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Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von <span class="index-8 tp-27651 ">Fritz</span> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <span class="index-13 tp-27652 ">D.</span> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <span class="index-4354 tp-27653 ">Ernst</span> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <span class="index-5368 tp-32860 ">Cruse</span>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <span class="index-2705 tp-56756 ">Geheimderath </span><span class="index-2705 tp-56756 family-courier ">Feronçe</span> in seinen Familien Angele<span class="notice-443 ">[2]</span>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten <span class="family-courier ">Minister</span> näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. <span class="index-115 tp-27655 ">Charlotte</span> schreibt daß <span class="index-8 tp-56757 ">Fritz</span> ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den <span class="index-5254 tp-56758 ">H. Hornemann</span> schreibt <span class="index-115 tp-31080 ">Lottchen</span> auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <span class="index-9019 tp-56764 ">der Vermählung </span><span class="index-9019 tp-56764 index-4992 tp-56762 ">des Prinzen</span>, dann ziehe sie wieder nach <span class="index-1524 tp-27656 ">Pillnitz</span>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <span class="family-courier ">Logis</span> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <span class="family-courier ">Logis</span> ist die <span class="index-9020 tp-56766 ">Frau von Feit</span> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <span class="index-1524 tp-27657 ">P.</span> gar zu einsam ist.<br>Vor ein paar Tagen ist die <span class="index-2719 tp-56773 ">Frau von Voigt</span> mit <span class="index-4751 tp-56769 ">Carolinen</span>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <span class="index-2720 tp-56774 ">ihren Vater</span> hier hätte, möchte sie wohl in <span class="index-173 tp-56775 ">H.</span> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <span class="offset-4 ">mahl</span>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <span class="index-4942 tp-27658 ">Bialo</span> <span class="notice-444 ">[3]</span> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <span class="index-255 tp-56776 ">meinem Vater</span> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <span class="index-2725 tp-56777 ">die alte R.</span> über das Vergnügen was Carolin<span class="notice-23502 ">[e]</span> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <span class="overstrike-1 ">ich</span> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <span class="index-1579 tp-28557 index-4751 tp-57872 index-2725 tp-57871 ">Rehbergs</span> war auch einmal <span class="family-courier ">Grand Tee</span>, und denn aß ich und <span class="index-1393 tp-56778 ">Carl</span> mal den Abend da, wo niemand wie <span class="index-6581 tp-56779 ">Meyers</span> da waren.<br><span class="index-187 tp-27659 ">Moritz</span> mit <span class="index-2113 tp-56781 index-3671 tp-56782 ">seinen Kindern</span> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <span class="index-2286 tp-56783 underline-1 ">sie</span> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <span class="family-courier ">convenienzen</span>.<br>Wir sind seit dem 1<span class="offset-4 underline-1 ">sten</span> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <span class="index-255 tp-56785 ">dem Vater</span> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<span class="notice-23567 ">eizt</span> <br><span class="notice-445 ">[4]</span> <span class="underline-1 ">Dienstag Mittag</span><br>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <span class="cite tp-51962 ">Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!</span> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <span class="index-4942 tp-27660 ">Bialoblotzky</span>, dem Kindern <span class="index-8977 tp-56788 ">seiner</span><span class="index-8977 tp-56788 family-courier "> Industrie</span><span class="index-8977 tp-56788 "> Schule</span>, <span class="index-255 tp-56794 ">meinem Vater</span> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <span class="doc-4234 ">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen </span><span class="doc-4234 family-courier ">Solembität</span><span class="doc-4234 "> erzählt</span>. Dieß war in <span class="index-9022 tp-56807 index-5270 tp-56799 ">Platens</span> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <span class="family-courier ">Sçene</span> hübsch und <span class="family-courier ">interessant</span> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <span class="index-5270 tp-56796 ">die Gräfin Platen</span> mit <span class="index-9023 tp-56808 index-9025 tp-56810 index-9026 tp-56811 index-9024 tp-56809 ">ihren Kindern</span> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<span class="notice-23503 ">[u]</span>rde er gleich mit einen <span class="offset-4 ">Frühlings</span>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <span class="index-4942 tp-27661 ">B.</span> unterrichtet sie selbst darin, einige <span class="family-courier ">Hoboisten</span> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <span class="notice-446 ">[5]</span> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<span class="notice-23504 ">[l]</span> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <span class="underline-1 ">Fleiß und Sittsamkeit</span> <span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 ">die kleinen </span><span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 family-courier ">Comtessen</span> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <span class="index-1393 tp-56833 ">Carl</span> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <span class="index-1874 tp-27662 ">Pape</span> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <span class="notice-23505 ">Rth.</span> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <span class="notice-448 ">[6]</span> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<br>tausend Grüße von <span class="index-1393 tp-27664 ">Carl</span>; itzt ist <span class="index-1874 tp-56839 ">Pape</span> zum Besuch nach <span class="index-5024 tp-56840 ">seiner Braut</span> in <span class="index-9030 tp-56859 ">Brunnstein</span>. <span class="index-255 tp-28558 index-264 tp-28559 ">Die Eltern</span> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <span class="prspreset1 ">Deine</span> <span class="prspreset1 ">Zärtlich</span> liebende Schwester<br>H. Schlegel.<br><span class="notice-447 ">[7]</span> <span class="notice-63 ">Gesang.<br>Der Kinder </span><span class="notice-63 index-8977 tp-56789 ">der Induestrie Schule</span><span class="notice-63 "><br>bey ihrer Frühlings Feier<br><br>Du lieber Gott, hörst gern es an<br>Wenn Kinder Dank dir bringen<br>Drum will ich auch so gut ich kann<br>Dir jetzt ein Loblied singen,<br><br>Für </span><span class="notice-63 index-255 tp-56841 ">unsern Vater</span><span class="notice-63 "> der sich hier<br>Auch unsrer Freude freuet<br>Und deßen Kraft sich – dank sey dir!<br>Auch dieses Jahr verneuet.<br><br>O! laß </span><span class="notice-63 index-255 tp-56842 ">den Theuren Greis</span><span class="notice-63 "> uns noch<br>recht lange lange Leben!<br>Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!<br>laß ihn noch lange leben!</span><br><span class="notice-23501 ">[8]</span> [leer]', 'isaprint' => false, 'isnewtranslation' => true, 'statemsg' => 'betamsg23', 'cittitle' => 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1549', 'description' => 'Henriette Ernst an August Wilhelm von Schlegel am 14.05.1792 bis 15.05.1792, Hannover, Amsterdam', 'adressatort' => 'Amsterdam <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4001783-7">GND</a>', 'absendeort' => 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>', 'date' => '14.05.1792 bis 15.05.1792', 'adressat' => array(), 'adrCitation' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'absender' => array( (int) 4638 => array( 'ID' => '4638', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 17:21:16', 'timelastchg' => '2018-04-17 18:31:52', 'key' => 'AWS-ap-00gk', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_geschlecht' => 'w', '39_name' => 'Ernst, Henriette', '39_lebenwirken' => 'Henriette Ernst war das Kind von Johann Adolf Schlegel und Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel. 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Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <span class="offset-4 ">mahl</span>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <span class="index-4942 tp-27658 ">Bialo</span> <span class="notice-444 ">[3]</span> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <span class="index-255 tp-56776 ">meinem Vater</span> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <span class="index-2725 tp-56777 ">die alte R.</span> über das Vergnügen was Carolin<span class="notice-23502 ">[e]</span> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <span class="overstrike-1 ">ich</span> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <span class="index-1579 tp-28557 index-4751 tp-57872 index-2725 tp-57871 ">Rehbergs</span> war auch einmal <span class="family-courier ">Grand Tee</span>, und denn aß ich und <span class="index-1393 tp-56778 ">Carl</span> mal den Abend da, wo niemand wie <span class="index-6581 tp-56779 ">Meyers</span> da waren.<br><span class="index-187 tp-27659 ">Moritz</span> mit <span class="index-2113 tp-56781 index-3671 tp-56782 ">seinen Kindern</span> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <span class="index-2286 tp-56783 underline-1 ">sie</span> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <span class="family-courier ">convenienzen</span>.<br>Wir sind seit dem 1<span class="offset-4 underline-1 ">sten</span> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <span class="index-255 tp-56785 ">dem Vater</span> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<span class="notice-23567 ">eizt</span> <br><span class="notice-445 ">[4]</span> <span class="underline-1 ">Dienstag Mittag</span><br>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <span class="cite tp-51962 ">Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!</span> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <span class="index-4942 tp-27660 ">Bialoblotzky</span>, dem Kindern <span class="index-8977 tp-56788 ">seiner</span><span class="index-8977 tp-56788 family-courier "> Industrie</span><span class="index-8977 tp-56788 "> Schule</span>, <span class="index-255 tp-56794 ">meinem Vater</span> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <span class="doc-4234 ">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen </span><span class="doc-4234 family-courier ">Solembität</span><span class="doc-4234 "> erzählt</span>. Dieß war in <span class="index-9022 tp-56807 index-5270 tp-56799 ">Platens</span> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <span class="family-courier ">Sçene</span> hübsch und <span class="family-courier ">interessant</span> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <span class="index-5270 tp-56796 ">die Gräfin Platen</span> mit <span class="index-9023 tp-56808 index-9025 tp-56810 index-9026 tp-56811 index-9024 tp-56809 ">ihren Kindern</span> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<span class="notice-23503 ">[u]</span>rde er gleich mit einen <span class="offset-4 ">Frühlings</span>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <span class="index-4942 tp-27661 ">B.</span> unterrichtet sie selbst darin, einige <span class="family-courier ">Hoboisten</span> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <span class="notice-446 ">[5]</span> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<span class="notice-23504 ">[l]</span> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <span class="underline-1 ">Fleiß und Sittsamkeit</span> <span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 ">die kleinen </span><span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 family-courier ">Comtessen</span> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <span class="index-1393 tp-56833 ">Carl</span> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <span class="index-1874 tp-27662 ">Pape</span> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <span class="notice-23505 ">Rth.</span> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <span class="notice-448 ">[6]</span> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<br>tausend Grüße von <span class="index-1393 tp-27664 ">Carl</span>; itzt ist <span class="index-1874 tp-56839 ">Pape</span> zum Besuch nach <span class="index-5024 tp-56840 ">seiner Braut</span> in <span class="index-9030 tp-56859 ">Brunnstein</span>. <span class="index-255 tp-28558 index-264 tp-28559 ">Die Eltern</span> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <span class="prspreset1 ">Deine</span> <span class="prspreset1 ">Zärtlich</span> liebende Schwester<br>H. Schlegel.<br><span class="notice-447 ">[7]</span> <span class="notice-63 ">Gesang.<br>Der Kinder </span><span class="notice-63 index-8977 tp-56789 ">der Induestrie Schule</span><span class="notice-63 "><br>bey ihrer Frühlings Feier<br><br>Du lieber Gott, hörst gern es an<br>Wenn Kinder Dank dir bringen<br>Drum will ich auch so gut ich kann<br>Dir jetzt ein Loblied singen,<br><br>Für </span><span class="notice-63 index-255 tp-56841 ">unsern Vater</span><span class="notice-63 "> der sich hier<br>Auch unsrer Freude freuet<br>Und deßen Kraft sich – dank sey dir!<br>Auch dieses Jahr verneuet.<br><br>O! laß </span><span class="notice-63 index-255 tp-56842 ">den Theuren Greis</span><span class="notice-63 "> uns noch<br>recht lange lange Leben!<br>Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!<br>laß ihn noch lange leben!</span><br><span class="notice-23501 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="442"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="442"/> 1792 den 14<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> May<lb/>Liebster Bruder,<lb/>Wirklich machst du es diesmahl nicht gut mit uns! beynahe sind es 6 Wochen daß wir nichts von dir gehört und in deinem letzten Briefe versprachst du uns, nie so lange zu zaudern! Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst <persName key="255">der Vater</persName> uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es <persName key="264">der Mutter</persName> geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von <persName key="8">Fritz</persName> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <placeName key="13">D.</placeName> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <persName key="4354">Ernst</persName> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <persName key="5368">Cruse</persName>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <persName key="2705">Geheimderath <hi rend="family:Courier">Feronçe</hi></persName> in seinen Familien Angele<milestone unit="start" n="443"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="443"/>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. 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Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. 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Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. 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Von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB27651"/>Fritz<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE27651"/> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB27652"/>D.<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE27652"/> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB27653"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE27653"/> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB32860"/>Cruse<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE32860"/>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <anchor type="b" n="2705" ana="11" xml:id="NidB56756"/>Geheimderath <hi rend="family:Courier">Feronçe</hi><anchor type="e" n="2705" ana="11" xml:id="NidE56756"/> in seinen Familien Angele<milestone unit="start" n="443"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="443"/>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten <hi rend="family:Courier">Minister</hi> näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB27655"/>Charlotte<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE27655"/> schreibt daß <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB56757"/>Fritz<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE56757"/> ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den <anchor type="b" n="5254" ana="11" xml:id="NidB56758"/>H. Hornemann<anchor type="e" n="5254" ana="11" xml:id="NidE56758"/> schreibt <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31080"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31080"/> auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <anchor type="b" n="9019" ana="11" xml:id="NidB56764"/>der Vermählung <anchor type="b" n="4992" ana="11" xml:id="NidB56762"/>des Prinzen<anchor type="e" n="4992" ana="11" xml:id="NidE56762"/><anchor type="e" n="9019" ana="11" xml:id="NidE56764"/>, dann ziehe sie wieder nach <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27656"/>Pillnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27656"/>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <hi rend="family:Courier">Logis</hi> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <hi rend="family:Courier">Logis</hi> ist die <anchor type="b" n="9020" ana="11" xml:id="NidB56766"/>Frau von Feit<anchor type="e" n="9020" ana="11" xml:id="NidE56766"/> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27657"/>P.<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27657"/> gar zu einsam ist.<lb/>Vor ein paar Tagen ist die <anchor type="b" n="2719" ana="11" xml:id="NidB56773"/>Frau von Voigt<anchor type="e" n="2719" ana="11" xml:id="NidE56773"/> mit <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB56769"/>Carolinen<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE56769"/>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <anchor type="b" n="2720" ana="11" xml:id="NidB56774"/>ihren Vater<anchor type="e" n="2720" ana="11" xml:id="NidE56774"/> hier hätte, möchte sie wohl in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB56775"/>H.<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE56775"/> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <hi rend="offset:4">mahl</hi>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27658"/>Bialo<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27658"/> <milestone unit="start" n="444"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="444"/> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56776"/>meinem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56776"/> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB56777"/>die alte R.<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE56777"/> über das Vergnügen was Carolin<milestone unit="start" n="23502"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschneidung</title></note><milestone unit="end" n="23502"/> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <hi rend="overstrike:1">ich</hi> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB28557"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB57872"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB57871"/>Rehbergs<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE57871"/><anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE57872"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE28557"/> war auch einmal <hi rend="family:Courier">Grand Tee</hi>, und denn aß ich und <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB56778"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE56778"/> mal den Abend da, wo niemand wie <anchor type="b" n="6581" ana="11" xml:id="NidB56779"/>Meyers<anchor type="e" n="6581" ana="11" xml:id="NidE56779"/> da waren.<lb/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB27659"/>Moritz<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE27659"/> mit <anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB56781"/><anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB56782"/>seinen Kindern<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE56782"/><anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE56781"/> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB56783"/><hi rend="underline:1">sie</hi><anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE56783"/> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <hi rend="family:Courier">convenienzen</hi>.<lb/>Wir sind seit dem 1<hi rend="offset:4;underline:1">sten</hi> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56785"/>dem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56785"/> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<milestone unit="start" n="23567"/>eizt<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="23567"/> <lb/><milestone unit="start" n="445"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="445"/> <hi rend="underline:1">Dienstag Mittag</hi><lb/>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <anchor type="b" n="6716" ana="16" xml:id="NidB51962"/>Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!<anchor type="e" n="6716" ana="16" xml:id="NidE51962"/> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27660"/>Bialoblotzky<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27660"/>, dem Kindern <anchor type="b" n="8977" ana="15" xml:id="NidB56788"/>seiner<hi rend="family:Courier"> Industrie</hi> Schule<anchor type="e" n="8977" ana="15" xml:id="NidE56788"/>, <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56794"/>meinem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56794"/> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <ref target="fud://4234">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen <hi rend="family:Courier">Solembität</hi> erzählt</ref>. Dieß war in <anchor type="b" n="9022" ana="11" xml:id="NidB56807"/><anchor type="b" n="5270" ana="11" xml:id="NidB56799"/>Platens<anchor type="e" n="5270" ana="11" xml:id="NidE56799"/><anchor type="e" n="9022" ana="11" xml:id="NidE56807"/> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <hi rend="family:Courier">Sçene</hi> hübsch und <hi rend="family:Courier">interessant</hi> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <anchor type="b" n="5270" ana="11" xml:id="NidB56796"/>die Gräfin Platen<anchor type="e" n="5270" ana="11" xml:id="NidE56796"/> mit <anchor type="b" n="9023" ana="11" xml:id="NidB56808"/><anchor type="b" n="9025" ana="11" xml:id="NidB56810"/><anchor type="b" n="9026" ana="11" xml:id="NidB56811"/><anchor type="b" n="9024" ana="11" xml:id="NidB56809"/>ihren Kindern<anchor type="e" n="9024" ana="11" xml:id="NidE56809"/><anchor type="e" n="9026" ana="11" xml:id="NidE56811"/><anchor type="e" n="9025" ana="11" xml:id="NidE56810"/><anchor type="e" n="9023" ana="11" xml:id="NidE56808"/> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<milestone unit="start" n="23503"/>[u]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23503"/>rde er gleich mit einen <hi rend="offset:4">Frühlings</hi>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27661"/>B.<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27661"/> unterrichtet sie selbst darin, einige <hi rend="family:Courier">Hoboisten</hi> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <milestone unit="start" n="446"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="446"/> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<milestone unit="start" n="23504"/>[l]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23504"/> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <hi rend="underline:1">Fleiß und Sittsamkeit</hi> <anchor type="b" n="9023" ana="11" xml:id="NidB56830"/><anchor type="b" n="9025" ana="11" xml:id="NidB56829"/><anchor type="b" n="9024" ana="11" xml:id="NidB56832"/>die kleinen <hi rend="family:Courier">Comtessen</hi><anchor type="e" n="9024" ana="11" xml:id="NidE56832"/><anchor type="e" n="9025" ana="11" xml:id="NidE56829"/><anchor type="e" n="9023" ana="11" xml:id="NidE56830"/> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB56833"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE56833"/> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB27662"/>Pape<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE27662"/> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <milestone unit="start" n="23505"/>Rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23505"/> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <milestone unit="start" n="448"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="448"/> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<lb/>tausend Grüße von <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB27664"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE27664"/>; itzt ist <anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB56839"/>Pape<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE56839"/> zum Besuch nach <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB56840"/>seiner Braut<anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE56840"/> in <anchor type="b" n="9030" ana="10" xml:id="NidB56859"/>Brunnstein<anchor type="e" n="9030" ana="10" xml:id="NidE56859"/>. <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB28558"/><anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB28559"/>Die Eltern<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE28559"/><anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE28558"/> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <hi rendition="#PRSPreset1">Deine</hi> <hi rendition="#PRSPreset1">Zärtlich</hi> liebende Schwester<lb/>H. Schlegel.<lb/><milestone unit="start" n="447"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="447"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="445"/> <milestone unit="start" n="63"/>Gesang.<lb/>Der Kinder <anchor type="b" n="8977" ana="15" xml:id="NidB56789"/>der Induestrie Schule<anchor type="e" n="8977" ana="15" xml:id="NidE56789"/><lb/>bey ihrer Frühlings Feier<lb/><lb/>Du lieber Gott, hörst gern es an<lb/>Wenn Kinder Dank dir bringen<lb/>Drum will ich auch so gut ich kann<lb/>Dir jetzt ein Loblied singen,<lb/><lb/>Für <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56841"/>unsern Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56841"/> der sich hier<lb/>Auch unsrer Freude freuet<lb/>Und deßen Kraft sich – dank sey dir!<lb/>Auch dieses Jahr verneuet.<lb/><lb/>O! laß <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56842"/>den Theuren Greis<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56842"/> uns noch<lb/>recht lange lange Leben!<lb/>Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!<lb/>laß ihn noch lange leben!<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Text von unbekannter Hand</title></note><milestone unit="end" n="63"/><lb/><milestone unit="start" n="23501"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23501"/><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="447"/> [leer]', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1792-05-14', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-1a-33449', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.58', '36_h1zahl' => '4S. auf Doppelbl. u. 1 S. 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Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst <span class="index-255 tp-27649 ">der Vater</span> uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es <span class="index-264 tp-27650 ">der Mutter</span> geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von <span class="index-8 tp-27651 ">Fritz</span> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <span class="index-13 tp-27652 ">D.</span> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <span class="index-4354 tp-27653 ">Ernst</span> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <span class="index-5368 tp-32860 ">Cruse</span>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <span class="index-2705 tp-56756 ">Geheimderath </span><span class="index-2705 tp-56756 family-courier ">Feronçe</span> in seinen Familien Angele<span class="notice-443 ">[2]</span>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten <span class="family-courier ">Minister</span> näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. <span class="index-115 tp-27655 ">Charlotte</span> schreibt daß <span class="index-8 tp-56757 ">Fritz</span> ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den <span class="index-5254 tp-56758 ">H. Hornemann</span> schreibt <span class="index-115 tp-31080 ">Lottchen</span> auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <span class="index-9019 tp-56764 ">der Vermählung </span><span class="index-9019 tp-56764 index-4992 tp-56762 ">des Prinzen</span>, dann ziehe sie wieder nach <span class="index-1524 tp-27656 ">Pillnitz</span>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <span class="family-courier ">Logis</span> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <span class="family-courier ">Logis</span> ist die <span class="index-9020 tp-56766 ">Frau von Feit</span> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <span class="index-1524 tp-27657 ">P.</span> gar zu einsam ist.<br>Vor ein paar Tagen ist die <span class="index-2719 tp-56773 ">Frau von Voigt</span> mit <span class="index-4751 tp-56769 ">Carolinen</span>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <span class="index-2720 tp-56774 ">ihren Vater</span> hier hätte, möchte sie wohl in <span class="index-173 tp-56775 ">H.</span> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <span class="offset-4 ">mahl</span>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <span class="index-4942 tp-27658 ">Bialo</span> <span class="notice-444 ">[3]</span> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <span class="index-255 tp-56776 ">meinem Vater</span> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <span class="index-2725 tp-56777 ">die alte R.</span> über das Vergnügen was Carolin<span class="notice-23502 ">[e]</span> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <span class="overstrike-1 ">ich</span> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <span class="index-1579 tp-28557 index-4751 tp-57872 index-2725 tp-57871 ">Rehbergs</span> war auch einmal <span class="family-courier ">Grand Tee</span>, und denn aß ich und <span class="index-1393 tp-56778 ">Carl</span> mal den Abend da, wo niemand wie <span class="index-6581 tp-56779 ">Meyers</span> da waren.<br><span class="index-187 tp-27659 ">Moritz</span> mit <span class="index-2113 tp-56781 index-3671 tp-56782 ">seinen Kindern</span> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <span class="index-2286 tp-56783 underline-1 ">sie</span> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <span class="family-courier ">convenienzen</span>.<br>Wir sind seit dem 1<span class="offset-4 underline-1 ">sten</span> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <span class="index-255 tp-56785 ">dem Vater</span> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<span class="notice-23567 ">eizt</span> <br><span class="notice-445 ">[4]</span> <span class="underline-1 ">Dienstag Mittag</span><br>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <span class="cite tp-51962 ">Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!</span> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <span class="index-4942 tp-27660 ">Bialoblotzky</span>, dem Kindern <span class="index-8977 tp-56788 ">seiner</span><span class="index-8977 tp-56788 family-courier "> Industrie</span><span class="index-8977 tp-56788 "> Schule</span>, <span class="index-255 tp-56794 ">meinem Vater</span> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <span class="doc-4234 ">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen </span><span class="doc-4234 family-courier ">Solembität</span><span class="doc-4234 "> erzählt</span>. Dieß war in <span class="index-9022 tp-56807 index-5270 tp-56799 ">Platens</span> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <span class="family-courier ">Sçene</span> hübsch und <span class="family-courier ">interessant</span> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <span class="index-5270 tp-56796 ">die Gräfin Platen</span> mit <span class="index-9023 tp-56808 index-9025 tp-56810 index-9026 tp-56811 index-9024 tp-56809 ">ihren Kindern</span> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<span class="notice-23503 ">[u]</span>rde er gleich mit einen <span class="offset-4 ">Frühlings</span>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <span class="index-4942 tp-27661 ">B.</span> unterrichtet sie selbst darin, einige <span class="family-courier ">Hoboisten</span> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <span class="notice-446 ">[5]</span> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<span class="notice-23504 ">[l]</span> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <span class="underline-1 ">Fleiß und Sittsamkeit</span> <span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 ">die kleinen </span><span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 family-courier ">Comtessen</span> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <span class="index-1393 tp-56833 ">Carl</span> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <span class="index-1874 tp-27662 ">Pape</span> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <span class="notice-23505 ">Rth.</span> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <span class="notice-448 ">[6]</span> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<br>tausend Grüße von <span class="index-1393 tp-27664 ">Carl</span>; itzt ist <span class="index-1874 tp-56839 ">Pape</span> zum Besuch nach <span class="index-5024 tp-56840 ">seiner Braut</span> in <span class="index-9030 tp-56859 ">Brunnstein</span>. <span class="index-255 tp-28558 index-264 tp-28559 ">Die Eltern</span> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <span class="prspreset1 ">Deine</span> <span class="prspreset1 ">Zärtlich</span> liebende Schwester<br>H. Schlegel.<br><span class="notice-447 ">[7]</span> <span class="notice-63 ">Gesang.<br>Der Kinder </span><span class="notice-63 index-8977 tp-56789 ">der Induestrie Schule</span><span class="notice-63 "><br>bey ihrer Frühlings Feier<br><br>Du lieber Gott, hörst gern es an<br>Wenn Kinder Dank dir bringen<br>Drum will ich auch so gut ich kann<br>Dir jetzt ein Loblied singen,<br><br>Für </span><span class="notice-63 index-255 tp-56841 ">unsern Vater</span><span class="notice-63 "> der sich hier<br>Auch unsrer Freude freuet<br>Und deßen Kraft sich – dank sey dir!<br>Auch dieses Jahr verneuet.<br><br>O! laß </span><span class="notice-63 index-255 tp-56842 ">den Theuren Greis</span><span class="notice-63 "> uns noch<br>recht lange lange Leben!<br>Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!<br>laß ihn noch lange leben!</span><br><span class="notice-23501 ">[8]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1549' $description = 'Henriette Ernst an August Wilhelm von Schlegel am 14.05.1792 bis 15.05.1792, Hannover, Amsterdam' $adressatort = 'Amsterdam <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4001783-7">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '14.05.1792 bis 15.05.1792' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4638 => array( 'ID' => '4638', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 17:21:16', 'timelastchg' => '2018-04-17 18:31:52', 'key' => 'AWS-ap-00gk', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_geschlecht' => 'w', '39_name' => 'Ernst, Henriette', '39_lebenwirken' => 'Henriette Ernst war das Kind von Johann Adolf Schlegel und Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel. 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Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst <span class="index-255 tp-27649 ">der Vater</span> uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es <span class="index-264 tp-27650 ">der Mutter</span> geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von <span class="index-8 tp-27651 ">Fritz</span> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <span class="index-13 tp-27652 ">D.</span> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <span class="index-4354 tp-27653 ">Ernst</span> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <span class="index-5368 tp-32860 ">Cruse</span>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <span class="index-2705 tp-56756 ">Geheimderath </span><span class="index-2705 tp-56756 family-courier ">Feronçe</span> in seinen Familien Angele<span class="notice-443 ">[2]</span>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten <span class="family-courier ">Minister</span> näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. <span class="index-115 tp-27655 ">Charlotte</span> schreibt daß <span class="index-8 tp-56757 ">Fritz</span> ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den <span class="index-5254 tp-56758 ">H. Hornemann</span> schreibt <span class="index-115 tp-31080 ">Lottchen</span> auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <span class="index-9019 tp-56764 ">der Vermählung </span><span class="index-9019 tp-56764 index-4992 tp-56762 ">des Prinzen</span>, dann ziehe sie wieder nach <span class="index-1524 tp-27656 ">Pillnitz</span>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <span class="family-courier ">Logis</span> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <span class="family-courier ">Logis</span> ist die <span class="index-9020 tp-56766 ">Frau von Feit</span> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <span class="index-1524 tp-27657 ">P.</span> gar zu einsam ist.<br>Vor ein paar Tagen ist die <span class="index-2719 tp-56773 ">Frau von Voigt</span> mit <span class="index-4751 tp-56769 ">Carolinen</span>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <span class="index-2720 tp-56774 ">ihren Vater</span> hier hätte, möchte sie wohl in <span class="index-173 tp-56775 ">H.</span> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <span class="offset-4 ">mahl</span>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <span class="index-4942 tp-27658 ">Bialo</span> <span class="notice-444 ">[3]</span> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <span class="index-255 tp-56776 ">meinem Vater</span> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <span class="index-2725 tp-56777 ">die alte R.</span> über das Vergnügen was Carolin<span class="notice-23502 ">[e]</span> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <span class="overstrike-1 ">ich</span> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <span class="index-1579 tp-28557 index-4751 tp-57872 index-2725 tp-57871 ">Rehbergs</span> war auch einmal <span class="family-courier ">Grand Tee</span>, und denn aß ich und <span class="index-1393 tp-56778 ">Carl</span> mal den Abend da, wo niemand wie <span class="index-6581 tp-56779 ">Meyers</span> da waren.<br><span class="index-187 tp-27659 ">Moritz</span> mit <span class="index-2113 tp-56781 index-3671 tp-56782 ">seinen Kindern</span> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <span class="index-2286 tp-56783 underline-1 ">sie</span> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <span class="family-courier ">convenienzen</span>.<br>Wir sind seit dem 1<span class="offset-4 underline-1 ">sten</span> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <span class="index-255 tp-56785 ">dem Vater</span> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<span class="notice-23567 ">eizt</span> <br><span class="notice-445 ">[4]</span> <span class="underline-1 ">Dienstag Mittag</span><br>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <span class="cite tp-51962 ">Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!</span> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <span class="index-4942 tp-27660 ">Bialoblotzky</span>, dem Kindern <span class="index-8977 tp-56788 ">seiner</span><span class="index-8977 tp-56788 family-courier "> Industrie</span><span class="index-8977 tp-56788 "> Schule</span>, <span class="index-255 tp-56794 ">meinem Vater</span> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <span class="doc-4234 ">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen </span><span class="doc-4234 family-courier ">Solembität</span><span class="doc-4234 "> erzählt</span>. Dieß war in <span class="index-9022 tp-56807 index-5270 tp-56799 ">Platens</span> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <span class="family-courier ">Sçene</span> hübsch und <span class="family-courier ">interessant</span> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <span class="index-5270 tp-56796 ">die Gräfin Platen</span> mit <span class="index-9023 tp-56808 index-9025 tp-56810 index-9026 tp-56811 index-9024 tp-56809 ">ihren Kindern</span> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<span class="notice-23503 ">[u]</span>rde er gleich mit einen <span class="offset-4 ">Frühlings</span>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <span class="index-4942 tp-27661 ">B.</span> unterrichtet sie selbst darin, einige <span class="family-courier ">Hoboisten</span> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <span class="notice-446 ">[5]</span> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<span class="notice-23504 ">[l]</span> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <span class="underline-1 ">Fleiß und Sittsamkeit</span> <span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 ">die kleinen </span><span class="index-9023 tp-56830 index-9025 tp-56829 index-9024 tp-56832 family-courier ">Comtessen</span> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <span class="index-1393 tp-56833 ">Carl</span> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <span class="index-1874 tp-27662 ">Pape</span> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <span class="notice-23505 ">Rth.</span> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <span class="notice-448 ">[6]</span> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<br>tausend Grüße von <span class="index-1393 tp-27664 ">Carl</span>; itzt ist <span class="index-1874 tp-56839 ">Pape</span> zum Besuch nach <span class="index-5024 tp-56840 ">seiner Braut</span> in <span class="index-9030 tp-56859 ">Brunnstein</span>. <span class="index-255 tp-28558 index-264 tp-28559 ">Die Eltern</span> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <span class="prspreset1 ">Deine</span> <span class="prspreset1 ">Zärtlich</span> liebende Schwester<br>H. Schlegel.<br><span class="notice-447 ">[7]</span> <span class="notice-63 ">Gesang.<br>Der Kinder </span><span class="notice-63 index-8977 tp-56789 ">der Induestrie Schule</span><span class="notice-63 "><br>bey ihrer Frühlings Feier<br><br>Du lieber Gott, hörst gern es an<br>Wenn Kinder Dank dir bringen<br>Drum will ich auch so gut ich kann<br>Dir jetzt ein Loblied singen,<br><br>Für </span><span class="notice-63 index-255 tp-56841 ">unsern Vater</span><span class="notice-63 "> der sich hier<br>Auch unsrer Freude freuet<br>Und deßen Kraft sich – dank sey dir!<br>Auch dieses Jahr verneuet.<br><br>O! laß </span><span class="notice-63 index-255 tp-56842 ">den Theuren Greis</span><span class="notice-63 "> uns noch<br>recht lange lange Leben!<br>Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!<br>laß ihn noch lange leben!</span><br><span class="notice-23501 ">[8]</span> [leer]', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="442"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="442"/> 1792 den 14<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> May<lb/>Liebster Bruder,<lb/>Wirklich machst du es diesmahl nicht gut mit uns! beynahe sind es 6 Wochen daß wir nichts von dir gehört und in deinem letzten Briefe versprachst du uns, nie so lange zu zaudern! Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst <persName key="255">der Vater</persName> uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es <persName key="264">der Mutter</persName> geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von <persName key="8">Fritz</persName> schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in <placeName key="13">D.</placeName> sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von <persName key="4354">Ernst</persName> schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; <persName key="5368">Cruse</persName>, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom <persName key="2705">Geheimderath <hi rend="family:Courier">Feronçe</hi></persName> in seinen Familien Angele<milestone unit="start" n="443"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="443"/>genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten <hi rend="family:Courier">Minister</hi> näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. <persName key="115">Charlotte</persName> schreibt daß <persName key="8">Fritz</persName> ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den <persName key="5254">H. Hornemann</persName> schreibt <persName key="115">Lottchen</persName> auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <persName key="9019">der Vermählung <persName key="4992">des Prinzen</persName></persName>, dann ziehe sie wieder nach <placeName key="1524">Pillnitz</placeName>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <hi rend="family:Courier">Logis</hi> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <hi rend="family:Courier">Logis</hi> ist die <persName key="9020">Frau von Feit</persName> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <placeName key="1524">P.</placeName> gar zu einsam ist.<lb/>Vor ein paar Tagen ist die <persName key="2719">Frau von Voigt</persName> mit <persName key="4751">Carolinen</persName>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <persName key="2720">ihren Vater</persName> hier hätte, möchte sie wohl in <placeName key="173">H.</placeName> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <hi rend="offset:4">mahl</hi>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <persName key="4942">Bialo</persName> <milestone unit="start" n="444"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="444"/> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <persName key="255">meinem Vater</persName> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <persName key="2725">die alte R.</persName> über das Vergnügen was Carolin<milestone unit="start" n="23502"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschneidung</title></note><milestone unit="end" n="23502"/> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <hi rend="overstrike:1">ich</hi> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <persName key="1579"><persName key="4751"><persName key="2725">Rehbergs</persName></persName></persName> war auch einmal <hi rend="family:Courier">Grand Tee</hi>, und denn aß ich und <persName key="1393">Carl</persName> mal den Abend da, wo niemand wie <persName key="6581">Meyers</persName> da waren.<lb/><persName key="187">Moritz</persName> mit <persName key="2113"><persName key="3671">seinen Kindern</persName></persName> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <persName key="2286"><hi rend="underline:1">sie</hi></persName> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <hi rend="family:Courier">convenienzen</hi>.<lb/>Wir sind seit dem 1<hi rend="offset:4;underline:1">sten</hi> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <persName key="255">dem Vater</persName> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<milestone unit="start" n="23567"/>eizt<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="23567"/> <lb/><milestone unit="start" n="445"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="445"/> <hi rend="underline:1">Dienstag Mittag</hi><lb/>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer! Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <persName key="4942">Bialoblotzky</persName>, dem Kindern <orgName key="8977">seiner<hi rend="family:Courier"> Industrie</hi> Schule</orgName>, <persName key="255">meinem Vater</persName> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <ref target="fud://4234">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen <hi rend="family:Courier">Solembität</hi> erzählt</ref>. Dieß war in <persName key="9022"><persName key="5270">Platens</persName></persName> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <hi rend="family:Courier">Sçene</hi> hübsch und <hi rend="family:Courier">interessant</hi> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <persName key="5270">die Gräfin Platen</persName> mit <persName key="9023"><persName key="9025"><persName key="9026"><persName key="9024">ihren Kindern</persName></persName></persName></persName> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<milestone unit="start" n="23503"/>[u]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23503"/>rde er gleich mit einen <hi rend="offset:4">Frühlings</hi>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <persName key="4942">B.</persName> unterrichtet sie selbst darin, einige <hi rend="family:Courier">Hoboisten</hi> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <milestone unit="start" n="446"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="446"/> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<milestone unit="start" n="23504"/>[l]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23504"/> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <hi rend="underline:1">Fleiß und Sittsamkeit</hi> <persName key="9023"><persName key="9025"><persName key="9024">die kleinen <hi rend="family:Courier">Comtessen</hi></persName></persName></persName> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <persName key="1393">Carl</persName> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <persName key="1874">Pape</persName> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <milestone unit="start" n="23505"/>Rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23505"/> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <milestone unit="start" n="448"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="448"/> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<lb/>tausend Grüße von <persName key="1393">Carl</persName>; itzt ist <persName key="1874">Pape</persName> zum Besuch nach <persName key="5024">seiner Braut</persName> in <placeName key="9030">Brunnstein</placeName>. <persName key="255"><persName key="264">Die Eltern</persName></persName> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <hi rendition="#PRSPreset1">Deine</hi> <hi rendition="#PRSPreset1">Zärtlich</hi> liebende Schwester<lb/>H. 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Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen <anchor type="b" n="9019" ana="11" xml:id="NidB56764"/>der Vermählung <anchor type="b" n="4992" ana="11" xml:id="NidB56762"/>des Prinzen<anchor type="e" n="4992" ana="11" xml:id="NidE56762"/><anchor type="e" n="9019" ana="11" xml:id="NidE56764"/>, dann ziehe sie wieder nach <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27656"/>Pillnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27656"/>, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders <hi rend="family:Courier">Logis</hi> welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen <hi rend="family:Courier">Logis</hi> ist die <anchor type="b" n="9020" ana="11" xml:id="NidB56766"/>Frau von Feit<anchor type="e" n="9020" ana="11" xml:id="NidE56766"/> eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27657"/>P.<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27657"/> gar zu einsam ist.<lb/>Vor ein paar Tagen ist die <anchor type="b" n="2719" ana="11" xml:id="NidB56773"/>Frau von Voigt<anchor type="e" n="2719" ana="11" xml:id="NidE56773"/> mit <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB56769"/>Carolinen<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE56769"/>, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie <anchor type="b" n="2720" ana="11" xml:id="NidB56774"/>ihren Vater<anchor type="e" n="2720" ana="11" xml:id="NidE56774"/> hier hätte, möchte sie wohl in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB56775"/>H.<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE56775"/> wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar <hi rend="offset:4">mahl</hi>, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27658"/>Bialo<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27658"/> <milestone unit="start" n="444"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="444"/> mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56776"/>meinem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56776"/> küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB56777"/>die alte R.<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE56777"/> über das Vergnügen was Carolin<milestone unit="start" n="23502"/>[e]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschneidung</title></note><milestone unit="end" n="23502"/> haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, <hi rend="overstrike:1">ich</hi> wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB28557"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB57872"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB57871"/>Rehbergs<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE57871"/><anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE57872"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE28557"/> war auch einmal <hi rend="family:Courier">Grand Tee</hi>, und denn aß ich und <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB56778"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE56778"/> mal den Abend da, wo niemand wie <anchor type="b" n="6581" ana="11" xml:id="NidB56779"/>Meyers<anchor type="e" n="6581" ana="11" xml:id="NidE56779"/> da waren.<lb/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB27659"/>Moritz<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE27659"/> mit <anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB56781"/><anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB56782"/>seinen Kindern<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE56782"/><anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE56781"/> befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB56783"/><hi rend="underline:1">sie</hi><anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE56783"/> hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel <hi rend="family:Courier">convenienzen</hi>.<lb/>Wir sind seit dem 1<hi rend="offset:4;underline:1">sten</hi> May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56785"/>dem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56785"/> auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich h<milestone unit="start" n="23567"/>eizt<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="23567"/> <lb/><milestone unit="start" n="445"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="445"/> <hi rend="underline:1">Dienstag Mittag</hi><lb/>Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – <anchor type="b" n="6716" ana="16" xml:id="NidB51962"/>Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer!<anchor type="e" n="6716" ana="16" xml:id="NidE51962"/> Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27660"/>Bialoblotzky<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27660"/>, dem Kindern <anchor type="b" n="8977" ana="15" xml:id="NidB56788"/>seiner<hi rend="family:Courier"> Industrie</hi> Schule<anchor type="e" n="8977" ana="15" xml:id="NidE56788"/>, <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB56794"/>meinem Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE56794"/> zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre <ref target="fud://4234">schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen <hi rend="family:Courier">Solembität</hi> erzählt</ref>. Dieß war in <anchor type="b" n="9022" ana="11" xml:id="NidB56807"/><anchor type="b" n="5270" ana="11" xml:id="NidB56799"/>Platens<anchor type="e" n="5270" ana="11" xml:id="NidE56799"/><anchor type="e" n="9022" ana="11" xml:id="NidE56807"/> Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die <hi rend="family:Courier">Sçene</hi> hübsch und <hi rend="family:Courier">interessant</hi> zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch <anchor type="b" n="5270" ana="11" xml:id="NidB56796"/>die Gräfin Platen<anchor type="e" n="5270" ana="11" xml:id="NidE56796"/> mit <anchor type="b" n="9023" ana="11" xml:id="NidB56808"/><anchor type="b" n="9025" ana="11" xml:id="NidB56810"/><anchor type="b" n="9026" ana="11" xml:id="NidB56811"/><anchor type="b" n="9024" ana="11" xml:id="NidB56809"/>ihren Kindern<anchor type="e" n="9024" ana="11" xml:id="NidE56809"/><anchor type="e" n="9026" ana="11" xml:id="NidE56811"/><anchor type="e" n="9025" ana="11" xml:id="NidE56810"/><anchor type="e" n="9023" ana="11" xml:id="NidE56808"/> war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w<milestone unit="start" n="23503"/>[u]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23503"/>rde er gleich mit einen <hi rend="offset:4">Frühlings</hi>Liedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, <anchor type="b" n="4942" ana="11" xml:id="NidB27661"/>B.<anchor type="e" n="4942" ana="11" xml:id="NidE27661"/> unterrichtet sie selbst darin, einige <hi rend="family:Courier">Hoboisten</hi> accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß <milestone unit="start" n="446"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="446"/> und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe<milestone unit="start" n="23504"/>[l]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Papierbeschädigung</title></note><milestone unit="end" n="23504"/> vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war <hi rend="underline:1">Fleiß und Sittsamkeit</hi> <anchor type="b" n="9023" ana="11" xml:id="NidB56830"/><anchor type="b" n="9025" ana="11" xml:id="NidB56829"/><anchor type="b" n="9024" ana="11" xml:id="NidB56832"/>die kleinen <hi rend="family:Courier">Comtessen</hi><anchor type="e" n="9024" ana="11" xml:id="NidE56832"/><anchor type="e" n="9025" ana="11" xml:id="NidE56829"/><anchor type="e" n="9023" ana="11" xml:id="NidE56830"/> banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB56833"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE56833"/> sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch <anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB27662"/>Pape<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE27662"/> war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 <milestone unit="start" n="23505"/>Rth.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="23505"/> aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr <milestone unit="start" n="448"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="448"/> rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!<lb/>tausend Grüße von <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB27664"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE27664"/>; itzt ist <anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB56839"/>Pape<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE56839"/> zum Besuch nach <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB56840"/>seiner Braut<anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE56840"/> in <anchor type="b" n="9030" ana="10" xml:id="NidB56859"/>Brunnstein<anchor type="e" n="9030" ana="10" xml:id="NidE56859"/>. <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB28558"/><anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB28559"/>Die Eltern<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE28559"/><anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE28558"/> laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin <hi rendition="#PRSPreset1">Deine</hi> <hi rendition="#PRSPreset1">Zärtlich</hi> liebende Schwester<lb/>H. 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[1] 1792 den 14ten May
Liebster Bruder,
Wirklich machst du es diesmahl nicht gut mit uns! beynahe sind es 6 Wochen daß wir nichts von dir gehört und in deinem letzten Briefe versprachst du uns, nie so lange zu zaudern! Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst der Vater uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es der Mutter geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von Fritz schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in D. sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von Ernst schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; Cruse, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom Geheimderath Feronçe in seinen Familien Angele[2]genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten Minister näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. Charlotte schreibt daß Fritz ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den H. Hornemann schreibt Lottchen auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen der Vermählung des Prinzen, dann ziehe sie wieder nach Pillnitz, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders Logis welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen Logis ist die Frau von Feit eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in P. gar zu einsam ist.
Vor ein paar Tagen ist die Frau von Voigt mit Carolinen, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie ihren Vater hier hätte, möchte sie wohl in H. wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar mahl, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als Bialo [3] mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, meinem Vater küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich die alte R. über das Vergnügen was Carolin[e] haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, ich wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey Rehbergs war auch einmal Grand Tee, und denn aß ich und Carl mal den Abend da, wo niemand wie Meyers da waren.
Moritz mit seinen Kindern befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und sie hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel convenienzen.
Wir sind seit dem 1sten May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist dem Vater auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich heizt
[4] Dienstag Mittag
Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer! Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was Bialoblotzky, dem Kindern seiner Industrie Schule, meinem Vater zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen Solembität erzählt. Dieß war in Platens Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die Sçene hübsch und interessant zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch die Gräfin Platen mit ihren Kindern war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w[u]rde er gleich mit einen FrühlingsLiedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, B. unterrichtet sie selbst darin, einige Hoboisten accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß [5] und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe[l] vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war Fleiß und Sittsamkeit die kleinen Comtessen banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, Carl sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch Pape war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 Rth. aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr [6] rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!
tausend Grüße von Carl; itzt ist Pape zum Besuch nach seiner Braut in Brunnstein. Die Eltern laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin Deine Zärtlich liebende Schwester
H. Schlegel.
[7] Gesang.
Der Kinder der Induestrie Schule
bey ihrer Frühlings Feier
Du lieber Gott, hörst gern es an
Wenn Kinder Dank dir bringen
Drum will ich auch so gut ich kann
Dir jetzt ein Loblied singen,
Für unsern Vater der sich hier
Auch unsrer Freude freuet
Und deßen Kraft sich – dank sey dir!
Auch dieses Jahr verneuet.
O! laß den Theuren Greis uns noch
recht lange lange Leben!
Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!
laß ihn noch lange leben!
[8] [leer]
Liebster Bruder,
Wirklich machst du es diesmahl nicht gut mit uns! beynahe sind es 6 Wochen daß wir nichts von dir gehört und in deinem letzten Briefe versprachst du uns, nie so lange zu zaudern! Ich hoffe immer du bist etwa durch einer kleinen Reise davon abgehalten, aber zuweilen kann ich, und selbst der Vater uns der aengstlichen Gedanken nicht enthalten, nun kannst du denken wie es der Mutter geht, auf morgen habe ich noch meine letzte Hoffnung gesetzt daß da gewiß Nachrichten kommen werden! – Hast du denn auf einmahl so ganz alle Lust zum schreiben verlohren? Wenn du wüstest wie lieb und werth deine Briefe immer unserer ganzen Familie sind, du würdest gewis öfterer schreiben; und dann auch natürlich öfterer Briefe erhalten. Von Fritz schicke ich dir hier einen Brief mit, du wirst daraus sehen daß er in D. sehr vergnügt gelebt, und auch auf alle Art ursache dazu gehabt. Auch daß was er von Ernst schreibt ist uns sehr angenehm; den erwarten wir nun in den ersten Tagen, bestimmt ist es aber noch nicht; Cruse, der zur selbigen Zeit, zu Pfingsten zum Besuch kommen wollte und wozu wir uns schon recht gefreuet hatten, hier in der Einsamkeit auf den Garten, ist durch einen Auftrag, vom Geheimderath Feronçe in seinen Familien Angele[2]genheiten, davon abgehalten, er hat es gestern abgeschrieben, wenigstens muß er es, bis zum Ende des Sommers versparen. Er hoft aber, da er dadurch den mächtigsten Minister näher bekannt wird daß es zu seinem Glücke beförderlich seyn kann. Charlotte schreibt daß Fritz ihr sehr gut gefiele, zwar stiller geworden wäre aber auch bescheidener. Von den H. Hornemann schreibt Lottchen auch daß es ihr eine sehr angenehme Bekanntschaft gewesen, daß er beynahe beständig bey ihnen gelebt. Der Cousin hat, mit ihm an Lottchen geschrieben, sehr geklagt, daß er so wenig von unserer Familie hörte, aber der gute Mann sollte bedenken, daß er selbst durch seine Nachläßigkeit im schreiben schuld daran ist. Itzt sind in D. die Festivitäten wegen der Vermählung des Prinzen, dann ziehe sie wieder nach Pillnitz, wo sie auch schon einige Zeit gewesen, in ein anders Logis welches viel geräumiger, aber dagegen haben sie die vortrefliche Aussicht verlohren; in ihrem vorigen Logis ist die Frau von Feit eine gute Bekanntin von Charlotten gezogen, welches ihr angenehm, da es sonst in P. gar zu einsam ist.
Vor ein paar Tagen ist die Frau von Voigt mit Carolinen, abgereißt; sie ist beynahe 8 Tage hier gewesen, und es hat ihr hier sehr gut gefallen, so daß sie verschiedentlich sagte wenn sie ihren Vater hier hätte, möchte sie wohl in H. wohnen. Sehr viel Partien sind ihrentwegen angestellt, und sie war gleich vom ersten Tage an auf alle Abende versorgt. Wir haben sie doch ein paar mahl, ein paar ruhige Stündchen bey uns gehabt, daß kostete aber Künste, daß einmahl den Mittag wo niemand als Bialo [3] mit bey uns war, und wo wir uns freuten daß das Wetter gut war, beynahe der einzige gute Tag, während ihres hierseyns; sie schien recht vergnügt in unserm Familienzirkel, meinem Vater küßte sie verschiedentlich, und nekte sich nachher mit Carolinen darüber. Sie erinnerte sich deiner sehr oft, sie hält viel von dir; besonders hat daß ihr gefallen, daß du dort gleich so wie zu Hause gewesen wärst; sie hat mir auch die herzlichsten Grüße an dir aufgetragen. Caroline war nur so eben, mit genauer Noth so weit beser daß sie reisen konnte, und ich hoffe daß es ihr gut bekommen wird; eine fatale Blatterrose hat ihr viel Schmerzen und Noth gemacht. Nun freut sich die alte R. über das Vergnügen was Carolin[e] haben wird. Die Voigt hat uns allen sehr gut gefallen, ich wir haben sie auch gar so auffallend häßlich nicht gefunden. Bey Rehbergs war auch einmal Grand Tee, und denn aß ich und Carl mal den Abend da, wo niemand wie Meyers da waren.
Moritz mit seinen Kindern befindet sich gut, außer daß er immer über die schlechte Einnahme seufzt, und sie hat immer viel an Kopfweh zu leiden, er wünscht sehr daß ich sie diesen Sommer mal besuchen möchte, und ich auch, mich soll es wundern ob es sich wohl wird möglich machen laßen da sind immer gar zu viel convenienzen.
Wir sind seit dem 1sten May hier auf dem Garten, aber schon den Tag daß wir heraus zogen, änderte sich das Wetter, und wir haben hier tapfer gefroren, und immer einheitzen laßen und nun ist dem Vater auch ein kleiner niedlicher Ofen in seinem Cabinett gesetzt, der gar nicht sehr beengt, und doch niedlich heizt
[4] Dienstag Mittag
Heute wieder vergebens auf Briefe gehoft! – Ich bitte dich bester Wilhelm, wenn du uns lieb hast, so schreibe öfterer! Briefe habe ich die Lust zum schreiben auch ganz verlohren. – Nun will ich dir nur noch von einem kleinen Feste erzählen, was Bialoblotzky, dem Kindern seiner Industrie Schule, meinem Vater zu ehren gab. Ich habe dir wo ich nicht irre schon im vorigen Herbst von einer solchen kleinen Solembität erzählt. Dieß war in Platens Garten, und sollte ihre Frühlingsfeyer seyn. Der Platz unter schönen hohen Linden, das Wetter alles trug dazu bey, die Sçene hübsch und interessant zu machen. Die Kinder saßen alle auf Bänken in einem Kreise mit ihrer Arbeit, alle übrigen Zuschauer worunter auch die Gräfin Platen mit ihren Kindern war stunden vornehm und geringe untereinander, umher. Wie mein Vater kam, w[u]rde er gleich mit einen FrühlingsLiedchen empfangen; die Kinder singen gröstentheils recht hübsch, B. unterrichtet sie selbst darin, einige Hoboisten accompagnirten. Meinem Vater war mitten im Kreise, ein Lehnstuhl gesetzt, und die Gräfin achtete selbst darauf daß er immer sich wieder hinsetzen muste, da es ihm verlegen machte der einzige zu seyn, für dem ein Stuhl gesetzt war. Eins von den kleinen Mädchen welche sich immer durch Fleiß [5] und durch ihr übriges Betragen ausgezeichnet hatte, und von ihren Gespielinnen durch mehrheit der Stimmen dazu gewählt war wurde besonders gelobt, und den anderen zum exempe[l] vorgestellt, es wurde ihr ein Band um den Kopf gebunden worauf mit Gold gestickt war Fleiß und Sittsamkeit die kleinen Comtessen banden ihr ein Halßtuch, einen Leibbund um. Es war aber auch ein holdes Geschöpf daß sich alerliebst dabey betrug, Carl sagte er wünschte sich eine Zeichnung davon! auch Pape war sehr von dem ganzen auch von der Art des Unterrichts wie B. es macht sehr eingenommen. Nun sagte er viel vom Vater, nannte ihn den jugendlichen Greiß! wie er sich in allen Dingen ihrer so väterlich annehme, itzt dafür gesorgt hätte daß diese Schule bestehn könnte, da er jährlich 30 Rth. aus der Kirche und 30 vom vom Magistrat dazu ausgewirkt hätte ja so gar eine Stube in seinem Hause dazu hergebe und es erlauben wolle daß sie in seinem Hause arbeiteten! (die Saalstube im Hinterhause ward dazu zurecht gemacht, der Eingang gleich von außen; es sind itzt schon 99 Kinder.) auch von der Confirmation gedachte er, da verschiedene darunter, die nun abgiengen, die ermahnte er noch zu allen guten; kurz alles was er sagte was auch den Vater betraf war sehr [6] rührend, so daß nicht nur der Vater sondern alle anwesende sehr gerührt waren. Der Vater sagte auch ein paar Worte zur Ermahnung an die Kinder, und nun wurde noch ein kleines Liedchen ganz für meinen Vater von den Kindern gesungen, eine sehr feyerliche paßende Melodie dazu, die Kinder konnten den ersten Vers vor Rührung kaum singen. Nun änderte sich die Scene, ein jede machte meinen Vater sein Compliment, auch die Gräfin, und B. betrug sich sehr gut, wie ein Sohn gegen seinen Vater so daß er sich so gar verschiedentlich bemühet hat ihm die Hand zu küßen, aber der Vater hat daß immer verhindert und ihm dagegen herzlich umarmt; Es kamen ein paar Mägde mit Eymern mit Buttermilch große Körbe mit Zwieback damit wurden die Kinder tracktirt, dann im frey getanzt, wette gelaufen &. dann ein jeder zufrieden nach Haus. Wie gefällt dir dieß kleine Fest, ich habe nur einzelne Züge herausgehoben, und bey der Erzählung verliert es immer, aber mir deucht es war recht hübsch. Sie nennen es hier das Rasenfest!
tausend Grüße von Carl; itzt ist Pape zum Besuch nach seiner Braut in Brunnstein. Die Eltern laßen dich auch herzlich grüßen, und aufs dringendste bitten, gleich zu schreiben, ich wiederhole auch noch mahls meine Bitte und bin Deine Zärtlich liebende Schwester
H. Schlegel.
[7] Gesang.
Der Kinder der Induestrie Schule
bey ihrer Frühlings Feier
Du lieber Gott, hörst gern es an
Wenn Kinder Dank dir bringen
Drum will ich auch so gut ich kann
Dir jetzt ein Loblied singen,
Für unsern Vater der sich hier
Auch unsrer Freude freuet
Und deßen Kraft sich – dank sey dir!
Auch dieses Jahr verneuet.
O! laß den Theuren Greis uns noch
recht lange lange Leben!
Thu lieber Gott, o thuʼ es doch!
laß ihn noch lange leben!
[8] [leer]