• Johann Heinrich Carl von Minutoli to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Ehrenbreitstein · Place of Destination: Bonn · Date: 04.06.1833
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Heinrich Carl von Minutoli
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Ehrenbreitstein
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 04.06.1833
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34292
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.15,Nr.64
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 24,3 x 19,4 cm
  • Incipit: „[1] Für die so schnelle als gütige Beantwortungs meines Schreibens, bin ich Euer Hochwohlgeboren um so mehr Dank schuldig, als [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/3749" data-language="">
[1] Für die so schnelle als gütige Beantwortungs meines Schreibens, bin ich Euer Hochwohlgeboren um so mehr Dank schuldig, als als mir Ihre Antwort ohne Ihren so geprüften Scharfsinn wohl schwerlich so schnell zu Händen gekommen sein dürfte. Ich schrieb damals gleichzeitig mehrere Briefe nach Berlin und so mag es denn leicht gekommen sein, daß ich die Adresse nach jenem Orte als Unterschrift an Sie übertrug.
Die mir so gütigst mitgetheilten Aufschlüße über die Ihnen übersandten Facsimilés der indischen Münzen, waren mir um so willkommner, als ich es ahnete, daß ihre Legenden der Kawi-Sprache angehörten. Raffles interessantes Werk habe ich, leider nur eine halbe Stunde auf der Königl. Bibliothek zu Berlin in Händen gehabt; indem Wilhelm von Humboldt bereits Beschlag auf solches gelegt und es sogar mit nach seinem Landsitze Tegel, unweit Berlin genommen hatte. Sonderbar genug, daß unter mehreren alterthümlichen Gegenständen die ich hier verzeichnete, und welche nebst jenen fraglichen Münzen, auf der Insel Java aufgefunden worden sind, sich [2] auch ein kleiner Ptha oder Labyr. im echt-ägyptischen Styl befindet. Ward er wirklich auf jener Insel vorgefunden, so giebt er uns zu manigfaltigen Betrachtungen Raum. Dagegen besaß ich in meiner Sammlung von ägyptischen Alterthümern ebenfalls Idolen, welche echt indischen Ursprungs zu sein scheinen. Sollte mir noch die intendirte Ausflucht nach Bonn gelingen, dann werde ich Euer Hochwohlgeboren meine Zeichnungen vorlegen und zugleich Ihr mir in jeder Beziehung so schätzenswerthe Kriterium in Anspruch nehmen. Einstweilen gebe ich mir die Ehre Ihnen beikommend ein Exemplar meiner Übersetzung der Del Rioschen Schrift, über die Alterthümer zu Palenque als einen geringen Zoll meiner so gerechten Hochachtung für Ihre Person zu übersenden. Ich bitte Sie jedoch meinen hinzugefügten Komentar mit der größten Nachsicht zu beurtheilen, indem mir einzig und allein nur das geringe Verdienst zusteht Materialien zur künftigen Gestaltung eines Ganzen in den Händen des Meisters zusammengetragen zu haben. Mit dem Druck und den vielen eingeschlichenen Fehlern muß ich abermals Ihre Nachsicht in Anspruch nehmen; indem Herr Buchhändler Reimer meine Handschrift erst beim Beginn der Leipziger Messe einem Winkeldrucker übergab, [3] der nicht einmal hinreichende Lettern zu einem Druckbogen besaß, folglich nur einen halben Bogen vollständig zu setzen im Stande war; alsdann nach dem Abdrucke desselben die Lettern aus den Kloben herausbrach und in diesem zweiten setzte, so daß ich zuletzt der Korrektur meines Werkchen nicht mehr mächtig war, und den zweiten Abschnitt desselben, um es endlich zu vollenden, durch eine zweite Druckerei mußte setzen lassen, wie dies sattsam aus den verschiedenen Schriftarten und der Paginirung hervorgeht.
Haben Euer Hochwohlgeboren die Gewogenheit mir unverholen Ihre Meinung übe[r] mein Werkchen auszusprechen, indem jed[es] Wort von Ihnen mir eine Belehrung sei[n] wird. Sollte irgend in einem kritischen Blatte eine Anzeige davon erschienen sein, so würden Sie mich durch deren Mittheilung um so mehr verbinden, als mir seit geraumer Zeit keine solche Schriften zu Händen kammen, und es hier gar schwer fält etwas ähnliches beizutreiben.
Mit der ausgezeichnesten Verehrung
vMinutoli
Thal Ehrenbreitstein
den 4 Juny 1833.
[4] An den Königl. Profeßor und
Ritter mehrerer Orden p
Herrn von Schlegel Hochwohl
geboren.
in
Bonn.
Hierbei ein Paquet
mit Bücher signirt
A. H. v. S. zu Bonn
frei.
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/3749" data-language="">
[1] Für die so schnelle als gütige Beantwortungs meines Schreibens, bin ich Euer Hochwohlgeboren um so mehr Dank schuldig, als als mir Ihre Antwort ohne Ihren so geprüften Scharfsinn wohl schwerlich so schnell zu Händen gekommen sein dürfte. Ich schrieb damals gleichzeitig mehrere Briefe nach Berlin und so mag es denn leicht gekommen sein, daß ich die Adresse nach jenem Orte als Unterschrift an Sie übertrug.
Die mir so gütigst mitgetheilten Aufschlüße über die Ihnen übersandten Facsimilés der indischen Münzen, waren mir um so willkommner, als ich es ahnete, daß ihre Legenden der Kawi-Sprache angehörten. Raffles interessantes Werk habe ich, leider nur eine halbe Stunde auf der Königl. Bibliothek zu Berlin in Händen gehabt; indem Wilhelm von Humboldt bereits Beschlag auf solches gelegt und es sogar mit nach seinem Landsitze Tegel, unweit Berlin genommen hatte. Sonderbar genug, daß unter mehreren alterthümlichen Gegenständen die ich hier verzeichnete, und welche nebst jenen fraglichen Münzen, auf der Insel Java aufgefunden worden sind, sich [2] auch ein kleiner Ptha oder Labyr. im echt-ägyptischen Styl befindet. Ward er wirklich auf jener Insel vorgefunden, so giebt er uns zu manigfaltigen Betrachtungen Raum. Dagegen besaß ich in meiner Sammlung von ägyptischen Alterthümern ebenfalls Idolen, welche echt indischen Ursprungs zu sein scheinen. Sollte mir noch die intendirte Ausflucht nach Bonn gelingen, dann werde ich Euer Hochwohlgeboren meine Zeichnungen vorlegen und zugleich Ihr mir in jeder Beziehung so schätzenswerthe Kriterium in Anspruch nehmen. Einstweilen gebe ich mir die Ehre Ihnen beikommend ein Exemplar meiner Übersetzung der Del Rioschen Schrift, über die Alterthümer zu Palenque als einen geringen Zoll meiner so gerechten Hochachtung für Ihre Person zu übersenden. Ich bitte Sie jedoch meinen hinzugefügten Komentar mit der größten Nachsicht zu beurtheilen, indem mir einzig und allein nur das geringe Verdienst zusteht Materialien zur künftigen Gestaltung eines Ganzen in den Händen des Meisters zusammengetragen zu haben. Mit dem Druck und den vielen eingeschlichenen Fehlern muß ich abermals Ihre Nachsicht in Anspruch nehmen; indem Herr Buchhändler Reimer meine Handschrift erst beim Beginn der Leipziger Messe einem Winkeldrucker übergab, [3] der nicht einmal hinreichende Lettern zu einem Druckbogen besaß, folglich nur einen halben Bogen vollständig zu setzen im Stande war; alsdann nach dem Abdrucke desselben die Lettern aus den Kloben herausbrach und in diesem zweiten setzte, so daß ich zuletzt der Korrektur meines Werkchen nicht mehr mächtig war, und den zweiten Abschnitt desselben, um es endlich zu vollenden, durch eine zweite Druckerei mußte setzen lassen, wie dies sattsam aus den verschiedenen Schriftarten und der Paginirung hervorgeht.
Haben Euer Hochwohlgeboren die Gewogenheit mir unverholen Ihre Meinung übe[r] mein Werkchen auszusprechen, indem jed[es] Wort von Ihnen mir eine Belehrung sei[n] wird. Sollte irgend in einem kritischen Blatte eine Anzeige davon erschienen sein, so würden Sie mich durch deren Mittheilung um so mehr verbinden, als mir seit geraumer Zeit keine solche Schriften zu Händen kammen, und es hier gar schwer fält etwas ähnliches beizutreiben.
Mit der ausgezeichnesten Verehrung
vMinutoli
Thal Ehrenbreitstein
den 4 Juny 1833.
[4] An den Königl. Profeßor und
Ritter mehrerer Orden p
Herrn von Schlegel Hochwohl
geboren.
in
Bonn.
Hierbei ein Paquet
mit Bücher signirt
A. H. v. S. zu Bonn
frei.
×