• Johann Ferdinand Koreff to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Unknown · Date: [Februar 1807]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Ferdinand Koreff
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: [Februar 1807]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 383‒384.
  • Incipit: „[Paris, Februar 1807]
    Mein werther Freund!
    Ich habe Ihr geistvolles Werk an Thurneisen verkauft der mir vor einer Stunde darüber Nachricht gegeben hat. [...]“
    Language
  • German
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[Paris, Februar 1807]
Mein werther Freund!
Ich habe Ihr geistvolles Werk an Thurneisen verkauft der mir vor einer Stunde darüber Nachricht gegeben hat. Sie können es hersenden wenn Sie wollen, es wird schleunig gedruckt werden. Heute will ich ihn fragen wie er es mit den FreyExemplaren halten will und darüber wollen Sie Morgen Antwort erhalten. Geniren Sie sich ja nicht mit Citirung von Stellen denn ich habe es so eingerichtet daß er Ihnen für den Bogen zwey Karolin giebt – also wenn es sechs Bogen sind, so erhalten Sie 12 Karolin. Auch Ihre Manuskripte sollen Sie in 6 Tagen durch Eugene oder die Diligence gesund und munter wiedererhalten. Zürnen Sie mir nicht über diesen Aufenthalt und schelten Sie mich ja nicht undankbar – wenn Sie wüßten welch ein treffliches Palliativ Mittel gegen das Heimweh mir diese Meisterstücke gewesen sind und wie ich die trefflichsten Partien daraus mir zu Mustern meines Styles genommen habe, so würden Sie sich gewiß darüber freuen. Den Theil von Eschenburgs Shakespeare, den Sie verlangten habe ich nicht bekommen können, Sie sollen nächstens alle Ihre Bücher zurückerhalten – ich bitte Sie nur um den Hesiod welchen ich vergessen habe und um Vossens Metrik. Gern wollte ich zu Ihnen kommen, aber ich bin jetzt schon seit 8 Tagen sehr krank, so daß ich nur äusserst selten mein Zimmer verlasse – überdieß bin ich traurig und häßlich verstimmt durch tausend und tausend Ungemach, das mir in dieser bösen Zeit wiederfahren ist. – Auch dies wird vorübergehen, wie so manches schon vorübergegangen ist! – Ich arbeite fleissig – doch von meinen Poetischen Arbeiten lassen Sie mich ja noch eine Zeitlang schweigen – ich fühle es zu sehr wie das noch zu arge Schülerarbeiten sind, um Ihnen damit die köstliche Zeit und die noch köstlichere Laune zu verderben. Grüßen Sie mir tausendmahl die treffliche Frau von Stael und entschuldigen Sie mich bey ihr, daß ich für jetzt ihrer Einladung nicht gehorchen kann. Herzlichen Händedruck Ihrem guten Bruder.
Ihr
Koreff.
Paris Donnerstag.
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[Paris, Februar 1807]
Mein werther Freund!
Ich habe Ihr geistvolles Werk an Thurneisen verkauft der mir vor einer Stunde darüber Nachricht gegeben hat. Sie können es hersenden wenn Sie wollen, es wird schleunig gedruckt werden. Heute will ich ihn fragen wie er es mit den FreyExemplaren halten will und darüber wollen Sie Morgen Antwort erhalten. Geniren Sie sich ja nicht mit Citirung von Stellen denn ich habe es so eingerichtet daß er Ihnen für den Bogen zwey Karolin giebt – also wenn es sechs Bogen sind, so erhalten Sie 12 Karolin. Auch Ihre Manuskripte sollen Sie in 6 Tagen durch Eugene oder die Diligence gesund und munter wiedererhalten. Zürnen Sie mir nicht über diesen Aufenthalt und schelten Sie mich ja nicht undankbar – wenn Sie wüßten welch ein treffliches Palliativ Mittel gegen das Heimweh mir diese Meisterstücke gewesen sind und wie ich die trefflichsten Partien daraus mir zu Mustern meines Styles genommen habe, so würden Sie sich gewiß darüber freuen. Den Theil von Eschenburgs Shakespeare, den Sie verlangten habe ich nicht bekommen können, Sie sollen nächstens alle Ihre Bücher zurückerhalten – ich bitte Sie nur um den Hesiod welchen ich vergessen habe und um Vossens Metrik. Gern wollte ich zu Ihnen kommen, aber ich bin jetzt schon seit 8 Tagen sehr krank, so daß ich nur äusserst selten mein Zimmer verlasse – überdieß bin ich traurig und häßlich verstimmt durch tausend und tausend Ungemach, das mir in dieser bösen Zeit wiederfahren ist. – Auch dies wird vorübergehen, wie so manches schon vorübergegangen ist! – Ich arbeite fleissig – doch von meinen Poetischen Arbeiten lassen Sie mich ja noch eine Zeitlang schweigen – ich fühle es zu sehr wie das noch zu arge Schülerarbeiten sind, um Ihnen damit die köstliche Zeit und die noch köstlichere Laune zu verderben. Grüßen Sie mir tausendmahl die treffliche Frau von Stael und entschuldigen Sie mich bey ihr, daß ich für jetzt ihrer Einladung nicht gehorchen kann. Herzlichen Händedruck Ihrem guten Bruder.
Ihr
Koreff.
Paris Donnerstag.
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