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Christian Friedrich Tieck
to August Wilhelm von SchlegelTieck, Christian Friedrich♂GND
- * Berlin GND · 14.08.1776
- † Berlin GND · 12.05.1851
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Variation of Names
Tieck, Christian F. Tieck, Friedrich -
Life and Work of the Correspondence Partners
Bildhauer Christian Friedrich Tieck erhielt seine Ausbildung zunächst durch den Bildhauer Siegmund Bettkober, 1794 folgte der Wechsel zu Johann Gottfried Schadow. Als Bruder Ludwig Tiecks war er mit dem Berliner Romantikerkreis um Rahel Levin bekannt. 1797 begab sich Tieck gemeinsam mit Wilhelm von Humboldt auf eine Italienreise. 1798 hielt er sich in Paris auf. Um 1801 gelangte Tieck durch Vermittlung von Wilhelm von Humboldt nach Weimar und machte dort die Bekanntschaft des Kreises um Goethe. 1805 zog es Tieck nach Rom, wo er intensiv klassische Vorbilder studierte. Ein wichtiges Ereignis für ihn war der Auftrag mehrerer Marmorbüsten für die sog. „Walhalla“, ein von dem späteren König Ludwig I. geplantes Bauwerk, in dem herausragende Persönlichkeiten geehrt werden sollten. In den folgenden Jahren hielt er sich bis ins Jahr 1819 zu Studienzwecken häufig in Italien auf und erhielt 1820 eine Professur an der Berliner Akademie, wo er neben Karl Friedrich Schinckel und Johann Gottfried Schadow die Berliner Klassizismus maßgeblich prägte. Von 1830 bis 1851 war er Direktor der Sammlung für Skulpturen und Gipsabdrücke in Berlin. -
Correspondence with August Wilhelm von Schlegel
Christian Friedrich Tieck korrespondierte über vier Jahrzehnte regelmäßig mit AWS. Zwischen beiden Korrespondenzpartnern bestand ein ungleiches Abhängigkeitsverhältnis, AWS fungierte als Mäzen, Fürsprecher und Gläubiger, während Tieck oft als Bittsteller agierte. AWS konnte Tieck viele Aufträge vermitteln. Auch der Aufenthalt Tiecks in Coppet 1808 war in dieser Hinsicht gewinnbringend. AWS profitierte allerdings auch von Tiecks Berichten über Städte, Kunstausstellungen und Künstler. Neben zahlreichen Aufträgen an den Bildhauer war Tieck auch für die Kostümierung der Aufführung von Schlegels Drama „Ion“ zuständig. Auch von Schlegel fertigte Tieck eine Büste an. Sources
GND, ADBEditors: Christian Senf, Friederike Wißmach
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Place of Dispatch: Carrara GND · Place of Destination: Florenz GND · Date: 30.05.1816
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Ich bitte dich mehr als jehmals enthalte dich dessen, durch dise äusserungen des Zorns besserst du nichts im Gegentheil man wird dadurch nur störriger. Und warum willst du dir dein Leben in deiner Umgebung verbittern? Wenn ich die Statue in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74221"/><hi rend="family:Courier">Rom</hi><anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74221"/> vollenden kann,und selbige dort gelobt wird, auch von <hi rend="family:Courier;underline:1">Englaendern</hi> sonder Zweiffel so wird solche ruhig u zufrieden stellen. <anchor type="b" n="10368" ana="11" xml:id="NidB74222"/><hi rend="family:Courier">Bartolini</hi><anchor type="e" n="10368" ana="11" xml:id="NidE74222"/> wird wahrscheinlich nicht schreiben.<lb/>Ich fand neulich daß ich ein <hi rend="family:Courier">deficit</hi> meiner Rechnung hatte u da ich untersuchte, fand ich daß Fr v Stael mir hatt in <anchor type="b" n="278" ana="10" xml:id="NidB74223"/><hi rend="family:Courier">Pisa</hi><anchor type="e" n="278" ana="10" xml:id="NidE74223"/> 80 fran<hi rend="background:#FF00FF">ces</hi>i statt 20 <hi rend="family:Courier">Louisdʼor</hi> in <hi rend="family:Courier">Pisa</hi> auszahlen lassen, von disen haben aber diese ihre Arbeit mehr a 430 <hi rend="family:Courier">Scudi</hi> auslagen gemacht, <hi rend="family:Courier">Roccas</hi> marmor dazu aber 20, bleiben also nur eben 30 übrig, hätte ich also nicht <hi rend="family:Courier;background:#FF00FF">Schmähls</hi> Büste glüklicher Weise gemacht würde ein Deficit noch grösser sein. 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Es kann also davon nicht weiter die Rede sein, und ich bitte dich als recht grosse Liebe nichts ja nichts weiter davon zu sagen, obgleich solche mir bis jezt ungefähr 20 Fran<hi rend="background:#FF00FF">ces</hi>coni auslagen kostet, denn troz dem ist es mir von Herzen, von ganzem Herzen lieb. Unleidlich wäre es mir gewesen nach der Ankunft in <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB74499"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE74499"/> darüber zu hören was man mir jezt sagt. Du siehst aber wie gut ich meine Leute gekannt habe als ich die Büste nicht nach <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB74220"/><hi rend="family:Courier">Florenz</hi><anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE74220"/> senden wollte. Am meisten hat mich geschmerzt der Antheil welchen du daran nimmst, und daß du deine Liebe für mich durch Zorn und unangemessene <hi rend="family:Courier;background:#FF00FF">Scenen</hi> b<hi rend="background:#FF00FF">esser</hi>n must. Ich bitte dich mehr als jehmals enthalte dich dessen, durch dise äusserungen des Zorns besserst du nichts im Gegentheil man wird dadurch nur störriger. Und warum willst du dir dein Leben in deiner Umgebung verbittern? Wenn ich die Statue in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB74221"/><hi rend="family:Courier">Rom</hi><anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE74221"/> vollenden kann,und selbige dort gelobt wird, auch von <hi rend="family:Courier;underline:1">Englaendern</hi> sonder Zweiffel so wird solche ruhig u zufrieden stellen. <anchor type="b" n="10368" ana="11" xml:id="NidB74222"/><hi rend="family:Courier">Bartolini</hi><anchor type="e" n="10368" ana="11" xml:id="NidE74222"/> wird wahrscheinlich nicht schreiben.<lb/>Ich fand neulich daß ich ein <hi rend="family:Courier">deficit</hi> meiner Rechnung hatte u da ich untersuchte, fand ich daß Fr v Stael mir hatt in <anchor type="b" n="278" ana="10" xml:id="NidB74223"/><hi rend="family:Courier">Pisa</hi><anchor type="e" n="278" ana="10" xml:id="NidE74223"/> 80 fran<hi rend="background:#FF00FF">ces</hi>i statt 20 <hi rend="family:Courier">Louisdʼor</hi> in <hi rend="family:Courier">Pisa</hi> auszahlen lassen, von disen haben aber diese ihre Arbeit mehr a 430 <hi rend="family:Courier">Scudi</hi> auslagen gemacht, <hi rend="family:Courier">Roccas</hi> marmor dazu aber 20, bleiben also nur eben 30 übrig, hätte ich also nicht <hi rend="family:Courier;background:#FF00FF">Schmähls</hi> Büste glüklicher Weise gemacht würde ein Deficit noch grösser sein. Was den Vorschuß von welchen du mir gesprochen hast <milestone unit="start" n="40425"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="40425"/> betrift, und welchen du glaubst mir machen zu können so muß dieß natürlich ganz deiner bequemlichkeit anheim gestellt bleiben. Macht mir <anchor type="b" n="634" ana="11" xml:id="NidB74229"/>der Kronprinz von Bayern<anchor type="e" n="634" ana="11" xml:id="NidE74229"/> neue bestellungen so bin ich ganz ausser Sorgen. Auch <anchor type="b" n="3653" ana="11" xml:id="NidB74224"/><hi rend="family:Courier">Rauch</hi><anchor type="e" n="3653" ana="11" xml:id="NidE74224"/> schreibt mir er würde mir wohl eine Bestellung mitbringen, ist daß nun einigermassen ...blich so bin ich zu allem im Stande, und dir ewig dankbar, dem ich schon so viele dankbarkeit habe.<lb/><anchor type="b" n="5052" ana="11" xml:id="NidB74225"/><hi rend="family:Courier">Cockerell</hi><anchor type="e" n="5052" ana="11" xml:id="NidE74225"/> habe ich eine <hi rend="family:Courier">Carte</hi> zu meinem Abschiede zu... lassen, es freut mich gar sehr ein Exemplar seines Blats zu haben, und seiner Bekanntschaft bei meiner etwanigen Reise nach England.<lb/>Noch mehr deine Schrift, von welcher ich wünschte sie wäre schon hier.<lb/>Von <hi rend="family:Courier">Rauch</hi> aus <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB74226"/><hi rend="family:Courier">Berlin</hi><anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE74226"/> habe ich vor ein paar Tagen einen Brief erhalten der freilich sehr alt vom 8 April war. Es scheint darinn daß man ihm <anchor type="b" n="12207" ana="12" xml:id="NidB74234"/>eine Statue <anchor type="b" n="3376" ana="11" xml:id="NidB74232"/>des General Graf <hi rend="family:Courier">Bülow</hi> von <hi rend="family:Courier">Dennewiz</hi><anchor type="e" n="3376" ana="11" xml:id="NidE74232"/><anchor type="e" n="12207" ana="12" xml:id="NidE74234"/> übertragen wird. <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB74231"/><hi rend="family:Courier">Schadow</hi><anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE74231"/> die <anchor type="b" n="2479" ana="11" xml:id="NidB74230"/>des General <hi rend="family:Courier">Scharrnhorst</hi><anchor type="e" n="2479" ana="11" xml:id="NidE74230"/>. Ich selbst habe an <anchor type="b" n="3449" ana="11" xml:id="NidB74238"/>den Minister des Innern zu <hi rend="family:Courier">Berlin</hi><anchor type="e" n="3449" ana="11" xml:id="NidE74238"/>, geschrieben, und werde auch an <anchor type="b" n="12208" ana="11" xml:id="NidB74240"/>den StadtRath <hi rend="family:Courier">Nicolovius</hi><anchor type="e" n="12208" ana="11" xml:id="NidE74240"/> schreiben, um mir eine kleine Pension von <hi rend="family:Courier">Berlin</hi> zu verschaffen.<lb/>Sonderbar ist es das der Kronprinz von <hi rend="family:Courier">Bayern</hi> keine neuen Büsten übertragen hat und befremdet mich Ich bin beschäftigt die lezte für ihn zu modelliren, u die ganze Spedizion so bald als möglich zu vollenden.<lb/>Von Herzen wünsche ich Dir glükliche Reise, u hätte es gern vorausgewußt ob <anchor type="b" n="268" ana="11" xml:id="NidB74227"/><hi rend="family:Courier">Auguste von Stael</hi><anchor type="e" n="268" ana="11" xml:id="NidE74227"/> noch seinen <hi rend="background:#FF00FF">Willen</hi> hier durch kommen würde.<lb/>Lebe wohl und behalte mich lieb, meine herzlichsten Grüsse an <anchor type="b" n="237" ana="11" xml:id="NidB74228"/>Fr. v. <hi rend="family:Courier">Broglie</hi><anchor type="e" n="237" ana="11" xml:id="NidE74228"/>, u die andre Geselschaft. Fast hätte ich <milestone unit="start" n="40426"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="40426"/> lust zu meinem eignen Zeitvertreib ihre Büste in Marmor zu machen, doch habe ich wichtigere Sachen zu thun.<lb/>Wenn es irgend möglich verzögere ich daß Abgehen der Gypssache bis ich auch <anchor type="b" n="2577" ana="12" xml:id="NidB74241"/>deine Marmorbüste<anchor type="e" n="2577" ana="12" xml:id="NidE74241"/> mitsenden kann,<lb/>lebe wohl u behalte mich lieb. Ewig dein treuer Frd<lb/>Friedrich T.<lb/>In Eile da die Post<hi rend="background:#FF00FF">kutsche</hi> wartet.<lb/>Fr. v. Stael habe ich eine .i...he <hi rend="underline:1">Deutsche</hi> be...tt.<lb/><milestone unit="start" n="40427"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="40427"/> <hi rend="family:Courier">A Madame<lb/>Madame la Baronne </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">Necker de</hi><hi rend="family:Courier;underline:1;background:#FF00FF">s</hi><hi rend="family:Courier"><lb/></hi><hi rend="family:Courier;underline:1">Stael</hi><hi rend="family:Courier"> Holstein<lb/>pour Monsieur le Chevalier </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">Schlegel</hi><hi rend="family:Courier"><lb/>Florence</hi>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7135', 'content' => 'Christian Friedrich Tieck', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Tieck, Christian Friedrich', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1816-05-30', '36_sortdatum' => '1816-05-30', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '293', 'content' => 'Carrara', 'bemerkung' => 'GND:4085158-8', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_purlhand' => 'DE-611-36934', '36_purlhand_alt' => 'DE-611-2091411', '36_status' => 'Transkription noch nicht zugänglich', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Metadata Concerning Header
- Sender: Christian Friedrich Tieck
- Recipient: August Wilhelm von Schlegel
- Place of Dispatch: Carrara GND
- Place of Destination: Florenz GND
- Date: 30.05.1816
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Manuscript
- Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
- OAI Id: DE-611-36934
- Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.28,Nr.16
- Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
- Format: 24,3 x 19 cm
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Language
- German
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Editors
- Bamberg, Claudia
