Die Recension des Tieck und der Bamb.[occiaden] hat mir wegen der klassischen Grazie und Urbanität große Freude gemacht; obgleich ich Tieck weit mehr wegen des Lovell und s.[einer] Person schätze als des etwas Katers wegen, den ich nicht reich, nicht frech und nicht poetisch genung finde. Das letzte hast Du, wo ich Dich verstehe, auch angedeutet. Er giebts auch zu. – Den Lovell lese ich zum zweytenmahl. Die Rec[ension] ist einmahl wieder eine klass.[ische] Prostituzion für die All.[gemeine] L.[itteratur-] Z.[eitung]. – Die Bamb[occiaden] hat Bernhardi gemacht, ein Schüler von Tieck, der so bisweilen zu mir kömmt. In der A.[llgemeinen] L.[itteratur-] Z.[eitung] muß er von Rechtswegen gepriesen werden, da er doch wenigstens ein halber Gentleman ist. Wie seyd Ihr denn dazu gekommen, grade den lampoon auf die Herz zu excerpiren? – Es ist leicht die manquirteste Stelle im Buch. Er kennt die Herz gar nicht, wie er denn überall nicht von der besten Gesellschaft ist. Ein lampoon der fehl trift und ohne genaue Kentniß der Indivi[dualität] gemacht wird, ist doch auch gar nichts. Er will Tiecks Schwester heyrathen. Mir ist Wackenroder, der Verfasser des Klosterbruder, der liebste aus dieser ganzen Kunstschule. Er hat wohl mehr Genie als Tieck: aber dieser gewiß weit mehr Verstand.
Tieck hat s.[ich] über Deine Rec.[ension] sehr gefreut. Von Bernhardi weiß ich noch nichts. Der Schlingel ist wohl am Ende noch gar undankbar.
Deine Komißion bey U.[nger] ist natürlich sogleich besorgt. Es ist sogleich an s.[einen] Comißionär in Leipz.[ig] geschrieben, an dem die Schuld liegen muß. –
Ueberlege doch meine Projekte von neulich recht, liebster Freund. Auch das vom D[on] Quix[ote]. – Wer ist Verfasser des 2ten Aufsatzes im VIIten Stück des philos.[ophischen] Journals. Wenn Ihr mit guter Manier erfahren könnt, was Kant gegen Fichte, dem er neulich durch Biester einen Brief geschickt, geäußert, so würde das mich sehr interessiren. – Hülsen bitte ich aufs angelegentlichste zu grüßen. –
Eigentlich hat michs königlich ergötzt, daß Ihr Bernh[ardi]ʼs lampoon auf die Herz angeführt habt. Das andre ist eine Aktrice der Genz einige Kinder verursacht hat, und sie dann im Elende hat verschmachten lassen.
Tieck lebt hier recht in ecclesia pressa. Wenn Du den Herkules adoptirst, so schreibe doch gleich zu gemeinschaftlichen Fragmenten. Das ist ein herrlicher Gedanke. –
Der Verse im Don Q.[uixote] sehe ich sind doch so sehr viel nicht. – Was meynst Du? – Rede doch auf jeden Fall selbst mit Eschen. – Stell ihm seine Jugend vor, und biete ihm den Plutarch an.
Wirst Du auch die GESAMMTEN Volksmährchen, aus dem der Kater und Blaubart nur abgedruckt sind, recensiren?
Im dritten Theil des Sh.[akespear] sollen gewiß keine Druckfehler seyn. –
Die andre Rec.[ension] von der Du schreibst, habe ich mir noch nicht verschaffen können.
Entschuldige mich nur ja bey Carol.[ine], bey Augusten und bey Fichte, daß ich heute wieder nicht an sie schreibe.
Dein F. S.