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Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu <span class="overstrike-1 ">diesem</span> <span class="offset-4 ">dem</span> Zwecke <span class="offset-4 ">hie</span>her kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer <span class="offset-4 ">zu</span> werden, <span class="overstrike-1 ">zu können</span> in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. 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Kürzlich hat <span class="index-11913 tp-100940 ">ein </span><span class="index-11913 tp-100940 index-280 tp-100939 ">Genfer</span> <span class="overstrike-1 ">in</span> nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. Gegenwärtig studirt hier noch <span class="offset-4 notice-26609 ">mit gutem Fortgange</span> ein preußischer Unterthan aus <span class="overstrike-1 ">S</span> einer entfernten Provinz, <span class="index-11670 tp-70667 ">Herr </span><span class="index-11670 tp-70667 underline-1 ">Schuffelberger</span> aus <span class="index-9987 tp-70668 ">Neuchatel</span>, dem auch von der dortigen Regierung ein Stipendium bewilligt worden ist.<br>Mir ist es jetzt wegen meiner immer schwankenden <span class="notice-26614 ">[4]</span> Gesundheit unmöglich geworden <span class="index-3628 tp-100941 ">jene Vorlesungen</span> mit gle<span class="notice-26621 ">[i]</span>cher Thätigkeit fortzuführen. <span class="index-5165 tp-100942 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100942 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat aber seit seiner Habilitation diesen Ausfall ersetzt und mir dadurch eine große Erleichterung verschafft.<br>Ew. Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <span class="index-6406 tp-100943 ">der Regierung</span> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <span class="index-2543 tp-100945 index-3516 tp-100944 ">wichtiger Originalwerke</span> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <span class="notice-26615 ">[5]</span> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<br><span class="overstrike-1 ">Ew. 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Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <span class="index-15 tp-70657 index-6004 tp-100946 ">Berlin</span> nicht ausgenommen, <span class="index-6155 tp-100947 ">der hiesigen</span> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <span class="index-171 tp-70658 ">Paris</span> und <span class="index-292 tp-70659 ">London</span>, sondern auch <span class="offset-4 ">bis</span> nach <span class="index-2552 tp-70660 ">Calcutta</span> verbreitet ist. <span class="cite tp-100949 ">Meine Lauf</span><span class="cite tp-100949 notice-26616 ">[6]</span><span class="cite tp-100949 ">bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen.</span> <span class="index-2566 tp-100948 ">Der Prof. </span><span class="index-2566 tp-100948 family-courier ">Lassen</span> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <span class="index-665 tp-70670 ">Kop</span><span class="index-665 tp-70670 overstrike-1 ">p</span><span class="index-665 tp-70670 ">enhagen</span> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <span class="index-6551 tp-74891 ">Christiania</span> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <span class="family-courier ">Orientalia</span> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <span class="index-5165 tp-100950 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100950 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat um <span class="notice-26617 ">[7]</span> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <span class="index-11673 tp-70672 index-11675 tp-70673 index-11674 tp-70674 index-11672 tp-70675 index-9343 tp-70671 ">seine Druckschriften</span>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <span class="notice-26618 ">[8]</span> z. B. in <span class="index-6154 tp-70663 index-2 tp-70662 ">Göttingen</span>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord<span class="notice-48067 ">[er]</span>asiatischen Sprachen ausfüllt, indem <span class="index-3707 tp-70664 ">unser verdienter Prof. </span><span class="index-3707 tp-70664 family-courier ">Freytag</span> über <span class="overstrike-1 ">das</span> <span class="offset-4 ">die</span> für die <span class="index-5343 tp-100951 ">biblische</span> Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.<br>Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in <span class="index-6155 tp-100952 ">unserer Facultät</span> ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung <span class="index-11652 tp-70665 ">des </span><span class="index-11652 tp-70665 family-courier ">Dr. Urlichs</span> ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen <span class="overstrike-1 ">Bestimmungen</span> <span class="offset-4 ">Verfügungen</span> in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch <span class="notice-26619 ">[9]</span> den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. 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Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <span class="index-6406 tp-100943 ">der Regierung</span> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <span class="index-2543 tp-100945 index-3516 tp-100944 ">wichtiger Originalwerke</span> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <span class="notice-26615 ">[5]</span> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<br><span class="overstrike-1 ">Ew. Hochwohlgeboren wer-</span> Noch vor 3 Jahren wollte <span class="index-5483 tp-70656 ">Lord </span><span class="index-5483 tp-70656 family-courier ">Munster</span>, der älteste Sohn <span class="index-3585 tp-70669 ">König Wilhelms </span><span class="index-3585 tp-70669 overstrike-1 ">des Vierten</span><span class="index-3585 tp-70669 "> </span><span class="index-3585 tp-70669 offset-4 ">IV.</span>, <span class="index-887 tp-70666 ">Bonn</span> zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <span class="index-15 tp-70657 index-6004 tp-100946 ">Berlin</span> nicht ausgenommen, <span class="index-6155 tp-100947 ">der hiesigen</span> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <span class="index-171 tp-70658 ">Paris</span> und <span class="index-292 tp-70659 ">London</span>, sondern auch <span class="offset-4 ">bis</span> nach <span class="index-2552 tp-70660 ">Calcutta</span> verbreitet ist. <span class="cite tp-100949 ">Meine Lauf</span><span class="cite tp-100949 notice-26616 ">[6]</span><span class="cite tp-100949 ">bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen.</span> <span class="index-2566 tp-100948 ">Der Prof. </span><span class="index-2566 tp-100948 family-courier ">Lassen</span> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <span class="index-665 tp-70670 ">Kop</span><span class="index-665 tp-70670 overstrike-1 ">p</span><span class="index-665 tp-70670 ">enhagen</span> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <span class="index-6551 tp-74891 ">Christiania</span> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <span class="family-courier ">Orientalia</span> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <span class="index-5165 tp-100950 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100950 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat um <span class="notice-26617 ">[7]</span> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <span class="index-11673 tp-70672 index-11675 tp-70673 index-11674 tp-70674 index-11672 tp-70675 index-9343 tp-70671 ">seine Druckschriften</span>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <span class="notice-26618 ">[8]</span> z. B. in <span class="index-6154 tp-70663 index-2 tp-70662 ">Göttingen</span>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord<span class="notice-48067 ">[er]</span>asiatischen Sprachen ausfüllt, indem <span class="index-3707 tp-70664 ">unser verdienter Prof. </span><span class="index-3707 tp-70664 family-courier ">Freytag</span> über <span class="overstrike-1 ">das</span> <span class="offset-4 ">die</span> für die <span class="index-5343 tp-100951 ">biblische</span> Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.<br>Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in <span class="index-6155 tp-100952 ">unserer Facultät</span> ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung <span class="index-11652 tp-70665 ">des </span><span class="index-11652 tp-70665 family-courier ">Dr. Urlichs</span> ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen <span class="overstrike-1 ">Bestimmungen</span> <span class="offset-4 ">Verfügungen</span> in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch <span class="notice-26619 ">[9]</span> den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur <span class="underline-1 ">eine</span> für <span class="family-courier ">Orientalia</span> aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind<span class="overstrike-1 ">;</span> die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alt<span class="overstrike-1 ">e</span> und Neu-Persische u. s. w.<br>Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.<br><span class="notice-26620 ">[10]</span> Ew. Hochwohlgeboren<br>gehorsamster<br><span class="index-887 tp-100953 ">Bonn</span>, d. 7. Februar 1844.', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="26611"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26611"/> Hochgeehrtester Herr<lb/>Geheimerath!<lb/>Ew. Hochwohlgeboren werden das Gutachten unserer Facultät über das Gesuch <persName key="5165">des Herrn <hi rend="family:Courier">Dr. Gildemeister</hi></persName> bereits vor einiger Zeit empfangen haben. Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache <hi rend="overstrike:1">aus</hi> <hi rend="offset:4">als</hi> meine<hi rend="overstrike:1">r</hi> persönliche<hi rend="overstrike:1">n</hi> Angelegenheit betrachte.<lb/>Seitdem <persName key="2566">Herr <hi rend="offset:4">Prof.</hi> <hi rend="family:Courier">Lassen</hi></persName> an <orgName key="6155">der hiesigen Universität</orgName> als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm <milestone unit="start" n="26612"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26612"/> <name key="19062" type="work"><name key="3628" type="work">Vorlesungen</name></name> über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu <hi rend="overstrike:1">diesem</hi> <hi rend="offset:4">dem</hi> Zwecke <hi rend="offset:4">hie</hi>her kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer <hi rend="offset:4">zu</hi> werden, <hi rend="overstrike:1">zu können</hi> in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. 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Kürzlich hat <persName key="11913">ein <placeName key="280">Genfer</placeName></persName> <hi rend="overstrike:1">in</hi> nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. 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Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <orgName key="6406">der Regierung</orgName> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <name key="2543" type="work"><name key="3516" type="work">wichtiger Originalwerke</name></name> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <milestone unit="start" n="26615"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26615"/> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<lb/><hi rend="overstrike:1">Ew. 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Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <anchor type="b" n="6406" ana="15" xml:id="NidB100943"/>der Regierung<anchor type="e" n="6406" ana="15" xml:id="NidE100943"/> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <anchor type="b" n="2543" ana="12" xml:id="NidB100945"/><anchor type="b" n="3516" ana="12" xml:id="NidB100944"/>wichtiger Originalwerke<anchor type="e" n="3516" ana="12" xml:id="NidE100944"/><anchor type="e" n="2543" ana="12" xml:id="NidE100945"/> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <milestone unit="start" n="26615"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26615"/> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<lb/><hi rend="overstrike:1">Ew. Hochwohlgeboren wer-</hi> Noch vor 3 Jahren wollte <anchor type="b" n="5483" ana="11" xml:id="NidB70656"/>Lord <hi rend="family:Courier">Munster</hi><anchor type="e" n="5483" ana="11" xml:id="NidE70656"/>, der älteste Sohn <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB70669"/>König Wilhelms <hi rend="overstrike:1">des Vierten</hi> <hi rend="offset:4">IV.</hi><anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE70669"/>, <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB70666"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE70666"/> zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB70657"/><anchor type="b" n="6004" ana="15" xml:id="NidB100946"/>Berlin<anchor type="e" n="6004" ana="15" xml:id="NidE100946"/><anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE70657"/> nicht ausgenommen, <anchor type="b" n="6155" ana="15" xml:id="NidB100947"/>der hiesigen<anchor type="e" n="6155" ana="15" xml:id="NidE100947"/> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB70658"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE70658"/> und <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB70659"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE70659"/>, sondern auch <hi rend="offset:4">bis</hi> nach <anchor type="b" n="2552" ana="10" xml:id="NidB70660"/>Calcutta<anchor type="e" n="2552" ana="10" xml:id="NidE70660"/> verbreitet ist. <anchor type="b" n="9059" ana="16" xml:id="NidB100949"/>Meine Lauf<milestone unit="start" n="26616"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26616"/>bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen.<anchor type="e" n="9059" ana="16" xml:id="NidE100949"/> <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB100948"/>Der Prof. <hi rend="family:Courier">Lassen</hi><anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE100948"/> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <anchor type="b" n="665" ana="10" xml:id="NidB70670"/>Kop<hi rend="overstrike:1">p</hi>enhagen<anchor type="e" n="665" ana="10" xml:id="NidE70670"/> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <anchor type="b" n="6551" ana="10" xml:id="NidB74891"/>Christiania<anchor type="e" n="6551" ana="10" xml:id="NidE74891"/> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <hi rend="family:Courier">Orientalia</hi> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <anchor type="b" n="5165" ana="11" xml:id="NidB100950"/>Herr <hi rend="family:Courier">Dr. Gildemeister</hi><anchor type="e" n="5165" ana="11" xml:id="NidE100950"/> hat um <milestone unit="start" n="26617"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26617"/> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <anchor type="b" n="11673" ana="12" xml:id="NidB70672"/><anchor type="b" n="11675" ana="12" xml:id="NidB70673"/><anchor type="b" n="11674" ana="12" xml:id="NidB70674"/><anchor type="b" n="11672" ana="12" xml:id="NidB70675"/><anchor type="b" n="9343" ana="12" xml:id="NidB70671"/>seine Druckschriften<anchor type="e" n="9343" ana="12" xml:id="NidE70671"/><anchor type="e" n="11672" ana="12" xml:id="NidE70675"/><anchor type="e" n="11674" ana="12" xml:id="NidE70674"/><anchor type="e" n="11675" ana="12" xml:id="NidE70673"/><anchor type="e" n="11673" ana="12" xml:id="NidE70672"/>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <milestone unit="start" n="26618"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26618"/> z. B. in <anchor type="b" n="6154" ana="15" xml:id="NidB70663"/><anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB70662"/>Göttingen<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE70662"/><anchor type="e" n="6154" ana="15" xml:id="NidE70663"/>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. 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So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur <hi rend="underline:1">eine</hi> für <hi rend="family:Courier">Orientalia</hi> aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind<hi rend="overstrike:1">;</hi> die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alt<hi rend="overstrike:1">e</hi> und Neu-Persische u. s. w.<lb/>Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.<lb/><milestone unit="start" n="26620"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26620"/> Ew. Hochwohlgeboren<lb/>gehorsamster<lb/><anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB100953"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE100953"/>, d. 7. 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Hochwohlgeboren werden das Gutachten unserer Facultät über das Gesuch <span class="index-5165 tp-70650 ">des Herrn </span><span class="index-5165 tp-70650 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> bereits vor einiger Zeit empfangen haben. Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache <span class="overstrike-1 ">aus</span> <span class="offset-4 ">als</span> meine<span class="overstrike-1 ">r</span> persönliche<span class="overstrike-1 ">n</span> Angelegenheit betrachte.<br>Seitdem <span class="index-2566 tp-70651 ">Herr </span><span class="index-2566 tp-70651 offset-4 ">Prof.</span><span class="index-2566 tp-70651 "> </span><span class="index-2566 tp-70651 family-courier ">Lassen</span> an <span class="index-6155 tp-70652 ">der hiesigen Universität</span> als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm <span class="notice-26612 ">[2]</span> <span class="index-19062 tp-100932 index-3628 tp-100933 ">Vorlesungen</span> über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu <span class="overstrike-1 ">diesem</span> <span class="offset-4 ">dem</span> Zwecke <span class="offset-4 ">hie</span>her kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer <span class="offset-4 ">zu</span> werden, <span class="overstrike-1 ">zu können</span> in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. Wir haben <span class="index-5636 tp-100935 ">Schüler aus </span><span class="index-5636 tp-100935 index-665 tp-70653 ">Kop</span><span class="index-5636 tp-100935 index-665 tp-70653 overstrike-1 ">p</span><span class="index-5636 tp-100935 index-665 tp-70653 ">enhagen</span>, aus <span class="index-2238 tp-70654 index-7972 tp-100936 ">Stockholm</span>, aus <span class="index-11616 tp-100934 index-540 tp-70655 ">Petersburg</span> gehabt; alle haben hier die Proben ihres Fleißes und ihrer Fortschritte, wie auch ihrer <span class="notice-26613 ">[3]</span> gründlichen Wissenschaft in Druck gegeben, <span class="offset-4 ">und</span> sind seitdem als öffentliche Lehrer angestellt; <span class="index-11616 tp-100937 ">der letzte</span> ist bereits Adjunct <span class="index-6200 tp-100938 ">der kaiserlichen Akademie in Petersburg</span> geworden. Kürzlich hat <span class="index-11913 tp-100940 ">ein </span><span class="index-11913 tp-100940 index-280 tp-100939 ">Genfer</span> <span class="overstrike-1 ">in</span> nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. Gegenwärtig studirt hier noch <span class="offset-4 notice-26609 ">mit gutem Fortgange</span> ein preußischer Unterthan aus <span class="overstrike-1 ">S</span> einer entfernten Provinz, <span class="index-11670 tp-70667 ">Herr </span><span class="index-11670 tp-70667 underline-1 ">Schuffelberger</span> aus <span class="index-9987 tp-70668 ">Neuchatel</span>, dem auch von der dortigen Regierung ein Stipendium bewilligt worden ist.<br>Mir ist es jetzt wegen meiner immer schwankenden <span class="notice-26614 ">[4]</span> Gesundheit unmöglich geworden <span class="index-3628 tp-100941 ">jene Vorlesungen</span> mit gle<span class="notice-26621 ">[i]</span>cher Thätigkeit fortzuführen. <span class="index-5165 tp-100942 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100942 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat aber seit seiner Habilitation diesen Ausfall ersetzt und mir dadurch eine große Erleichterung verschafft.<br>Ew. Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <span class="index-6406 tp-100943 ">der Regierung</span> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <span class="index-2543 tp-100945 index-3516 tp-100944 ">wichtiger Originalwerke</span> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <span class="notice-26615 ">[5]</span> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<br><span class="overstrike-1 ">Ew. Hochwohlgeboren wer-</span> Noch vor 3 Jahren wollte <span class="index-5483 tp-70656 ">Lord </span><span class="index-5483 tp-70656 family-courier ">Munster</span>, der älteste Sohn <span class="index-3585 tp-70669 ">König Wilhelms </span><span class="index-3585 tp-70669 overstrike-1 ">des Vierten</span><span class="index-3585 tp-70669 "> </span><span class="index-3585 tp-70669 offset-4 ">IV.</span>, <span class="index-887 tp-70666 ">Bonn</span> zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <span class="index-15 tp-70657 index-6004 tp-100946 ">Berlin</span> nicht ausgenommen, <span class="index-6155 tp-100947 ">der hiesigen</span> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <span class="index-171 tp-70658 ">Paris</span> und <span class="index-292 tp-70659 ">London</span>, sondern auch <span class="offset-4 ">bis</span> nach <span class="index-2552 tp-70660 ">Calcutta</span> verbreitet ist. <span class="cite tp-100949 ">Meine Lauf</span><span class="cite tp-100949 notice-26616 ">[6]</span><span class="cite tp-100949 ">bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen.</span> <span class="index-2566 tp-100948 ">Der Prof. </span><span class="index-2566 tp-100948 family-courier ">Lassen</span> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <span class="index-665 tp-70670 ">Kop</span><span class="index-665 tp-70670 overstrike-1 ">p</span><span class="index-665 tp-70670 ">enhagen</span> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <span class="index-6551 tp-74891 ">Christiania</span> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <span class="family-courier ">Orientalia</span> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <span class="index-5165 tp-100950 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100950 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat um <span class="notice-26617 ">[7]</span> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <span class="index-11673 tp-70672 index-11675 tp-70673 index-11674 tp-70674 index-11672 tp-70675 index-9343 tp-70671 ">seine Druckschriften</span>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <span class="notice-26618 ">[8]</span> z. B. in <span class="index-6154 tp-70663 index-2 tp-70662 ">Göttingen</span>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord<span class="notice-48067 ">[er]</span>asiatischen Sprachen ausfüllt, indem <span class="index-3707 tp-70664 ">unser verdienter Prof. </span><span class="index-3707 tp-70664 family-courier ">Freytag</span> über <span class="overstrike-1 ">das</span> <span class="offset-4 ">die</span> für die <span class="index-5343 tp-100951 ">biblische</span> Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.<br>Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in <span class="index-6155 tp-100952 ">unserer Facultät</span> ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung <span class="index-11652 tp-70665 ">des </span><span class="index-11652 tp-70665 family-courier ">Dr. Urlichs</span> ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen <span class="overstrike-1 ">Bestimmungen</span> <span class="offset-4 ">Verfügungen</span> in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch <span class="notice-26619 ">[9]</span> den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur <span class="underline-1 ">eine</span> für <span class="family-courier ">Orientalia</span> aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind<span class="overstrike-1 ">;</span> die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alt<span class="overstrike-1 ">e</span> und Neu-Persische u. s. w.<br>Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.<br><span class="notice-26620 ">[10]</span> Ew. Hochwohlgeboren<br>gehorsamster<br><span class="index-887 tp-100953 ">Bonn</span>, d. 7. 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Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache <span class="overstrike-1 ">aus</span> <span class="offset-4 ">als</span> meine<span class="overstrike-1 ">r</span> persönliche<span class="overstrike-1 ">n</span> Angelegenheit betrachte.<br>Seitdem <span class="index-2566 tp-70651 ">Herr </span><span class="index-2566 tp-70651 offset-4 ">Prof.</span><span class="index-2566 tp-70651 "> </span><span class="index-2566 tp-70651 family-courier ">Lassen</span> an <span class="index-6155 tp-70652 ">der hiesigen Universität</span> als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm <span class="notice-26612 ">[2]</span> <span class="index-19062 tp-100932 index-3628 tp-100933 ">Vorlesungen</span> über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. 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Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche <span class="index-6406 tp-100943 ">der Regierung</span> nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe <span class="index-2543 tp-100945 index-3516 tp-100944 ">wichtiger Originalwerke</span> benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte <span class="notice-26615 ">[5]</span> und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.<br><span class="overstrike-1 ">Ew. 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Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <span class="index-15 tp-70657 index-6004 tp-100946 ">Berlin</span> nicht ausgenommen, <span class="index-6155 tp-100947 ">der hiesigen</span> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <span class="index-171 tp-70658 ">Paris</span> und <span class="index-292 tp-70659 ">London</span>, sondern auch <span class="offset-4 ">bis</span> nach <span class="index-2552 tp-70660 ">Calcutta</span> verbreitet ist. <span class="cite tp-100949 ">Meine Lauf</span><span class="cite tp-100949 notice-26616 ">[6]</span><span class="cite tp-100949 ">bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen.</span> <span class="index-2566 tp-100948 ">Der Prof. </span><span class="index-2566 tp-100948 family-courier ">Lassen</span> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <span class="index-665 tp-70670 ">Kop</span><span class="index-665 tp-70670 overstrike-1 ">p</span><span class="index-665 tp-70670 ">enhagen</span> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <span class="index-6551 tp-74891 ">Christiania</span> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <span class="family-courier ">Orientalia</span> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <span class="index-5165 tp-100950 ">Herr </span><span class="index-5165 tp-100950 family-courier ">Dr. Gildemeister</span> hat um <span class="notice-26617 ">[7]</span> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <span class="index-11673 tp-70672 index-11675 tp-70673 index-11674 tp-70674 index-11672 tp-70675 index-9343 tp-70671 ">seine Druckschriften</span>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <span class="notice-26618 ">[8]</span> z. B. in <span class="index-6154 tp-70663 index-2 tp-70662 ">Göttingen</span>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord<span class="notice-48067 ">[er]</span>asiatischen Sprachen ausfüllt, indem <span class="index-3707 tp-70664 ">unser verdienter Prof. </span><span class="index-3707 tp-70664 family-courier ">Freytag</span> über <span class="overstrike-1 ">das</span> <span class="offset-4 ">die</span> für die <span class="index-5343 tp-100951 ">biblische</span> Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.<br>Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in <span class="index-6155 tp-100952 ">unserer Facultät</span> ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung <span class="index-11652 tp-70665 ">des </span><span class="index-11652 tp-70665 family-courier ">Dr. Urlichs</span> ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen <span class="overstrike-1 ">Bestimmungen</span> <span class="offset-4 ">Verfügungen</span> in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch <span class="notice-26619 ">[9]</span> den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur <span class="underline-1 ">eine</span> für <span class="family-courier ">Orientalia</span> aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind<span class="overstrike-1 ">;</span> die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alt<span class="overstrike-1 ">e</span> und Neu-Persische u. s. w.<br>Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.<br><span class="notice-26620 ">[10]</span> Ew. Hochwohlgeboren<br>gehorsamster<br><span class="index-887 tp-100953 ">Bonn</span>, d. 7. Februar 1844.', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="26611"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26611"/> Hochgeehrtester Herr<lb/>Geheimerath!<lb/>Ew. 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Hochwohlgeboren wer-</hi> Noch vor 3 Jahren wollte <persName key="5483">Lord <hi rend="family:Courier">Munster</hi></persName>, der älteste Sohn <persName key="3585">König Wilhelms <hi rend="overstrike:1">des Vierten</hi> <hi rend="offset:4">IV.</hi></persName>, <placeName key="887">Bonn</placeName> zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch <placeName key="15"><orgName key="6004">Berlin</orgName></placeName> nicht ausgenommen, <orgName key="6155">der hiesigen</orgName> den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in <placeName key="171">Paris</placeName> und <placeName key="292">London</placeName>, sondern auch <hi rend="offset:4">bis</hi> nach <placeName key="2552">Calcutta</placeName> verbreitet ist. Meine Lauf<milestone unit="start" n="26616"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26616"/>bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen. <persName key="2566">Der Prof. <hi rend="family:Courier">Lassen</hi></persName> hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach <placeName key="665">Kop<hi rend="overstrike:1">p</hi>enhagen</placeName> ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach <placeName key="6551">Christiania</placeName> berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten <hi rend="family:Courier">Orientalia</hi> durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. <persName key="5165">Herr <hi rend="family:Courier">Dr. Gildemeister</hi></persName> hat um <milestone unit="start" n="26617"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26617"/> nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf <name key="11673" type="work"><name key="11675" type="work"><name key="11674" type="work"><name key="11672" type="work"><name key="9343" type="work">seine Druckschriften</name></name></name></name></name>, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität <milestone unit="start" n="26618"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26618"/> z. B. in <orgName key="6154"><placeName key="2">Göttingen</placeName></orgName>, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord<milestone unit="start" n="48067"/>[er]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Heftung</title></note><milestone unit="end" n="48067"/>asiatischen Sprachen ausfüllt, indem <persName key="3707">unser verdienter Prof. <hi rend="family:Courier">Freytag</hi></persName> über <hi rend="overstrike:1">das</hi> <hi rend="offset:4">die</hi> für die <name key="5343" type="work">biblische</name> Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.<lb/>Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in <orgName key="6155">unserer Facultät</orgName> ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung <persName key="11652">des <hi rend="family:Courier">Dr. Urlichs</hi></persName> ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen <hi rend="overstrike:1">Bestimmungen</hi> <hi rend="offset:4">Verfügungen</hi> in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch <milestone unit="start" n="26619"/>[9]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26619"/> den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur <hi rend="underline:1">eine</hi> für <hi rend="family:Courier">Orientalia</hi> aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind<hi rend="overstrike:1">;</hi> die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alt<hi rend="overstrike:1">e</hi> und Neu-Persische u. s. w.<lb/>Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.<lb/><milestone unit="start" n="26620"/>[10]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26620"/> Ew. Hochwohlgeboren<lb/>gehorsamster<lb/><placeName key="887">Bonn</placeName>, d. 7. Februar 1844.</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="26611"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26611"/> Hochgeehrtester Herr<lb/>Geheimerath!<lb/>Ew. Hochwohlgeboren werden das Gutachten unserer Facultät über das Gesuch <anchor type="b" n="5165" ana="11" xml:id="NidB70650"/>des Herrn <hi rend="family:Courier">Dr. Gildemeister</hi><anchor type="e" n="5165" ana="11" xml:id="NidE70650"/> bereits vor einiger Zeit empfangen haben. Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache <hi rend="overstrike:1">aus</hi> <hi rend="offset:4">als</hi> meine<hi rend="overstrike:1">r</hi> persönliche<hi rend="overstrike:1">n</hi> Angelegenheit betrachte.<lb/>Seitdem <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB70651"/>Herr <hi rend="offset:4">Prof.</hi> <hi rend="family:Courier">Lassen</hi><anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE70651"/> an <anchor type="b" n="6155" ana="15" xml:id="NidB70652"/>der hiesigen Universität<anchor type="e" n="6155" ana="15" xml:id="NidE70652"/> als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm <milestone unit="start" n="26612"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26612"/> <anchor type="b" n="19062" ana="12" xml:id="NidB100932"/><anchor type="b" n="3628" ana="12" xml:id="NidB100933"/>Vorlesungen<anchor type="e" n="3628" ana="12" xml:id="NidE100933"/><anchor type="e" n="19062" ana="12" xml:id="NidE100932"/> über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu <hi rend="overstrike:1">diesem</hi> <hi rend="offset:4">dem</hi> Zwecke <hi rend="offset:4">hie</hi>her kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer <hi rend="offset:4">zu</hi> werden, <hi rend="overstrike:1">zu können</hi> in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. Wir haben <anchor type="b" n="5636" ana="11" xml:id="NidB100935"/>Schüler aus <anchor type="b" n="665" ana="10" xml:id="NidB70653"/>Kop<hi rend="overstrike:1">p</hi>enhagen<anchor type="e" n="665" ana="10" xml:id="NidE70653"/><anchor type="e" n="5636" ana="11" xml:id="NidE100935"/>, aus <anchor type="b" n="2238" ana="10" xml:id="NidB70654"/><anchor type="b" n="7972" ana="11" xml:id="NidB100936"/>Stockholm<anchor type="e" n="7972" ana="11" xml:id="NidE100936"/><anchor type="e" n="2238" ana="10" xml:id="NidE70654"/>, aus <anchor type="b" n="11616" ana="11" xml:id="NidB100934"/><anchor type="b" n="540" ana="10" xml:id="NidB70655"/>Petersburg<anchor type="e" n="540" ana="10" xml:id="NidE70655"/><anchor type="e" n="11616" ana="11" xml:id="NidE100934"/> gehabt; alle haben hier die Proben ihres Fleißes und ihrer Fortschritte, wie auch ihrer <milestone unit="start" n="26613"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26613"/> gründlichen Wissenschaft in Druck gegeben, <hi rend="offset:4">und</hi> sind seitdem als öffentliche Lehrer angestellt; <anchor type="b" n="11616" ana="11" xml:id="NidB100937"/>der letzte<anchor type="e" n="11616" ana="11" xml:id="NidE100937"/> ist bereits Adjunct <anchor type="b" n="6200" ana="15" xml:id="NidB100938"/>der kaiserlichen Akademie in Petersburg<anchor type="e" n="6200" ana="15" xml:id="NidE100938"/> geworden. Kürzlich hat <anchor type="b" n="11913" ana="11" xml:id="NidB100940"/>ein <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB100939"/>Genfer<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE100939"/><anchor type="e" n="11913" ana="11" xml:id="NidE100940"/> <hi rend="overstrike:1">in</hi> nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. Gegenwärtig studirt hier noch <hi rend="offset:4"><milestone unit="start" n="26609"/>mit gutem Fortgange<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung am linken Blattrand</title></note><milestone unit="end" n="26609"/></hi> ein preußischer Unterthan aus <hi rend="overstrike:1">S</hi> einer entfernten Provinz, <anchor type="b" n="11670" ana="11" xml:id="NidB70667"/>Herr <hi rend="underline:1">Schuffelberger</hi><anchor type="e" n="11670" ana="11" xml:id="NidE70667"/> aus <anchor type="b" n="9987" ana="10" xml:id="NidB70668"/>Neuchatel<anchor type="e" n="9987" ana="10" xml:id="NidE70668"/>, dem auch von der dortigen Regierung ein Stipendium bewilligt worden ist.<lb/>Mir ist es jetzt wegen meiner immer schwankenden <milestone unit="start" n="26614"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="26614"/> Gesundheit unmöglich geworden <anchor type="b" n="3628" ana="12" xml:id="NidB100941"/>jene Vorlesungen<anchor type="e" n="3628" ana="12" xml:id="NidE100941"/> mit gle<milestone unit="start" n="26621"/>[i]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Heftung</title></note><milestone unit="end" n="26621"/>cher Thätigkeit fortzuführen. <anchor type="b" n="5165" ana="11" xml:id="NidB100942"/>Herr <hi rend="family:Courier">Dr. Gildemeister</hi><anchor type="e" n="5165" ana="11" xml:id="NidE100942"/> hat aber seit seiner Habilitation diesen Ausfall ersetzt und mir dadurch eine große Erleichterung verschafft.<lb/>Ew. 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[1] Hochgeehrtester Herr
Geheimerath!
Ew. Hochwohlgeboren werden das Gutachten unserer Facultät über das Gesuch des Herrn Dr. Gildemeister bereits vor einiger Zeit empfangen haben. Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache aus als meiner persönlichen Angelegenheit betrachte.
Seitdem Herr Prof. Lassen an der hiesigen Universität als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm [2] Vorlesungen über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu diesem dem Zwecke hieher kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer zu werden, zu können in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. Wir haben Schüler aus Koppenhagen, aus Stockholm, aus Petersburg gehabt; alle haben hier die Proben ihres Fleißes und ihrer Fortschritte, wie auch ihrer [3] gründlichen Wissenschaft in Druck gegeben, und sind seitdem als öffentliche Lehrer angestellt; der letzte ist bereits Adjunct der kaiserlichen Akademie in Petersburg geworden. Kürzlich hat ein Genfer in nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. Gegenwärtig studirt hier noch mit gutem Fortgange ein preußischer Unterthan aus S einer entfernten Provinz, Herr Schuffelberger aus Neuchatel, dem auch von der dortigen Regierung ein Stipendium bewilligt worden ist.
Mir ist es jetzt wegen meiner immer schwankenden [4] Gesundheit unmöglich geworden jene Vorlesungen mit gle[i]cher Thätigkeit fortzuführen. Herr Dr. Gildemeister hat aber seit seiner Habilitation diesen Ausfall ersetzt und mir dadurch eine große Erleichterung verschafft.
Ew. Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche der Regierung nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe wichtiger Originalwerke benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte [5] und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.
Ew. Hochwohlgeboren wer- Noch vor 3 Jahren wollte Lord Munster, der älteste Sohn König Wilhelms des Vierten IV., Bonn zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch Berlin nicht ausgenommen, der hiesigen den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in Paris und London, sondern auch bis nach Calcutta verbreitet ist. Meine Lauf[6]bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen. Der Prof. Lassen hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach Koppenhagen ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach Christiania berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten Orientalia durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. Herr Dr. Gildemeister hat um [7] nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf seine Druckschriften, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität [8] z. B. in Göttingen, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord[er]asiatischen Sprachen ausfüllt, indem unser verdienter Prof. Freytag über das die für die biblische Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.
Die Zahl von 8 außerordentlichen Professoren in unserer Facultät ist zwar durch die neulich erfolgte Ernennung des Dr. Urlichs ausgefüllt worden; indessen sind alle dergleichen Bestimmungen Verfügungen in den Statuten nur als vorläufige zu betrachten, welche durch [9] den Fortgang der Wissenschaften anders bestimmt werden müssen. So ist z. B. in unsern Universitätssstatuten unter den Nominal-Professuren nur eine für Orientalia aufgeführt, da doch seitdem schon 2 nöthig geworden sind; die eine, nach der ältern Bedeutung des Wortes, für das Hebräische, Arabische und Syrische; die andere für das Sanscrit, Pracrit, für das Alte und Neu-Persische u. s. w.
Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.
[10] Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
Bonn, d. 7. Februar 1844.
Geheimerath!
Ew. Hochwohlgeboren werden das Gutachten unserer Facultät über das Gesuch des Herrn Dr. Gildemeister bereits vor einiger Zeit empfangen haben. Erlauben Sie mir nun, einige Bemerkungen nachzutragen, indem ich die Sache aus als meiner persönlichen Angelegenheit betrachte.
Seitdem Herr Prof. Lassen an der hiesigen Universität als Lehrer im Sanscrit in Thätigkeit getreten ist, habe ich immerfort gleichzeitig mit ihm [2] Vorlesungen über diese Sprache, verbunden mit praktischen Übungen, gehalten. Dieses hatte den großen Vortheil, daß auswärtige Studirende, welche bloß zu diesem dem Zwecke hieher kamen, um dieses Fach der Gelehrsamkeit besonders anzubauen und in Zukunft darin selbst Lehrer zu werden, zu können in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit, bei den nöthigen Talenten, so weit gefördert wurden, daß sie nachher keines Lehrers zu weitern Fortschritten bedurften. Wir haben Schüler aus Koppenhagen, aus Stockholm, aus Petersburg gehabt; alle haben hier die Proben ihres Fleißes und ihrer Fortschritte, wie auch ihrer [3] gründlichen Wissenschaft in Druck gegeben, und sind seitdem als öffentliche Lehrer angestellt; der letzte ist bereits Adjunct der kaiserlichen Akademie in Petersburg geworden. Kürzlich hat ein Genfer in nach einem strengen Examen im Arabischen und Sanscrit die Doctorwürde erlangt, welches wohl das erste Beispiel dieser Art war. Gegenwärtig studirt hier noch mit gutem Fortgange ein preußischer Unterthan aus S einer entfernten Provinz, Herr Schuffelberger aus Neuchatel, dem auch von der dortigen Regierung ein Stipendium bewilligt worden ist.
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Ew. Hochwohlgeboren ist bekannt, wie ich vor 24 Jahren den Auftrag erhielt, das Studium der altindischen Sprache und Litteratur in Deutschland einheimisch zu machen, wie ich eine Druckerei gestiftet, welche der Regierung nicht mehr als 2000 Thaler gekostet hat, wie ich diese zur kritischen Herausgabe wichtiger Originalwerke benutzt, und welche Opfer meiner Zeit, meiner Kräfte [5] und meines Vermögens ich dafür aufgewandt habe.
Ew. Hochwohlgeboren wer- Noch vor 3 Jahren wollte Lord Munster, der älteste Sohn König Wilhelms des Vierten IV., Bonn zum zweiten Male besuchen, welches er, ein großer Kenner u. Gönner des Faches, das Hauptquartier der indischen Studien nannte. Ich darf behaupten, daß keine deutsche Universität, auch Berlin nicht ausgenommen, der hiesigen den Vorrang streitig machen kann, deren Ruhm nicht allein in Paris und London, sondern auch bis nach Calcutta verbreitet ist. Meine Lauf[6]bahn geht zu Ende, und ich muß lebhaft wünschen, daß jüngere und rüstigere Gelehrte mich alsdann ersetzen mögen. Der Prof. Lassen hat bereits einen ehrenvollen Ruf nach Koppenhagen ausgeschlagen; als geborner Norweger könnte er auch leicht nach Christiania berufen werden; denn man fühlt überall das Bedürfniß, den beschränkten Kreis der ehemals sogenannten Orientalia durch die Kenntniß der innerasiatischen Sprachen, deren Litteratur in das entfernteste Alterthum zurückgeht, zu erweitern. Herr Dr. Gildemeister hat um [7] nichts weiter nachgesucht, als um den Titel eines außerordentlichen Professors, ohne für jetzt auf irgend ein Gehalt Anspruch zu machen. Von seiner gründlichen Methode und seinem kritischen Scharfsinn kann ich aus genauer persönlicher Bekanntschaft nicht nur in Bezug auf seine Druckschriften, sondern auch aus mündlichen Mittheilungen ihm das vortheilhafteste Zeugniß geben. Es ist ihm nur um eine Anerkennung zu thun. Würde er aber hier zurückgesetzt, so müßte er sich dann wohl entschließen, an einer andern Universität [8] z. B. in Göttingen, seine Lehrthätigkeit fortzusetzen, wo man ihn sehr bereitwillig aufnehmen würde. Ich bemerke noch, daß er auch eine Lücke in den vord[er]asiatischen Sprachen ausfüllt, indem unser verdienter Prof. Freytag über das die für die biblische Exegese so wichtige syrische Sprache niemals Vorlesungen gehalten hat.
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Vertrauensvoll auf Ihre Hochgeneigte Förderung meines Anliegens bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ausgezeichnetsten Verehrung zu genehmigen.
[10] Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
Bonn, d. 7. Februar 1844.