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Das Lächerliche eines „oben, <hi rend="offset:4">statt </hi><hi rend="offset:4;underline:1">Schwingen</hi><hi rend="offset:4">,</hi> angebrachten Vehikels, das die Bewegung der Füße beschleunigt“, ist nicht einmal durch <anchor type="b" n="10461" ana="12" xml:id="NidB67501"/>den faustischen Mantel<anchor type="e" n="10461" ana="12" xml:id="NidE67501"/> erschöpft – Und doch <anchor type="b" n="10462" ana="12" xml:id="NidB67504"/>sagt <hi rend="offset:4">jetzt</hi> auch Müller<anchor type="e" n="10462" ana="12" xml:id="NidE67504"/>, „<anchor type="b" n="10463" ana="11" xml:id="NidB67507"/>die Göttin<anchor type="e" n="10463" ana="11" xml:id="NidE67507"/> sey mit unermüdlichem Fuß durch die Luft geschritten, indem sie statt der Flügel <hi rend="underline:1">das Segel</hi> der Aegis im Winde habe rauschen lassen, die sie als tragendes Werkzeug, ὄχος, den kräftigen Gliedern angefügt.“ Der neueste Herausgeber, <anchor type="b" n="8649" ana="11" xml:id="NidB53640"/><hi rend="family:Courier">Ioannes Minckwitz</hi><anchor type="e" n="8649" ana="11" xml:id="NidE53640"/>, welcher κώλοις sogar in <anchor type="b" n="10460" ana="12" xml:id="NidB67496"/>den Text<anchor type="e" n="10460" ana="12" xml:id="NidE67496"/> setzt, verbessert die Sache noch: <hi rend="family:Courier;underline:1">ad pedes</hi><hi rend="family:Courier"> vehiculum quoddam adligaverat, ut cursum festinaret.</hi> Wo marschiren so denn Götter durch die Luft, und was hilft beym <hi rend="overstrike:1">fahren</hi> <hi rend="offset:4">Fliegen oder Segeln</hi> das Marschiren? Schon die Tautologie ἄτρυτον πόθα ud κώλοις ἀκμαίοις ist unerträglich: <anchor type="b" n="11" ana="11" xml:id="NidB53644"/><anchor type="b" n="6369" ana="12" xml:id="NidB67505"/>Aeschylus<anchor type="e" n="6369" ana="12" xml:id="NidE67505"/><anchor type="e" n="11" ana="11" xml:id="NidE53644"/> setzt jeden Zug einfach, nicht doppelt – denn wenn zwey ud mehr Worte sich im Begriffe verschmelzen, so ist das etwas ganz andres. <milestone unit="start" n="23217"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23217"/> Nach dem <anchor type="b" n="274" ana="11" xml:id="NidB53641"/>Homer<anchor type="e" n="274" ana="11" xml:id="NidE53641"/>ischen Gebrauch ist πῶλος vom Gespann mit dem Wagen zu verstehen; ud diesem <hi rend="overstrike:1">schirrt</hi> fügt die Göttin bey – („ἐπιζεύγνυμι meist mit dem Nebenbegriff, daß das Hinzugesetzte sich zwischen zwey Körpern oder Theilen befinde“) – τόνδʼ ὄχον, τὸν κόλπον, den sie durch die Luft geschwellt sausen läßt: der trägt sie halb, u so viel rascher geht der Wagen, ja er drängt u treibt den Wagen segelgleich schneller fort. So ist das Phantasma natürlich u poetisch; <hi rend="overstrike:1">das</hi> es ist aus zwey allbekannten Dingen, dem Wagen, den die Göttin von Homer bis auf <anchor type="b" n="803" ana="11" xml:id="NidB53642"/>Horaz<anchor type="e" n="803" ana="11" xml:id="NidE53642"/> gebraucht, u der bey der raschen Bewegung unausbleiblichen Schwellung der Aegis, zusammengesetzt: während das Trippeln durch die Luft so unantik als meskin ist. Folge ist, daß wir nothwendig den ersten Vers ἔνθεν διώκουσʼ ἦλθον ἄτρυτον πόδα, vom Uebrigen sondern<hi rend="overstrike:1">, für</hi> müssen, als das Allgemeine; die unermüdliche Göttin setzt sich in Bewegung, <hi rend="overstrike:1">ἄτρ</hi> ποῦς uneigentlich, wie <hi rend="underline:1">gehn</hi> häufig, oder für <hi rend="underline:1">Lauf</hi>, metonymisch, worauf die Art dieses Laufs erst im folgenden geschildert wird. Stöhrigkeit <milestone unit="start" n="24937"/>[gehör]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="24937"/>t auch zum faustischen fahren durch die Luft. <anchor type="b" n="271" ana="11" xml:id="NidB53643"/>Voß<anchor type="e" n="271" ana="11" xml:id="NidE53643"/>, welchen Müller in der „Erkl.“ anführt hat die Sache richtig gefaßt. Noch kann man sagen, ist der ὄχος der <milestone unit="start" n="23218"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23218"/> Aegis, statt Segels, so setzt dieses ein Schiff voraus: soll es statt der Flügel dienen, so paßt die Aegis dazu nicht, sie mag geworfen werden wie sie wolle; entweder sie wird zum Segel aufgeblasen, oder sie fliegt auf <hi rend="underline:1">einer</hi> Seite. Verträte sie aber wirklich die Stelle von Flügeln, so wäre πτερὤν ἄτερ störend ud unpassend, welches nach der richtigen Deutung <hi rend="overstrike:1">entweder</hi> sagen will, daß die Göttin die Flügel entbehren konnte, weil nemlich der von der Aegis unterstützte Wagen schneller ging als Flügel tragen könnten. <anchor type="b" n="10464" ana="12" xml:id="NidB67508"/><anchor type="b" n="8651" ana="11" xml:id="NidB53646"/>Wakefield<anchor type="e" n="8651" ana="11" xml:id="NidE53646"/>, der gerade bey mir ist, sagt nur<anchor type="e" n="10464" ana="12" xml:id="NidE67508"/>: <hi rend="family:Courier">hic autem loci tragicus noster </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">videtur</hi><hi rend="family:Courier"> innuere Divam probriis</hi><hi rend="family:Courier;offset:4">2</hi><hi rend="family:Courier"> viribus</hi><hi rend="family:Courier;offset:4">1</hi><hi rend="family:Courier"> per aëra, ventis interea aegidi incumbentibus et implentibus, ad <anchor type="b" n="10463" ana="11" xml:id="NidB67506"/>Athenas<anchor type="e" n="10463" ana="11" xml:id="NidE67506"/> iter eremigasse.</hi> Und da er nach Conjecturen jagte – übrigens ein eminenter Mensch – so ist ihm ein falscher <hi rend="overstrike:1">Schein</hi> <hi rend="offset:4">Verdacht</hi> des Irrigen im Text weniger anzurechnen, als einem andern, der sich im Aeschylus Unfehlbarkeit zuschreibt, eine falsche Erklärung.<lb/>Ergebenst<lb/>FGWelcker.<lb/><milestone unit="start" n="23219"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23219"/> Herrn Professor von Schlegel, Ritter p<lb/>Hochwohlgeboren', '36_anmerkungextern' => 'Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung durch Schlegels Brief an Welcker vom 21. 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Ich wollte, daß es <span class="index-3663 tp-67497 ">Müller</span> auch gethan hätte, der aber vielmehr in seiner, nach dem „<span class="index-10462 tp-67502 index-9847 tp-67503 ">Anhang</span>“ erschienenen „Erklärung“ (gegen <span class="index-2027 tp-67499 index-6905 tp-67510 ">Hermann</span>) ihr beytritt. Das Lächerliche eines „oben, <span class="offset-4 ">statt </span><span class="offset-4 underline-1 ">Schwingen</span><span class="offset-4 ">,</span> angebrachten Vehikels, das die Bewegung der Füße beschleunigt“, ist nicht einmal durch <span class="index-10461 tp-67501 ">den faustischen Mantel</span> erschöpft – Und doch <span class="index-10462 tp-67504 ">sagt </span><span class="index-10462 tp-67504 offset-4 ">jetzt</span><span class="index-10462 tp-67504 "> auch Müller</span>, „<span class="index-10463 tp-67507 ">die Göttin</span> sey mit unermüdlichem Fuß durch die Luft geschritten, indem sie statt der Flügel <span class="underline-1 ">das Segel</span> der Aegis im Winde habe rauschen lassen, die sie als tragendes Werkzeug, ὄχος, den kräftigen Gliedern angefügt.“ Der neueste Herausgeber, <span class="index-8649 tp-53640 family-courier ">Ioannes Minckwitz</span>, welcher κώλοις sogar in <span class="index-10460 tp-67496 ">den Text</span> setzt, verbessert die Sache noch: <span class="family-courier underline-1 ">ad pedes</span><span class="family-courier "> vehiculum quoddam adligaverat, ut cursum festinaret.</span> Wo marschiren so denn Götter durch die Luft, und was hilft beym <span class="overstrike-1 ">fahren</span> <span class="offset-4 ">Fliegen oder Segeln</span> das Marschiren? Schon die Tautologie ἄτρυτον πόθα ud κώλοις ἀκμαίοις ist unerträglich: <span class="index-11 tp-53644 index-6369 tp-67505 ">Aeschylus</span> setzt jeden Zug einfach, nicht doppelt – denn wenn zwey ud mehr Worte sich im Begriffe verschmelzen, so ist das etwas ganz andres. <span class="notice-23217 ">[2]</span> Nach dem <span class="index-274 tp-53641 ">Homer</span>ischen Gebrauch ist πῶλος vom Gespann mit dem Wagen zu verstehen; ud diesem <span class="overstrike-1 ">schirrt</span> fügt die Göttin bey – („ἐπιζεύγνυμι meist mit dem Nebenbegriff, daß das Hinzugesetzte sich zwischen zwey Körpern oder Theilen befinde“) – τόνδʼ ὄχον, τὸν κόλπον, den sie durch die Luft geschwellt sausen läßt: der trägt sie halb, u so viel rascher geht der Wagen, ja er drängt u treibt den Wagen segelgleich schneller fort. So ist das Phantasma natürlich u poetisch; <span class="overstrike-1 ">das</span> es ist aus zwey allbekannten Dingen, dem Wagen, den die Göttin von Homer bis auf <span class="index-803 tp-53642 ">Horaz</span> gebraucht, u der bey der raschen Bewegung unausbleiblichen Schwellung der Aegis, zusammengesetzt: während das Trippeln durch die Luft so unantik als meskin ist. Folge ist, daß wir nothwendig den ersten Vers ἔνθεν διώκουσʼ ἦλθον ἄτρυτον πόδα, vom Uebrigen sondern<span class="overstrike-1 ">, für</span> müssen, als das Allgemeine; die unermüdliche Göttin setzt sich in Bewegung, <span class="overstrike-1 ">ἄτρ</span> ποῦς uneigentlich, wie <span class="underline-1 ">gehn</span> häufig, oder für <span class="underline-1 ">Lauf</span>, metonymisch, worauf die Art dieses Laufs erst im folgenden geschildert wird. Stöhrigkeit <span class="notice-24937 ">[gehör]</span>t auch zum faustischen fahren durch die Luft. <span class="index-271 tp-53643 ">Voß</span>, welchen Müller in der „Erkl.“ anführt hat die Sache richtig gefaßt. Noch kann man sagen, ist der ὄχος der <span class="notice-23218 ">[3]</span> Aegis, statt Segels, so setzt dieses ein Schiff voraus: soll es statt der Flügel dienen, so paßt die Aegis dazu nicht, sie mag geworfen werden wie sie wolle; entweder sie wird zum Segel aufgeblasen, oder sie fliegt auf <span class="underline-1 ">einer</span> Seite. Verträte sie aber wirklich die Stelle von Flügeln, so wäre πτερὤν ἄτερ störend ud unpassend, welches nach der richtigen Deutung <span class="overstrike-1 ">entweder</span> sagen will, daß die Göttin die Flügel entbehren konnte, weil nemlich der von der Aegis unterstützte Wagen schneller ging als Flügel tragen könnten. <span class="index-10464 tp-67508 index-8651 tp-53646 ">Wakefield</span><span class="index-10464 tp-67508 ">, der gerade bey mir ist, sagt nur</span>: <span class="family-courier ">hic autem loci tragicus noster </span><span class="family-courier underline-1 ">videtur</span><span class="family-courier "> innuere Divam probriis</span><span class="family-courier offset-4 ">2</span><span class="family-courier "> viribus</span><span class="family-courier offset-4 ">1</span><span class="family-courier "> per aëra, ventis interea aegidi incumbentibus et implentibus, ad </span><span class="family-courier index-10463 tp-67506 ">Athenas</span><span class="family-courier "> iter eremigasse.</span> Und da er nach Conjecturen jagte – übrigens ein eminenter Mensch – so ist ihm ein falscher <span class="overstrike-1 ">Schein</span> <span class="offset-4 ">Verdacht</span> des Irrigen im Text weniger anzurechnen, als einem andern, der sich im Aeschylus Unfehlbarkeit zuschreibt, eine falsche Erklärung.<br>Ergebenst<br>FGWelcker.<br><span class="notice-23219 ">[4]</span> Herrn Professor von Schlegel, Ritter p<br>Hochwohlgeboren' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1320' $description = 'Friedrich Gottlieb Welcker an August Wilhelm von Schlegel am [nach dem 21. 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Verträte sie aber wirklich die Stelle von Flügeln, so wäre πτερὤν ἄτερ störend ud unpassend, welches nach der richtigen Deutung <hi rend="overstrike:1">entweder</hi> sagen will, daß die Göttin die Flügel entbehren konnte, weil nemlich der von der Aegis unterstützte Wagen schneller ging als Flügel tragen könnten. <anchor type="b" n="10464" ana="12" xml:id="NidB67508"/><anchor type="b" n="8651" ana="11" xml:id="NidB53646"/>Wakefield<anchor type="e" n="8651" ana="11" xml:id="NidE53646"/>, der gerade bey mir ist, sagt nur<anchor type="e" n="10464" ana="12" xml:id="NidE67508"/>: <hi rend="family:Courier">hic autem loci tragicus noster </hi><hi rend="family:Courier;underline:1">videtur</hi><hi rend="family:Courier"> innuere Divam probriis</hi><hi rend="family:Courier;offset:4">2</hi><hi rend="family:Courier"> viribus</hi><hi rend="family:Courier;offset:4">1</hi><hi rend="family:Courier"> per aëra, ventis interea aegidi incumbentibus et implentibus, ad <anchor type="b" n="10463" ana="11" xml:id="NidB67506"/>Athenas<anchor type="e" n="10463" ana="11" xml:id="NidE67506"/> iter eremigasse.</hi> Und da er nach Conjecturen jagte – übrigens ein eminenter Mensch – so ist ihm ein falscher <hi rend="overstrike:1">Schein</hi> <hi rend="offset:4">Verdacht</hi> des Irrigen im Text weniger anzurechnen, als einem andern, der sich im Aeschylus Unfehlbarkeit zuschreibt, eine falsche Erklärung.<lb/>Ergebenst<lb/>FGWelcker.<lb/><milestone unit="start" n="23219"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23219"/> Herrn Professor von Schlegel, Ritter p<lb/>Hochwohlgeboren', '36_anmerkungextern' => 'Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung durch Schlegels Brief an Welcker vom 21. 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[1] Um von den schönen Versen und dem guten Spaß nichts zu sagen, so haben Sie gewiß die richtige Erklärung festgehalten. Ich wollte, daß es Müller auch gethan hätte, der aber vielmehr in seiner, nach dem „Anhang“ erschienenen „Erklärung“ (gegen Hermann) ihr beytritt. Das Lächerliche eines „oben, statt Schwingen, angebrachten Vehikels, das die Bewegung der Füße beschleunigt“, ist nicht einmal durch den faustischen Mantel erschöpft – Und doch sagt jetzt auch Müller, „die Göttin sey mit unermüdlichem Fuß durch die Luft geschritten, indem sie statt der Flügel das Segel der Aegis im Winde habe rauschen lassen, die sie als tragendes Werkzeug, ὄχος, den kräftigen Gliedern angefügt.“ Der neueste Herausgeber, Ioannes Minckwitz, welcher κώλοις sogar in den Text setzt, verbessert die Sache noch: ad pedes vehiculum quoddam adligaverat, ut cursum festinaret. Wo marschiren so denn Götter durch die Luft, und was hilft beym fahren Fliegen oder Segeln das Marschiren? Schon die Tautologie ἄτρυτον πόθα ud κώλοις ἀκμαίοις ist unerträglich: Aeschylus setzt jeden Zug einfach, nicht doppelt – denn wenn zwey ud mehr Worte sich im Begriffe verschmelzen, so ist das etwas ganz andres. [2] Nach dem Homerischen Gebrauch ist πῶλος vom Gespann mit dem Wagen zu verstehen; ud diesem schirrt fügt die Göttin bey – („ἐπιζεύγνυμι meist mit dem Nebenbegriff, daß das Hinzugesetzte sich zwischen zwey Körpern oder Theilen befinde“) – τόνδʼ ὄχον, τὸν κόλπον, den sie durch die Luft geschwellt sausen läßt: der trägt sie halb, u so viel rascher geht der Wagen, ja er drängt u treibt den Wagen segelgleich schneller fort. So ist das Phantasma natürlich u poetisch; das es ist aus zwey allbekannten Dingen, dem Wagen, den die Göttin von Homer bis auf Horaz gebraucht, u der bey der raschen Bewegung unausbleiblichen Schwellung der Aegis, zusammengesetzt: während das Trippeln durch die Luft so unantik als meskin ist. Folge ist, daß wir nothwendig den ersten Vers ἔνθεν διώκουσʼ ἦλθον ἄτρυτον πόδα, vom Uebrigen sondern, für müssen, als das Allgemeine; die unermüdliche Göttin setzt sich in Bewegung, ἄτρ ποῦς uneigentlich, wie gehn häufig, oder für Lauf, metonymisch, worauf die Art dieses Laufs erst im folgenden geschildert wird. Stöhrigkeit [gehör]t auch zum faustischen fahren durch die Luft. Voß, welchen Müller in der „Erkl.“ anführt hat die Sache richtig gefaßt. Noch kann man sagen, ist der ὄχος der [3] Aegis, statt Segels, so setzt dieses ein Schiff voraus: soll es statt der Flügel dienen, so paßt die Aegis dazu nicht, sie mag geworfen werden wie sie wolle; entweder sie wird zum Segel aufgeblasen, oder sie fliegt auf einer Seite. Verträte sie aber wirklich die Stelle von Flügeln, so wäre πτερὤν ἄτερ störend ud unpassend, welches nach der richtigen Deutung entweder sagen will, daß die Göttin die Flügel entbehren konnte, weil nemlich der von der Aegis unterstützte Wagen schneller ging als Flügel tragen könnten. Wakefield, der gerade bey mir ist, sagt nur: hic autem loci tragicus noster videtur innuere Divam probriis2 viribus1 per aëra, ventis interea aegidi incumbentibus et implentibus, ad Athenas iter eremigasse. Und da er nach Conjecturen jagte – übrigens ein eminenter Mensch – so ist ihm ein falscher Schein Verdacht des Irrigen im Text weniger anzurechnen, als einem andern, der sich im Aeschylus Unfehlbarkeit zuschreibt, eine falsche Erklärung.
Ergebenst
FGWelcker.
[4] Herrn Professor von Schlegel, Ritter p
Hochwohlgeboren
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FGWelcker.
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