• Johann Nicolaus Bach to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Bonn · Date: 04.09.1826
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Nicolaus Bach
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 04.09.1826
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.3
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 24,8 x 20,6 cm
  • Incipit: „[1] Hochgeehrtester Lehrer.
    Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen Exemplare meiner jüngsten litterarischen Arbeiten zu übersenden. Gegenwärtig bin ich mit den [...]“
    Language
  • German
  • Greek
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Seidel, Aline
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/5014" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Lehrer.
Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen Exemplare meiner jüngsten litterarischen Arbeiten zu übersenden. Gegenwärtig bin ich mit den übrigen Fragmenten des Kritias beschäftigt, und benutze hierzu die Königliche Bibliothek, deren Zugang mir Eberts Gefälligkeit bereitwillig geöffnet hat. Böttiger war bis jetzt ebenfalls sehr gefällig gegen mich. Das Antiken-Museum habʼ ich schon einmal in Augenschein genommen, und ich gedenke nun während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes hierselbst (bis zum 24. Sept.) jedesmal in den öffentlichen Stunden (Mittwochs und Sonnabends von 8–12) den Besuch fortzusetzen. Wie erquickend es für mich ist, endlich wieder einmal auf einige Zeit aus der slavischen und flachen Gegend von Oppeln entfernt zu leben, können Sie sich leicht denken. Wann ich wieder einmal ganz aus Oberschlesien wegkommen werde, τοῦτʼ ἐν γούνασι κεῖται θεῶν. Doch darf ich einige Hoffnung hegen: denn Herr Minister von Humboldt hat mir während des Sommers geschrieben, es wäre nicht die Absicht des Ministeriums, mich allzu lange in Oppeln zu lassen; Ähnliches vor Kurzem Rehfues aus Carlsbad, der mir zugleich meldet, er habe in Berlin überall die günstigste Stimmung für mich gefunden, und er dürfe hoffen, daß mit Er[2]scheinung meines Mimnermos, die inzwischen erfolgt ist, eine Veränderung meiner Lage vor sich gehen werde. Ich habe Exemplare an das Ministerium geschickt, und erwarte, auf alles gefaßt, den deßfallsigen Erfolg. Wenn ich doch nach Bonn kommen könnte! Meinem Verleumder ist es doch geglückt, den Vxx ursprünglich mir zugedachten Vortheil, den er erzielt zu haben scheint, wirklich zu erringen; denn wie ich höre, ist Lucas fix am Bonner Gymnasium angestellt.
Leben Sie recht wohl und erinnern sich zuweilen
Ihres ergebensten Schülers
Dr N Bach
Dresden 4 Sept. 1826.
[3] [leer]
[4] Herrn Professor Dr von Schlegel
Hochwohlgeboren
Bonn
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/5014" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Lehrer.
Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen Exemplare meiner jüngsten litterarischen Arbeiten zu übersenden. Gegenwärtig bin ich mit den übrigen Fragmenten des Kritias beschäftigt, und benutze hierzu die Königliche Bibliothek, deren Zugang mir Eberts Gefälligkeit bereitwillig geöffnet hat. Böttiger war bis jetzt ebenfalls sehr gefällig gegen mich. Das Antiken-Museum habʼ ich schon einmal in Augenschein genommen, und ich gedenke nun während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes hierselbst (bis zum 24. Sept.) jedesmal in den öffentlichen Stunden (Mittwochs und Sonnabends von 8–12) den Besuch fortzusetzen. Wie erquickend es für mich ist, endlich wieder einmal auf einige Zeit aus der slavischen und flachen Gegend von Oppeln entfernt zu leben, können Sie sich leicht denken. Wann ich wieder einmal ganz aus Oberschlesien wegkommen werde, τοῦτʼ ἐν γούνασι κεῖται θεῶν. Doch darf ich einige Hoffnung hegen: denn Herr Minister von Humboldt hat mir während des Sommers geschrieben, es wäre nicht die Absicht des Ministeriums, mich allzu lange in Oppeln zu lassen; Ähnliches vor Kurzem Rehfues aus Carlsbad, der mir zugleich meldet, er habe in Berlin überall die günstigste Stimmung für mich gefunden, und er dürfe hoffen, daß mit Er[2]scheinung meines Mimnermos, die inzwischen erfolgt ist, eine Veränderung meiner Lage vor sich gehen werde. Ich habe Exemplare an das Ministerium geschickt, und erwarte, auf alles gefaßt, den deßfallsigen Erfolg. Wenn ich doch nach Bonn kommen könnte! Meinem Verleumder ist es doch geglückt, den Vxx ursprünglich mir zugedachten Vortheil, den er erzielt zu haben scheint, wirklich zu erringen; denn wie ich höre, ist Lucas fix am Bonner Gymnasium angestellt.
Leben Sie recht wohl und erinnern sich zuweilen
Ihres ergebensten Schülers
Dr N Bach
Dresden 4 Sept. 1826.
[3] [leer]
[4] Herrn Professor Dr von Schlegel
Hochwohlgeboren
Bonn
×