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noch weit ähnlicher meinem <span class="slant-italic ">neuen</span>. Im leztern habe ich bloß der Nothwendigkeit nachgegeben; und ihn auf das streng wissenschaftliche, wie es ja der Ihrige auch ist, eingeschränkt; in welchem es allerdings der besondern äussern Einrichtung bei meinem erstern nicht bedurfte. Sonach sind unsre beiden neuen Plane noch ähnlicher. Der ganze Unterschied wäre, daß Sie einzelne Anzeigen aufnehmen: ich aber alles in Uebersichten verarbeitet haben will. Da Sie aber ein Aggregat von widersprechenden u. unzusammenhängenden Aeusserungen, wie es in den gewöhnlichen RecensirInstituten ist, unmöglich billigen werden; ja, in Ihrem Plane das Gegentheil förmlich versprechen, so ist dieser Unterschied nur äusserlich. Alles, was bei Ihnen über ein Fach gesagt wird, ist doch so gut, als eine Uebersicht. Einzelner Schriften, ja sogar Aufsätze, u. Aeusserungen, muß in meinen Uebersichten ohne Zweifel auch gedacht werden.<br>Den Grund, warum Sie mich von diesem Plane nicht eher etwas wissen liessen, begreife ich; und kann daher nur noch über den Zufall klagen.<br>Es ist offenbar, daß ich Ihnen, u. Ihren Freunden nicht anmuthen kann, zu mir herüberzutreten. Aber Unger giebt den Plan nicht auf; und ich halte durch mein Wort an diesen mich gebunden, so wie Sie es an Cotta sind. Ich habe ihm daher versprochen, meine auch schon entworfne Uebersicht des neusten Zustandes der Philosophie, die mit der für Ihr Institut bestimmten Schellingischen, deren Inhalt er mir meldet, sogar bis auf die Beurtheilung der bestimmten Schriften, z. B. Bardili’s, Jacobi’s zusammentrift, und bei Ihnen nicht abgedrukt werden könnte – diese Uebersicht, sage ich, ihm zu geben, und übrigens um Mitarbeiter <span class="slant-italic ">sich selbst zu bewerben</span>. Für die Zukunft aber erhalte ich mir es durchaus frei, zu Ihnen überzugehen, oder ausser aller Verbindung dieser Art zu bleiben. [/]<br>[2] Ich bin von Ihrer Billigkeit überzeugt, daß Sie mit diesem meinem Entschlusse zufrieden sind; da Sie ja doch eigentlich auf meine Beiträge nicht gerechnet haben. Von der Collision ist wohl mehr für <span class="slant-italic ">Unger</span>, als für <span class="slant-italic ">Sie</span> zu fürchten; und ich denke überhaupt, daß die Gelehrten dergleichen Sachen nicht merkantilisch ansehen, noch Collisionen fürchten sollen. Ich habe durchaus – dies unter uns – nichts dagegen, daß Ungers Unternehmen nach dem ersten Bande ins Stocken gerathe; und will ihn selbst dafür sorgen lassen, so sehr er mag. Warum also durch diesen Vorfall ein Schisma in der kleinen unsichtbaren Kirche entstehen solle, sehe ich nicht; und befürchte es nicht.<br>Cotta ist gegen Unger nicht genannt worden.<br>* * *<br>Ich u. meine Frau haben den lebhaftesten Antheil an dem traurigen Vorfall in Ihrer Familie genommen. Haben Sie die Güte, auch Ihre Frau Gemahlin in unserm Namen dessen zu versichern.<br>Meine Frau erholt sich soeben von einer schweren Krankheit, die sie ausgestanden. <br>Ich freue mich sehr darauf, Sie bald hier zu sehen.<br>Der Ihrige<br>Fichte.<br>Wenn Sie meinen freundschaftlichen Rath hören wollen, so wäre ich dafür, daß Sie und Ihre Freunde sich <span class="slant-italic ">nicht</span> nennten. Ich habe sogar bei meinem Plane das Incognito beobachtet wissen wollen. Vielmehr würde dies bei dem Ihrigen dienlich seyn: indem bei Nennung Ihrer Namen die bekannten Abderiten sogleich von Parthey und Clique reden werden. Für den Anfang vermeidet man dies denn doch lieber: bis man durch die Arbeit selbst sich Respekt verschaft hat. – Sie werden sagen: „Das sollen wir schon durch das Athenäum gethan haben.“ Sehr wahr, bei mir z. B. und bei andern nicht Unverständigen, die das Athenäum lesen. 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Durch die Förderung eines regionalen Gutsbesitzers wurde ihm der Besuch der Schulen Meißen und Schulpforta ermöglicht. 1780 immatrikulierte sich Fichte in Jena als Theologiestudent. Er besuchte aber neben den theologischen auch altphilologische, philosophische und juristische Veranstaltungen. 1781 wechselte Fichte an die Universität Leipzig. Geldsorgen veranlassten ihn, das Studium abzubrechen und als Hauslehrer zu arbeiten. Nach verschiedenen Anstellungen, die ihn nach Zürich und Warschau führten, begab er sich 1792 nach Königsberg, um den Kontakt zu Immanuel Kant zu suchen. Fichtes „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“ (1792) wurde zunächst anonym publiziert. Er nahm darin manche religionsphilosophische Konsequenz Kants vorweg, sodass man die ohne Vorrede erschienene Schrift für ein Werk Kants hielt. Fichte wurde nach der Richtigstellung Kants durch diese Schrift berühmt. 1794 folgte er einem Ruf als Philosophieprofessor nach Jena. Im Zuge seiner Vorlesungen erschien 1794 seine „Wissenschaftslehre“, die mehrfach von ihm überarbeitet wurde. 1799 musste Fichte aufgrund des sog. „Atheismusstreits“, der sich an Beiträgen in Fichtes Zeitschrift „Philosophisches Journal“ entzündete, Jena verlassen. Infolgedessen zog er nach Berlin, wo er rege publizierte und öffentliche Vorlesungen hielt. Fichte wurde 1805 ins preußische Erlangen berufen. Im darauf folgenden Jahr ging er nach Königsberg. Aufgrund der französischen Besatzung reiste Fichte nach Memel und später nach Kopenhagen, kehrte jedoch im August nach Berlin zurück. 1807/1808 hielt Fichte seine „Reden an die deutsche Nation“. 1810 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät der neugegründeten Universität Berlin; 1811 wurde er zum Rektor gewählt.', '39_pdb' => 'GND', '39_dbid' => '118532847 ', '39_quellen' => 'NDB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118532847.html#ndbcontent@ ADB@https://www.deutsche-biographie.de/gnd118532847.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D390-009-6@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 54.@ extern@Blume, Thomas: Fichte, Johann Gottlieb. In: Rehfus, Wulff D.(Hg.): Handwörterbuch Philosophie. Stuttgart: UTB 2003.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. 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Die unglückliche Ehe Sophie Bernhardis (geb. Tieck) und August Ferdinand Bernhardis, der mit Fichte befreundet war, sorgte für nachhaltige Verstimmungen. 1808 bezichtigte AWS Fichte der Lüge, da dieser im Rahmen der Ehescheidungsanklage Sophie Tiecks gegen August Ferdinand Bernhardi die einstige Liaison zwischen Schlegel und Sophie und damit ihren Ehebruch ins Spiel brachte.', '39_namevar' => 'Fichte, Johannes Gottlieb Fichte, Iogann Gotlib (Sowj. Enz.) Fichte, J. G. Fichtė, J. G. Fichte, J.-G. Fichte, I. G. Fichte, Jochan Gotlib Fichte, Johan Gottlieb Fichte, Johann G. Fichte, Johann Gottlob Fichte-Schelling, ... (scheinbarer Doppelname) Fihte, Johans Gotlībs Fihte, Johan Gotlib Fihte, J. G. Fichte, Joh. 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Aeusserungen, muß in meinen Uebersichten ohne Zweifel auch gedacht werden.<br>Den Grund, warum Sie mich von diesem Plane nicht eher etwas wissen liessen, begreife ich; und kann daher nur noch über den Zufall klagen.<br>Es ist offenbar, daß ich Ihnen, u. Ihren Freunden nicht anmuthen kann, zu mir herüberzutreten. Aber Unger giebt den Plan nicht auf; und ich halte durch mein Wort an diesen mich gebunden, so wie Sie es an Cotta sind. Ich habe ihm daher versprochen, meine auch schon entworfne Uebersicht des neusten Zustandes der Philosophie, die mit der für Ihr Institut bestimmten Schellingischen, deren Inhalt er mir meldet, sogar bis auf die Beurtheilung der bestimmten Schriften, z. B. Bardili’s, Jacobi’s zusammentrift, und bei Ihnen nicht abgedrukt werden könnte – diese Uebersicht, sage ich, ihm zu geben, und übrigens um Mitarbeiter <span class="slant-italic ">sich selbst zu bewerben</span>. Für die Zukunft aber erhalte ich mir es durchaus frei, zu Ihnen überzugehen, oder ausser aller Verbindung dieser Art zu bleiben. [/]<br>[2] Ich bin von Ihrer Billigkeit überzeugt, daß Sie mit diesem meinem Entschlusse zufrieden sind; da Sie ja doch eigentlich auf meine Beiträge nicht gerechnet haben. Von der Collision ist wohl mehr für <span class="slant-italic ">Unger</span>, als für <span class="slant-italic ">Sie</span> zu fürchten; und ich denke überhaupt, daß die Gelehrten dergleichen Sachen nicht merkantilisch ansehen, noch Collisionen fürchten sollen. Ich habe durchaus – dies unter uns – nichts dagegen, daß Ungers Unternehmen nach dem ersten Bande ins Stocken gerathe; und will ihn selbst dafür sorgen lassen, so sehr er mag. Warum also durch diesen Vorfall ein Schisma in der kleinen unsichtbaren Kirche entstehen solle, sehe ich nicht; und befürchte es nicht.<br>Cotta ist gegen Unger nicht genannt worden.<br>* * *<br>Ich u. meine Frau haben den lebhaftesten Antheil an dem traurigen Vorfall in Ihrer Familie genommen. Haben Sie die Güte, auch Ihre Frau Gemahlin in unserm Namen dessen zu versichern.<br>Meine Frau erholt sich soeben von einer schweren Krankheit, die sie ausgestanden. <br>Ich freue mich sehr darauf, Sie bald hier zu sehen.<br>Der Ihrige<br>Fichte.<br>Wenn Sie meinen freundschaftlichen Rath hören wollen, so wäre ich dafür, daß Sie und Ihre Freunde sich <span class="slant-italic ">nicht</span> nennten. Ich habe sogar bei meinem Plane das Incognito beobachtet wissen wollen. Vielmehr würde dies bei dem Ihrigen dienlich seyn: indem bei Nennung Ihrer Namen die bekannten Abderiten sogleich von Parthey und Clique reden werden. 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Durch die Förderung eines regionalen Gutsbesitzers wurde ihm der Besuch der Schulen Meißen und Schulpforta ermöglicht. 1780 immatrikulierte sich Fichte in Jena als Theologiestudent. Er besuchte aber neben den theologischen auch altphilologische, philosophische und juristische Veranstaltungen. 1781 wechselte Fichte an die Universität Leipzig. Geldsorgen veranlassten ihn, das Studium abzubrechen und als Hauslehrer zu arbeiten. Nach verschiedenen Anstellungen, die ihn nach Zürich und Warschau führten, begab er sich 1792 nach Königsberg, um den Kontakt zu Immanuel Kant zu suchen. Fichtes „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“ (1792) wurde zunächst anonym publiziert. Er nahm darin manche religionsphilosophische Konsequenz Kants vorweg, sodass man die ohne Vorrede erschienene Schrift für ein Werk Kants hielt. Fichte wurde nach der Richtigstellung Kants durch diese Schrift berühmt. 1794 folgte er einem Ruf als Philosophieprofessor nach Jena. Im Zuge seiner Vorlesungen erschien 1794 seine „Wissenschaftslehre“, die mehrfach von ihm überarbeitet wurde. 1799 musste Fichte aufgrund des sog. „Atheismusstreits“, der sich an Beiträgen in Fichtes Zeitschrift „Philosophisches Journal“ entzündete, Jena verlassen. Infolgedessen zog er nach Berlin, wo er rege publizierte und öffentliche Vorlesungen hielt. Fichte wurde 1805 ins preußische Erlangen berufen. Im darauf folgenden Jahr ging er nach Königsberg. 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Tieck) und August Ferdinand Bernhardis, der mit Fichte befreundet war, sorgte für nachhaltige Verstimmungen. 1808 bezichtigte AWS Fichte der Lüge, da dieser im Rahmen der Ehescheidungsanklage Sophie Tiecks gegen August Ferdinand Bernhardi die einstige Liaison zwischen Schlegel und Sophie und damit ihren Ehebruch ins Spiel brachte.', '39_namevar' => 'Fichte, Johannes Gottlieb Fichte, Iogann Gotlib (Sowj. Enz.) Fichte, J. G. Fichtė, J. G. Fichte, J.-G. Fichte, I. G. Fichte, Jochan Gotlib Fichte, Johan Gottlieb Fichte, Johann G. Fichte, Johann Gottlob Fichte-Schelling, ... (scheinbarer Doppelname) Fihte, Johans Gotlībs Fihte, Johan Gotlib Fihte, J. G. Fichte, Joh. 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[1] Berlin, d. 6. 7br.1800.
Herrn Professor Schlegel.
Ich finde Ihren mir durch Schleyermacher mitgetheilten Plan meinem in Jena entworfnen ähnlicher, als Sie voraussetzen, mein theurer Freund; sogar bis auf Ausdrücke: und noch weit ähnlicher meinem neuen. Im leztern habe ich bloß der Nothwendigkeit nachgegeben; und ihn auf das streng wissenschaftliche, wie es ja der Ihrige auch ist, eingeschränkt; in welchem es allerdings der besondern äussern Einrichtung bei meinem erstern nicht bedurfte. Sonach sind unsre beiden neuen Plane noch ähnlicher. Der ganze Unterschied wäre, daß Sie einzelne Anzeigen aufnehmen: ich aber alles in Uebersichten verarbeitet haben will. Da Sie aber ein Aggregat von widersprechenden u. unzusammenhängenden Aeusserungen, wie es in den gewöhnlichen RecensirInstituten ist, unmöglich billigen werden; ja, in Ihrem Plane das Gegentheil förmlich versprechen, so ist dieser Unterschied nur äusserlich. Alles, was bei Ihnen über ein Fach gesagt wird, ist doch so gut, als eine Uebersicht. Einzelner Schriften, ja sogar Aufsätze, u. Aeusserungen, muß in meinen Uebersichten ohne Zweifel auch gedacht werden.
Den Grund, warum Sie mich von diesem Plane nicht eher etwas wissen liessen, begreife ich; und kann daher nur noch über den Zufall klagen.
Es ist offenbar, daß ich Ihnen, u. Ihren Freunden nicht anmuthen kann, zu mir herüberzutreten. Aber Unger giebt den Plan nicht auf; und ich halte durch mein Wort an diesen mich gebunden, so wie Sie es an Cotta sind. Ich habe ihm daher versprochen, meine auch schon entworfne Uebersicht des neusten Zustandes der Philosophie, die mit der für Ihr Institut bestimmten Schellingischen, deren Inhalt er mir meldet, sogar bis auf die Beurtheilung der bestimmten Schriften, z. B. Bardili’s, Jacobi’s zusammentrift, und bei Ihnen nicht abgedrukt werden könnte – diese Uebersicht, sage ich, ihm zu geben, und übrigens um Mitarbeiter sich selbst zu bewerben. Für die Zukunft aber erhalte ich mir es durchaus frei, zu Ihnen überzugehen, oder ausser aller Verbindung dieser Art zu bleiben. [/]
[2] Ich bin von Ihrer Billigkeit überzeugt, daß Sie mit diesem meinem Entschlusse zufrieden sind; da Sie ja doch eigentlich auf meine Beiträge nicht gerechnet haben. Von der Collision ist wohl mehr für Unger, als für Sie zu fürchten; und ich denke überhaupt, daß die Gelehrten dergleichen Sachen nicht merkantilisch ansehen, noch Collisionen fürchten sollen. Ich habe durchaus – dies unter uns – nichts dagegen, daß Ungers Unternehmen nach dem ersten Bande ins Stocken gerathe; und will ihn selbst dafür sorgen lassen, so sehr er mag. Warum also durch diesen Vorfall ein Schisma in der kleinen unsichtbaren Kirche entstehen solle, sehe ich nicht; und befürchte es nicht.
Cotta ist gegen Unger nicht genannt worden.
* * *
Ich u. meine Frau haben den lebhaftesten Antheil an dem traurigen Vorfall in Ihrer Familie genommen. Haben Sie die Güte, auch Ihre Frau Gemahlin in unserm Namen dessen zu versichern.
Meine Frau erholt sich soeben von einer schweren Krankheit, die sie ausgestanden.
Ich freue mich sehr darauf, Sie bald hier zu sehen.
Der Ihrige
Fichte.
Wenn Sie meinen freundschaftlichen Rath hören wollen, so wäre ich dafür, daß Sie und Ihre Freunde sich nicht nennten. Ich habe sogar bei meinem Plane das Incognito beobachtet wissen wollen. Vielmehr würde dies bei dem Ihrigen dienlich seyn: indem bei Nennung Ihrer Namen die bekannten Abderiten sogleich von Parthey und Clique reden werden. Für den Anfang vermeidet man dies denn doch lieber: bis man durch die Arbeit selbst sich Respekt verschaft hat. – Sie werden sagen: „Das sollen wir schon durch das Athenäum gethan haben.“ Sehr wahr, bei mir z. B. und bei andern nicht Unverständigen, die das Athenäum lesen. Aber Sie wissen ja doch, wie wenig dasselbe gelesen worden, und daß der größte Theil des Publicum Ihre Nahmen nur durch die Berichte Ihrer Gegner kennt.
Herrn Professor Schlegel.
Ich finde Ihren mir durch Schleyermacher mitgetheilten Plan meinem in Jena entworfnen ähnlicher, als Sie voraussetzen, mein theurer Freund; sogar bis auf Ausdrücke: und noch weit ähnlicher meinem neuen. Im leztern habe ich bloß der Nothwendigkeit nachgegeben; und ihn auf das streng wissenschaftliche, wie es ja der Ihrige auch ist, eingeschränkt; in welchem es allerdings der besondern äussern Einrichtung bei meinem erstern nicht bedurfte. Sonach sind unsre beiden neuen Plane noch ähnlicher. Der ganze Unterschied wäre, daß Sie einzelne Anzeigen aufnehmen: ich aber alles in Uebersichten verarbeitet haben will. Da Sie aber ein Aggregat von widersprechenden u. unzusammenhängenden Aeusserungen, wie es in den gewöhnlichen RecensirInstituten ist, unmöglich billigen werden; ja, in Ihrem Plane das Gegentheil förmlich versprechen, so ist dieser Unterschied nur äusserlich. Alles, was bei Ihnen über ein Fach gesagt wird, ist doch so gut, als eine Uebersicht. Einzelner Schriften, ja sogar Aufsätze, u. Aeusserungen, muß in meinen Uebersichten ohne Zweifel auch gedacht werden.
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Cotta ist gegen Unger nicht genannt worden.
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Ich u. meine Frau haben den lebhaftesten Antheil an dem traurigen Vorfall in Ihrer Familie genommen. Haben Sie die Güte, auch Ihre Frau Gemahlin in unserm Namen dessen zu versichern.
Meine Frau erholt sich soeben von einer schweren Krankheit, die sie ausgestanden.
Ich freue mich sehr darauf, Sie bald hier zu sehen.
Der Ihrige
Fichte.
Wenn Sie meinen freundschaftlichen Rath hören wollen, so wäre ich dafür, daß Sie und Ihre Freunde sich nicht nennten. Ich habe sogar bei meinem Plane das Incognito beobachtet wissen wollen. Vielmehr würde dies bei dem Ihrigen dienlich seyn: indem bei Nennung Ihrer Namen die bekannten Abderiten sogleich von Parthey und Clique reden werden. Für den Anfang vermeidet man dies denn doch lieber: bis man durch die Arbeit selbst sich Respekt verschaft hat. – Sie werden sagen: „Das sollen wir schon durch das Athenäum gethan haben.“ Sehr wahr, bei mir z. B. und bei andern nicht Unverständigen, die das Athenäum lesen. Aber Sie wissen ja doch, wie wenig dasselbe gelesen worden, und daß der größte Theil des Publicum Ihre Nahmen nur durch die Berichte Ihrer Gegner kennt.