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Doch habe ich auch noch nichts untersugt, als ein Kästchen was sie mir noch am Neujahrs Tage zeigte, wo etwas drin läge, was nach ihren Tode gelesen werden solte, weil ich glaubte etwas über ihr Begräbniß zu finden. eine <milestone unit="start" n="6254"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6254"/> alte Freundin von ihr, <persName key="6887">eine Mamsell Brücke</persName> die auch während der Krannkheit viel dagewesen ist u mir auch noch bey steht, ist hiebey gegenwärtig gewesen. auch diese alte Persohn verliehrt viel an der Mutter, so wie noch <persName key="6854">eine alte Pastorin</persName>, denen sie beyden ein kleines Jahr Geld gegeben hatte u die viel bey ihr wahren. erstere müßte auch wohl ein Andennken von der guten Mutter haben. <persName key="5401">Lotten</persName> haben wir ins Haus genommen und ich suche sie nach so angreifenden Tagen zu Stärken, da das arme Mädchen jetzt nirgends hinweis.<lb/><ref target="fud://3851">Die Bitte die Ihnen <persName key="1393">Karl</persName> wegen des Dahrlehns getahn hat,</ref> tuhe auch ich herzlich an Sie. es ist uns so vieles ausgeblieben, u mein guter Ma<milestone unit="start" n="6274"/>[nn]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="6274"/> hat so große Verluste bey seiner Einnahme, daß wir oft in Sorgen sind, u ich mögte Karln so gern jetzt ohne Nahrungs Sorgen sehn, da er so durch diesen Todesfall leidet. herzlich freuet es uns beyden, daß er noch vor einigen Wochen, was er immer <persName key="264">der Mutter</persName> gab, ihr brachte, damit die nicht drunter lit<milestone unit="start" n="6261"/>[t]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="6261"/> ja es nicht einmahl erfuhr, wie sehr wir jetzt verliehren.<lb/>rechnen Sie es uns nicht an, wenn unsere Brief<milestone unit="start" n="6262"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="6262"/> Heute abgebrochen geschrieben sind, wir sin<milestone unit="start" n="6263"/>[d]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="6263"/> beyde noch zu Erschüttert. 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Sie hat mich recht gern um sich gehabt u mir dieses, so lange sie ihre Besinnung hatte oft geäußert. Gott Lob! Daß ich gesund war! ich habe auch jetzt noch so viel Kraft ihr Leichenbegängniß zu besorgen, u da sie mir hierüber oft ihre Gesinnungen geäußert hat: so richte ich alles aufs genauste so ein, wie ich weis daß es ihr Wunsch war. nur im äußersten Fall frage ich <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB36386"/>meinen guten armen Mann<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE36386"/>. er leidet unaussprechlich! er ist am längsten von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB36393"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB36392"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB36389"/><anchor type="b" n="5265" ana="11" xml:id="NidB36395"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB36388"/><anchor type="b" n="5320" ana="11" xml:id="NidB36394"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB36390"/><anchor type="b" n="2140" ana="11" xml:id="NidB36396"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB36391"/>den Geschwistern<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE36391"/><anchor type="e" n="2140" ana="11" xml:id="NidE36396"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE36390"/><anchor type="e" n="5320" ana="11" xml:id="NidE36394"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE36388"/><anchor type="e" n="5265" ana="11" xml:id="NidE36395"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE36389"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE36392"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE36393"/> bey ihr gewesen u hat sie Täglich <milestone unit="start" n="6252"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6252"/> gesehn! sein Schmerz muß freilich bald Samft werden, da wir ja so viel Ursache haben Gott zu dannken, daß er sie so wenig leiden ließ u sie so bald erlöste. sie äußerte auch nicht ein einziges mahl eine Ahndung von ihren Tode, u auch das war gut, da sie sich im Leben immer dafür fürchtete. ich bin bis in den letzten Augenblick bey ihr gewesen u ein paar Stunden nachher bin ich noch einmahl zu ihr gegangen, da <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB36387"/>Karl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE36387"/> die Furcht bekahm, es könne nur ein Schein Todt seyn. ich hielt ihr einen Spiegel vor u macht mehrere Proben, um ihn jede Besorgniß zu benehmen. ein Freund von uns, <anchor type="b" n="5625" ana="11" xml:id="NidB36401"/>der Pastor Münichmeyer<anchor type="e" n="5625" ana="11" xml:id="NidE36401"/> zu dem ich ihn geschickt hatte, wie ich merkte es neichte sich mehr zum Ende, begeleitete mich. es war gegen 7 Uhr Abends als sie sehr samft ein schlummerte. <lb/>den ersten Tag hatte ich gleich für eine gute Warts Frau gesorgt, weil <anchor type="b" n="5401" ana="11" xml:id="NidB36397"/>das Mädchen<anchor type="e" n="5401" ana="11" xml:id="NidE36397"/> und ich sie nicht allein heben konnten. Die ist anständig bezahlt worden. Das Mädchen, welches die nehmliche ist, die Sie liebster Bruder kennen, ist beynah 10 Jahr bey ihr gewesen, u hat Treu u gut bey ihr gedient. in dieser Krannkheit hat sie sich so benommen, daß ich sie Ihnen nicht genuch rühmen kann. auch nicht einmahl ist sie unwillig geworden u hat alle 3 Nächte immer mit gewacht, selbst wenn ich sie batt: sie <milestone unit="start" n="6253"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="6253"/> mögte sich niederlegen, blieb sie auf, u ihr Todt schmerzt sie sehr. Dis Mädchen muß belohnt werden, soll ich da von Ihnen die Erlaubniß haben, ihr nach meinen Gewißen, aus dem Nachlaß <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB46190"/>der guten Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE46190"/> daßgenige zu geben, was ich glaube daß sie verdient hat? Die Mutter hat mir öfterer gesagt: daß wenn <anchor type="b" n="5401" ana="11" xml:id="NidB46189"/>Lotte<anchor type="e" n="5401" ana="11" xml:id="NidE46189"/> bey ihrem Tode noch bey ihr wehre, so solle sie das Bette ehrben, worauf Lotte bisher geschlafen habe. Dazu müßte sie aber noch etwas haben, so wie auch bis Ostern Kost Geld u Lohn. 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Empfindungen meines Herzens bey den gemeinschaftlichen Verlust den wir erlitten haben, an den Tag zu legen</span>. ich kann Ihnen aber mit guten Gewißen sagen, daß ich mein, Ihnen gegebenes Versprechen treu erfüllt habe. aber nicht weil ich es Ihnen Versprochen hatte, nein, weil mir mein Herz auch meine Pflicht lehrte. ich habe <span class="index-264 tp-36384 ">unsere gute Mutter</span> von dem Augenblick an, daß ich erfuhr sie sey krannk, Tag und Nacht keinen Augenblick verlaßen. <span class="offset-4 ">ich habe</span> ihr jede Arznney auf das püncktlichste gereicht, ihr 6 SempfPflaster u 3 Spanischefliegen selbst gelegt u sie auf <span class="overstrike-1 ">daß</span> die schonenste Art Verbunden. jede Erquickung die ich nur habe erdennken können, habe ich ihr zu verschaffen gesucht u ihr gereicht. Sie hat mich recht gern um sich gehabt u mir dieses, so lange sie ihre Besinnung hatte oft geäußert. Gott Lob! Daß ich gesund war! ich habe auch jetzt noch so viel Kraft ihr Leichenbegängniß zu besorgen, u da sie mir hierüber oft ihre Gesinnungen geäußert hat: so richte ich alles aufs genauste so ein, wie ich weis daß es ihr Wunsch war. nur im äußersten Fall frage ich <span class="index-1393 tp-36386 ">meinen guten armen Mann</span>. er leidet unaussprechlich! er ist am längsten von <span class="index-115 tp-36393 index-2139 tp-36392 index-766 tp-36389 index-5265 tp-36395 index-8 tp-36388 index-5320 tp-36394 index-1393 tp-36390 index-2140 tp-36396 index-187 tp-36391 ">den Geschwistern</span> bey ihr gewesen u hat sie Täglich <span class="notice-6252 ">[2]</span> gesehn! sein Schmerz muß freilich bald Samft werden, da wir ja so viel Ursache haben Gott zu dannken, daß er sie so wenig leiden ließ u sie so bald erlöste. sie äußerte auch nicht ein einziges mahl eine Ahndung von ihren Tode, u auch das war gut, da sie sich im Leben immer dafür fürchtete. ich bin bis in den letzten Augenblick bey ihr gewesen u ein paar Stunden nachher bin ich noch einmahl zu ihr gegangen, da <span class="index-1393 tp-36387 ">Karl</span> die Furcht bekahm, es könne nur ein Schein Todt seyn. ich hielt ihr einen Spiegel vor u macht mehrere Proben, um ihn jede Besorgniß zu benehmen. ein Freund von uns, <span class="index-5625 tp-36401 ">der Pastor Münichmeyer</span> zu dem ich ihn geschickt hatte, wie ich merkte es neichte sich mehr zum Ende, begeleitete mich. es war gegen 7 Uhr Abends als sie sehr samft ein schlummerte. <br>den ersten Tag hatte ich gleich für eine gute Warts Frau gesorgt, weil <span class="index-5401 tp-36397 ">das Mädchen</span> und ich sie nicht allein heben konnten. Die ist anständig bezahlt worden. Das Mädchen, welches die nehmliche ist, die Sie liebster Bruder kennen, ist beynah 10 Jahr bey ihr gewesen, u hat Treu u gut bey ihr gedient. in dieser Krannkheit hat sie sich so benommen, daß ich sie Ihnen nicht genuch rühmen kann. auch nicht einmahl ist sie unwillig geworden u hat alle 3 Nächte immer mit gewacht, selbst wenn ich sie batt: sie <span class="notice-6253 ">[3]</span> mögte sich niederlegen, blieb sie auf, u ihr Todt schmerzt sie sehr. Dis Mädchen muß belohnt werden, soll ich da von Ihnen die Erlaubniß haben, ihr nach meinen Gewißen, aus dem Nachlaß <span class="index-264 tp-46190 ">der guten Mutter</span> daßgenige zu geben, was ich glaube daß sie verdient hat? Die Mutter hat mir öfterer gesagt: daß wenn <span class="index-5401 tp-46189 ">Lotte</span> bey ihrem Tode noch bey ihr wehre, so solle sie das Bette ehrben, worauf Lotte bisher geschlafen habe. Dazu müßte sie aber noch etwas haben, so wie auch bis Ostern Kost Geld u Lohn. Sie bester Bruder! frage ich zuerst, da Sie das Glück gehabt haben, recht viel für die Mutter getahn zu haben, so haben Sie auch die erste Stimme dabey. <span class="index-115 tp-36399 ">Lottchen</span> werde ich auch fragen, u <span class="index-187 tp-36400 ">Moritz</span> muß ich fragen, da dem wohl der ganze Nachlaß nach den Testamente <span class="index-5256 tp-46191 ">der Seligen Tannte</span>, zufallen wird. was die gute Mutter von einem Andennken für <span class="index-1393 tp-46192 ">Karl</span> gesagt hat, davon sage ich nichts, weil sich keine Zeihle schriftlich von ihr bisjetzt gefunden hat. Doch habe ich auch noch nichts untersugt, als ein Kästchen was sie mir noch am Neujahrs Tage zeigte, wo etwas drin läge, was nach ihren Tode gelesen werden solte, weil ich glaubte etwas über ihr Begräbniß zu finden. eine <span class="notice-6254 ">[4]</span> alte Freundin von ihr, <span class="index-6887 tp-46193 ">eine Mamsell Brücke</span> die auch während der Krannkheit viel dagewesen ist u mir auch noch bey steht, ist hiebey gegenwärtig gewesen. auch diese alte Persohn verliehrt viel an der Mutter, so wie noch <span class="index-6854 tp-46195 ">eine alte Pastorin</span>, denen sie beyden ein kleines Jahr Geld gegeben hatte u die viel bey ihr wahren. erstere müßte auch wohl ein Andennken von der guten Mutter haben. <span class="index-5401 tp-46197 ">Lotten</span> haben wir ins Haus genommen und ich suche sie nach so angreifenden Tagen zu Stärken, da das arme Mädchen jetzt nirgends hinweis.<br><span class="doc-3851 ">Die Bitte die Ihnen </span><span class="doc-3851 index-1393 tp-46198 ">Karl</span><span class="doc-3851 "> wegen des Dahrlehns getahn hat,</span> tuhe auch ich herzlich an Sie. es ist uns so vieles ausgeblieben, u mein guter Ma<span class="notice-6274 ">[nn]</span> hat so große Verluste bey seiner Einnahme, daß wir oft in Sorgen sind, u ich mögte Karln so gern jetzt ohne Nahrungs Sorgen sehn, da er so durch diesen Todesfall leidet. herzlich freuet es uns beyden, daß er noch vor einigen Wochen, was er immer <span class="index-264 tp-46199 ">der Mutter</span> gab, ihr brachte, damit die nicht drunter lit<span class="notice-6261 ">[t]</span> ja es nicht einmahl erfuhr, wie sehr wir jetzt verliehren.<br>rechnen Sie es uns nicht an, wenn unsere Brief<span class="notice-6262 ">[e]</span> Heute abgebrochen geschrieben sind, wir sin<span class="notice-6263 ">[d]</span> beyde noch zu Erschüttert. Ach! auch S<span class="notice-6260 ">[i]</span>e wer<span class="notice-6264 ">[den]</span> sehr leiden! schenken Sie uns bald Nachri<span class="notice-6259 ">[cht]</span> von Ihnen. Ihre theilnehmende Schwester Ju<span class="notice-6258 ">[lie]</span><br><span class="notice-6255 notice-6257 ">[1]</span><span class="notice-6257 "> Ich habe </span><span class="notice-6257 index-264 tp-46200 ">der Mutter</span><span class="notice-6257 "> ihre ehrwürdigen weiße Haare ab</span><span class="notice-6257 notice-22164 ">[g]</span><span class="notice-6257 ">esc</span><span class="notice-6257 notice-22165 ">[hnitten]</span><span class="notice-6257 ">, weil ich dachte, d</span><span class="notice-6257 notice-22166 ">[a]</span><span class="notice-6257 ">ß </span><span class="notice-6257 notice-6256 ">[4]</span><span class="notice-6257 "> dis </span><span class="notice-6257 index-115 tp-46204 index-766 tp-46202 index-8 tp-46201 index-187 tp-46203 ">den Gewistern</span><span class="notice-6257 "> angenähm sein würde</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1746' $description = 'Julie Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am [Ende Januar 1811], Hannover' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '[Ende Januar 1811]' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4636 => array( 'ID' => '4636', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 16:39:43', 'timelastchg' => '2016-08-09 15:44:26', 'key' => 'AWS-ap-00gi', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_namevar' => 'Erxleben, Julie (Geburtsname)', '39_name' => 'Schlegel, Julie', '39_geschlecht' => 'w', '39_lebenwirken' => 'Julie Schlegel war die Gattin von Johann Carl Fürchtegott Schlegel, der Konsistorialrat in Hannover war. 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class="offset-4 ">ich habe</span> ihr jede Arznney auf das püncktlichste gereicht, ihr 6 SempfPflaster u 3 Spanischefliegen selbst gelegt u sie auf <span class="overstrike-1 ">daß</span> die schonenste Art Verbunden. jede Erquickung die ich nur habe erdennken können, habe ich ihr zu verschaffen gesucht u ihr gereicht. Sie hat mich recht gern um sich gehabt u mir dieses, so lange sie ihre Besinnung hatte oft geäußert. Gott Lob! Daß ich gesund war! ich habe auch jetzt noch so viel Kraft ihr Leichenbegängniß zu besorgen, u da sie mir hierüber oft ihre Gesinnungen geäußert hat: so richte ich alles aufs genauste so ein, wie ich weis daß es ihr Wunsch war. nur im äußersten Fall frage ich <span class="index-1393 tp-36386 ">meinen guten armen Mann</span>. er leidet unaussprechlich! er ist am längsten von <span class="index-115 tp-36393 index-2139 tp-36392 index-766 tp-36389 index-5265 tp-36395 index-8 tp-36388 index-5320 tp-36394 index-1393 tp-36390 index-2140 tp-36396 index-187 tp-36391 ">den Geschwistern</span> bey ihr gewesen u hat sie Täglich <span class="notice-6252 ">[2]</span> gesehn! sein Schmerz muß freilich bald Samft werden, da wir ja so viel Ursache haben Gott zu dannken, daß er sie so wenig leiden ließ u sie so bald erlöste. sie äußerte auch nicht ein einziges mahl eine Ahndung von ihren Tode, u auch das war gut, da sie sich im Leben immer dafür fürchtete. ich bin bis in den letzten Augenblick bey ihr gewesen u ein paar Stunden nachher bin ich noch einmahl zu ihr gegangen, da <span class="index-1393 tp-36387 ">Karl</span> die Furcht bekahm, es könne nur ein Schein Todt seyn. ich hielt ihr einen Spiegel vor u macht mehrere Proben, um ihn jede Besorgniß zu benehmen. ein Freund von uns, <span class="index-5625 tp-36401 ">der Pastor Münichmeyer</span> zu dem ich ihn geschickt hatte, wie ich merkte es neichte sich mehr zum Ende, begeleitete mich. es war gegen 7 Uhr Abends als sie sehr samft ein schlummerte. <br>den ersten Tag hatte ich gleich für eine gute Warts Frau gesorgt, weil <span class="index-5401 tp-36397 ">das Mädchen</span> und ich sie nicht allein heben konnten. Die ist anständig bezahlt worden. Das Mädchen, welches die nehmliche ist, die Sie liebster Bruder kennen, ist beynah 10 Jahr bey ihr gewesen, u hat Treu u gut bey ihr gedient. in dieser Krannkheit hat sie sich so benommen, daß ich sie Ihnen nicht genuch rühmen kann. auch nicht einmahl ist sie unwillig geworden u hat alle 3 Nächte immer mit gewacht, selbst wenn ich sie batt: sie <span class="notice-6253 ">[3]</span> mögte sich niederlegen, blieb sie auf, u ihr Todt schmerzt sie sehr. Dis Mädchen muß belohnt werden, soll ich da von Ihnen die Erlaubniß haben, ihr nach meinen Gewißen, aus dem Nachlaß <span class="index-264 tp-46190 ">der guten Mutter</span> daßgenige zu geben, was ich glaube daß sie verdient hat? Die Mutter hat mir öfterer gesagt: daß wenn <span class="index-5401 tp-46189 ">Lotte</span> bey ihrem Tode noch bey ihr wehre, so solle sie das Bette ehrben, worauf Lotte bisher geschlafen habe. Dazu müßte sie aber noch etwas haben, so wie auch bis Ostern Kost Geld u Lohn. Sie bester Bruder! frage ich zuerst, da Sie das Glück gehabt haben, recht viel für die Mutter getahn zu haben, so haben Sie auch die erste Stimme dabey. <span class="index-115 tp-36399 ">Lottchen</span> werde ich auch fragen, u <span class="index-187 tp-36400 ">Moritz</span> muß ich fragen, da dem wohl der ganze Nachlaß nach den Testamente <span class="index-5256 tp-46191 ">der Seligen Tannte</span>, zufallen wird. was die gute Mutter von einem Andennken für <span class="index-1393 tp-46192 ">Karl</span> gesagt hat, davon sage ich nichts, weil sich keine Zeihle schriftlich von ihr bisjetzt gefunden hat. Doch habe ich auch noch nichts untersugt, als ein Kästchen was sie mir noch am Neujahrs Tage zeigte, wo etwas drin läge, was nach ihren Tode gelesen werden solte, weil ich glaubte etwas über ihr Begräbniß zu finden. eine <span class="notice-6254 ">[4]</span> alte Freundin von ihr, <span class="index-6887 tp-46193 ">eine Mamsell Brücke</span> die auch während der Krannkheit viel dagewesen ist u mir auch noch bey steht, ist hiebey gegenwärtig gewesen. auch diese alte Persohn verliehrt viel an der Mutter, so wie noch <span class="index-6854 tp-46195 ">eine alte Pastorin</span>, denen sie beyden ein kleines Jahr Geld gegeben hatte u die viel bey ihr wahren. erstere müßte auch wohl ein Andennken von der guten Mutter haben. <span class="index-5401 tp-46197 ">Lotten</span> haben wir ins Haus genommen und ich suche sie nach so angreifenden Tagen zu Stärken, da das arme Mädchen jetzt nirgends hinweis.<br><span class="doc-3851 ">Die Bitte die Ihnen </span><span class="doc-3851 index-1393 tp-46198 ">Karl</span><span class="doc-3851 "> wegen des Dahrlehns getahn hat,</span> tuhe auch ich herzlich an Sie. es ist uns so vieles ausgeblieben, u mein guter Ma<span class="notice-6274 ">[nn]</span> hat so große Verluste bey seiner Einnahme, daß wir oft in Sorgen sind, u ich mögte Karln so gern jetzt ohne Nahrungs Sorgen sehn, da er so durch diesen Todesfall leidet. herzlich freuet es uns beyden, daß er noch vor einigen Wochen, was er immer <span class="index-264 tp-46199 ">der Mutter</span> gab, ihr brachte, damit die nicht drunter lit<span class="notice-6261 ">[t]</span> ja es nicht einmahl erfuhr, wie sehr wir jetzt verliehren.<br>rechnen Sie es uns nicht an, wenn unsere Brief<span class="notice-6262 ">[e]</span> Heute abgebrochen geschrieben sind, wir sin<span class="notice-6263 ">[d]</span> beyde noch zu Erschüttert. 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[1] Es ist mir ohnmöglich Ihnen mein geliebter Bruder mit Worthen die Empfindungen meines Herzens bey den gemeinschaftlichen Verlust den wir erlitten haben, an den Tag zu legen. ich kann Ihnen aber mit guten Gewißen sagen, daß ich mein, Ihnen gegebenes Versprechen treu erfüllt habe. aber nicht weil ich es Ihnen Versprochen hatte, nein, weil mir mein Herz auch meine Pflicht lehrte. ich habe unsere gute Mutter von dem Augenblick an, daß ich erfuhr sie sey krannk, Tag und Nacht keinen Augenblick verlaßen. ich habe ihr jede Arznney auf das püncktlichste gereicht, ihr 6 SempfPflaster u 3 Spanischefliegen selbst gelegt u sie auf daß die schonenste Art Verbunden. jede Erquickung die ich nur habe erdennken können, habe ich ihr zu verschaffen gesucht u ihr gereicht. Sie hat mich recht gern um sich gehabt u mir dieses, so lange sie ihre Besinnung hatte oft geäußert. Gott Lob! Daß ich gesund war! ich habe auch jetzt noch so viel Kraft ihr Leichenbegängniß zu besorgen, u da sie mir hierüber oft ihre Gesinnungen geäußert hat: so richte ich alles aufs genauste so ein, wie ich weis daß es ihr Wunsch war. nur im äußersten Fall frage ich meinen guten armen Mann. er leidet unaussprechlich! er ist am längsten von den Geschwistern bey ihr gewesen u hat sie Täglich [2] gesehn! sein Schmerz muß freilich bald Samft werden, da wir ja so viel Ursache haben Gott zu dannken, daß er sie so wenig leiden ließ u sie so bald erlöste. sie äußerte auch nicht ein einziges mahl eine Ahndung von ihren Tode, u auch das war gut, da sie sich im Leben immer dafür fürchtete. ich bin bis in den letzten Augenblick bey ihr gewesen u ein paar Stunden nachher bin ich noch einmahl zu ihr gegangen, da Karl die Furcht bekahm, es könne nur ein Schein Todt seyn. ich hielt ihr einen Spiegel vor u macht mehrere Proben, um ihn jede Besorgniß zu benehmen. ein Freund von uns, der Pastor Münichmeyer zu dem ich ihn geschickt hatte, wie ich merkte es neichte sich mehr zum Ende, begeleitete mich. es war gegen 7 Uhr Abends als sie sehr samft ein schlummerte.
den ersten Tag hatte ich gleich für eine gute Warts Frau gesorgt, weil das Mädchen und ich sie nicht allein heben konnten. Die ist anständig bezahlt worden. Das Mädchen, welches die nehmliche ist, die Sie liebster Bruder kennen, ist beynah 10 Jahr bey ihr gewesen, u hat Treu u gut bey ihr gedient. in dieser Krannkheit hat sie sich so benommen, daß ich sie Ihnen nicht genuch rühmen kann. auch nicht einmahl ist sie unwillig geworden u hat alle 3 Nächte immer mit gewacht, selbst wenn ich sie batt: sie [3] mögte sich niederlegen, blieb sie auf, u ihr Todt schmerzt sie sehr. Dis Mädchen muß belohnt werden, soll ich da von Ihnen die Erlaubniß haben, ihr nach meinen Gewißen, aus dem Nachlaß der guten Mutter daßgenige zu geben, was ich glaube daß sie verdient hat? Die Mutter hat mir öfterer gesagt: daß wenn Lotte bey ihrem Tode noch bey ihr wehre, so solle sie das Bette ehrben, worauf Lotte bisher geschlafen habe. Dazu müßte sie aber noch etwas haben, so wie auch bis Ostern Kost Geld u Lohn. Sie bester Bruder! frage ich zuerst, da Sie das Glück gehabt haben, recht viel für die Mutter getahn zu haben, so haben Sie auch die erste Stimme dabey. Lottchen werde ich auch fragen, u Moritz muß ich fragen, da dem wohl der ganze Nachlaß nach den Testamente der Seligen Tannte, zufallen wird. was die gute Mutter von einem Andennken für Karl gesagt hat, davon sage ich nichts, weil sich keine Zeihle schriftlich von ihr bisjetzt gefunden hat. Doch habe ich auch noch nichts untersugt, als ein Kästchen was sie mir noch am Neujahrs Tage zeigte, wo etwas drin läge, was nach ihren Tode gelesen werden solte, weil ich glaubte etwas über ihr Begräbniß zu finden. eine [4] alte Freundin von ihr, eine Mamsell Brücke die auch während der Krannkheit viel dagewesen ist u mir auch noch bey steht, ist hiebey gegenwärtig gewesen. auch diese alte Persohn verliehrt viel an der Mutter, so wie noch eine alte Pastorin, denen sie beyden ein kleines Jahr Geld gegeben hatte u die viel bey ihr wahren. erstere müßte auch wohl ein Andennken von der guten Mutter haben. Lotten haben wir ins Haus genommen und ich suche sie nach so angreifenden Tagen zu Stärken, da das arme Mädchen jetzt nirgends hinweis.
Die Bitte die Ihnen Karl wegen des Dahrlehns getahn hat, tuhe auch ich herzlich an Sie. es ist uns so vieles ausgeblieben, u mein guter Ma[nn] hat so große Verluste bey seiner Einnahme, daß wir oft in Sorgen sind, u ich mögte Karln so gern jetzt ohne Nahrungs Sorgen sehn, da er so durch diesen Todesfall leidet. herzlich freuet es uns beyden, daß er noch vor einigen Wochen, was er immer der Mutter gab, ihr brachte, damit die nicht drunter lit[t] ja es nicht einmahl erfuhr, wie sehr wir jetzt verliehren.
rechnen Sie es uns nicht an, wenn unsere Brief[e] Heute abgebrochen geschrieben sind, wir sin[d] beyde noch zu Erschüttert. Ach! auch S[i]e wer[den] sehr leiden! schenken Sie uns bald Nachri[cht] von Ihnen. Ihre theilnehmende Schwester Ju[lie]
[1] Ich habe der Mutter ihre ehrwürdigen weiße Haare ab[g]esc[hnitten], weil ich dachte, d[a]ß [4] dis den Gewistern angenähm sein würde
den ersten Tag hatte ich gleich für eine gute Warts Frau gesorgt, weil das Mädchen und ich sie nicht allein heben konnten. Die ist anständig bezahlt worden. Das Mädchen, welches die nehmliche ist, die Sie liebster Bruder kennen, ist beynah 10 Jahr bey ihr gewesen, u hat Treu u gut bey ihr gedient. in dieser Krannkheit hat sie sich so benommen, daß ich sie Ihnen nicht genuch rühmen kann. auch nicht einmahl ist sie unwillig geworden u hat alle 3 Nächte immer mit gewacht, selbst wenn ich sie batt: sie [3] mögte sich niederlegen, blieb sie auf, u ihr Todt schmerzt sie sehr. Dis Mädchen muß belohnt werden, soll ich da von Ihnen die Erlaubniß haben, ihr nach meinen Gewißen, aus dem Nachlaß der guten Mutter daßgenige zu geben, was ich glaube daß sie verdient hat? Die Mutter hat mir öfterer gesagt: daß wenn Lotte bey ihrem Tode noch bey ihr wehre, so solle sie das Bette ehrben, worauf Lotte bisher geschlafen habe. Dazu müßte sie aber noch etwas haben, so wie auch bis Ostern Kost Geld u Lohn. Sie bester Bruder! frage ich zuerst, da Sie das Glück gehabt haben, recht viel für die Mutter getahn zu haben, so haben Sie auch die erste Stimme dabey. Lottchen werde ich auch fragen, u Moritz muß ich fragen, da dem wohl der ganze Nachlaß nach den Testamente der Seligen Tannte, zufallen wird. was die gute Mutter von einem Andennken für Karl gesagt hat, davon sage ich nichts, weil sich keine Zeihle schriftlich von ihr bisjetzt gefunden hat. Doch habe ich auch noch nichts untersugt, als ein Kästchen was sie mir noch am Neujahrs Tage zeigte, wo etwas drin läge, was nach ihren Tode gelesen werden solte, weil ich glaubte etwas über ihr Begräbniß zu finden. eine [4] alte Freundin von ihr, eine Mamsell Brücke die auch während der Krannkheit viel dagewesen ist u mir auch noch bey steht, ist hiebey gegenwärtig gewesen. auch diese alte Persohn verliehrt viel an der Mutter, so wie noch eine alte Pastorin, denen sie beyden ein kleines Jahr Geld gegeben hatte u die viel bey ihr wahren. erstere müßte auch wohl ein Andennken von der guten Mutter haben. Lotten haben wir ins Haus genommen und ich suche sie nach so angreifenden Tagen zu Stärken, da das arme Mädchen jetzt nirgends hinweis.
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[1] Ich habe der Mutter ihre ehrwürdigen weiße Haare ab[g]esc[hnitten], weil ich dachte, d[a]ß [4] dis den Gewistern angenähm sein würde