• August Wilhelm von Schlegel to Karl Vom Stein Zum Altenstein

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: [7. Juli 1821]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Karl Vom Stein Zum Altenstein
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [7. Juli 1821]
  • Notations: Konzept. – Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Durch den Antwortbrief vom 24. Juli 1821.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38971
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.2(1),Nr.7
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 20,8 x 12,7 cm
  • Incipit: „[1] Ew. Exc. gnädiges Schreiben vom 2ten Mai d. J. habe ich noch in Paris während der letzten Besorgungen empfangen, [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/4924" data-language="">
[1] Ew. Exc. gnädiges Schreiben vom 2ten Mai d. J. habe ich noch in Paris während der letzten Besorgungen empfangen, nach deren Beendigung ich sofort hieher zurück gereist bin, u mit dem Anfange dieses Monats meine Vorlesungen eröffnet habe, um die Wochen welche ich, über d. bestimmte Zeit hinaus, genöthigt war, auszubleiben, so viel möglich wieder einzubringen.
*Ich hoffe, Ew E. werden d. kleine Verzögerung meiner Rückreise, welche mir selbst sehr unangenehm aber unvermeidl. war, wenn ich alles in der um das mir aufgetragene Geschäft vollkommen in Ordnung zu bringen gewogentlichst entschuldigen
Vor meiner Abreise v. Paris waren die Sämtlichen Stempel fertig geschnitten u. d. Matrizen geschlagen. D. Stempel habe ich, sorgfältig eingepackt, in meinem Wagen mit hieher gebracht, um zufälligen Beschädigungen b. d. Transport, u einem unbe etwanigen unbefugtem Gebrauch zum Schlagen andrer Matrizen vorzubeugen. Die Matrizen u Gußformen habe ich dem Schriftgießer eingehändigt, nebst Modellen der wichtigsten Lettern, die ich unter meinen Augen mit Zuziehung d. Schriftstechers habe gießen lassen. Ein gelehrter Freund Ein Kenner des Sanscrit mein gelehrter Freund Hr. Foriel in Paris, hat mir versprochen, d. gegossenen Schriften nach diesen Schriften Modellen z. prüfen. Durch alles dieses, verbunden mit den schon früher dem Schriftgießer vielfältig ertheilten Anweisungen, hoffe ich die zweckmäßige Ausführung d. Gusses vollkommen gesichert zu haben. D. Schriftgießer hat s. verbindlich gemacht d. Arbeit in zwey Monaten fertig zu liefern. Sobald nun alles hieher gesendet seyn wird, werde ich nicht ermangeln, befohlner Maßen, die [2] Stempel, Matrizen u Gußformen nach Berlin zu fördern, nebst Modellen aller Lettern, u der Berechnung der sogenannten Police oder Angabe tabellarischen Angabe der von jeder Sorte erfoderl. Zahl von Exemplaren,. der Erst alsdann werde ich auch im Stande seyn Ew Exc d. definitive Berechnung vorzulegen, indem ich zwar alle übrigen Aus Kosten schon in Paris berichtigt habe, d. beste d. Guß aber nach dem Gewichte bezahlt wird, u im voraus nur ungefähr (auf 6 bis 7 Centner) geschätzt werden konnte.
Der Beyfall E. Exc ist für mich d. schönste Belohnung einer Arbeit, d. allerdings ausdauernde Geduld erfoderte. Ich schmeichle mir, daß seit der eingelieferten Druckprobe das Ganze in Typographischer Hinsicht durch die seitdem vorgenommenen Veränderungen noch gewonnen haben soll, u daß die Gelehrten, welche künftig in d. Falle seyn möchten mögen, dse Schrift zu gebrauchen sie zweckmäßig, vollständig u so sehr als möglich vereinfacht finden werden.
Ich gedenke d. Schriften Lettern vorläufig in meiner Wohnung in einem besonderen Zimmer, zu verwahren, u d. Setzkasten selbst methodisch einzurichten. Sobald sie angekommen seyn werden, wünsche ich, mit Genehmigung Ew Exc zur Herausgabe eines Indischen Textes schreiten zu dürfen, u habe dazu, aus demnächst unterthänigst vorzulegeden Gründen, dem Bhagavad-Gîtâ, ein philosophisches Gedicht von kleinem Umfange aber großer Wichtigkeit gemacht.
[3] Die in einem Schreiben Ew. Exc. vom 12ten December enthaltenen Befehle, d. Abgüsse von d. Ankauf v. Abgüssen u Pasten nach der Antike für d. Landesschule in Pforta betreffend, sind mir, da ebenfalls erst (ohne meine Schuld, da ich in Paris meine Wohnung sogleich d. Königl. Preuß. Gesandtschaft habe, an welche das dasige Postamt d. mit einem Amtssiegel versehenen Brief nur hätte senden dürfen) erst in der letzten Zeit meines Aufenthalts in Paris zugleich mit d. Schreiben vom 2ten Mai zugekommen. Ich habe mich sogleich bemüht, diesen Auftrag, d. Absichten eines hohen K. Ministeriums, u gewiß, zu besorgen, u füge einen besonderen Bericht darüber bey.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
[4] [leer]
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/4924" data-language="">
[1] Ew. Exc. gnädiges Schreiben vom 2ten Mai d. J. habe ich noch in Paris während der letzten Besorgungen empfangen, nach deren Beendigung ich sofort hieher zurück gereist bin, u mit dem Anfange dieses Monats meine Vorlesungen eröffnet habe, um die Wochen welche ich, über d. bestimmte Zeit hinaus, genöthigt war, auszubleiben, so viel möglich wieder einzubringen.
*Ich hoffe, Ew E. werden d. kleine Verzögerung meiner Rückreise, welche mir selbst sehr unangenehm aber unvermeidl. war, wenn ich alles in der um das mir aufgetragene Geschäft vollkommen in Ordnung zu bringen gewogentlichst entschuldigen
Vor meiner Abreise v. Paris waren die Sämtlichen Stempel fertig geschnitten u. d. Matrizen geschlagen. D. Stempel habe ich, sorgfältig eingepackt, in meinem Wagen mit hieher gebracht, um zufälligen Beschädigungen b. d. Transport, u einem unbe etwanigen unbefugtem Gebrauch zum Schlagen andrer Matrizen vorzubeugen. Die Matrizen u Gußformen habe ich dem Schriftgießer eingehändigt, nebst Modellen der wichtigsten Lettern, die ich unter meinen Augen mit Zuziehung d. Schriftstechers habe gießen lassen. Ein gelehrter Freund Ein Kenner des Sanscrit mein gelehrter Freund Hr. Foriel in Paris, hat mir versprochen, d. gegossenen Schriften nach diesen Schriften Modellen z. prüfen. Durch alles dieses, verbunden mit den schon früher dem Schriftgießer vielfältig ertheilten Anweisungen, hoffe ich die zweckmäßige Ausführung d. Gusses vollkommen gesichert zu haben. D. Schriftgießer hat s. verbindlich gemacht d. Arbeit in zwey Monaten fertig zu liefern. Sobald nun alles hieher gesendet seyn wird, werde ich nicht ermangeln, befohlner Maßen, die [2] Stempel, Matrizen u Gußformen nach Berlin zu fördern, nebst Modellen aller Lettern, u der Berechnung der sogenannten Police oder Angabe tabellarischen Angabe der von jeder Sorte erfoderl. Zahl von Exemplaren,. der Erst alsdann werde ich auch im Stande seyn Ew Exc d. definitive Berechnung vorzulegen, indem ich zwar alle übrigen Aus Kosten schon in Paris berichtigt habe, d. beste d. Guß aber nach dem Gewichte bezahlt wird, u im voraus nur ungefähr (auf 6 bis 7 Centner) geschätzt werden konnte.
Der Beyfall E. Exc ist für mich d. schönste Belohnung einer Arbeit, d. allerdings ausdauernde Geduld erfoderte. Ich schmeichle mir, daß seit der eingelieferten Druckprobe das Ganze in Typographischer Hinsicht durch die seitdem vorgenommenen Veränderungen noch gewonnen haben soll, u daß die Gelehrten, welche künftig in d. Falle seyn möchten mögen, dse Schrift zu gebrauchen sie zweckmäßig, vollständig u so sehr als möglich vereinfacht finden werden.
Ich gedenke d. Schriften Lettern vorläufig in meiner Wohnung in einem besonderen Zimmer, zu verwahren, u d. Setzkasten selbst methodisch einzurichten. Sobald sie angekommen seyn werden, wünsche ich, mit Genehmigung Ew Exc zur Herausgabe eines Indischen Textes schreiten zu dürfen, u habe dazu, aus demnächst unterthänigst vorzulegeden Gründen, dem Bhagavad-Gîtâ, ein philosophisches Gedicht von kleinem Umfange aber großer Wichtigkeit gemacht.
[3] Die in einem Schreiben Ew. Exc. vom 12ten December enthaltenen Befehle, d. Abgüsse von d. Ankauf v. Abgüssen u Pasten nach der Antike für d. Landesschule in Pforta betreffend, sind mir, da ebenfalls erst (ohne meine Schuld, da ich in Paris meine Wohnung sogleich d. Königl. Preuß. Gesandtschaft habe, an welche das dasige Postamt d. mit einem Amtssiegel versehenen Brief nur hätte senden dürfen) erst in der letzten Zeit meines Aufenthalts in Paris zugleich mit d. Schreiben vom 2ten Mai zugekommen. Ich habe mich sogleich bemüht, diesen Auftrag, d. Absichten eines hohen K. Ministeriums, u gewiß, zu besorgen, u füge einen besonderen Bericht darüber bey.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
[4] [leer]
×