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Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Eben weil ich Ihnen im Namen Sr. Maj. schreibe, werde ich sehr lakonisch sein, und nicht ein Wörtchen von der dankbaren Erinnerung einmischen, die mir die Stunden Ihres geistreichen Umganges, in Ihrem wohnlichen, gastfreundlichen Hause, gewährt haben.<br></span><span class="doc-1265 family-courier ">Sie erklären unter dem 12ten Januar d. J.</span><span class="family-courier "> während meiner langen Abwesenheit in </span><span class="family-courier index-171 tp-102110 ">Paris</span><span class="family-courier "> „que Vous nʼambitionnez nullement l honneur dʼécrire </span><span class="family-courier index-3982 tp-102111 ">lʼIntroduction</span><span class="family-courier "> (aux </span><span class="family-courier index-3919 tp-102113 ">Oeuvres de </span><span class="family-courier index-3919 tp-102113 index-1094 tp-102115 ">Fred. le Grand</span><span class="family-courier ">), que cette tâche Vous paroit au dessus de Vos forces actuelles (!) que Vous nommer au </span><span class="family-courier index-3585 tp-102107 ">Roi</span><span class="family-courier ">, seroit une sollicitation que Vous devez desavouer, que lorsque le choix du Roi tomberoit spontanément sur Vous, il sera tems dʼexposer à S. 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Er verlange ja nur eine kurze Erläuterung über die Unvollkommenheiten </span><span class="family-courier index-4012 tp-102126 ">der älteren Ausgabe</span><span class="family-courier ">, keine Discussion über das litterarische Verdienst, keine Lobrede, da </span><span class="family-courier index-4036 tp-102127 ">die Werke</span><span class="family-courier "> selbst das </span><span class="family-courier notice-48373 ">[2]</span><span class="family-courier "> Denkmal wären zum längst begründeten Ruhm des Herrschers.<br>In dem ich Ihnen diesen dringenden Wunsch </span><span class="family-courier index-3585 tp-102108 ">des Königs</span><span class="family-courier "> eröffne oder vielmehr nur erneuere, muss ich einen Zweifel heben, der in </span><span class="doc-1260 family-courier ">Ihrem Schreiben vom 29ten October vorigen Jahres</span><span class="family-courier "> mit </span><span class="family-courier overstrike-1 notice-48379 ">dxx</span><span class="family-courier "> </span><span class="family-courier offset-4 ">dem</span><span class="family-courier "> Ihnen eigenthümlichen Zartgefühl ausgedrükt ist: „Vous semblez supposer lʼapprobation royale, mais lʼordre du Cabinet, nʼen dit rien et le Roi ne mʼen a pas parlé. Il sera plus convenable dʼattendre respectueusement les ordres du Roi que de vouloir anticiper (!) les intentions de S. M au risque de se tromper.“ Ich kann die heiligste Versicherung geben, dass von dem ersten Augenblicke an, wo der König sich mit </span><span class="family-courier index-3919 tp-102114 ">der Herausgabe</span><span class="family-courier "> beschäftigt hat, Er auf das Bestimmteste gewollt hat, dass Sie und kein anderer </span><span class="family-courier index-3982 tp-102112 ">die Introduction</span><span class="family-courier "> verfasse. </span><span class="family-courier index-3942 tp-102116 ">Der Herr Staats Minister </span><span class="index-3942 tp-102116 family-courier offset-4 ">Eichhorn</span><span class="family-courier offset-4 ">,</span><span class="family-courier "> welcher von dem Schritt, den ich jezt auf Befehl des Königs thue, unterrichtet und Ihnen sehr zugethan ist, wird Ihnen dieselbe Versicherung geben, ja es wird mir leicht sein dahin zu wirken dass die Versicherung in einem förmlichen Antrage durch des Königs Unterschrift bekräftigt werde. Wenn </span><span class="family-courier index-6721 tp-102117 ">die Akademie</span><span class="family-courier "> Sie schon im </span><span class="doc-1236 family-courier ">ersten Schreiben (30 Apr. 1841)</span><span class="family-courier "> zur Abfassung der Introduction auffoderte so that </span><span class="family-courier overstrike-1 ">S</span><span class="family-courier ">sie es nur weil sie den Wunsch des Königs kannte. Es war nie „une anticipation des intentions du Roi“ man durfte nicht anbieten, was vom König unveränderlich gewünscht wird.<br>Ich bitte Sie nun, mein theurer Freund, recht dringend, mir freundlich, </span><span class="family-courier underline-1 ">annehmend</span><span class="family-courier "> und bestimmt zu antworten. </span><span class="family-courier cite tp-102130 ">Ich höre allerdings und </span><span class="family-courier cite tp-102130 notice-48374 ">[3]</span><span class="family-courier cite tp-102130 "> mit Schmerz, dass Sie seit einiger Zeit eine grössere Sorgfalt auf Ihre Diät zu wenden haben, dass Sie sogar </span><span class="cite tp-102130 family-courier overstrike-1 ">sich</span><span class="cite tp-102130 family-courier "> zu indisch vegetabilischer Nahrung sich verdammen, aber ein Geist, wie der Ihrige erhält sich in jugendlicher Frische.</span><span class="family-courier "> Beginnen Sie </span><span class="family-courier index-3982 tp-102131 ">die Arbeit</span><span class="family-courier "> in derselben Woche, Sie werden </span><span class="family-courier index-3585 tp-102132 ">dem König</span><span class="family-courier "> eine Freude, die Erfüllung einer Hofnung nicht versagen. Die Arbeit wächst dann nach und nach unter Ihren Handen an, aber auch die kurzeste wird dankbar aufgenommen werden<br>Mit alter Freundschaft und Verehrung<br>Ihr<br>gehorsamster<br>AlHumboldt<br></span><span class="family-courier index-15 tp-102109 ">Berlin</span><span class="family-courier "><br>den 17 April<br>1843<br>Wir gehen schon übermorgen, und wie es scheint, zu bleibendem Aufenthalte nach </span><span class="family-courier index-2275 tp-102133 ">Potsdam</span><span class="family-courier ">, um </span><span class="family-courier index-20111 tp-102137 ">das Schloss in der Stadt</span><span class="family-courier "> zu beziehen; denn es ist noch sehr winterlich Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass </span><span class="family-courier index-3585 tp-102138 ">der König</span><span class="family-courier "> an den Rhein komme, da auf der </span><span class="family-courier index-20116 tp-102208 ">Burg</span><span class="family-courier "> sich keine Einsamkeit zu schaffen sein würde. Vielleicht besucht der König Schlesien im Spatherbst. Ich bleibe fest gebannt. Dass wir Ihnen jedes histor. Element (Factisches) hier aufzeichnen lassen, was Sie zur </span><span class="family-courier index-3982 tp-102139 ">Introd.</span><span class="family-courier "> begehren und was Ihnen eigenes Nachsuchen ersparen kann, versteht sich von selbst. Ich habe es dahin gebracht, dass </span><span class="family-courier index-9455 tp-102140 ">der junge Rosen</span><span class="family-courier "> wegen Sprach-Unternehmung (Osseten, indo-german. Stämme) nach dem Caucasus geschikt wird, durch das Kurden Land, </span><span class="family-courier index-20115 tp-102207 ">Erzırom</span><span class="family-courier "> und Armenien. Es ist doch das erste mal, dass ein mit neueren Ansichten des organischen Sprachbaus ausgerüsteter Mensch, zu solchem histor. </span><span class="family-courier notice-48417 ">eth</span><span class="family-courier ">nogr. Zwekke reiset </span><span class="family-courier cite tp-102141 ">Loben Sie mich zum ersten Male</span><span class="family-courier "><br></span><span class="family-courier notice-48375 ">[4]</span><span class="family-courier "> [leer]<br></span><span class="family-courier notice-48376 ">[1]</span><span class="family-courier "> </span><span class="doc-1268 family-courier notice-48377 ">Répondu 22 Avril</span><span class="notice-48377 family-courier "> – expédié 23.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/3058' $description = 'Alexander von Humboldt an August Wilhelm von Schlegel am 17.04.1843, Berlin, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $date = '17.04.1843' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 2948 => array( 'ID' => '2948', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-10-17 12:00:23', 'timelastchg' => '2019-10-11 11:01:57', 'key' => 'AWS-ap-00au', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Humboldt, Alexander von', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1769-09-14', '39_toddatum' => '1859-05-06', '39_pdb' => 'GND', '39_dbid' => '118554700 ', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Geograph, Naturwissenschaftler, Forschungsreisender, Gelehrter, Arzt Alexander vom Humboldt wuchs auf Schloss Tegel auf, dem Familienbesitz der Humboldts. 1787 begann er zusammen mit seinem Bruder Wilhelm ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Frankfurt (Oder). Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. Alexander von Humboldts Bruder Wilhelm war ein bedeutender Politiker, die Brüder Humboldt gelten als die „preußischen Dioskuren“.', '39_namevar' => 'Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt, Alexander de Humboldt, Friedrich A. von Humboldt, Alexandre von Humboldt, Aleksander von', '39_quellen' => 'NDB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118554700.html#ndbcontent@ ADB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118554700.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D589-291-X@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Humboldt@', '39_beziehung' => 'AWS begegnete Alexander von Humboldt 1805 bei dessen Bruder Wilhelm in Rom. Spätestens 1817 sahen sie sich in Paris wieder. Humboldt spielte in seiner Funktion als preußischer Kammerherr eine Rolle im Berufungsverfahren Schlegels zum Professor. Fortan trafen sich die beiden bei den diversen Paris-Aufenthalten Schlegels. Die erhaltene Korrespondenz weist auf einen besonders in den 1820er und 30er Jahren intensiven Austausch, beispielsweise in Bezug auf Bezeichnungen für Pflanzen, Tiere und Götter in verschiedenen Völkern, Sprachen und Epochen, hin. Nach Humboldts Rückkehr nach Berlin sahen sich die beiden öfters dort und besuchten gegenseitig ihre Vorlesungen. Für seine Rede „Über die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper“ (1827) bat Humboldt Schlegel um Durchsicht des Manuskripts. 1832 trafen sie sich in Paris wieder. Der Austausch schien stets freundschaftlich-kollegial. In den 1840er Jahren änderte sich dies mit dem Disput um die Werkausgabe Friedrichs II. von Preußen. Humboldt und andere versuchten, Schlegel von der Mitarbeit fernzuhalten. 1842 war Humboldt im Bonner Anwesen Schlegels zu Gast. 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M Vos excuses fondés sur Votre age avancé.“ Dem König ist diese betrübende Erklärung zwar nicht selbst vorgelegt, aber er kennt Ihre Besorgniss, den Ausdruk Ihres Ablehnens: er befiehlt mir, Ihnen zu sagen, mein theurer Freund, wie er nicht von dem Entschluss abgehen könne, dass Sie und kein anderer, diese Einleitung verfasse, weil er Sie, durch Ihre tiefe Kenntniss der französischen Sprache durch Ihr litterarisches Talent, durch Ihr Gefühl der Schiklichkeit, durch die Anmuth Ihres Styls in den vielen Sprachen „in denen Sie nicht geschwiegen haben“, allein zu jener Arbeit geeignet glaube. 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(Oder). Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein. Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren. Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise. Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse. 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Die erhaltene Korrespondenz weist auf einen besonders in den 1820er und 30er Jahren intensiven Austausch, beispielsweise in Bezug auf Bezeichnungen für Pflanzen, Tiere und Götter in verschiedenen Völkern, Sprachen und Epochen, hin. Nach Humboldts Rückkehr nach Berlin sahen sich die beiden öfters dort und besuchten gegenseitig ihre Vorlesungen. Für seine Rede „Über die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper“ (1827) bat Humboldt Schlegel um Durchsicht des Manuskripts. 1832 trafen sie sich in Paris wieder. Der Austausch schien stets freundschaftlich-kollegial. In den 1840er Jahren änderte sich dies mit dem Disput um die Werkausgabe Friedrichs II. von Preußen. Humboldt und andere versuchten, Schlegel von der Mitarbeit fernzuhalten. 1842 war Humboldt im Bonner Anwesen Schlegels zu Gast. 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[1] Wenn ich heute, mein theurer Freund und College, Sie von hier aus, mit meiner hierglyphischen kleinen Schrift belästige, so geschieht es auf ausdrüklichen Befehl des Königs, der Ihrer oft und immer mit der höchsten Achtung gedenkt. Eben weil ich Ihnen im Namen Sr. Maj. schreibe, werde ich sehr lakonisch sein, und nicht ein Wörtchen von der dankbaren Erinnerung einmischen, die mir die Stunden Ihres geistreichen Umganges, in Ihrem wohnlichen, gastfreundlichen Hause, gewährt haben.
Sie erklären unter dem 12ten Januar d. J. während meiner langen Abwesenheit in Paris „que Vous nʼambitionnez nullement l honneur dʼécrire lʼIntroduction (aux Oeuvres de Fred. le Grand), que cette tâche Vous paroit au dessus de Vos forces actuelles (!) que Vous nommer au Roi, seroit une sollicitation que Vous devez desavouer, que lorsque le choix du Roi tomberoit spontanément sur Vous, il sera tems dʼexposer à S. M Vos excuses fondés sur Votre age avancé.“ Dem König ist diese betrübende Erklärung zwar nicht selbst vorgelegt, aber er kennt Ihre Besorgniss, den Ausdruk Ihres Ablehnens: er befiehlt mir, Ihnen zu sagen, mein theurer Freund, wie er nicht von dem Entschluss abgehen könne, dass Sie und kein anderer, diese Einleitung verfasse, weil er Sie, durch Ihre tiefe Kenntniss der französischen Sprache durch Ihr litterarisches Talent, durch Ihr Gefühl der Schiklichkeit, durch die Anmuth Ihres Styls in den vielen Sprachen „in denen Sie nicht geschwiegen haben“, allein zu jener Arbeit geeignet glaube. Er verlange ja nur eine kurze Erläuterung über die Unvollkommenheiten der älteren Ausgabe, keine Discussion über das litterarische Verdienst, keine Lobrede, da die Werke selbst das [2] Denkmal wären zum längst begründeten Ruhm des Herrschers.
In dem ich Ihnen diesen dringenden Wunsch des Königs eröffne oder vielmehr nur erneuere, muss ich einen Zweifel heben, der in Ihrem Schreiben vom 29ten October vorigen Jahres mit dxx dem Ihnen eigenthümlichen Zartgefühl ausgedrükt ist: „Vous semblez supposer lʼapprobation royale, mais lʼordre du Cabinet, nʼen dit rien et le Roi ne mʼen a pas parlé. Il sera plus convenable dʼattendre respectueusement les ordres du Roi que de vouloir anticiper (!) les intentions de S. M au risque de se tromper.“ Ich kann die heiligste Versicherung geben, dass von dem ersten Augenblicke an, wo der König sich mit der Herausgabe beschäftigt hat, Er auf das Bestimmteste gewollt hat, dass Sie und kein anderer die Introduction verfasse. Der Herr Staats Minister Eichhorn, welcher von dem Schritt, den ich jezt auf Befehl des Königs thue, unterrichtet und Ihnen sehr zugethan ist, wird Ihnen dieselbe Versicherung geben, ja es wird mir leicht sein dahin zu wirken dass die Versicherung in einem förmlichen Antrage durch des Königs Unterschrift bekräftigt werde. Wenn die Akademie Sie schon im ersten Schreiben (30 Apr. 1841) zur Abfassung der Introduction auffoderte so that Ssie es nur weil sie den Wunsch des Königs kannte. Es war nie „une anticipation des intentions du Roi“ man durfte nicht anbieten, was vom König unveränderlich gewünscht wird.
Ich bitte Sie nun, mein theurer Freund, recht dringend, mir freundlich, annehmend und bestimmt zu antworten. Ich höre allerdings und [3] mit Schmerz, dass Sie seit einiger Zeit eine grössere Sorgfalt auf Ihre Diät zu wenden haben, dass Sie sogar sich zu indisch vegetabilischer Nahrung sich verdammen, aber ein Geist, wie der Ihrige erhält sich in jugendlicher Frische. Beginnen Sie die Arbeit in derselben Woche, Sie werden dem König eine Freude, die Erfüllung einer Hofnung nicht versagen. Die Arbeit wächst dann nach und nach unter Ihren Handen an, aber auch die kurzeste wird dankbar aufgenommen werden
Mit alter Freundschaft und Verehrung
Ihr
gehorsamster
AlHumboldt
Berlin
den 17 April
1843
Wir gehen schon übermorgen, und wie es scheint, zu bleibendem Aufenthalte nach Potsdam, um das Schloss in der Stadt zu beziehen; denn es ist noch sehr winterlich Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der König an den Rhein komme, da auf der Burg sich keine Einsamkeit zu schaffen sein würde. Vielleicht besucht der König Schlesien im Spatherbst. Ich bleibe fest gebannt. Dass wir Ihnen jedes histor. Element (Factisches) hier aufzeichnen lassen, was Sie zur Introd. begehren und was Ihnen eigenes Nachsuchen ersparen kann, versteht sich von selbst. Ich habe es dahin gebracht, dass der junge Rosen wegen Sprach-Unternehmung (Osseten, indo-german. Stämme) nach dem Caucasus geschikt wird, durch das Kurden Land, Erzırom und Armenien. Es ist doch das erste mal, dass ein mit neueren Ansichten des organischen Sprachbaus ausgerüsteter Mensch, zu solchem histor. ethnogr. Zwekke reiset Loben Sie mich zum ersten Male
[4] [leer]
[1] Répondu 22 Avril – expédié 23.
Sie erklären unter dem 12ten Januar d. J. während meiner langen Abwesenheit in Paris „que Vous nʼambitionnez nullement l honneur dʼécrire lʼIntroduction (aux Oeuvres de Fred. le Grand), que cette tâche Vous paroit au dessus de Vos forces actuelles (!) que Vous nommer au Roi, seroit une sollicitation que Vous devez desavouer, que lorsque le choix du Roi tomberoit spontanément sur Vous, il sera tems dʼexposer à S. M Vos excuses fondés sur Votre age avancé.“ Dem König ist diese betrübende Erklärung zwar nicht selbst vorgelegt, aber er kennt Ihre Besorgniss, den Ausdruk Ihres Ablehnens: er befiehlt mir, Ihnen zu sagen, mein theurer Freund, wie er nicht von dem Entschluss abgehen könne, dass Sie und kein anderer, diese Einleitung verfasse, weil er Sie, durch Ihre tiefe Kenntniss der französischen Sprache durch Ihr litterarisches Talent, durch Ihr Gefühl der Schiklichkeit, durch die Anmuth Ihres Styls in den vielen Sprachen „in denen Sie nicht geschwiegen haben“, allein zu jener Arbeit geeignet glaube. Er verlange ja nur eine kurze Erläuterung über die Unvollkommenheiten der älteren Ausgabe, keine Discussion über das litterarische Verdienst, keine Lobrede, da die Werke selbst das [2] Denkmal wären zum längst begründeten Ruhm des Herrschers.
In dem ich Ihnen diesen dringenden Wunsch des Königs eröffne oder vielmehr nur erneuere, muss ich einen Zweifel heben, der in Ihrem Schreiben vom 29ten October vorigen Jahres mit dxx dem Ihnen eigenthümlichen Zartgefühl ausgedrükt ist: „Vous semblez supposer lʼapprobation royale, mais lʼordre du Cabinet, nʼen dit rien et le Roi ne mʼen a pas parlé. Il sera plus convenable dʼattendre respectueusement les ordres du Roi que de vouloir anticiper (!) les intentions de S. M au risque de se tromper.“ Ich kann die heiligste Versicherung geben, dass von dem ersten Augenblicke an, wo der König sich mit der Herausgabe beschäftigt hat, Er auf das Bestimmteste gewollt hat, dass Sie und kein anderer die Introduction verfasse. Der Herr Staats Minister Eichhorn, welcher von dem Schritt, den ich jezt auf Befehl des Königs thue, unterrichtet und Ihnen sehr zugethan ist, wird Ihnen dieselbe Versicherung geben, ja es wird mir leicht sein dahin zu wirken dass die Versicherung in einem förmlichen Antrage durch des Königs Unterschrift bekräftigt werde. Wenn die Akademie Sie schon im ersten Schreiben (30 Apr. 1841) zur Abfassung der Introduction auffoderte so that Ssie es nur weil sie den Wunsch des Königs kannte. Es war nie „une anticipation des intentions du Roi“ man durfte nicht anbieten, was vom König unveränderlich gewünscht wird.
Ich bitte Sie nun, mein theurer Freund, recht dringend, mir freundlich, annehmend und bestimmt zu antworten. Ich höre allerdings und [3] mit Schmerz, dass Sie seit einiger Zeit eine grössere Sorgfalt auf Ihre Diät zu wenden haben, dass Sie sogar sich zu indisch vegetabilischer Nahrung sich verdammen, aber ein Geist, wie der Ihrige erhält sich in jugendlicher Frische. Beginnen Sie die Arbeit in derselben Woche, Sie werden dem König eine Freude, die Erfüllung einer Hofnung nicht versagen. Die Arbeit wächst dann nach und nach unter Ihren Handen an, aber auch die kurzeste wird dankbar aufgenommen werden
Mit alter Freundschaft und Verehrung
Ihr
gehorsamster
AlHumboldt
Berlin
den 17 April
1843
Wir gehen schon übermorgen, und wie es scheint, zu bleibendem Aufenthalte nach Potsdam, um das Schloss in der Stadt zu beziehen; denn es ist noch sehr winterlich Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der König an den Rhein komme, da auf der Burg sich keine Einsamkeit zu schaffen sein würde. Vielleicht besucht der König Schlesien im Spatherbst. Ich bleibe fest gebannt. Dass wir Ihnen jedes histor. Element (Factisches) hier aufzeichnen lassen, was Sie zur Introd. begehren und was Ihnen eigenes Nachsuchen ersparen kann, versteht sich von selbst. Ich habe es dahin gebracht, dass der junge Rosen wegen Sprach-Unternehmung (Osseten, indo-german. Stämme) nach dem Caucasus geschikt wird, durch das Kurden Land, Erzırom und Armenien. Es ist doch das erste mal, dass ein mit neueren Ansichten des organischen Sprachbaus ausgerüsteter Mensch, zu solchem histor. ethnogr. Zwekke reiset Loben Sie mich zum ersten Male
[4] [leer]
[1] Répondu 22 Avril – expédié 23.
· Abschrift , 17.04.1843
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,LXXV,Nr.3a(1)
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,LXXV,Nr.3a(1)