• Augusta von Buttlar to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Tetschen · Place of Destination: Bonn · Date: 18.06.1842
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Augusta von Buttlar
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Tetschen
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 18.06.1842
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.153
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 21,5 x 13,8 cm
  • Incipit: „[1] Tetschen in Böhmen, Leitmeritzer Kreis
    den 18 Juni 1842
    Mein verehrtester Oheim!
    Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Tetschen in Böhmen, Leitmeritzer Kreis
den 18 Juni 1842
Mein verehrtester Oheim!
Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch die allgemeine Zeitung bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie ich auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe.
Die schrecklichen Begebenheiten in Hamburg und Paris werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei meiner guten alten Tante und meiner Cousinen in Harburg gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in [2] Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich eine Zeichnung nach der Natur der Johanna dʼArc von der Prinzeßin Marie von Orleans, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn Mrs Austin die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an Profeßor Naumann, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von Dresden abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch die Zeichnung der Apotheose des Homer zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in London gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich den guten Noehden aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die Johanna dʼArc in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von unserer Königin den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich das Bildchen der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u [3] und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch ein kleines Kinder Portrait waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach Florenz, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack [4] und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und Marianne hat jetzt wieder 1200 r. gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den Chancen eines Krieges, und dann fürch[te] ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!
Wenn ich einen andern nähern Ort wie Florenz wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn Wien was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des Clima nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch hier mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und meine Tochter noch bilden müßte. – Daß Agnes Tieck heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, ihr künftiger Mann wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit der Schwester Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; Tieck habe ich übrigens den ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in Potsdamm, und macht dort einen beßern Herrn von Beßer. Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und [3] Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich die gute Marie recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich [2] bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was meine Marianne mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte die Familie Flotho ja recht herzlich von uns zu grüßen [1] wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als die liebens würdige Fräulein Marie. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte Augusta Buttlar
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[1] Tetschen in Böhmen, Leitmeritzer Kreis
den 18 Juni 1842
Mein verehrtester Oheim!
Wenn Du auch seit längerer Zeit kein Produckt meines herrlichen Briefstylʼs erhalten hat, so war mein Geist doch nie Lebendiger mit Dir beschäftigt, als in der jünst vergangenen Zeit, aber zu meiner angebornen Antipathie fürʼs Briefschreiben kommt noch das entmuthigende Gefühl meiner Stümperei in diesem Punkte hinzu, welches sich bei dem Gedanken an Jemand zu schreiben der das arme Machwerk streng beurtheilt so steigert, daß ich nur mit Angst die Feder ergreife, und deshalb noch schlechter schreibe wie sonst. Die beruhigenden Nachrichten über Deine Gesundheit, die mir noch unlängst durch die allgemeine Zeitung bestättigt wurden, haben uns sehr erfreut, so wie ich auch in derselben Zeitung einen besondern Artikel über Dich und Deine großen Verdienste, mit Stolz und Freude gelesen habe.
Die schrecklichen Begebenheiten in Hamburg und Paris werden auch Dich ergriffen haben? mit der innigsten Theilname habe ich dabei meiner guten alten Tante und meiner Cousinen in Harburg gedacht, die der Schreckenscene so nahe waren, mögen sie selbst nur nicht dabei betheiligt sein! ich war im ersten Augenblick willens dieser verehrungswürdigen Frau einige Zeilen der Theilname zu schreiben, da ich aber nie in [2] Correspondenz mit ihr gestanden so fürchtete ich daß sie es vielleicht sonderbar finden würde, ja ich weiß nicht einmal ob sie noch wohlwollend gegen mich gesinnt ist. – Ich hoffe die Absicht Dir dieses Frühjahr etwas von meiner Hände Arbeit zu senden, nämlich eine Zeichnung nach der Natur der Johanna dʼArc von der Prinzeßin Marie von Orleans, aber ich hatte keine Gelegenheit sie dir zu schicken denn Mrs Austin die ich ersuchen ließ selbige mitzunehmen, Lehnte es ab, und verwies mich an Profeßor Naumann, der aber als ich ihre Antwort erhielt, bereits von Dresden abgereist war. Nun werde ich bis zum Herbst warten, wo sich leichter eine Gelegenheit findet Dir etwas zu schicken. Mögtest Du vielleicht lieber etwas anderes haben, so stelle ich Dir noch die Zeichnung der Apotheose des Homer zur Wahl, die ich während meines Aufenthaltes in London gezeichnet, und wo ich von mehreren Gelehrten namentlich den guten Noehden aufgefordert wurde sie in Kupfer stechen zu laßen, da dies aber nur ein Werk für Gelehrte und Archeologen gewesen wäre, und nicht fürʼs größere Publicum so hätten sich die Unkosten nicht gedeckt, und Die Sache ist deshalb unterblieben. Übrigens muß ich nur bemerken daß diese Zeichnung nicht so sauber und elegant gezeichnet ist wie meine jetzigen Arbeiten, und die Johanna dʼArc in dieser Hinsicht den Vorzug hat. – Vor meiner Abreise von Dresden wollte ich dir noch schreiben, als ich von unserer Königin den Auftrag zu einer Arbeit erhielt die meine ganze Zeit u Geisteskräfte in Anspruch nahm, aber zu meiner Freude über alle Erwartung Beifall gefunden hat, denn als ich das Bildchen der Königin selbst überbrachte, war sie darüber so gerührt u [3] und überrascht daß sie weinte und mir vor Dankbarkeit immer die Hände drückte. Diese Arbeit, und noch ein kleines Kinder Portrait waren aber die einzigen bestellten Arbeiten während meines ganzen Dresdner Winter Aufenthaltes, meine übrigen Arbeiten waren meistentheils Geschenke, denn um nur nicht aus der Übung des Malens nach der Natur zu kommen, muß ich die Leute noch bitten mir aus Gefälligkeit zu sitzen. Der wenige Verdienst in Dresden würde mich muthlos machen, wenn nicht grade meine jetzigen Arbeiten besonders Beifall gefunden hätten, woraus ich doch sehe daß meine Rheinreise wo ich so viel Schönes von Kunst gesehen und gehört, nicht nutzlos für mich war. – Aber ich bin fest entschloßen nächsten Winter nicht wieder nach den dummen Dresden zu gehen, wo meine Kunst aus Mangel an Aufmunterung und Lebendiger Anregung, einschlafen und zu Grunde gehen muß, um so mehr da ich immer eines Impulses von Außen bedarf um nicht in Apathie zu fallen, die theilweise auch phisisch, da das Maas meiner Kräfte sehr beschränkt ist. – Wenn ich die Reise kosten nicht scheute, so zöge es mich am meisten nach Florenz, wo das Leben eher wohlfeiler als theurer wie in Dresden ist, und wo ich mir sehr gute Empfelungen am Hof & & verschaffen könnte. An den herrlichen Kunstgebilden würde ich dort neue Begeisterung und Lebensmuth schöpfen, und wieder der Kunst ganz leben können, was hier nun einmal nicht geht. – Ich mögte mich überhaupt auf Lebenszeit dort nieder laßen, um nicht wieder wieder fort zu gehen, da es für mich der liebste und paßenste Ort ist, und ich doch eigentlich keine Heimath mehr habe; aber gleich mit Sack [4] und Pack hinziehen geht auch nicht, da ich hier nicht alle Capitalien die gut stehen, kündigen kann, ehe ich weiß wie ich sie wieder dort anlege, und mich einrichte, wovon man sich erst am Orte selbst informiren muß. – Wir haben schon einen Theil unserer Gelder in Staatspapieren, und Marianne hat jetzt wieder 1200 r. gekündigt, wofür sie Staatspapiere nehmen will; aber unser ganzes bischen Vermögen in Staatspapieren umzusetzen, ist doch zu gewagt, erstenʼs wegen den Chancen eines Krieges, und dann fürch[te] ich immer bestohlen zu werden, was man riskiren muß wenn man in einem fremden Hause und bei fremden Leuten wohnt, was bei uns meistentheils der Fall ist, denn es haben nicht alle Menschen das Glück, Haus, Hof, und ehrliche Leute zu besitzen, wie Du!
Wenn ich einen andern nähern Ort wie Florenz wüßte, so würde ich ihn vorziehen, aber von allen großen Städten die ich kenne ist keine meinen Verhältnißen, und auch meinem Geschmack so anpaßend, denn Wien was für meinen Verdienst am besten ist wieder in Hinsicht des Clima nicht tauglich für uns. Ich hoffe immer ein höherer Fingerzeig soll mich zu einen festen Entschluß bringen, und so lange will ich noch hier mein Nestchen behalten, was seiner Schönheit wegen mir ja von allen beneidet wird; ja ich könnte mich vielleicht entschließen, ganz hier zu bleiben, wenn ich nicht meine Kunst so liebte, und meine Tochter noch bilden müßte. – Daß Agnes Tieck heirathet hat mich recht gefreut, da sie und die ihrigen es immer gewünscht haben, ihr künftiger Mann wird gewiß recht glücklich mit ihr sein, denn sie ist besonders seit der Schwester Tode so liebens würdig, daß ich mich selbst in sie verliebt hätte wenn ich ein Mann wäre. Sie war auch gegen uns besonders freundlich und aufmerksam, und wir verdanken ihrer Güte manchen Theater Genuß; Tieck habe ich übrigens den ganzen Winter nur dreimal gesehen; jetzt ist er nun wieder in Potsdamm, und macht dort einen beßern Herrn von Beßer. Verzeih mein theuerster Oheim daß ich Dich mit einer so langen Epistel belästigt habe, aber ich verstehe leider nicht die Kunst mit wenig Worten viel zu sagen, so wie mir auch die Gabe fehlt, die Gefühle die Dankbarkeit und [3] Verehrung die ich für dich hege, an den Tag zu legen. – Grüße deine Leute, vorzüglich die gute Marie recht herzlich von uns, und wenn du keine Zeit zum schreiben hast, so wäre es sehr freundlich wenn sie uns von Deinem Ergehen etwas mittheilte, wie sie es vergangenen Winter so gütig gethan. Erinnert sie sich noch der schönen Parthie auf dem Drachenfels die du so gütig veranstaltet? ich denke noch mit der lebhaftesten Freude an alles Schöne was ich [2] bei Dir genoßen, und das Fläschchen mit Rhein waßer was meine Marianne mitgenommen, und sehr hoch hält, nehme ich oft selbst in die Hand und betrachte es mit Rührung, weil der liebe Fluß für mich mit so vielen schönen und theuren Erinnerungen verknüpft ist. – Ich bitte die Familie Flotho ja recht herzlich von uns zu grüßen [1] wir schwärmen noch oft von ihnen und ich wünschte für meine Tochter nie einen beßern Umgang als die liebens würdige Fräulein Marie. – Marianne empfielt sich deinen väterlichen Wohlwollen, und dankt herzlich für die freundlichen Worte, die Du Marienʼs Briefe beigefügt, sie ist sehr stolz einige Zeilen von deiner Hand zu besitzen. – Indem ich Dich bitte mir Deine fernere Liebe und Freundschaft zu erhalten, bleibe ich Deine dankbare, und mit treuer Liebe ergebene Nichte Augusta Buttlar
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