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Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, <span class="overstrike-1 notice-48066 ">so x</span> wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.<br>Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.<br>Allerdings schreiben unsre Statuten <span class="offset-4 overstrike-1 notice-48064 ">§</span><span class="offset-4 "> 62</span> vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit <span class="overstrike-1 ">unsre</span> <span class="offset-4 ">die</span> Universität besteht, <span class="offset--4 ">bei der unsrigen</span> unterblieben<br><span class="notice-46159 ">[6]</span> Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die <span class="index-10500 tp-100904 ">Vorlesungen des </span><span class="index-10500 tp-100904 index-11652 tp-100899 family-courier ">Dr. Ulrichs</span> <span class="index-10435 tp-100902 ">Hrn Professor </span><span class="index-10435 tp-100902 family-courier ">Delbrück</span>, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.<br>Schließlich <span class="overstrike-1 ">sch</span> zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß <span class="index-5440 tp-92055 ">ein hohes Ministerium</span> mir auf mein Ansuchen, den <span class="index-11652 tp-100900 family-courier ">Dr. Urlichs</span> als Gehülfen bei der Direction <span class="index-6182 tp-92054 ">des K. Rhein. Museums vaterländ. Alterthümer</span> beigegeben hat.<br>Nach allem obigen stimme ich dafür daß die Facultät den <span class="index-11652 tp-100901 family-courier ">Dr. Urlichs</span> <span class="index-5440 tp-100905 ">der genannten hohen Staatsbehörde</span> zur Berücksichtigung <span class="offset--4 ">nachdrücklich </span>empfehlen möge<br><span class="notice-46160 ">[7]</span> [leer]<br><span class="notice-46161 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="46154"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46154"/> <persName key="11652">Dr. Urlichs</persName> hat im Sommer des Jahres <hi rend="offset:4">1834</hi> sich hier zur Promotion gemeldet, in welchem Act die Habilitation zugleich begriffen <hi rend="offset:4">war</hi>, indem er sein Vorhaben erklärte, an <orgName key="6155">hiesiger Universität</orgName> Lehrvorträge im Fache der Philologie u alten Geschichte zu halten. In der <hi rend="overstrike:1">alten</hi> <hi rend="offset:4">alten</hi> Geschichte habe ich ihn zweimal, im Magister- und im Doctor-Examen, geprüft, u das Ergebniß <hi rend="offset:4">sehr</hi> befriedigend gefunden. In seinem Diplom erhielt er das Prädicat: <hi rend="family:Courier">insigni cum laude</hi>. Demnach ist Dr. <hi rend="family:Courier">Urlichs</hi> seit acht Jahren im Besitz der Befugnisse und Rechte eines Privatdocenten. Seine Abwesenheit wurde durch <hi rend="offset:4">eine</hi> gelehrte Reise<hi rend="overstrike:1">n</hi> verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in <placeName key="356">Rom</placeName>, dann auch in <placeName key="289">Florenz</placeName>, <placeName key="279">Neapel</placeName> und <milestone unit="start" n="46155"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46155"/> Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. Hievon liefern <name key="19070" type="work"><name key="19069" type="work">seine <hi rend="offset:4">in</hi> den Werken <name key="9651" type="periodical"><orgName key="20133">des archäologischen Institutes</orgName></name> abgedruckten <hi rend="overstrike:1">Abhandlungen</hi> auf <hi rend="overstrike:1">A</hi> Archäologie u Epigraphik bezüglichen Abhandlungen</name></name> den Beweis. Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum <hi rend="overstrike:1">corresp</hi> ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten <hi rend="overstrike:1">grün</hi> berühmter Gelehrten, namentl. <persName key="3677">des Hrn <hi rend="family:Courier">Bunsen</hi></persName> zu betrachten ist. Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung <hi rend="overstrike:1">an</hi> <placeName key="887">der Stadt <hi rend="family:Courier">Bonn</hi></placeName>.<hi rend="offset:4">*</hi><lb/><hi rend="overstrike:1">S</hi> Gegenwärtig im 5<hi rend="offset:4;underline:1">tn</hi> Semester hält <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48063"/>X</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48063"/><hi rend="overstrike:1"></hi> <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr Urlichs</hi></persName> hier mit Erfolg <name key="10500" type="work">Vorlesungen</name> im Fache der Philologie u Geschichte.<lb/><persName key="10435">Hr. Prof. <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName> befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn <milestone unit="start" n="46156"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46156"/> im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck <hi rend="overstrike:1">A</hi> die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter <hi rend="overstrike:1">ver-</hi> noch viel andres <hi rend="overstrike:1">verstehen</hi> außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, <persName key="5166">Hr. <hi rend="family:Courier;offset:4">Dr.</hi> <hi rend="family:Courier">Schopen</hi></persName> uns nur zur Hälfte angehört, <hi rend="offset:4">da er</hi> sein Verhältniß zum <orgName key="6776">Gymnasium</orgName> nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.<lb/><milestone unit="start" n="46157"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46157"/> Ich kann demnach die Besorgniß des <persName key="10435">Hrn. Prof <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName> nicht im geringsten theilen.<lb/>Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi></persName> hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. <hi rend="offset:4">der</hi> alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren <hi rend="offset:4">an <persName key="2327">Niebuhr</persName></hi> einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter <hi rend="overstrike:1">vel</hi> verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48065"/>xxx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48065"/><hi rend="overstrike:1"></hi> häufig <name key="3628" type="work">Vorlesungen</name> über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur <persName key="3529">meines verewigten Freundes <hi rend="family:Courier">DʼAlton</hi></persName> übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.<lb/><persName key="10435">Hr. Prof. <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName> besorgt ferner wenn <hi rend="overstrike:1">Hr</hi> der <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi></persName> zum <hi rend="family:Courier">Prof. extraordinarius</hi> ernannt würde, so <hi rend="overstrike:1">ließen</hi> <hi rend="offset:-4">würden</hi> sich nachher die Ansprüche andrer <milestone unit="start" n="46158"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46158"/> Privatdocenten <hi rend="underline:1">nicht ohne Unbilligkeit</hi> zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. 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Seine Abwesenheit wurde durch <hi rend="offset:4">eine</hi> gelehrte Reise<hi rend="overstrike:1">n</hi> verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB92047"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE92047"/>, dann auch in <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB92048"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE92048"/>, <anchor type="b" n="279" ana="10" xml:id="NidB92049"/>Neapel<anchor type="e" n="279" ana="10" xml:id="NidE92049"/> und <milestone unit="start" n="46155"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46155"/> Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. 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Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum <hi rend="overstrike:1">corresp</hi> ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten <hi rend="overstrike:1">grün</hi> berühmter Gelehrten, namentl. <anchor type="b" n="3677" ana="11" xml:id="NidB92051"/>des Hrn <hi rend="family:Courier">Bunsen</hi><anchor type="e" n="3677" ana="11" xml:id="NidE92051"/> zu betrachten ist. Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung <hi rend="overstrike:1">an</hi> <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB92050"/>der Stadt <hi rend="family:Courier">Bonn</hi><anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE92050"/>.<hi rend="offset:4">*</hi><lb/><hi rend="overstrike:1">S</hi> Gegenwärtig im 5<hi rend="offset:4;underline:1">tn</hi> Semester hält <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48063"/>X<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48063"/></hi> <anchor type="b" n="11652" ana="11" xml:id="NidB100892"/><hi rend="family:Courier">Dr Urlichs</hi><anchor type="e" n="11652" ana="11" xml:id="NidE100892"/> hier mit Erfolg <anchor type="b" n="10500" ana="12" xml:id="NidB100894"/>Vorlesungen<anchor type="e" n="10500" ana="12" xml:id="NidE100894"/> im Fache der Philologie u Geschichte.<lb/><anchor type="b" n="10435" ana="11" xml:id="NidB92052"/>Hr. 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Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, <anchor type="b" n="5166" ana="11" xml:id="NidB92040"/>Hr. <hi rend="family:Courier;offset:4">Dr.</hi> <hi rend="family:Courier">Schopen</hi><anchor type="e" n="5166" ana="11" xml:id="NidE92040"/> uns nur zur Hälfte angehört, <hi rend="offset:4">da er</hi> sein Verhältniß zum <anchor type="b" n="6776" ana="15" xml:id="NidB100895"/>Gymnasium<anchor type="e" n="6776" ana="15" xml:id="NidE100895"/> nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.<lb/><milestone unit="start" n="46157"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46157"/> Ich kann demnach die Besorgniß des <anchor type="b" n="10435" ana="11" xml:id="NidB100896"/>Hrn. Prof <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi><anchor type="e" n="10435" ana="11" xml:id="NidE100896"/> nicht im geringsten theilen.<lb/>Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. <anchor type="b" n="11652" ana="11" xml:id="NidB100898"/><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi><anchor type="e" n="11652" ana="11" xml:id="NidE100898"/> hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. <hi rend="offset:4">der</hi> alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren <hi rend="offset:4">an <anchor type="b" n="2327" ana="11" xml:id="NidB92056"/>Niebuhr<anchor type="e" n="2327" ana="11" xml:id="NidE92056"/></hi> einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter <hi rend="overstrike:1">vel</hi> verlorn. 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Prof. <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi><anchor type="e" n="10435" ana="11" xml:id="NidE100897"/> besorgt ferner wenn <hi rend="overstrike:1">Hr</hi> der <anchor type="b" n="11652" ana="11" xml:id="NidB100893"/><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi><anchor type="e" n="11652" ana="11" xml:id="NidE100893"/> zum <hi rend="family:Courier">Prof. extraordinarius</hi> ernannt würde, so <hi rend="overstrike:1">ließen</hi> <hi rend="offset:-4">würden</hi> sich nachher die Ansprüche andrer <milestone unit="start" n="46158"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46158"/> Privatdocenten <hi rend="underline:1">nicht ohne Unbilligkeit</hi> zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48066"/>so x<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48066"/></hi> wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.<lb/>Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.<lb/>Allerdings schreiben unsre Statuten <hi rend="offset:4;overstrike:1"><milestone unit="start" n="48064"/>§<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="48064"/></hi><hi rend="offset:4"> 62</hi> vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. 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Rhein. Museums vaterländ. 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class="index-11652 tp-92045 ">Dr. Urlichs</span> hat im Sommer des Jahres <span class="offset-4 ">1834</span> sich hier zur Promotion gemeldet, in welchem Act die Habilitation zugleich begriffen <span class="offset-4 ">war</span>, indem er sein Vorhaben erklärte, an <span class="index-6155 tp-92046 ">hiesiger Universität</span> Lehrvorträge im Fache der Philologie u alten Geschichte zu halten. In der <span class="overstrike-1 ">alten</span> <span class="offset-4 ">alten</span> Geschichte habe ich ihn zweimal, im Magister- und im Doctor-Examen, geprüft, u das Ergebniß <span class="offset-4 ">sehr</span> befriedigend gefunden. In seinem Diplom erhielt er das Prädicat: <span class="family-courier ">insigni cum laude</span>. Demnach ist Dr. <span class="family-courier ">Urlichs</span> seit acht Jahren im Besitz der Befugnisse und Rechte eines Privatdocenten. Seine Abwesenheit wurde durch <span class="offset-4 ">eine</span> gelehrte Reise<span class="overstrike-1 ">n</span> verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in <span class="index-356 tp-92047 ">Rom</span>, dann auch in <span class="index-289 tp-92048 ">Florenz</span>, <span class="index-279 tp-92049 ">Neapel</span> und <span class="notice-46155 ">[2]</span> Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. Hievon liefern <span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 ">seine </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 offset-4 ">in</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> den Werken </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 index-9651 tp-92058 index-20133 tp-102328 ">des archäologischen Institutes</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> abgedruckten </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 overstrike-1 ">Abhandlungen</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> auf </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 overstrike-1 ">A</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> Archäologie u Epigraphik bezüglichen Abhandlungen</span> den Beweis. Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum <span class="overstrike-1 ">corresp</span> ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten <span class="overstrike-1 ">grün</span> berühmter Gelehrten, namentl. <span class="index-3677 tp-92051 ">des Hrn </span><span class="index-3677 tp-92051 family-courier ">Bunsen</span> zu betrachten ist. Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung <span class="overstrike-1 ">an</span> <span class="index-887 tp-92050 ">der Stadt </span><span class="index-887 tp-92050 family-courier ">Bonn</span>.<span class="offset-4 ">*</span><br><span class="overstrike-1 ">S</span> Gegenwärtig im 5<span class="offset-4 underline-1 ">tn</span> Semester hält <span class="overstrike-1 notice-48063 ">X</span> <span class="index-11652 tp-100892 family-courier ">Dr Urlichs</span> hier mit Erfolg <span class="index-10500 tp-100894 ">Vorlesungen</span> im Fache der Philologie u Geschichte.<br><span class="index-10435 tp-92052 ">Hr. Prof. </span><span class="index-10435 tp-92052 family-courier ">Delbrück</span> befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn <span class="notice-46156 ">[3]</span> im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck <span class="overstrike-1 ">A</span> die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter <span class="overstrike-1 ">ver-</span> noch viel andres <span class="overstrike-1 ">verstehen</span> außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, <span class="index-5166 tp-92040 ">Hr. </span><span class="index-5166 tp-92040 family-courier offset-4 ">Dr.</span><span class="index-5166 tp-92040 "> </span><span class="index-5166 tp-92040 family-courier ">Schopen</span> uns nur zur Hälfte angehört, <span class="offset-4 ">da er</span> sein Verhältniß zum <span class="index-6776 tp-100895 ">Gymnasium</span> nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.<br><span class="notice-46157 ">[4]</span> Ich kann demnach die Besorgniß des <span class="index-10435 tp-100896 ">Hrn. Prof </span><span class="index-10435 tp-100896 family-courier ">Delbrück</span> nicht im geringsten theilen.<br>Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. <span class="index-11652 tp-100898 family-courier ">Dr. Urlichs</span> hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. <span class="offset-4 ">der</span> alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren <span class="offset-4 ">an </span><span class="offset-4 index-2327 tp-92056 ">Niebuhr</span> einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter <span class="overstrike-1 ">vel</span> verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals <span class="overstrike-1 notice-48065 ">xxx</span> häufig <span class="index-3628 tp-100903 ">Vorlesungen</span> über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur <span class="index-3529 tp-92053 ">meines verewigten Freundes </span><span class="index-3529 tp-92053 family-courier ">DʼAlton</span> übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.<br><span class="index-10435 tp-100897 ">Hr. Prof. </span><span class="index-10435 tp-100897 family-courier ">Delbrück</span> besorgt ferner wenn <span class="overstrike-1 ">Hr</span> der <span class="index-11652 tp-100893 family-courier ">Dr. Urlichs</span> zum <span class="family-courier ">Prof. extraordinarius</span> ernannt würde, so <span class="overstrike-1 ">ließen</span> <span class="offset--4 ">würden</span> sich nachher die Ansprüche andrer <span class="notice-46158 ">[5]</span> Privatdocenten <span class="underline-1 ">nicht ohne Unbilligkeit</span> zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, <span class="overstrike-1 notice-48066 ">so x</span> wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.<br>Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.<br>Allerdings schreiben unsre Statuten <span class="offset-4 overstrike-1 notice-48064 ">§</span><span class="offset-4 "> 62</span> vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit <span class="overstrike-1 ">unsre</span> <span class="offset-4 ">die</span> Universität besteht, <span class="offset--4 ">bei der unsrigen</span> unterblieben<br><span class="notice-46159 ">[6]</span> Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die <span class="index-10500 tp-100904 ">Vorlesungen des </span><span class="index-10500 tp-100904 index-11652 tp-100899 family-courier ">Dr. Ulrichs</span> <span class="index-10435 tp-100902 ">Hrn Professor </span><span class="index-10435 tp-100902 family-courier ">Delbrück</span>, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.<br>Schließlich <span class="overstrike-1 ">sch</span> zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß <span class="index-5440 tp-92055 ">ein hohes Ministerium</span> mir auf mein Ansuchen, den <span class="index-11652 tp-100900 family-courier ">Dr. Urlichs</span> als Gehülfen bei der Direction <span class="index-6182 tp-92054 ">des K. Rhein. Museums vaterländ. Alterthümer</span> beigegeben hat.<br>Nach allem obigen stimme ich dafür daß die Facultät den <span class="index-11652 tp-100901 family-courier ">Dr. Urlichs</span> <span class="index-5440 tp-100905 ">der genannten hohen Staatsbehörde</span> zur Berücksichtigung <span class="offset--4 ">nachdrücklich </span>empfehlen möge<br><span class="notice-46160 ">[7]</span> [leer]<br><span class="notice-46161 ">[8]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/3010' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn am [1842/1843], Bonn, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $date = '[1842/1843]' $adressat = array( (int) 12200 => array( 'ID' => '12200', 'project' => '1', 'timecreate' => '2018-09-28 14:57:24', 'timelastchg' => '2019-12-18 19:45:16', 'key' => 'AWS-ap-00ms', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn', '39_dbid' => '36150-1', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_namevar' => 'Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Preußische Rhein-Universität (1818-1828) Königlich Preußische Rhein-Universität Bonn (1818-1828) Preußisch-Rheinische Universität (1818-1828) Königlich Preußisch-Rheinische Universität (1818-1828) Academia Borussica Rhenana (1818-1828) Königliche Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität (Bonn) Friedrich-Wilhelm-Universität (Bonn) Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität (Bonn) Königliche Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität (Bonn) Academia Friderico-Guielmia-Rhenana (Bonn) Litterarum Universitas Fridericia Guilelmia Rhenana (Bonn) Universität Bonn Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Bonn University University of Bonn Universitas Fridericia Wilhelmia Rhenana (Bonn) Universitas Fridericia Guilelmia Rhenana (Bonn) Preussische Rhein-Universität (Bonn) Rhein-Universität (Bonn) Université Friedrich-Wilhelm de Bonn Universitas Fridericia Guilelmia Rhenana Academia Borussica Rhenana (Bonn) University (Bonn)', '39_lebenwirken' => 'Universität Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wurde 1818 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. als sechste preußische Universität gegründet. 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Seine Abwesenheit wurde durch <span class="offset-4 ">eine</span> gelehrte Reise<span class="overstrike-1 ">n</span> verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in <span class="index-356 tp-92047 ">Rom</span>, dann auch in <span class="index-289 tp-92048 ">Florenz</span>, <span class="index-279 tp-92049 ">Neapel</span> und <span class="notice-46155 ">[2]</span> Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. Hievon liefern <span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 ">seine </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 offset-4 ">in</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> den Werken </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 index-9651 tp-92058 index-20133 tp-102328 ">des archäologischen Institutes</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> abgedruckten </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 overstrike-1 ">Abhandlungen</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> auf </span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 overstrike-1 ">A</span><span class="index-19070 tp-92061 index-19069 tp-92060 "> Archäologie u Epigraphik bezüglichen Abhandlungen</span> den Beweis. Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum <span class="overstrike-1 ">corresp</span> ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten <span class="overstrike-1 ">grün</span> berühmter Gelehrten, namentl. <span class="index-3677 tp-92051 ">des Hrn </span><span class="index-3677 tp-92051 family-courier ">Bunsen</span> zu betrachten ist. Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung <span class="overstrike-1 ">an</span> <span class="index-887 tp-92050 ">der Stadt </span><span class="index-887 tp-92050 family-courier ">Bonn</span>.<span class="offset-4 ">*</span><br><span class="overstrike-1 ">S</span> Gegenwärtig im 5<span class="offset-4 underline-1 ">tn</span> Semester hält <span class="overstrike-1 notice-48063 ">X</span> <span class="index-11652 tp-100892 family-courier ">Dr Urlichs</span> hier mit Erfolg <span class="index-10500 tp-100894 ">Vorlesungen</span> im Fache der Philologie u Geschichte.<br><span class="index-10435 tp-92052 ">Hr. Prof. </span><span class="index-10435 tp-92052 family-courier ">Delbrück</span> befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn <span class="notice-46156 ">[3]</span> im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck <span class="overstrike-1 ">A</span> die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter <span class="overstrike-1 ">ver-</span> noch viel andres <span class="overstrike-1 ">verstehen</span> außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, <span class="index-5166 tp-92040 ">Hr. </span><span class="index-5166 tp-92040 family-courier offset-4 ">Dr.</span><span class="index-5166 tp-92040 "> </span><span class="index-5166 tp-92040 family-courier ">Schopen</span> uns nur zur Hälfte angehört, <span class="offset-4 ">da er</span> sein Verhältniß zum <span class="index-6776 tp-100895 ">Gymnasium</span> nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.<br><span class="notice-46157 ">[4]</span> Ich kann demnach die Besorgniß des <span class="index-10435 tp-100896 ">Hrn. Prof </span><span class="index-10435 tp-100896 family-courier ">Delbrück</span> nicht im geringsten theilen.<br>Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. <span class="index-11652 tp-100898 family-courier ">Dr. Urlichs</span> hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. <span class="offset-4 ">der</span> alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren <span class="offset-4 ">an </span><span class="offset-4 index-2327 tp-92056 ">Niebuhr</span> einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter <span class="overstrike-1 ">vel</span> verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals <span class="overstrike-1 notice-48065 ">xxx</span> häufig <span class="index-3628 tp-100903 ">Vorlesungen</span> über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur <span class="index-3529 tp-92053 ">meines verewigten Freundes </span><span class="index-3529 tp-92053 family-courier ">DʼAlton</span> übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.<br><span class="index-10435 tp-100897 ">Hr. Prof. </span><span class="index-10435 tp-100897 family-courier ">Delbrück</span> besorgt ferner wenn <span class="overstrike-1 ">Hr</span> der <span class="index-11652 tp-100893 family-courier ">Dr. Urlichs</span> zum <span class="family-courier ">Prof. extraordinarius</span> ernannt würde, so <span class="overstrike-1 ">ließen</span> <span class="offset--4 ">würden</span> sich nachher die Ansprüche andrer <span class="notice-46158 ">[5]</span> Privatdocenten <span class="underline-1 ">nicht ohne Unbilligkeit</span> zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, <span class="overstrike-1 notice-48066 ">so x</span> wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.<br>Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.<br>Allerdings schreiben unsre Statuten <span class="offset-4 overstrike-1 notice-48064 ">§</span><span class="offset-4 "> 62</span> vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit <span class="overstrike-1 ">unsre</span> <span class="offset-4 ">die</span> Universität besteht, <span class="offset--4 ">bei der unsrigen</span> unterblieben<br><span class="notice-46159 ">[6]</span> Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die <span class="index-10500 tp-100904 ">Vorlesungen des </span><span class="index-10500 tp-100904 index-11652 tp-100899 family-courier ">Dr. Ulrichs</span> <span class="index-10435 tp-100902 ">Hrn Professor </span><span class="index-10435 tp-100902 family-courier ">Delbrück</span>, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.<br>Schließlich <span class="overstrike-1 ">sch</span> zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß <span class="index-5440 tp-92055 ">ein hohes Ministerium</span> mir auf mein Ansuchen, den <span class="index-11652 tp-100900 family-courier ">Dr. Urlichs</span> als Gehülfen bei der Direction <span class="index-6182 tp-92054 ">des K. Rhein. Museums vaterländ. Alterthümer</span> beigegeben hat.<br>Nach allem obigen stimme ich dafür daß die Facultät den <span class="index-11652 tp-100901 family-courier ">Dr. Urlichs</span> <span class="index-5440 tp-100905 ">der genannten hohen Staatsbehörde</span> zur Berücksichtigung <span class="offset--4 ">nachdrücklich </span>empfehlen möge<br><span class="notice-46160 ">[7]</span> [leer]<br><span class="notice-46161 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="46154"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46154"/> <persName key="11652">Dr. Urlichs</persName> hat im Sommer des Jahres <hi rend="offset:4">1834</hi> sich hier zur Promotion gemeldet, in welchem Act die Habilitation zugleich begriffen <hi rend="offset:4">war</hi>, indem er sein Vorhaben erklärte, an <orgName key="6155">hiesiger Universität</orgName> Lehrvorträge im Fache der Philologie u alten Geschichte zu halten. 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Seine Abwesenheit wurde durch <hi rend="offset:4">eine</hi> gelehrte Reise<hi rend="overstrike:1">n</hi> verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in <placeName key="356">Rom</placeName>, dann auch in <placeName key="289">Florenz</placeName>, <placeName key="279">Neapel</placeName> und <milestone unit="start" n="46155"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46155"/> Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. 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Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung <hi rend="overstrike:1">an</hi> <placeName key="887">der Stadt <hi rend="family:Courier">Bonn</hi></placeName>.<hi rend="offset:4">*</hi><lb/><hi rend="overstrike:1">S</hi> Gegenwärtig im 5<hi rend="offset:4;underline:1">tn</hi> Semester hält <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48063"/>X</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48063"/><hi rend="overstrike:1"></hi> <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr Urlichs</hi></persName> hier mit Erfolg <name key="10500" type="work">Vorlesungen</name> im Fache der Philologie u Geschichte.<lb/><persName key="10435">Hr. Prof. <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName> befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn <milestone unit="start" n="46156"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46156"/> im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck <hi rend="overstrike:1">A</hi> die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter <hi rend="overstrike:1">ver-</hi> noch viel andres <hi rend="overstrike:1">verstehen</hi> außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, <persName key="5166">Hr. <hi rend="family:Courier;offset:4">Dr.</hi> <hi rend="family:Courier">Schopen</hi></persName> uns nur zur Hälfte angehört, <hi rend="offset:4">da er</hi> sein Verhältniß zum <orgName key="6776">Gymnasium</orgName> nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.<lb/><milestone unit="start" n="46157"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46157"/> Ich kann demnach die Besorgniß des <persName key="10435">Hrn. Prof <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName> nicht im geringsten theilen.<lb/>Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi></persName> hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. <hi rend="offset:4">der</hi> alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren <hi rend="offset:4">an <persName key="2327">Niebuhr</persName></hi> einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter <hi rend="overstrike:1">vel</hi> verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48065"/>xxx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48065"/><hi rend="overstrike:1"></hi> häufig <name key="3628" type="work">Vorlesungen</name> über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur <persName key="3529">meines verewigten Freundes <hi rend="family:Courier">DʼAlton</hi></persName> übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.<lb/><persName key="10435">Hr. 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Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="48066"/>so x</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="48066"/><hi rend="overstrike:1"></hi> wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.<lb/>Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.<lb/>Allerdings schreiben unsre Statuten <hi rend="offset:4;overstrike:1"><milestone unit="start" n="48064"/>§</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="48064"/><hi rend="offset:4;overstrike:1"></hi><hi rend="offset:4"> 62</hi> vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit <hi rend="overstrike:1">unsre</hi> <hi rend="offset:4">die</hi> Universität besteht, <hi rend="offset:-4">bei der unsrigen</hi> unterblieben<lb/><milestone unit="start" n="46159"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="46159"/> Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die <name key="10500" type="work">Vorlesungen des <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr. Ulrichs</hi></persName></name> <persName key="10435">Hrn Professor <hi rend="family:Courier">Delbrück</hi></persName>, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.<lb/>Schließlich <hi rend="overstrike:1">sch</hi> zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß <orgName key="5440">ein hohes Ministerium</orgName> mir auf mein Ansuchen, den <persName key="11652"><hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi></persName> als Gehülfen bei der Direction <orgName key="6182">des K. 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Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum <hi rend="overstrike:1">corresp</hi> ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten <hi rend="overstrike:1">grün</hi> berühmter Gelehrten, namentl. <anchor type="b" n="3677" ana="11" xml:id="NidB92051"/>des Hrn <hi rend="family:Courier">Bunsen</hi><anchor type="e" n="3677" ana="11" xml:id="NidE92051"/> zu betrachten ist. 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[1] Dr. Urlichs hat im Sommer des Jahres 1834 sich hier zur Promotion gemeldet, in welchem Act die Habilitation zugleich begriffen war, indem er sein Vorhaben erklärte, an hiesiger Universität Lehrvorträge im Fache der Philologie u alten Geschichte zu halten. In der alten alten Geschichte habe ich ihn zweimal, im Magister- und im Doctor-Examen, geprüft, u das Ergebniß sehr befriedigend gefunden. In seinem Diplom erhielt er das Prädicat: insigni cum laude. Demnach ist Dr. Urlichs seit acht Jahren im Besitz der Befugnisse und Rechte eines Privatdocenten. Seine Abwesenheit wurde durch eine gelehrte Reisen verursacht: denn als solche muß sein fünfjähriger Aufenthalt in Italien, hauptsächlich in Rom, dann auch in Florenz, Neapel und [2] Sicilien betrachtet werden, weil er ihn eifrig zur Erwerbung anschaulicher Kenntnisse von den dortigen Alterthümern benutzt hat. Hievon liefern seine in den Werken des archäologischen Institutes abgedruckten Abhandlungen auf A Archäologie u Epigraphik bezüglichen Abhandlungen den Beweis. Im Jahre 1836 wurde er zum correspondirenden, im J. 1840 zum corresp ordentlichen Mitgliede des genannten Instituts, welches als eine bedeutende Anerkennung von Seiten grün berühmter Gelehrten, namentl. des Hrn Bunsen zu betrachten ist. Dieser übertrug ihm auch seinen Antheil an der Beschreibung an der Stadt Bonn.*
S Gegenwärtig im 5tn Semester hält X Dr Urlichs hier mit Erfolg Vorlesungen im Fache der Philologie u Geschichte.
Hr. Prof. Delbrück befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn [3] im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck A die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter ver- noch viel andres verstehen außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, Hr. Dr. Schopen uns nur zur Hälfte angehört, da er sein Verhältniß zum Gymnasium nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.
[4] Ich kann demnach die Besorgniß des Hrn. Prof Delbrück nicht im geringsten theilen.
Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. Dr. Urlichs hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. der alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren an Niebuhr einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter vel verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals xxx häufig Vorlesungen über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur meines verewigten Freundes DʼAlton übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.
Hr. Prof. Delbrück besorgt ferner wenn Hr der Dr. Urlichs zum Prof. extraordinarius ernannt würde, so ließen würden sich nachher die Ansprüche andrer [5] Privatdocenten nicht ohne Unbilligkeit zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, so x wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.
Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.
Allerdings schreiben unsre Statuten § 62 vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit unsre die Universität besteht, bei der unsrigen unterblieben
[6] Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die Vorlesungen des Dr. Ulrichs Hrn Professor Delbrück, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.
Schließlich sch zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß ein hohes Ministerium mir auf mein Ansuchen, den Dr. Urlichs als Gehülfen bei der Direction des K. Rhein. Museums vaterländ. Alterthümer beigegeben hat.
Nach allem obigen stimme ich dafür daß die Facultät den Dr. Urlichs der genannten hohen Staatsbehörde zur Berücksichtigung nachdrücklich empfehlen möge
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S Gegenwärtig im 5tn Semester hält X Dr Urlichs hier mit Erfolg Vorlesungen im Fache der Philologie u Geschichte.
Hr. Prof. Delbrück befürchtet eine schädliche Überfüllung wenn [3] im Fache der Alterthumswissenschaften noch ein Dritter außerordentlicher Professor angestellt würde. Der Ausdruck A die Alterthumswissenschaften ist sehr unbestimmt: man kann darunter ver- noch viel andres verstehen außer der classischen Philologie verstehen. Diese allein, erfodert zu ihrer Vollständigkeit den Vortrag einer beträchtlichen Anzahl von einzelnen Disciplinen, wie ich sie in meinem der Facultät wohl bekannten Studienplane aufgezählt habe; u die ausübende Hermeneutik u Kritik umfaßt den ganzen Reichthum der beiden classischen Litteraturen. Wir haben früher drei ordentliche Professoren der classichen Philologen gehabt: jetzt haben wir deren nur zweie. Ferner bemerke ich, daß von den zwei außerordentlichen Professoren der classischen Philologie der eine, Hr. Dr. Schopen uns nur zur Hälfte angehört, da er sein Verhältniß zum Gymnasium nicht aufgegeben hat u auch gewiß nicht aufgeben wird.
[4] Ich kann demnach die Besorgniß des Hrn. Prof Delbrück nicht im geringsten theilen.
Sollten aber meine verehrten Herren Collegen andrer Meynung seyn, so würde sich leicht ein Ausweg ermitteln lassen. Dr. Urlichs hat sich gleich bei seiner Habilitation für das Fach der Philologie u. der alten Geschichte gemeldet: man könnte ihn also auf das letzte Fach anweisen, in welchem gewiß keine Überfüllung Statt findet. Wir haben schon vor 12 Jahren an Niebuhr einen rüstigen u schwer zu ersetzenden Mitarbeiter vel verlorn. Ich darf es wohl auch erwähnen, daß ich ehemals xxx häufig Vorlesungen über alte Geschichte u einzelne Theile derselben gehalten habe; jetzt aber da mir die Nominal-Professur meines verewigten Freundes DʼAlton übertragen ist, muß ich deren Obliegenheiten zu erfüllen suchen.
Hr. Prof. Delbrück besorgt ferner wenn Hr der Dr. Urlichs zum Prof. extraordinarius ernannt würde, so ließen würden sich nachher die Ansprüche andrer [5] Privatdocenten nicht ohne Unbilligkeit zurückweisen lassen. In den Statuen ist es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Eigenschaft eines Privatdocenten, bloß als solche, keine Ansprüche auf weitere Beförderung giebt. Es kommt einzig u allein auf das Verdienst an. Wenn ein Privat-Docent weder Talent zum akademischen Lehrer noch gründliche Gelehrsamkeit bewiesen hätte, wenn er mit diesen Mängeln noch eine große Anmaßung verbände, so x wie dergleichen Fälle vorgekommen sind, so ließe sich sein Gesuch ohne alle Unbilligkeit zurückweisen.
Der Titel eines außerordentlichen Professors begründet ebenfalls keinen Anspruch auf Ernennung zu einer ordentlichen Professur.
Allerdings schreiben unsre Statuten § 62 vor, daß die Vorlesungen der Privatdocenten von Zeit zu Zeit durch Mitglieder der Facultät besucht werden sollen. Dieß ist jedoch, so viel ich weiß, seit unsre die Universität besteht, bei der unsrigen unterblieben
[6] Dieses Geschäft fällt, der Natur der Sache nach, dem jedesmaligen Vorsteher der betreffenden Section zu, also in Bezug auf die Vorlesungen des Dr. Ulrichs Hrn Professor Delbrück, falls nämlich die Facultät beschließt, dieser Verpflichtung sofort, ohne vorgängige Rücksprache mit den übrigen Facultäten, nachzukommen.
Schließlich sch zeige ich meinen verehrten Herren Collegen bei dieser Gelegenheit an, daß ein hohes Ministerium mir auf mein Ansuchen, den Dr. Urlichs als Gehülfen bei der Direction des K. Rhein. Museums vaterländ. Alterthümer beigegeben hat.
Nach allem obigen stimme ich dafür daß die Facultät den Dr. Urlichs der genannten hohen Staatsbehörde zur Berücksichtigung nachdrücklich empfehlen möge
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