins von ihnen werden Sie in London gesehen haben. Ich habe immer noch nicht Ihr Buch <hi rend="slant:italic">De L’Allemagne</hi>, und doch ist es schon vor zwei Monaten erschienen und G[eneral] Stewart besitzt es seit langem. Ich hätte es mit großer Freude wiedergelesen, es hätte mein Ansehen gehoben, wenn ich es anderen hätte leihen können; ich hätte den Berliner Verleger verpflichtet, wenn ich ihm für seine Übersetzung ein Exemplar hätte liefern können – aber ich habe es bis heute noch nicht. 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Januar 1814<lb/>Liebe Freundin!<lb/>Ich habe aus Ihrem Briefe und dem Schreiben vom 30. November unserem Prinzen einige Stellen vorgelesen, da ich die seltene Gelegenheit fand, mich mit ihm in aller Ruhe zu unterhalten. Er hat sie mit der größten Aufmerksamkeit und dem größten Wohlwollen angehört. Bei den Worten, Sie erwarteten von ihm Befehle, sagte er: ›Sehr liebenswürdig von ihr!‹ Ein andermal unterbrach er mich: ›Wie sehr wünschte ich lieber als all dies, daß die Zeit für Abende gekommen wäre, die ich friedlich mit Frau von Staël und Ihnen verplaudern könnte.‹ Er versicherte mir, Ihnen ebenso wie Frau Moreau geschrieben zu haben und begriff nicht, warum diese Briefe nicht angekommen wären. An einem der folgenden Tage kam er hierauf zurück – er hätte keine Abschrift von dem Brief an Sie aufbewahrt, aber er glaubte, ihn von Heiligenstadt abgeschickt zu haben. 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Er muß sowieso schon etwas ärgerlich gegen uns sein; und unser Verhalten wird ihn bei den Ansichten, die er schon früher hatte, nur noch mehr zu unserem leidenschaftlichen Gegner machen. <lb/>Das englische Ministerium hält mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berge: das Regierungsblatt ist voll von Redensarten wie August sie mir gegenüber äußerte. Tun Sie, was Sie können, und verwenden Sie Ihren ganzen Scharfsinn und Ihre Beredsamkeit darauf, den Ministern, die Sie sehen, klarzumachen, daß Bonaparte noch nicht gestürzt ist und daß noch nichts geschehen ist, was den Sturz herbeiführen könnte – daß man aber andererseits für ihn arbeitet und dem allgemeinen Interesse, ja den B[ourbonen] selber Abbruch tut, wenn man sie zu so ungelegener Zeit in den Vordergrund schiebt. Bonaparte würde dann ohne Frage den Franzosen sagen: ›Die Engländer wollen mich entthronen, um euch einen König zu geben, wie er ihnen paßt. Ein solcher hätte schon im voraus eure wichtigsten Interessen, eure Seemacht, euren Handel verkauft und alle erniedrigenden Bedingungen unterschrieben, ehe er auf den Thron steigt.‹ Der Gedanke, die Bourbonen zu Lord Wellington zu schicken, wäre wahrhaft verhängnisvoll für das Gelingen ihres Planes und für sie selbst. Nationalstolz oder nationale Eitelkeit ertragen leichter einen Tyrannen, den sie sich selbst gegeben haben, oder der zum mindesten die Macht ohne ausländische Intervention an sich gerissen hat, als ein Gesetz, das das Ausland ihnen auferlegen will, so vernünftig es auch an sich sein mag! Ich lese in <hi rend="slant:italic">The Courier</hi> folgenden Satz: ›Bonaparte und der Krieg – die Bourbonen und der Friede!‹ Der erste Teil ist völlig richtig: Bonaparte ist ein Tyrann ohne Treu und Glauben; er hat das Völkerrecht mit Füßen getreten; seine Friedensverträge waren nie etwas anderes als Kriegslisten. Aber wenn die französische Nation nun dieses Joch abschüttelt, wenn sie sich in vernünftiger Weise eine Verfassung gibt und in der Tat damit die Grundlagen anerkennt, auf denen die europäische Republik beruht, welches Recht habt Ihr dann, Euch in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen und ihr eine bestimmte Regierungsform und eine bestimmte Person aufzudrängen, die sie leiten soll! Das steht namentlich einem englischen Ministerium sehr übel an. 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Ausgezeichnet hat Herr Constant diese Frage in dem Aufsatz behandelt, den ich Ihnen sandte, und den Sie zweifellos an einflußreiche Persönlichkeiten weitergereicht haben werden.<lb/>Dann können Sie allen, die mit den B[ourbo]nen in Berührung stehen, sagen, was völlig der Wahrheit entspricht: der Kr[on]pr[inz] spreche mit jeder Art von Rücksichtnahme von ihnen und empfänge die Franzosen, die sich zu ihnen bekennen, sehr freundlich; man kann wohl mit Recht annehmen, daß er ihnen seine Unterstützung leihen wird, vorausgesetzt, daß er überzeugt sein kann, die Mehrheit der Nation wünscht es so. Aber besonders setzt er sich dafür ein, daß Frankreich endlich eine kluge, geordnete und genügend gewährleistete Verfassung erhält, damit es nicht die schrecklichen Erfahrungen mache, die England in der Zeit zwischen der Rückkehr Karls II. und 1688 über sich ergehen lassen mußte – die schauderhafte Reaktion des Royalismus und schließlich die Notwendigkeit der Entthronung eines zweiten Königs. Nicht immer findet sich ein Wilhelm III., der den Bürgerkrieg beendet und endlosen Revolutionen einen Riegel vorschiebt. Ich sehe, daß es heute ein geflügeltes Wort geworden ist, von einem neuen Monk zu reden, aber das Wort ist nicht sehr glücklich gewählt.<lb/>Aus eigener Kraft können die Bourbonen nicht auf den Thron steigen – noch weniger können die verbündeten Mächte sie daraufsetzen, es sei denn daß sie Frankreich vorher völlig unterwerfen. Es fehlt ihnen jemand, der sozusagen eine Hilfsstellung einnimmt, damit sie sich hinaufschwingen können. Das muß ein Kriegsmann sein, der während der Revolution das Vertrauen der französischen Nation erworben hat. Im übrigen verstehen sie ebenso wenig vom Regieren wie vom Kriegführen; sie wissen von der heutigen Welt nicht mehr als neugeborene Kinder. Ihre Proklamation vom letzten April hat einen traurigen Beweis dafür geliefert. Sie müssen ihre Interessen unbedingt einem Mann anvertrauen, der die Strömungen der heutigen Zeit kennt; von ihm müssen sie sich führen lassen.<lb/>Weiter: glaubt man denn, sie könnten – selbst gesetzt den Fall, daß die Nation ihre Stimme erhebt und sie zurückruft – unmittelbar nach Bonaparte regieren? Es bedarf eines Zwischenstadiums, in dem eine Verfassung gegeben und dafür gesorgt werden muß, daß kein Bürgerkrieg ausbricht. Zunächst dürfen sie nur dem Namen nach regieren – die wirkliche Macht muß in den Händen des Mannes bleiben, der die Monarchie wiederherstellt, und zwar solange er lebt. Dieser Gedankengang ist sehr gut in der Zeitung entwickelt, die ich Ihnen sende.<lb/>Ich hätte Ihnen viel über Herrn de la Maisonfort’s Schrift zu sagen, aber das ist ein zu langes Kapitel. Er tritt für die Sache der Bourbonen bestimmt nicht geschickt genug ein. Kann man sich so auf das Erbrecht berufen? Ich bin ein ganz guter Royalist, aber das würde mich bestimmen, mich für neutral zu erklären oder Republikaner zu werden. Ist denn Frankreich das Gewebe der Penelope und sind die Menschen dazu verdammt, auf Kosten ganzer Generationen nichts zu tun als in stetem Wechsel es aufzutrennen und neu zu weben? Das Beispiel Englands läßt uns doch anderes erhoffen: es ist schließlich zu einer angemessenen Regierung gekommen und zwar durch eine Wahl. Wilhelm III. hatte keinerlei Erbrecht. Sollten die Bourbonen jemals in Frankreich wieder eingesetzt werden, so kann es nur so geschehen, daß ihre Dynastie wieder gewählt wird.<lb/>Liebe Freundin! Ich hätte Ihnen unendlich viel hierzu und über tausend andere Dinge zu sagen, aber ich will die Beförderungsgelegenheit nicht versäumen, die sich mir bietet, also schließe ich den Brief, ohne ihn zu vollenden. Ihr Brief vom 12. 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Dezember ist noch voll von ungerechten Vorwürfen: ›das Glück verdreht Ihnen den Kopf.‹ Konnte ein solcher Satz einer Frau aus der Feder fließen, die mich seit fast zehn Jahren kennt? Sie wußten nicht, daß ich drei Wochen vom Hauptqu[artier] abwesend und dadurch von allen Verbindungen abgeschnitten war. Sobald ich wieder dort war, sandte ich Ihnen Exemplare meiner <span class="slant-italic ">Bemerkungen.</span> Ich hatte die ersten, die aus der Druckerei kamen, ins Hauptqu[artier] geschickt. Eins von ihnen werden Sie in London gesehen haben. Ich habe immer noch nicht Ihr Buch <span class="slant-italic ">De L’Allemagne</span>, und doch ist es schon vor zwei Monaten erschienen und G[eneral] Stewart besitzt es seit langem. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. 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Kiel, 7. Januar 1814
Liebe Freundin!
Ich habe aus Ihrem Briefe und dem Schreiben vom 30. November unserem Prinzen einige Stellen vorgelesen, da ich die seltene Gelegenheit fand, mich mit ihm in aller Ruhe zu unterhalten. Er hat sie mit der größten Aufmerksamkeit und dem größten Wohlwollen angehört. Bei den Worten, Sie erwarteten von ihm Befehle, sagte er: ›Sehr liebenswürdig von ihr!‹ Ein andermal unterbrach er mich: ›Wie sehr wünschte ich lieber als all dies, daß die Zeit für Abende gekommen wäre, die ich friedlich mit Frau von Staël und Ihnen verplaudern könnte.‹ Er versicherte mir, Ihnen ebenso wie Frau Moreau geschrieben zu haben und begriff nicht, warum diese Briefe nicht angekommen wären. An einem der folgenden Tage kam er hierauf zurück – er hätte keine Abschrift von dem Brief an Sie aufbewahrt, aber er glaubte, ihn von Heiligenstadt abgeschickt zu haben. Was den an Frau Moreau betrifft, so hatte er ihn in seinem Verzeichnis festgestellt: er war von Zerbst datiert. – Er war von Ihrem Bericht über Frau Moreaus Lage sehr betroffen und nahm sich vor, sich in jeder Weise für sie einzusetzen, an Kaiser Alexander ihretwegen zu schreiben usw....
Ich kann Ihnen nur das Wesentliche schreiben – alles kann man eben brieflich nicht mitteilen, selbst wenn die Gelegenheit sicher ist, aber Sie beurteilen ja die Dinge überall richtig, so daß Sie mich auch mit halbem Wort verstehen werden.
Bitte seien Sie sehr vorsichtig, denn die anderen dürfen unsere geheimen Absichten nicht erraten. Hüten Sie sich besonders vor P[ozzo] di B[orgo] wie vor dem bösen Feind. Er muß sowieso schon etwas ärgerlich gegen uns sein; und unser Verhalten wird ihn bei den Ansichten, die er schon früher hatte, nur noch mehr zu unserem leidenschaftlichen Gegner machen.
Das englische Ministerium hält mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berge: das Regierungsblatt ist voll von Redensarten wie August sie mir gegenüber äußerte. Tun Sie, was Sie können, und verwenden Sie Ihren ganzen Scharfsinn und Ihre Beredsamkeit darauf, den Ministern, die Sie sehen, klarzumachen, daß Bonaparte noch nicht gestürzt ist und daß noch nichts geschehen ist, was den Sturz herbeiführen könnte – daß man aber andererseits für ihn arbeitet und dem allgemeinen Interesse, ja den B[ourbonen] selber Abbruch tut, wenn man sie zu so ungelegener Zeit in den Vordergrund schiebt. Bonaparte würde dann ohne Frage den Franzosen sagen: ›Die Engländer wollen mich entthronen, um euch einen König zu geben, wie er ihnen paßt. Ein solcher hätte schon im voraus eure wichtigsten Interessen, eure Seemacht, euren Handel verkauft und alle erniedrigenden Bedingungen unterschrieben, ehe er auf den Thron steigt.‹ Der Gedanke, die Bourbonen zu Lord Wellington zu schicken, wäre wahrhaft verhängnisvoll für das Gelingen ihres Planes und für sie selbst. Nationalstolz oder nationale Eitelkeit ertragen leichter einen Tyrannen, den sie sich selbst gegeben haben, oder der zum mindesten die Macht ohne ausländische Intervention an sich gerissen hat, als ein Gesetz, das das Ausland ihnen auferlegen will, so vernünftig es auch an sich sein mag! Ich lese in The Courier folgenden Satz: ›Bonaparte und der Krieg – die Bourbonen und der Friede!‹ Der erste Teil ist völlig richtig: Bonaparte ist ein Tyrann ohne Treu und Glauben; er hat das Völkerrecht mit Füßen getreten; seine Friedensverträge waren nie etwas anderes als Kriegslisten. Aber wenn die französische Nation nun dieses Joch abschüttelt, wenn sie sich in vernünftiger Weise eine Verfassung gibt und in der Tat damit die Grundlagen anerkennt, auf denen die europäische Republik beruht, welches Recht habt Ihr dann, Euch in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen und ihr eine bestimmte Regierungsform und eine bestimmte Person aufzudrängen, die sie leiten soll! Das steht namentlich einem englischen Ministerium sehr übel an. Wenn noch Stuarts existierten, könnten die Franzosen ebenso gut sich in den Kopf setzen, England zu zwingen, sie wieder als Könige anzuerkennen: Hanc veniam damus petimusque vicissim.
Alles, was die Verbündeten zu tun haben, (während sie den Krieg tatkräftig fortsetzen,) ist, offiziell zu erklären, daß sie niemals mit Bonaparte Frieden schließen und allen Franzosen ihren Schutz angedeihen lassen werden, die Bonaparte nicht mehr als ihren Herrn anerkennen; das bedeutet die Aufforderung an alle Ausgehobenen, ihre Fahnen zu verlassen, um ein französisches Heer unter eigenen Heerführern aufzustellen, das dazu bestimmt ist, ihrem Lande die Freiheit wiederzuerobern, usw.... Ausgezeichnet hat Herr Constant diese Frage in dem Aufsatz behandelt, den ich Ihnen sandte, und den Sie zweifellos an einflußreiche Persönlichkeiten weitergereicht haben werden.
Dann können Sie allen, die mit den B[ourbo]nen in Berührung stehen, sagen, was völlig der Wahrheit entspricht: der Kr[on]pr[inz] spreche mit jeder Art von Rücksichtnahme von ihnen und empfänge die Franzosen, die sich zu ihnen bekennen, sehr freundlich; man kann wohl mit Recht annehmen, daß er ihnen seine Unterstützung leihen wird, vorausgesetzt, daß er überzeugt sein kann, die Mehrheit der Nation wünscht es so. Aber besonders setzt er sich dafür ein, daß Frankreich endlich eine kluge, geordnete und genügend gewährleistete Verfassung erhält, damit es nicht die schrecklichen Erfahrungen mache, die England in der Zeit zwischen der Rückkehr Karls II. und 1688 über sich ergehen lassen mußte – die schauderhafte Reaktion des Royalismus und schließlich die Notwendigkeit der Entthronung eines zweiten Königs. Nicht immer findet sich ein Wilhelm III., der den Bürgerkrieg beendet und endlosen Revolutionen einen Riegel vorschiebt. Ich sehe, daß es heute ein geflügeltes Wort geworden ist, von einem neuen Monk zu reden, aber das Wort ist nicht sehr glücklich gewählt.
Aus eigener Kraft können die Bourbonen nicht auf den Thron steigen – noch weniger können die verbündeten Mächte sie daraufsetzen, es sei denn daß sie Frankreich vorher völlig unterwerfen. Es fehlt ihnen jemand, der sozusagen eine Hilfsstellung einnimmt, damit sie sich hinaufschwingen können. Das muß ein Kriegsmann sein, der während der Revolution das Vertrauen der französischen Nation erworben hat. Im übrigen verstehen sie ebenso wenig vom Regieren wie vom Kriegführen; sie wissen von der heutigen Welt nicht mehr als neugeborene Kinder. Ihre Proklamation vom letzten April hat einen traurigen Beweis dafür geliefert. Sie müssen ihre Interessen unbedingt einem Mann anvertrauen, der die Strömungen der heutigen Zeit kennt; von ihm müssen sie sich führen lassen.
Weiter: glaubt man denn, sie könnten – selbst gesetzt den Fall, daß die Nation ihre Stimme erhebt und sie zurückruft – unmittelbar nach Bonaparte regieren? Es bedarf eines Zwischenstadiums, in dem eine Verfassung gegeben und dafür gesorgt werden muß, daß kein Bürgerkrieg ausbricht. Zunächst dürfen sie nur dem Namen nach regieren – die wirkliche Macht muß in den Händen des Mannes bleiben, der die Monarchie wiederherstellt, und zwar solange er lebt. Dieser Gedankengang ist sehr gut in der Zeitung entwickelt, die ich Ihnen sende.
Ich hätte Ihnen viel über Herrn de la Maisonfort’s Schrift zu sagen, aber das ist ein zu langes Kapitel. Er tritt für die Sache der Bourbonen bestimmt nicht geschickt genug ein. Kann man sich so auf das Erbrecht berufen? Ich bin ein ganz guter Royalist, aber das würde mich bestimmen, mich für neutral zu erklären oder Republikaner zu werden. Ist denn Frankreich das Gewebe der Penelope und sind die Menschen dazu verdammt, auf Kosten ganzer Generationen nichts zu tun als in stetem Wechsel es aufzutrennen und neu zu weben? Das Beispiel Englands läßt uns doch anderes erhoffen: es ist schließlich zu einer angemessenen Regierung gekommen und zwar durch eine Wahl. Wilhelm III. hatte keinerlei Erbrecht. Sollten die Bourbonen jemals in Frankreich wieder eingesetzt werden, so kann es nur so geschehen, daß ihre Dynastie wieder gewählt wird.
Liebe Freundin! Ich hätte Ihnen unendlich viel hierzu und über tausend andere Dinge zu sagen, aber ich will die Beförderungsgelegenheit nicht versäumen, die sich mir bietet, also schließe ich den Brief, ohne ihn zu vollenden. Ihr Brief vom 12. Dezember ist noch voll von ungerechten Vorwürfen: ›das Glück verdreht Ihnen den Kopf.‹ Konnte ein solcher Satz einer Frau aus der Feder fließen, die mich seit fast zehn Jahren kennt? Sie wußten nicht, daß ich drei Wochen vom Hauptqu[artier] abwesend und dadurch von allen Verbindungen abgeschnitten war. Sobald ich wieder dort war, sandte ich Ihnen Exemplare meiner Bemerkungen. Ich hatte die ersten, die aus der Druckerei kamen, ins Hauptqu[artier] geschickt. Eins von ihnen werden Sie in London gesehen haben. Ich habe immer noch nicht Ihr Buch De L’Allemagne, und doch ist es schon vor zwei Monaten erschienen und G[eneral] Stewart besitzt es seit langem. Ich hätte es mit großer Freude wiedergelesen, es hätte mein Ansehen gehoben, wenn ich es anderen hätte leihen können; ich hätte den Berliner Verleger verpflichtet, wenn ich ihm für seine Übersetzung ein Exemplar hätte liefern können – aber ich habe es bis heute noch nicht. Signeul hat mir Lobeshymnen über die neue Vorrede gesungen.
Ich habe nun auch eine Vorrede geschrieben, auf die ich mir etwas einbilde. Sie werden sie jetzt gelesen haben, denn sie ist vor vier Tagen abgegangen: es ist die Einleitung zu den Abgefangenen Depeschen. Herr von Wetterstedt, der auch im allgemeinen sehr für mich ist, hat sie dem Prinzen vorgelesen und auf ihren Wert hingewiesen. Am nächsten Morgen ließ mir der Pr[inz] durch Herrn von Wetterstedt eine Anweisung auf 500 Pfund Sterling zustellen.
Leben Sie wohl, liebe Freundin! Ich werde mich daran gewöhnen müssen, Briefe an Sie flüchtig hinzuschreiben, ohne auf Grammatik und Rechtschreibung zu achten, nur damit Ihre Klagen endlich einmal aufhören. Diejenige, gegen die ich mich am meisten schuldig fühle, ist Albertine; seit langem denke ich über einen schönen Brief an sie nach und kann niemals dazu kommen.
Tausend Grüße!
Liebe Freundin!
Ich habe aus Ihrem Briefe und dem Schreiben vom 30. November unserem Prinzen einige Stellen vorgelesen, da ich die seltene Gelegenheit fand, mich mit ihm in aller Ruhe zu unterhalten. Er hat sie mit der größten Aufmerksamkeit und dem größten Wohlwollen angehört. Bei den Worten, Sie erwarteten von ihm Befehle, sagte er: ›Sehr liebenswürdig von ihr!‹ Ein andermal unterbrach er mich: ›Wie sehr wünschte ich lieber als all dies, daß die Zeit für Abende gekommen wäre, die ich friedlich mit Frau von Staël und Ihnen verplaudern könnte.‹ Er versicherte mir, Ihnen ebenso wie Frau Moreau geschrieben zu haben und begriff nicht, warum diese Briefe nicht angekommen wären. An einem der folgenden Tage kam er hierauf zurück – er hätte keine Abschrift von dem Brief an Sie aufbewahrt, aber er glaubte, ihn von Heiligenstadt abgeschickt zu haben. Was den an Frau Moreau betrifft, so hatte er ihn in seinem Verzeichnis festgestellt: er war von Zerbst datiert. – Er war von Ihrem Bericht über Frau Moreaus Lage sehr betroffen und nahm sich vor, sich in jeder Weise für sie einzusetzen, an Kaiser Alexander ihretwegen zu schreiben usw....
Ich kann Ihnen nur das Wesentliche schreiben – alles kann man eben brieflich nicht mitteilen, selbst wenn die Gelegenheit sicher ist, aber Sie beurteilen ja die Dinge überall richtig, so daß Sie mich auch mit halbem Wort verstehen werden.
Bitte seien Sie sehr vorsichtig, denn die anderen dürfen unsere geheimen Absichten nicht erraten. Hüten Sie sich besonders vor P[ozzo] di B[orgo] wie vor dem bösen Feind. Er muß sowieso schon etwas ärgerlich gegen uns sein; und unser Verhalten wird ihn bei den Ansichten, die er schon früher hatte, nur noch mehr zu unserem leidenschaftlichen Gegner machen.
Das englische Ministerium hält mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berge: das Regierungsblatt ist voll von Redensarten wie August sie mir gegenüber äußerte. Tun Sie, was Sie können, und verwenden Sie Ihren ganzen Scharfsinn und Ihre Beredsamkeit darauf, den Ministern, die Sie sehen, klarzumachen, daß Bonaparte noch nicht gestürzt ist und daß noch nichts geschehen ist, was den Sturz herbeiführen könnte – daß man aber andererseits für ihn arbeitet und dem allgemeinen Interesse, ja den B[ourbonen] selber Abbruch tut, wenn man sie zu so ungelegener Zeit in den Vordergrund schiebt. Bonaparte würde dann ohne Frage den Franzosen sagen: ›Die Engländer wollen mich entthronen, um euch einen König zu geben, wie er ihnen paßt. Ein solcher hätte schon im voraus eure wichtigsten Interessen, eure Seemacht, euren Handel verkauft und alle erniedrigenden Bedingungen unterschrieben, ehe er auf den Thron steigt.‹ Der Gedanke, die Bourbonen zu Lord Wellington zu schicken, wäre wahrhaft verhängnisvoll für das Gelingen ihres Planes und für sie selbst. Nationalstolz oder nationale Eitelkeit ertragen leichter einen Tyrannen, den sie sich selbst gegeben haben, oder der zum mindesten die Macht ohne ausländische Intervention an sich gerissen hat, als ein Gesetz, das das Ausland ihnen auferlegen will, so vernünftig es auch an sich sein mag! Ich lese in The Courier folgenden Satz: ›Bonaparte und der Krieg – die Bourbonen und der Friede!‹ Der erste Teil ist völlig richtig: Bonaparte ist ein Tyrann ohne Treu und Glauben; er hat das Völkerrecht mit Füßen getreten; seine Friedensverträge waren nie etwas anderes als Kriegslisten. Aber wenn die französische Nation nun dieses Joch abschüttelt, wenn sie sich in vernünftiger Weise eine Verfassung gibt und in der Tat damit die Grundlagen anerkennt, auf denen die europäische Republik beruht, welches Recht habt Ihr dann, Euch in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen und ihr eine bestimmte Regierungsform und eine bestimmte Person aufzudrängen, die sie leiten soll! Das steht namentlich einem englischen Ministerium sehr übel an. Wenn noch Stuarts existierten, könnten die Franzosen ebenso gut sich in den Kopf setzen, England zu zwingen, sie wieder als Könige anzuerkennen: Hanc veniam damus petimusque vicissim.
Alles, was die Verbündeten zu tun haben, (während sie den Krieg tatkräftig fortsetzen,) ist, offiziell zu erklären, daß sie niemals mit Bonaparte Frieden schließen und allen Franzosen ihren Schutz angedeihen lassen werden, die Bonaparte nicht mehr als ihren Herrn anerkennen; das bedeutet die Aufforderung an alle Ausgehobenen, ihre Fahnen zu verlassen, um ein französisches Heer unter eigenen Heerführern aufzustellen, das dazu bestimmt ist, ihrem Lande die Freiheit wiederzuerobern, usw.... Ausgezeichnet hat Herr Constant diese Frage in dem Aufsatz behandelt, den ich Ihnen sandte, und den Sie zweifellos an einflußreiche Persönlichkeiten weitergereicht haben werden.
Dann können Sie allen, die mit den B[ourbo]nen in Berührung stehen, sagen, was völlig der Wahrheit entspricht: der Kr[on]pr[inz] spreche mit jeder Art von Rücksichtnahme von ihnen und empfänge die Franzosen, die sich zu ihnen bekennen, sehr freundlich; man kann wohl mit Recht annehmen, daß er ihnen seine Unterstützung leihen wird, vorausgesetzt, daß er überzeugt sein kann, die Mehrheit der Nation wünscht es so. Aber besonders setzt er sich dafür ein, daß Frankreich endlich eine kluge, geordnete und genügend gewährleistete Verfassung erhält, damit es nicht die schrecklichen Erfahrungen mache, die England in der Zeit zwischen der Rückkehr Karls II. und 1688 über sich ergehen lassen mußte – die schauderhafte Reaktion des Royalismus und schließlich die Notwendigkeit der Entthronung eines zweiten Königs. Nicht immer findet sich ein Wilhelm III., der den Bürgerkrieg beendet und endlosen Revolutionen einen Riegel vorschiebt. Ich sehe, daß es heute ein geflügeltes Wort geworden ist, von einem neuen Monk zu reden, aber das Wort ist nicht sehr glücklich gewählt.
Aus eigener Kraft können die Bourbonen nicht auf den Thron steigen – noch weniger können die verbündeten Mächte sie daraufsetzen, es sei denn daß sie Frankreich vorher völlig unterwerfen. Es fehlt ihnen jemand, der sozusagen eine Hilfsstellung einnimmt, damit sie sich hinaufschwingen können. Das muß ein Kriegsmann sein, der während der Revolution das Vertrauen der französischen Nation erworben hat. Im übrigen verstehen sie ebenso wenig vom Regieren wie vom Kriegführen; sie wissen von der heutigen Welt nicht mehr als neugeborene Kinder. Ihre Proklamation vom letzten April hat einen traurigen Beweis dafür geliefert. Sie müssen ihre Interessen unbedingt einem Mann anvertrauen, der die Strömungen der heutigen Zeit kennt; von ihm müssen sie sich führen lassen.
Weiter: glaubt man denn, sie könnten – selbst gesetzt den Fall, daß die Nation ihre Stimme erhebt und sie zurückruft – unmittelbar nach Bonaparte regieren? Es bedarf eines Zwischenstadiums, in dem eine Verfassung gegeben und dafür gesorgt werden muß, daß kein Bürgerkrieg ausbricht. Zunächst dürfen sie nur dem Namen nach regieren – die wirkliche Macht muß in den Händen des Mannes bleiben, der die Monarchie wiederherstellt, und zwar solange er lebt. Dieser Gedankengang ist sehr gut in der Zeitung entwickelt, die ich Ihnen sende.
Ich hätte Ihnen viel über Herrn de la Maisonfort’s Schrift zu sagen, aber das ist ein zu langes Kapitel. Er tritt für die Sache der Bourbonen bestimmt nicht geschickt genug ein. Kann man sich so auf das Erbrecht berufen? Ich bin ein ganz guter Royalist, aber das würde mich bestimmen, mich für neutral zu erklären oder Republikaner zu werden. Ist denn Frankreich das Gewebe der Penelope und sind die Menschen dazu verdammt, auf Kosten ganzer Generationen nichts zu tun als in stetem Wechsel es aufzutrennen und neu zu weben? Das Beispiel Englands läßt uns doch anderes erhoffen: es ist schließlich zu einer angemessenen Regierung gekommen und zwar durch eine Wahl. Wilhelm III. hatte keinerlei Erbrecht. Sollten die Bourbonen jemals in Frankreich wieder eingesetzt werden, so kann es nur so geschehen, daß ihre Dynastie wieder gewählt wird.
Liebe Freundin! Ich hätte Ihnen unendlich viel hierzu und über tausend andere Dinge zu sagen, aber ich will die Beförderungsgelegenheit nicht versäumen, die sich mir bietet, also schließe ich den Brief, ohne ihn zu vollenden. Ihr Brief vom 12. Dezember ist noch voll von ungerechten Vorwürfen: ›das Glück verdreht Ihnen den Kopf.‹ Konnte ein solcher Satz einer Frau aus der Feder fließen, die mich seit fast zehn Jahren kennt? Sie wußten nicht, daß ich drei Wochen vom Hauptqu[artier] abwesend und dadurch von allen Verbindungen abgeschnitten war. Sobald ich wieder dort war, sandte ich Ihnen Exemplare meiner Bemerkungen. Ich hatte die ersten, die aus der Druckerei kamen, ins Hauptqu[artier] geschickt. Eins von ihnen werden Sie in London gesehen haben. Ich habe immer noch nicht Ihr Buch De L’Allemagne, und doch ist es schon vor zwei Monaten erschienen und G[eneral] Stewart besitzt es seit langem. Ich hätte es mit großer Freude wiedergelesen, es hätte mein Ansehen gehoben, wenn ich es anderen hätte leihen können; ich hätte den Berliner Verleger verpflichtet, wenn ich ihm für seine Übersetzung ein Exemplar hätte liefern können – aber ich habe es bis heute noch nicht. Signeul hat mir Lobeshymnen über die neue Vorrede gesungen.
Ich habe nun auch eine Vorrede geschrieben, auf die ich mir etwas einbilde. Sie werden sie jetzt gelesen haben, denn sie ist vor vier Tagen abgegangen: es ist die Einleitung zu den Abgefangenen Depeschen. Herr von Wetterstedt, der auch im allgemeinen sehr für mich ist, hat sie dem Prinzen vorgelesen und auf ihren Wert hingewiesen. Am nächsten Morgen ließ mir der Pr[inz] durch Herrn von Wetterstedt eine Anweisung auf 500 Pfund Sterling zustellen.
Leben Sie wohl, liebe Freundin! Ich werde mich daran gewöhnen müssen, Briefe an Sie flüchtig hinzuschreiben, ohne auf Grammatik und Rechtschreibung zu achten, nur damit Ihre Klagen endlich einmal aufhören. Diejenige, gegen die ich mich am meisten schuldig fühle, ist Albertine; seit langem denke ich über einen schönen Brief an sie nach und kann niemals dazu kommen.
Tausend Grüße!
· Original , 07.01.1814
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 479‒482.
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 479‒482.