• Johann Carl Fürchtegott Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Bonn · Date: 06.06.1828
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Carl Fürchtegott Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 06.06.1828
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34097
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.23,Nr.86
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 22,5 x 13,4 cm
  • Incipit: „[1] Hannover den 6 Juni
    1828
    Liebster Bruder, meine Frau hat Dir schon gemeldet, daß ich seit länger als 2 Monaten an [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Hannover den 6 Juni
1828
Liebster Bruder, meine Frau hat Dir schon gemeldet, daß ich seit länger als 2 Monaten an einer heftigen BrustKrankheit, die anfänglich gefährlich war, sehr gelitten habe. Erst kürzlich habe ich angefangen, mich zu erholen, und noch darf ich das Haus nicht verlassen. Gleich mit dem Anfange des künftigen Monats Julius soll ich mit meiner Frau, die ebenfalls einer Stärkung bedarf, auch unserm Großtöchterchen, nach Rehburg zur Brunnen und BadeCur reisen, welches alles mich in meinen Geschäften und Finanzen sehr zurüksetzt.
Da durch diese Kranckheit der Druck meines Werkes, aufgehalten ist; so geht solches jezt auf das lebhafteste vor sich. Da, wie meine Frau Dir ebenfalls gemeldet haben wird, der König mir die Erlaubniß ertheilt hat, dieses Werck ihm dediciren zu dürfen, ich aber, [2] noch halb unpäßlich, und in solchen Prunckstücken nicht geübt, bin, aber nichts darin versehen möchte, so überschicke ich Dir eine Abschrift, mit der Bitte, sie kritisch zu prüfen, und wenn vielleicht noch etwas abzuändern seyn sollte. Hast Du zum schreiben keine Zeit, so theile mir nur auf einem beygelegten Zettel Deine Bemerkungen darüber mit, denn die Sache hat Eile theils wegen des Druckes, theils wegen meiner Abreise; weshalb ich sie gern schnell zurük erhalten möchte.
Uebrigens hat sich mein Verleger sehr verrechnet, wenn er mein Manuscript auf 6 gedruckte Alphabete angeschlagen hat, da beyde Theile kaum drey, oder doch nur wenig darüber ausmachen werden. Es wird sich daher auch der angekündigte Preis des Werkes sehr mindern. [3] Es hat dieses Versehen der Subscription großen Eintrag gethan, und hat dieses auch auf mein Honorar Einfluß. Die Subscription der Churfürstin von HessenCassel wird mir sehr angenehm seyn, da unter andern fürstlichen Personen auch die Herzogin von Kent subscribirt hat.
Sey so gut und bezeichne mir auch auf einem Zettel die Novelle von Dyck, die Du mir das letztemal empfahlst. Ich glaube, daß sie die ReligionsVerfolgungen in Frankreich betraf. Sie könnte mir zur Brunnen Lectüre mit dienen.
Wir haben mit diesem QuartalsCourier schöne Geschenke von meiner Tochter aus England erhalten, aber leider ohne Briefe, die wir nun schon seit längerer Zeit entbehren, welches uns etwas besorgt macht. Wir [4] können uns dieses nicht anders erklären, als daß sie, vielleicht, wie sie schon in ihrem letzten Brief andeutete, mit ihrem Mann, vielleicht früher, wie sie dachte, nach Schottland abgereiset ist, wo sie auf seinen FamilienGütern eine Zeitlang leben wollen. Von dorther sollen die Briefe sehr unsicher und langsam gehen.
Dein letzteres kleines Werck habe ich wiederholt mit Vergnügen gelesen, und hat es mir zugleich manche Zurückerinnerungen erweckt.
Meine Frau empfiehlt sich nebst mir Deinem freundschaftlichen Andencken angelegentlich.
Karl Schlegel
N.S.
Nach Verhältniß des hohen Preises bin ich übrigens mit dem Fortgange der Subscription einigermaßen zufrieden, und wird dieselbe für den zweyten Theil noch offen bleiben.
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[1] Hannover den 6 Juni
1828
Liebster Bruder, meine Frau hat Dir schon gemeldet, daß ich seit länger als 2 Monaten an einer heftigen BrustKrankheit, die anfänglich gefährlich war, sehr gelitten habe. Erst kürzlich habe ich angefangen, mich zu erholen, und noch darf ich das Haus nicht verlassen. Gleich mit dem Anfange des künftigen Monats Julius soll ich mit meiner Frau, die ebenfalls einer Stärkung bedarf, auch unserm Großtöchterchen, nach Rehburg zur Brunnen und BadeCur reisen, welches alles mich in meinen Geschäften und Finanzen sehr zurüksetzt.
Da durch diese Kranckheit der Druck meines Werkes, aufgehalten ist; so geht solches jezt auf das lebhafteste vor sich. Da, wie meine Frau Dir ebenfalls gemeldet haben wird, der König mir die Erlaubniß ertheilt hat, dieses Werck ihm dediciren zu dürfen, ich aber, [2] noch halb unpäßlich, und in solchen Prunckstücken nicht geübt, bin, aber nichts darin versehen möchte, so überschicke ich Dir eine Abschrift, mit der Bitte, sie kritisch zu prüfen, und wenn vielleicht noch etwas abzuändern seyn sollte. Hast Du zum schreiben keine Zeit, so theile mir nur auf einem beygelegten Zettel Deine Bemerkungen darüber mit, denn die Sache hat Eile theils wegen des Druckes, theils wegen meiner Abreise; weshalb ich sie gern schnell zurük erhalten möchte.
Uebrigens hat sich mein Verleger sehr verrechnet, wenn er mein Manuscript auf 6 gedruckte Alphabete angeschlagen hat, da beyde Theile kaum drey, oder doch nur wenig darüber ausmachen werden. Es wird sich daher auch der angekündigte Preis des Werkes sehr mindern. [3] Es hat dieses Versehen der Subscription großen Eintrag gethan, und hat dieses auch auf mein Honorar Einfluß. Die Subscription der Churfürstin von HessenCassel wird mir sehr angenehm seyn, da unter andern fürstlichen Personen auch die Herzogin von Kent subscribirt hat.
Sey so gut und bezeichne mir auch auf einem Zettel die Novelle von Dyck, die Du mir das letztemal empfahlst. Ich glaube, daß sie die ReligionsVerfolgungen in Frankreich betraf. Sie könnte mir zur Brunnen Lectüre mit dienen.
Wir haben mit diesem QuartalsCourier schöne Geschenke von meiner Tochter aus England erhalten, aber leider ohne Briefe, die wir nun schon seit längerer Zeit entbehren, welches uns etwas besorgt macht. Wir [4] können uns dieses nicht anders erklären, als daß sie, vielleicht, wie sie schon in ihrem letzten Brief andeutete, mit ihrem Mann, vielleicht früher, wie sie dachte, nach Schottland abgereiset ist, wo sie auf seinen FamilienGütern eine Zeitlang leben wollen. Von dorther sollen die Briefe sehr unsicher und langsam gehen.
Dein letzteres kleines Werck habe ich wiederholt mit Vergnügen gelesen, und hat es mir zugleich manche Zurückerinnerungen erweckt.
Meine Frau empfiehlt sich nebst mir Deinem freundschaftlichen Andencken angelegentlich.
Karl Schlegel
N.S.
Nach Verhältniß des hohen Preises bin ich übrigens mit dem Fortgange der Subscription einigermaßen zufrieden, und wird dieselbe für den zweyten Theil noch offen bleiben.
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