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Ob ich in Florenz etwas werde verdienen können weiß ich nicht, hoffe es aber, da die Concurrenz der Künstler dort nicht so groß ist, wie in Rom wo jetzt gar nichts zu verdienen ist. dieses weiß ich von einem hiesigen Künstler der 12 Jahre in Rom gewesen ist, und sich am Ende genöthigt gesehen sein Heil wieder hier in seiner Vaterstadt zu versuchen. Dieser erzählte mir auch daß selbst <persName key="608"><hi rend="family:Courier">Philip Veit</hi></persName> gar nichts zu thun hat, und von seinen Eignen leben muß, was ihm schwer wird da <persName key="8741"><persName key="8740"><persName key="8739"><persName key="8738">seine Familie</persName></persName></persName></persName> groß ist. Bey unserer strengen Oeconomie und eingezogenen Lebens Art, hoffe ich mich doch aber dort durchzubringen, fleißig zu Copiern, und componieren, und mir so einen Schatz zu sammeln für die Zukunft.<lb/><milestone unit="start" n="1730"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1730"/> <persName key="3240">Minna Büchting oder Sophie von Schlegel</persName> wie sie sich jetzt nennt, ist seit einem Monat <placeName key="16">hier</placeName>, über das Zwecklose und beynahe abendtheuerliche Herum <hi rend="overstrike:1">treiben</hi> ziehen dieses unruhigen Wesens die ganz zur Schauspielerin geboren ist, wäre Manches zu sagen, ich für mein Theil bin froh, aus ihrer Sphäre wieder weg zu kommen.<lb/>Empfelungen habe einige nach <placeName key="289">Florenz</placeName>, und unter diesen ist die wichtigste von <persName key="4992">dem Prinzen Maximilian, von Sachsen</persName> an seine Töchter <persName key="8745">die reg. 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Ich küße Dich und bin ewig<lb/>Deine<lb/>Dich zärtlich liebende<lb/>Nichte<lb/><hi rend="family:Courier">Augusta Buttlar</hi><lb/><hi rend="underline:1"><placeName key="16">Wien</placeName> den 30 May 1826</hi><lb/><milestone unit="start" n="1731"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1731"/> [leer]</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="1728"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1728"/> Theurer geliebter Onkel!<lb/>Das Sprichwort sagt was lange währt wird gut, mögte es doch auch mit mir der Fall sein, und die lange versprochene Sendung von Brief und Bildchen eine freundliche Aufnahme bey dir finden möge! durch sehr viele Arbeiten ward ich verhindert das Bildchen früher fertig zu machen, und eher wollte ich auch nicht schreiben; nun erhälst du es zwar fertig, aber lange ist es nicht so geworden wie ich es gewünscht und ich bitte deshalb sehr um deine gütige Nachsicht, Da der gänzliche Mangel an Modellen manche Mängel entschuldigen wird. Ich hoffe daß Du dich immer wohl befunden hast, und nicht durch Krankheit in deinen schönen Wirken und Schaffen gehindert worden bist, möge dich Gott noch lange uns und der Welt erhalten. Der Tod <anchor type="b" n="5065" ana="11" xml:id="NidB29060"/>unsers lieben <hi rend="family:Courier">Noehden</hi><anchor type="e" n="5065" ana="11" xml:id="NidE29060"/> hat mich tief ergriffen, und ich habe wieder einen Freund weniger auf der Welt! eben so habe ich <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB29062"/>den ehrwürdigen Onkel Moritz<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE29062"/> zum ersten und letzten mal gesehen. Der kurtze Aufenthalt in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB29061"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE29061"/>, und die wenigen Stunden wo ich ihn genoßen, waren doch genug hinreichend um ihn mir sehr theuer zu machen.<lb/>Meine Abreise von hier ist auf den 4<hi rend="offset:4">ten</hi> Juni festgesetzt, so daß ich Mitte Juni in <anchor type="b" n="289" ana="10" xml:id="NidB29063"/>Florenz<anchor type="e" n="289" ana="10" xml:id="NidE29063"/> zu sein gedenke wo ich den Sommer über bleiben, und nächsten Herbst wills Gott nach <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB29064"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE29064"/> gehen werde. Meine Abreise ist durch mehrere Arbeiten die ich nicht gern abweisen wollte, so lange verschoben worden, ich hatte diesen Frühling viele Portraits zu machen, und unter andern auch <anchor type="b" n="8736" ana="12" xml:id="NidB54337"/>eine Copie eines Bildchens, <anchor type="b" n="5025" ana="11" xml:id="NidB29066"/>die Königin <hi rend="family:Courier">Marie Antoinette</hi><anchor type="e" n="5025" ana="11" xml:id="NidE29066"/> mit <anchor type="b" n="8733" ana="11" xml:id="NidB54334"/><anchor type="b" n="8734" ana="11" xml:id="NidB54335"/><anchor type="b" n="8735" ana="11" xml:id="NidB54336"/>ihren <milestone unit="start" n="1729"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="1729"/> Kindern<anchor type="e" n="8735" ana="11" xml:id="NidE54336"/><anchor type="e" n="8734" ana="11" xml:id="NidE54335"/><anchor type="e" n="8733" ana="11" xml:id="NidE54334"/> vorstellend<anchor type="e" n="8736" ana="12" xml:id="NidE54337"/>; dieses Bildchen hat die unglückliche Königin <anchor type="b" n="5081" ana="11" xml:id="NidB29067"/>der Kaiserin <hi rend="family:Courier">Marie Theresia</hi><anchor type="e" n="5081" ana="11" xml:id="NidE29067"/> geschenkt und durch Erbschaft gehört es jetzt <anchor type="b" n="775" ana="11" xml:id="NidB29065"/>dem Erzherzog <hi rend="family:Courier">Carl</hi><anchor type="e" n="775" ana="11" xml:id="NidE29065"/>. <anchor type="b" n="8737" ana="11" xml:id="NidB54338"/>Der französische Botschafter Graf <hi rend="family:Courier">Caraman</hi><anchor type="e" n="8737" ana="11" xml:id="NidE54338"/> läßt es bey mir Copieren um <anchor type="b" n="8733" ana="11" xml:id="NidB54339"/>der <hi rend="family:Courier">Dauphine</hi><anchor type="e" n="8733" ana="11" xml:id="NidE54339"/> ein Geschenk damit zu machen. 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$html = '<span class="notice-1728 ">[1]</span> Theurer geliebter Onkel!<br>Das Sprichwort sagt was lange währt wird gut, mögte es doch auch mit mir der Fall sein, und die lange versprochene Sendung von Brief und Bildchen eine freundliche Aufnahme bey dir finden möge! durch sehr viele Arbeiten ward ich verhindert das Bildchen früher fertig zu machen, und eher wollte ich auch nicht schreiben; nun erhälst du es zwar fertig, aber lange ist es nicht so geworden wie ich es gewünscht und ich bitte deshalb sehr um deine gütige Nachsicht, Da der gänzliche Mangel an Modellen manche Mängel entschuldigen wird. Ich hoffe daß Du dich immer wohl befunden hast, und nicht durch Krankheit in deinen schönen Wirken und Schaffen gehindert worden bist, möge dich Gott noch lange uns und der Welt erhalten. Der Tod <span class="index-5065 tp-29060 ">unsers lieben </span><span class="index-5065 tp-29060 family-courier ">Noehden</span> hat mich tief ergriffen, und ich habe wieder einen Freund weniger auf der Welt! eben so habe ich <span class="index-187 tp-29062 ">den ehrwürdigen Onkel Moritz</span> zum ersten und letzten mal gesehen. Der kurtze Aufenthalt in <span class="index-98 tp-29061 ">Hamburg</span>, und die wenigen Stunden wo ich ihn genoßen, waren doch genug hinreichend um ihn mir sehr theuer zu machen.<br>Meine Abreise von hier ist auf den 4<span class="offset-4 ">ten</span> Juni festgesetzt, so daß ich Mitte Juni in <span class="index-289 tp-29063 ">Florenz</span> zu sein gedenke wo ich den Sommer über bleiben, und nächsten Herbst wills Gott nach <span class="index-356 tp-29064 ">Rom</span> gehen werde. Meine Abreise ist durch mehrere Arbeiten die ich nicht gern abweisen wollte, so lange verschoben worden, ich hatte diesen Frühling viele Portraits zu machen, und unter andern auch <span class="index-8736 tp-54337 ">eine Copie eines Bildchens, </span><span class="index-8736 tp-54337 index-5025 tp-29066 ">die Königin </span><span class="index-8736 tp-54337 index-5025 tp-29066 family-courier ">Marie Antoinette</span><span class="index-8736 tp-54337 "> mit </span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 ">ihren </span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 notice-1729 ">[2]</span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 "> Kindern</span><span class="index-8736 tp-54337 "> vorstellend</span>; dieses Bildchen hat die unglückliche Königin <span class="index-5081 tp-29067 ">der Kaiserin </span><span class="index-5081 tp-29067 family-courier ">Marie Theresia</span> geschenkt und durch Erbschaft gehört es jetzt <span class="index-775 tp-29065 ">dem Erzherzog </span><span class="index-775 tp-29065 family-courier ">Carl</span>. <span class="index-8737 tp-54338 ">Der französische Botschafter Graf </span><span class="index-8737 tp-54338 family-courier ">Caraman</span> läßt es bey mir Copieren um <span class="index-8733 tp-54339 ">der </span><span class="index-8733 tp-54339 family-courier ">Dauphine</span> ein Geschenk damit zu machen. Die Art wie man mich darum bath, war zu schmeichelhaft als daß ich es ausschlagen konnte. – <span class="index-5069 tp-29068 ">Der Fürstin Gabriele </span><span class="index-5069 tp-29068 family-courier ">Auersperg</span> habe ich eine Zeitlang im Öhlmalen Unterricht gegeben, sie schien sehr zufrieden mit der Art meines Unterrichts und ihren Fortschritten, und sollte ich wieder nach <span class="index-16 tp-29069 ">Wien</span> kommen <span class="offset-4 ">so habe</span> in ihr nicht nur eine Schülerin sondern auch eine Gönnerin. Hier hast du ungefähr das Wichtigste von dem was ich hier begonnen, im Ganzen habe ich hier viel Glück gehabt, und mit der Zeit wäre ich auch mit meinen Preisen gestiegen, die ich freilich nicht hoch machen konnte, da man hier nicht viel bezahlt, es müßte denn einer ein besonderes <span class="family-courier ">renommée</span> haben. Meine kleinen Compositionen habe ich nicht allein gleich verkauft, sondern sogar das eine mehrere male copieren müßen, und zwar alles für hohe Herrschaften. Ob ich in Florenz etwas werde verdienen können weiß ich nicht, hoffe es aber, da die Concurrenz der Künstler dort nicht so groß ist, wie in Rom wo jetzt gar nichts zu verdienen ist. dieses weiß ich von einem hiesigen Künstler der 12 Jahre in Rom gewesen ist, und sich am Ende genöthigt gesehen sein Heil wieder hier in seiner Vaterstadt zu versuchen. Dieser erzählte mir auch daß selbst <span class="index-608 tp-29070 family-courier ">Philip Veit</span> gar nichts zu thun hat, und von seinen Eignen leben muß, was ihm schwer wird da <span class="index-8741 tp-54344 index-8740 tp-54343 index-8739 tp-54342 index-8738 tp-54341 ">seine Familie</span> groß ist. Bey unserer strengen Oeconomie und eingezogenen Lebens Art, hoffe ich mich doch aber dort durchzubringen, fleißig zu Copiern, und componieren, und mir so einen Schatz zu sammeln für die Zukunft.<br><span class="notice-1730 ">[3]</span> <span class="index-3240 tp-29398 ">Minna Büchting oder Sophie von Schlegel</span> wie sie sich jetzt nennt, ist seit einem Monat <span class="index-16 tp-54346 ">hier</span>, über das Zwecklose und beynahe abendtheuerliche Herum <span class="overstrike-1 ">treiben</span> ziehen dieses unruhigen Wesens die ganz zur Schauspielerin geboren ist, wäre Manches zu sagen, ich für mein Theil bin froh, aus ihrer Sphäre wieder weg zu kommen.<br>Empfelungen habe einige nach <span class="index-289 tp-54347 ">Florenz</span>, und unter diesen ist die wichtigste von <span class="index-4992 tp-29074 ">dem Prinzen Maximilian, von Sachsen</span> an seine Töchter <span class="index-8745 tp-54349 ">die reg. Grosherzogin</span> und <span class="index-8744 tp-54348 ">ihre Schwester</span>. – Nun lieber Onkel lebe recht wohl, ich bin mit Einpacken beschäftigt, von Florenz werde ich Dir ein Briefchen durch <span class="index-115 tp-29072 index-129 tp-29073 ">die Eltern</span> zuschicken; der liebe Gott erhalte Dich gesund und wohl. <span class="index-3513 tp-29071 ">Mein Mann</span> empfielt sich dir herzlich. <span class="cite tp-52574 ">Ich küße Dich</span> und bin ewig<br>Deine<br>Dich zärtlich liebende<br>Nichte<br><span class="family-courier ">Augusta Buttlar</span><br><span class="index-16 tp-54345 underline-1 ">Wien</span><span class="underline-1 "> den 30 May 1826</span><br><span class="notice-1731 ">[4]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1598' $description = 'Augusta von Buttlar an August Wilhelm von Schlegel am 30.05.1826, Wien, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'Wien <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">GND</a>' $date = '30.05.1826' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 1476 => array( 'ID' => '1476', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-03-26 11:52:18', 'timelastchg' => '2019-08-01 18:18:11', 'key' => 'AWS-ap-0050', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Buttlar, Augusta von', '39_namevar' => 'Ernst, Augusta (Geburtsname)', '39_gebdatum' => '1796-07-17', '39_toddatum' => '1857-07-05', '39_geschlecht' => 'w', '39_lebenwirken' => 'Malerin, Miniaturistin, Zeichnerin Augusta („Gustchen“) von Buttlar begann ihre Ausbildung zur Malerin 1810 in Dresden unter der Aufsicht von Friedrich Matthäi. 1816 heiratete sie den russischen Obristen Heinrich Ludwig von Buttlar, mit dem sie zwei Töchter, Marianne und Adelheid, hatte. Ab 1818 unternahm die Malerin zahlreiche Reisen, die ihrer Ausbildung dienten, und lebte zeitweilig in Frankfurt am Main und München sowie in Paris, London und Italien. Zu ihren Gönnern zählten der Maler François Gérard, bei dem sie während ihres Parisaufenthalts Unterricht nahm, und der Graf Forbin. Mit Sulpiz Boisserée war sie seit ihrer Ausbildung an der Dresdner Akademie bekannt und stand mit ihm in regem Briefwechsel. Auch in Wien und London, das sie 1824 bereiste, wurde ihre Portraitmalerei sehr geschätzt. Nach dem Tod ihrer Eltern Ludwig Emanuel und Charlotte Ernst musste sie nach Dresden zurückkehren und sich um ihre Kinder kümmern. 1827 konvertierte sie, wohl unter dem Einfluss ihres Onkels Friedrich und von dessen Frau Dorothea, zum Katholizismus. 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Ich hoffe daß Du dich immer wohl befunden hast, und nicht durch Krankheit in deinen schönen Wirken und Schaffen gehindert worden bist, möge dich Gott noch lange uns und der Welt erhalten. Der Tod <span class="index-5065 tp-29060 ">unsers lieben </span><span class="index-5065 tp-29060 family-courier ">Noehden</span> hat mich tief ergriffen, und ich habe wieder einen Freund weniger auf der Welt! eben so habe ich <span class="index-187 tp-29062 ">den ehrwürdigen Onkel Moritz</span> zum ersten und letzten mal gesehen. Der kurtze Aufenthalt in <span class="index-98 tp-29061 ">Hamburg</span>, und die wenigen Stunden wo ich ihn genoßen, waren doch genug hinreichend um ihn mir sehr theuer zu machen.<br>Meine Abreise von hier ist auf den 4<span class="offset-4 ">ten</span> Juni festgesetzt, so daß ich Mitte Juni in <span class="index-289 tp-29063 ">Florenz</span> zu sein gedenke wo ich den Sommer über bleiben, und nächsten Herbst wills Gott nach <span class="index-356 tp-29064 ">Rom</span> gehen werde. Meine Abreise ist durch mehrere Arbeiten die ich nicht gern abweisen wollte, so lange verschoben worden, ich hatte diesen Frühling viele Portraits zu machen, und unter andern auch <span class="index-8736 tp-54337 ">eine Copie eines Bildchens, </span><span class="index-8736 tp-54337 index-5025 tp-29066 ">die Königin </span><span class="index-8736 tp-54337 index-5025 tp-29066 family-courier ">Marie Antoinette</span><span class="index-8736 tp-54337 "> mit </span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 ">ihren </span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 notice-1729 ">[2]</span><span class="index-8736 tp-54337 index-8733 tp-54334 index-8734 tp-54335 index-8735 tp-54336 "> Kindern</span><span class="index-8736 tp-54337 "> vorstellend</span>; dieses Bildchen hat die unglückliche Königin <span class="index-5081 tp-29067 ">der Kaiserin </span><span class="index-5081 tp-29067 family-courier ">Marie Theresia</span> geschenkt und durch Erbschaft gehört es jetzt <span class="index-775 tp-29065 ">dem Erzherzog </span><span class="index-775 tp-29065 family-courier ">Carl</span>. <span class="index-8737 tp-54338 ">Der französische Botschafter Graf </span><span class="index-8737 tp-54338 family-courier ">Caraman</span> läßt es bey mir Copieren um <span class="index-8733 tp-54339 ">der </span><span class="index-8733 tp-54339 family-courier ">Dauphine</span> ein Geschenk damit zu machen. 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Retrieved 8 May. 2014 [http://www.degruyter.com/view/AKL/_10148293]@', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '1524', 'content' => 'Pillnitz', 'bemerkung' => 'GND:4306696-3', 'LmAdd' => array() ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '289', 'content' => 'Florenz', 'bemerkung' => 'GND:4017581-9', 'LmAdd' => array() ), '39_status_person' => 'Vollständig', '39_sourcename0' => 'AWS-ap-0050-0.jpg', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '39_plaintext' => '', '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-04-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/1598' $state = '01.04.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.04.2020]; Augusta von Buttlar an August Wilhelm von Schlegel; 30.05.1826' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/1598">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/1598</a>.' $sprache = 'Deutsch' $editor = 'Varwig, Olivia' $caption = array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Handschrift' ) $tab = 'manuscript' $n = (int) 1 $image = '/cake_fud/files/temp/images/dzi/0cb76e8bb0c734c9bdaffe8af3a7b166.jpg.xml'
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[1] Theurer geliebter Onkel!
Das Sprichwort sagt was lange währt wird gut, mögte es doch auch mit mir der Fall sein, und die lange versprochene Sendung von Brief und Bildchen eine freundliche Aufnahme bey dir finden möge! durch sehr viele Arbeiten ward ich verhindert das Bildchen früher fertig zu machen, und eher wollte ich auch nicht schreiben; nun erhälst du es zwar fertig, aber lange ist es nicht so geworden wie ich es gewünscht und ich bitte deshalb sehr um deine gütige Nachsicht, Da der gänzliche Mangel an Modellen manche Mängel entschuldigen wird. Ich hoffe daß Du dich immer wohl befunden hast, und nicht durch Krankheit in deinen schönen Wirken und Schaffen gehindert worden bist, möge dich Gott noch lange uns und der Welt erhalten. Der Tod unsers lieben Noehden hat mich tief ergriffen, und ich habe wieder einen Freund weniger auf der Welt! eben so habe ich den ehrwürdigen Onkel Moritz zum ersten und letzten mal gesehen. Der kurtze Aufenthalt in Hamburg, und die wenigen Stunden wo ich ihn genoßen, waren doch genug hinreichend um ihn mir sehr theuer zu machen.
Meine Abreise von hier ist auf den 4ten Juni festgesetzt, so daß ich Mitte Juni in Florenz zu sein gedenke wo ich den Sommer über bleiben, und nächsten Herbst wills Gott nach Rom gehen werde. Meine Abreise ist durch mehrere Arbeiten die ich nicht gern abweisen wollte, so lange verschoben worden, ich hatte diesen Frühling viele Portraits zu machen, und unter andern auch eine Copie eines Bildchens, die Königin Marie Antoinette mit ihren [2] Kindern vorstellend; dieses Bildchen hat die unglückliche Königin der Kaiserin Marie Theresia geschenkt und durch Erbschaft gehört es jetzt dem Erzherzog Carl. Der französische Botschafter Graf Caraman läßt es bey mir Copieren um der Dauphine ein Geschenk damit zu machen. Die Art wie man mich darum bath, war zu schmeichelhaft als daß ich es ausschlagen konnte. – Der Fürstin Gabriele Auersperg habe ich eine Zeitlang im Öhlmalen Unterricht gegeben, sie schien sehr zufrieden mit der Art meines Unterrichts und ihren Fortschritten, und sollte ich wieder nach Wien kommen so habe in ihr nicht nur eine Schülerin sondern auch eine Gönnerin. Hier hast du ungefähr das Wichtigste von dem was ich hier begonnen, im Ganzen habe ich hier viel Glück gehabt, und mit der Zeit wäre ich auch mit meinen Preisen gestiegen, die ich freilich nicht hoch machen konnte, da man hier nicht viel bezahlt, es müßte denn einer ein besonderes renommée haben. Meine kleinen Compositionen habe ich nicht allein gleich verkauft, sondern sogar das eine mehrere male copieren müßen, und zwar alles für hohe Herrschaften. Ob ich in Florenz etwas werde verdienen können weiß ich nicht, hoffe es aber, da die Concurrenz der Künstler dort nicht so groß ist, wie in Rom wo jetzt gar nichts zu verdienen ist. dieses weiß ich von einem hiesigen Künstler der 12 Jahre in Rom gewesen ist, und sich am Ende genöthigt gesehen sein Heil wieder hier in seiner Vaterstadt zu versuchen. Dieser erzählte mir auch daß selbst Philip Veit gar nichts zu thun hat, und von seinen Eignen leben muß, was ihm schwer wird da seine Familie groß ist. Bey unserer strengen Oeconomie und eingezogenen Lebens Art, hoffe ich mich doch aber dort durchzubringen, fleißig zu Copiern, und componieren, und mir so einen Schatz zu sammeln für die Zukunft.
[3] Minna Büchting oder Sophie von Schlegel wie sie sich jetzt nennt, ist seit einem Monat hier, über das Zwecklose und beynahe abendtheuerliche Herum treiben ziehen dieses unruhigen Wesens die ganz zur Schauspielerin geboren ist, wäre Manches zu sagen, ich für mein Theil bin froh, aus ihrer Sphäre wieder weg zu kommen.
Empfelungen habe einige nach Florenz, und unter diesen ist die wichtigste von dem Prinzen Maximilian, von Sachsen an seine Töchter die reg. Grosherzogin und ihre Schwester. – Nun lieber Onkel lebe recht wohl, ich bin mit Einpacken beschäftigt, von Florenz werde ich Dir ein Briefchen durch die Eltern zuschicken; der liebe Gott erhalte Dich gesund und wohl. Mein Mann empfielt sich dir herzlich. Ich küße Dich und bin ewig
Deine
Dich zärtlich liebende
Nichte
Augusta Buttlar
Wien den 30 May 1826
[4] [leer]
Das Sprichwort sagt was lange währt wird gut, mögte es doch auch mit mir der Fall sein, und die lange versprochene Sendung von Brief und Bildchen eine freundliche Aufnahme bey dir finden möge! durch sehr viele Arbeiten ward ich verhindert das Bildchen früher fertig zu machen, und eher wollte ich auch nicht schreiben; nun erhälst du es zwar fertig, aber lange ist es nicht so geworden wie ich es gewünscht und ich bitte deshalb sehr um deine gütige Nachsicht, Da der gänzliche Mangel an Modellen manche Mängel entschuldigen wird. Ich hoffe daß Du dich immer wohl befunden hast, und nicht durch Krankheit in deinen schönen Wirken und Schaffen gehindert worden bist, möge dich Gott noch lange uns und der Welt erhalten. Der Tod unsers lieben Noehden hat mich tief ergriffen, und ich habe wieder einen Freund weniger auf der Welt! eben so habe ich den ehrwürdigen Onkel Moritz zum ersten und letzten mal gesehen. Der kurtze Aufenthalt in Hamburg, und die wenigen Stunden wo ich ihn genoßen, waren doch genug hinreichend um ihn mir sehr theuer zu machen.
Meine Abreise von hier ist auf den 4ten Juni festgesetzt, so daß ich Mitte Juni in Florenz zu sein gedenke wo ich den Sommer über bleiben, und nächsten Herbst wills Gott nach Rom gehen werde. Meine Abreise ist durch mehrere Arbeiten die ich nicht gern abweisen wollte, so lange verschoben worden, ich hatte diesen Frühling viele Portraits zu machen, und unter andern auch eine Copie eines Bildchens, die Königin Marie Antoinette mit ihren [2] Kindern vorstellend; dieses Bildchen hat die unglückliche Königin der Kaiserin Marie Theresia geschenkt und durch Erbschaft gehört es jetzt dem Erzherzog Carl. Der französische Botschafter Graf Caraman läßt es bey mir Copieren um der Dauphine ein Geschenk damit zu machen. Die Art wie man mich darum bath, war zu schmeichelhaft als daß ich es ausschlagen konnte. – Der Fürstin Gabriele Auersperg habe ich eine Zeitlang im Öhlmalen Unterricht gegeben, sie schien sehr zufrieden mit der Art meines Unterrichts und ihren Fortschritten, und sollte ich wieder nach Wien kommen so habe in ihr nicht nur eine Schülerin sondern auch eine Gönnerin. Hier hast du ungefähr das Wichtigste von dem was ich hier begonnen, im Ganzen habe ich hier viel Glück gehabt, und mit der Zeit wäre ich auch mit meinen Preisen gestiegen, die ich freilich nicht hoch machen konnte, da man hier nicht viel bezahlt, es müßte denn einer ein besonderes renommée haben. Meine kleinen Compositionen habe ich nicht allein gleich verkauft, sondern sogar das eine mehrere male copieren müßen, und zwar alles für hohe Herrschaften. Ob ich in Florenz etwas werde verdienen können weiß ich nicht, hoffe es aber, da die Concurrenz der Künstler dort nicht so groß ist, wie in Rom wo jetzt gar nichts zu verdienen ist. dieses weiß ich von einem hiesigen Künstler der 12 Jahre in Rom gewesen ist, und sich am Ende genöthigt gesehen sein Heil wieder hier in seiner Vaterstadt zu versuchen. Dieser erzählte mir auch daß selbst Philip Veit gar nichts zu thun hat, und von seinen Eignen leben muß, was ihm schwer wird da seine Familie groß ist. Bey unserer strengen Oeconomie und eingezogenen Lebens Art, hoffe ich mich doch aber dort durchzubringen, fleißig zu Copiern, und componieren, und mir so einen Schatz zu sammeln für die Zukunft.
[3] Minna Büchting oder Sophie von Schlegel wie sie sich jetzt nennt, ist seit einem Monat hier, über das Zwecklose und beynahe abendtheuerliche Herum treiben ziehen dieses unruhigen Wesens die ganz zur Schauspielerin geboren ist, wäre Manches zu sagen, ich für mein Theil bin froh, aus ihrer Sphäre wieder weg zu kommen.
Empfelungen habe einige nach Florenz, und unter diesen ist die wichtigste von dem Prinzen Maximilian, von Sachsen an seine Töchter die reg. Grosherzogin und ihre Schwester. – Nun lieber Onkel lebe recht wohl, ich bin mit Einpacken beschäftigt, von Florenz werde ich Dir ein Briefchen durch die Eltern zuschicken; der liebe Gott erhalte Dich gesund und wohl. Mein Mann empfielt sich dir herzlich. Ich küße Dich und bin ewig
Deine
Dich zärtlich liebende
Nichte
Augusta Buttlar
Wien den 30 May 1826
[4] [leer]