• Hinrich Lichtenstein to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 17.11.1826
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Hinrich Lichtenstein
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 17.11.1826
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.72
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 26,9 x 22 cm
  • Incipit: „[1] Berlin am 17ten Nov. 1826.
    Ihrem Auftrage gemäß, mein hochverehrter Gönner, habe ich mich gleich nach meiner Rückkehr bemüht, den [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Berlin am 17ten Nov. 1826.
Ihrem Auftrage gemäß, mein hochverehrter Gönner, habe ich mich gleich nach meiner Rückkehr bemüht, den Gießzettel unsrer Sanskrit-Schriften zu bekommen und Ihnen die Notizen über die neu anzufertigende Mittelschrift zu verschaffen. Unser Factor rieth mir, die Rückkehr des Doctor Rosen abzuwarten, der am besten darum Bescheid wisse. Als diese nun erfolgte, veranlaßte ich ihn, selbst an Sie zu schreiben und er hat mir den einliegenden Brief übergeben, durch welchen ich den liebenswürdigen und talentvollen jungen Mann Ihren belehrenden Mittheilungen bestens zu empfehlen wünsche. Die einliegende Probe unsrer kleineren Schrift enthält vier Buchstaben, die nach Herrn Bopps neuerer Vorschrift geschnitten worden sind, nemlich etwas fetter, als die bisherigen Buchstaben waren, und die Sie daher leicht von den übrigen unterscheiden werden. Ließen unsre Geldmittel es zu, gleich alle Charactere von dieser Stärke anfertigen zu lassen, so erhielten wir freilich wohl eine Schrift, die an Deutlichkeit [2] das Mittel zwischen der großen und kleinen halten würde, wiewohl sie auf den Cicero-Kegel, wie die letztgenannte geschnitten wäre. Das war es also, was ich nicht genau wußte, als ich die Ehre hatte, Ihnen mündlich von dieser Mittelschrift zu berichten. – Nur einzelne Buchstaben und Zeichen der kleinen Schrift nach Herrn Bopps Ansicht verbessern zu lassen, wird nicht rathsam sein, da dadurch die Harmonie derselben sehr leiden müßte. Wieviel etwa von den Zeichen und Vocalen unverändert bleiben könnte, müssen Kenner entscheiden und Sie würden nicht nur mich, sondern auch ohne Zweifel Herrn Bopp und Rosen verpflichten, wenn Sie uns Ihre in dieser Hinsicht so wichtige Meinung nicht vorenthalten wollten. Dergleichen muß es sehr belangreich für uns sein, zu erfahren, welches die Verbesserungen sind, die Sie mit der großen Schrift vorzunehmen rathen und wir könnten denn im Laufe des Winters schon allerhand vorbereiten, was bei Ihrem zu Ostern verheissenen Besuch eine schnellere Entscheidung erleichtern könnte.
[3] Inzwischen hat mir nun auch Herr Dr Rosen aus der Deckerschen Officin die Gießzettel der beiden Schriften verschafft, denie die Zahlen so angiebteben, wie sie sich aus dem Bedürfniß beim Druck, nemlich alle Nachgüsse mit eingerechnet, ergeben haben. Auch über diese Quantitäten würde Ihr Urtheil sehr willkommen sein und Ihre Erfahrung könnte uns leiten, wenn hin und wieder noch ein Mehreres nachzugiessen wäre.
Uebrigens ist unsre Schrift allerdings in derselben Form gegossen, wie die Ihrige nach der mir gefälligst mitgegebnen Probe, nemlich mit einem ausgeschnittenen Winkel für die unterzulegenden Zeichen. Ich hat[te] eine irrige Erinnerung von der Sache, als ich Ihnen von dem Gegentheil sprach.
Herr A. von Humboldt, der noch hier ist, war sehr erfreut durch den Gruß, den ich ihm von Ihnen überbrachte. Er bedauerte lebhaft, daß er weder auf der Herreise Bonn habe besuchen können, noch daß dies auf der Rückreise werde geschehen können.
Mit großer Dankbarkeit erinnern wir uns der interessanten Stunden, die Sie uns bei unserm neulichen Besuch in Ihrer Nähe zuzubringen gestatteten und meine Frau bittet mit mir um die Fortdauer Ihrer Gunst. In wahrer Verehrung
Ew Hochwohlgebohren
sehr ergebner
H. LichtensteinJr
Ich bin so frei das neueste Verzeichiß der Mitglieder der Königl. Akademie der Wiss. sowie deren Statuten hier beizulegen.
[4] [leer]
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[1] Berlin am 17ten Nov. 1826.
Ihrem Auftrage gemäß, mein hochverehrter Gönner, habe ich mich gleich nach meiner Rückkehr bemüht, den Gießzettel unsrer Sanskrit-Schriften zu bekommen und Ihnen die Notizen über die neu anzufertigende Mittelschrift zu verschaffen. Unser Factor rieth mir, die Rückkehr des Doctor Rosen abzuwarten, der am besten darum Bescheid wisse. Als diese nun erfolgte, veranlaßte ich ihn, selbst an Sie zu schreiben und er hat mir den einliegenden Brief übergeben, durch welchen ich den liebenswürdigen und talentvollen jungen Mann Ihren belehrenden Mittheilungen bestens zu empfehlen wünsche. Die einliegende Probe unsrer kleineren Schrift enthält vier Buchstaben, die nach Herrn Bopps neuerer Vorschrift geschnitten worden sind, nemlich etwas fetter, als die bisherigen Buchstaben waren, und die Sie daher leicht von den übrigen unterscheiden werden. Ließen unsre Geldmittel es zu, gleich alle Charactere von dieser Stärke anfertigen zu lassen, so erhielten wir freilich wohl eine Schrift, die an Deutlichkeit [2] das Mittel zwischen der großen und kleinen halten würde, wiewohl sie auf den Cicero-Kegel, wie die letztgenannte geschnitten wäre. Das war es also, was ich nicht genau wußte, als ich die Ehre hatte, Ihnen mündlich von dieser Mittelschrift zu berichten. – Nur einzelne Buchstaben und Zeichen der kleinen Schrift nach Herrn Bopps Ansicht verbessern zu lassen, wird nicht rathsam sein, da dadurch die Harmonie derselben sehr leiden müßte. Wieviel etwa von den Zeichen und Vocalen unverändert bleiben könnte, müssen Kenner entscheiden und Sie würden nicht nur mich, sondern auch ohne Zweifel Herrn Bopp und Rosen verpflichten, wenn Sie uns Ihre in dieser Hinsicht so wichtige Meinung nicht vorenthalten wollten. Dergleichen muß es sehr belangreich für uns sein, zu erfahren, welches die Verbesserungen sind, die Sie mit der großen Schrift vorzunehmen rathen und wir könnten denn im Laufe des Winters schon allerhand vorbereiten, was bei Ihrem zu Ostern verheissenen Besuch eine schnellere Entscheidung erleichtern könnte.
[3] Inzwischen hat mir nun auch Herr Dr Rosen aus der Deckerschen Officin die Gießzettel der beiden Schriften verschafft, denie die Zahlen so angiebteben, wie sie sich aus dem Bedürfniß beim Druck, nemlich alle Nachgüsse mit eingerechnet, ergeben haben. Auch über diese Quantitäten würde Ihr Urtheil sehr willkommen sein und Ihre Erfahrung könnte uns leiten, wenn hin und wieder noch ein Mehreres nachzugiessen wäre.
Uebrigens ist unsre Schrift allerdings in derselben Form gegossen, wie die Ihrige nach der mir gefälligst mitgegebnen Probe, nemlich mit einem ausgeschnittenen Winkel für die unterzulegenden Zeichen. Ich hat[te] eine irrige Erinnerung von der Sache, als ich Ihnen von dem Gegentheil sprach.
Herr A. von Humboldt, der noch hier ist, war sehr erfreut durch den Gruß, den ich ihm von Ihnen überbrachte. Er bedauerte lebhaft, daß er weder auf der Herreise Bonn habe besuchen können, noch daß dies auf der Rückreise werde geschehen können.
Mit großer Dankbarkeit erinnern wir uns der interessanten Stunden, die Sie uns bei unserm neulichen Besuch in Ihrer Nähe zuzubringen gestatteten und meine Frau bittet mit mir um die Fortdauer Ihrer Gunst. In wahrer Verehrung
Ew Hochwohlgebohren
sehr ergebner
H. LichtensteinJr
Ich bin so frei das neueste Verzeichiß der Mitglieder der Königl. Akademie der Wiss. sowie deren Statuten hier beizulegen.
[4] [leer]
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 12.11.1826
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.110
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