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Oder etwas anderes? <lb/>Verzeihen Sie diese Menge von Fragen einem Manne, dem durch Ihre vorigen zutraulichen Briefe, un<milestone unit="start" n="27465"/>d<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="27465"/> durch gemeinschaftliche Kunstliebe das Bedürfniß, sich Ihnen mitzutheilen, zu lebhaft unterhalten wird, als daß er es länger aufzuschieben vermöchte, Ihnen in diesen Zeilen für das Vergnügen und den Genuß zu danken, den mir <anchor type="b" n="1700" ana="12" xml:id="NidB37272"/>Ihr philosophisches Gedicht<anchor type="e" n="1700" ana="12" xml:id="NidE37272"/> in <anchor type="b" n="4143" ana="13" xml:id="NidB37273"/><anchor type="b" n="88" ana="11" xml:id="NidB37260"/>Schillers<anchor type="e" n="88" ana="11" xml:id="NidE37260"/> Almanach<anchor type="e" n="4143" ana="13" xml:id="NidE37273"/> gewährte. Ich bewundere die Leichtigkeit, mit der sich Ihre <hi rend="family:Courier">terze rime</hi> bewegen, noch mehr Ihren kühnen Vorausdenker, der <anchor type="b" n="11928" ana="12" xml:id="NidB72146"/><hi rend="family:Courier;offset:4">metus omnes et inexorabile fatum </hi><hi rend="family:Courier">subjecit pedibus strepitumque Acherontis avari</hi><anchor type="e" n="11928" ana="12" xml:id="NidE72146"/>. <lb/>Daß die Herren <anchor type="b" n="5733" ana="11" xml:id="NidB71878"/>Veith<anchor type="e" n="5733" ana="11" xml:id="NidE71878"/> u. <anchor type="b" n="5734" ana="11" xml:id="NidB37271"/>Schumann<anchor type="e" n="5734" ana="11" xml:id="NidE37271"/> in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB37261"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE37261"/> den artistischen Theil <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB72147"/>meines Gedichts<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE72147"/> bearbeiten, hat Ihnen wohl <milestone unit="start" n="10065"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="10065"/> schon <anchor type="b" n="2812" ana="11" xml:id="NidB37262"/>Ihr Freund Göschen<anchor type="e" n="2812" ana="11" xml:id="NidE37262"/> gemeldet. Ich glaube es mir selbst schuldig zu sein, jeden, auch den geringfügigsten Gegenstand meines Gedichts eben so genau zu erwägen, als die wesentlichen Theile desselben. Dieß geschah auch noch seit der Absendung des Mnspts, und, wie ich Sie versichern kann, mit ernsthafter Prüfung, nicht ohne die Ueberzeugung, daß bei einem Gedicht von einigem Umfang der bescheidene Gebrauch der Feile bis zum Abdruck des letzten Bogens anwendbar wäre. Vielleicht ist es Ihnen nicht unangenehm, wenn ich Ihnen die Stelle mittheile, die die Erörterung des Gesundbr. bei <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB37267"/>Bilin<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE37267"/> enhält, welcher noch in mein Quellenverzeichniß aufgenommen ward. Vielleicht billigen Sie auch die Art der Darstellung, der ich durch die Anspielung auf die alte lateinische Inschrift: <hi rend="family:Courier"><anchor type="b" n="11929" ana="12" xml:id="NidB72148"/>Huius Nympha loci sacri custodia fontis<anchor type="e" n="11929" ana="12" xml:id="NidE72148"/> etc.</hi> durch den Ton selbst, und durch die sorgfältigste Messung des Hexameters, das Gepräge des Antiken, wenn der Versuch nicht mißglückte, zu geben trachtete.<lb/><milestone unit="start" n="10066"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="10066"/> <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB37274"/>Wem doch schweiget der Hain hochfeierlich? Ist der Bezirk hier<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE37274"/><lb/>Heilig dem örtlichen Gott? ist hier ein Tempel der Nymfen?<lb/>Schlummert in moosiger Grotte vielleicht, dort selber <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72149"/>Bilina<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72149"/>?<lb/>O du, welcher den Hallen sich naht der weißen Najade,<lb/>Tritt sanft über die Schwellʼ, und erquicke dich! Lege zum Dank ihr<lb/>Auf den Felsenaltar des Frühlinges helleste Blumen,<lb/>Schweigend, und fleh <hi rend="overstrike:1">die Nymf</hi> um Gedeihn <hi rend="offset:4">in festlicher Stille die Göttin!</hi> <hi rend="overstrike:1">in festlicher Stille</hi>!<lb/>Noch eine kleine Bemerkung erlauben Sie mir. 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Hier schien mir dieses malerische Beiwort um so bezeichnender, weil der Gesundbr bei <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72153"/>Bilin<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72153"/> ungemein hell u. lauter quillt, und an dem Gemäuer der Einfassung ein zartes schneeweißes Salz absetzet.<lb/>Am passendsten wird, dünkt mich, <hi rend="overstrike:1">dieses</hi> <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB72154"/>diese Stelle<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE72154"/> <hi rend="family:Courier">pag.</hi> 28 nach den 2 Worten: die Qual des erwachten Gewissens? eingeschaltet, <hi rend="overstrike:1">wenn</hi> wo mithin die Erörterung <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72155"/>Bilinens<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72155"/> zwischen die ihrer beiden böhmischen Schwestern zu stehen kommt.<lb/>Mein lebhaftes Verlangen nach einer gütigen Antwort verbürge Ihnen die innige Verehrung mit der ich unausgesetzt bin<lb/>Ihr<lb/>ganz ergebner<lb/>Neubeck.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1798-01-16', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-611-35010', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.17,Nr.7', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Ich würde meinen Najaden nicht mehr so gut sein, wie vorhin, wenn sie nicht im Stande wären, mich in gutem Andenken bei Ihnen zu erhalten.. Sie sind doch gesund? Oder ist Ihr Wunsch, <span class="index-5414 tp-46864 index-5415 tp-46865 family-courier ">Akensideʼs</span><span class="index-5415 tp-46865 family-courier "> Hymn</span> mitzuschicken, schuld an dem Aufschub? Oder etwas anderes? <br>Verzeihen Sie diese Menge von Fragen einem Manne, dem durch Ihre vorigen zutraulichen Briefe, un<span class="notice-27465 ">d</span> durch gemeinschaftliche Kunstliebe das Bedürfniß, sich Ihnen mitzutheilen, zu lebhaft unterhalten wird, als daß er es länger aufzuschieben vermöchte, Ihnen in diesen Zeilen für das Vergnügen und den Genuß zu danken, den mir <span class="index-1700 tp-37272 ">Ihr philosophisches Gedicht</span> in <span class="index-4143 tp-37273 index-88 tp-37260 ">Schillers</span><span class="index-4143 tp-37273 "> Almanach</span> gewährte. Ich bewundere die Leichtigkeit, mit der sich Ihre <span class="family-courier ">terze rime</span> bewegen, noch mehr Ihren kühnen Vorausdenker, der <span class="index-11928 tp-72146 family-courier offset-4 ">metus omnes et inexorabile fatum </span><span class="index-11928 tp-72146 family-courier ">subjecit pedibus strepitumque Acherontis avari</span>. <br>Daß die Herren <span class="index-5733 tp-71878 ">Veith</span> u. <span class="index-5734 tp-37271 ">Schumann</span> in <span class="index-13 tp-37261 ">Dresden</span> den artistischen Theil <span class="index-32 tp-72147 ">meines Gedichts</span> bearbeiten, hat Ihnen wohl <span class="notice-10065 ">[2]</span> schon <span class="index-2812 tp-37262 ">Ihr Freund Göschen</span> gemeldet. Ich glaube es mir selbst schuldig zu sein, jeden, auch den geringfügigsten Gegenstand meines Gedichts eben so genau zu erwägen, als die wesentlichen Theile desselben. Dieß geschah auch noch seit der Absendung des Mnspts, und, wie ich Sie versichern kann, mit ernsthafter Prüfung, nicht ohne die Ueberzeugung, daß bei einem Gedicht von einigem Umfang der bescheidene Gebrauch der Feile bis zum Abdruck des letzten Bogens anwendbar wäre. Vielleicht ist es Ihnen nicht unangenehm, wenn ich Ihnen die Stelle mittheile, die die Erörterung des Gesundbr. bei <span class="index-5731 tp-37267 ">Bilin</span> enhält, welcher noch in mein Quellenverzeichniß aufgenommen ward. Vielleicht billigen Sie auch die Art der Darstellung, der ich durch die Anspielung auf die alte lateinische Inschrift: <span class="index-11929 tp-72148 family-courier ">Huius Nympha loci sacri custodia fontis</span><span class="family-courier "> etc.</span> durch den Ton selbst, und durch die sorgfältigste Messung des Hexameters, das Gepräge des Antiken, wenn der Versuch nicht mißglückte, zu geben trachtete.<br><span class="notice-10066 ">[3]</span> <span class="index-32 tp-37274 ">Wem doch schweiget der Hain hochfeierlich? Ist der Bezirk hier</span><br>Heilig dem örtlichen Gott? ist hier ein Tempel der Nymfen?<br>Schlummert in moosiger Grotte vielleicht, dort selber <span class="index-5731 tp-72149 ">Bilina</span>?<br>O du, welcher den Hallen sich naht der weißen Najade,<br>Tritt sanft über die Schwellʼ, und erquicke dich! Lege zum Dank ihr<br>Auf den Felsenaltar des Frühlinges helleste Blumen,<br>Schweigend, und fleh <span class="overstrike-1 ">die Nymf</span> um Gedeihn <span class="offset-4 ">in festlicher Stille die Göttin!</span> <span class="overstrike-1 ">in festlicher Stille</span>!<br>Noch eine kleine Bemerkung erlauben Sie mir. Den Ausdruck: <span class="underline-1 ">weiße</span> Najade, der nur dieses einzige mal in <span class="index-32 tp-72150 ">meinem Gedichte</span> <span class="overstrike-1 ">k</span> vorkommt, habe ich mit Bedacht, weil sich das Alterthum die Najaden u. Nereiden, wie <span class="index-271 tp-37265 ">Voß</span> in <span class="index-5730 tp-37266 ">seinen mythol. Briefen</span> bezeugt, als vorzüglich weiß dachte. <span class="index-3189 tp-37264 ">Dem Virgil</span> ist <span class="index-5732 tp-37268 ">seine Galatea</span> <span class="notice-10067 ">[4]</span> <span class="family-courier ">candidior cygnis</span>; eine andere Wassergöttin heißt ihm <span class="family-courier ">candida Naïs</span>; dem <span class="index-2936 tp-37269 ">Ovid</span> ist seine <span class="index-3857 tp-72151 index-3859 tp-72152 family-courier ">Lotis Nympha nivea</span>. Hier schien mir dieses malerische Beiwort um so bezeichnender, weil der Gesundbr bei <span class="index-5731 tp-72153 ">Bilin</span> ungemein hell u. lauter quillt, und an dem Gemäuer der Einfassung ein zartes schneeweißes Salz absetzet.<br>Am passendsten wird, dünkt mich, <span class="overstrike-1 ">dieses</span> <span class="index-32 tp-72154 ">diese Stelle</span> <span class="family-courier ">pag.</span> 28 nach den 2 Worten: die Qual des erwachten Gewissens? eingeschaltet, <span class="overstrike-1 ">wenn</span> wo mithin die Erörterung <span class="index-5731 tp-72155 ">Bilinens</span> zwischen die ihrer beiden böhmischen Schwestern zu stehen kommt.<br>Mein lebhaftes Verlangen nach einer gütigen Antwort verbürge Ihnen die innige Verehrung mit der ich unausgesetzt bin<br>Ihr<br>ganz ergebner<br>Neubeck.' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1952' $description = 'Valerius Wilhelm Neubeck an August Wilhelm von Schlegel am 16.01.1798, Steinau, Oder, Jena' $adressatort = 'Jena <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4028557-1">GND</a>' $absendeort = 'Steinau, Oder <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2084741-5">GND</a>' $date = '16.01.1798' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4500 => array( 'ID' => '4500', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-01-28 14:03:09', 'timelastchg' => '2017-12-19 14:58:01', 'key' => 'AWS-ap-00eh', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Neubeck, Valerius Wilhelm', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1765-01-29', '39_toddatum' => '1850-09-20', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '10085', 'content' => 'Arnstadt', 'bemerkung' => 'GND:4003011-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Arzt, Schriftsteller, Übersetzer Sein Studium der Medizin absolvierte Valerius Wilhelm Neubeck in Göttingen und Jena. Den Studenten interessierten auch philosophische und astronomische Fragen. Nach dem Erhalt seiner Doktorwürde 1788 ließ sich Neubeck als praktischer Arzt in Liegnitz nieder. Aus dieser Zeit stammt sein Gedicht „Die Gesundbrunnen“ (1795). Neubeck bewirkte in seiner Tätigkeit als Arzt die Verbreitung des Pockenschutzes im schlesischen Bezirk um Liegnitz. 1822 wurde Neubeck zum Hofrat ernannt. Bei einem verheerenden Brand in Steinau 1834 verlor er seinen Wohnsitz und lebte anschließend in Altwasser.', '39_quellen' => 'ADB@https://www.deutsche-biographie.de/ppn116945907.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D523-610-6@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Valerius_Wilhelm_Neubeck@', '39_beziehung' => 'Das Gedicht „Die Gesundbrunnen. 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Vielleicht billigen Sie auch die Art der Darstellung, der ich durch die Anspielung auf die alte lateinische Inschrift: <hi rend="family:Courier"><anchor type="b" n="11929" ana="12" xml:id="NidB72148"/>Huius Nympha loci sacri custodia fontis<anchor type="e" n="11929" ana="12" xml:id="NidE72148"/> etc.</hi> durch den Ton selbst, und durch die sorgfältigste Messung des Hexameters, das Gepräge des Antiken, wenn der Versuch nicht mißglückte, zu geben trachtete.<lb/><milestone unit="start" n="10066"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="10066"/> <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB37274"/>Wem doch schweiget der Hain hochfeierlich? Ist der Bezirk hier<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE37274"/><lb/>Heilig dem örtlichen Gott? ist hier ein Tempel der Nymfen?<lb/>Schlummert in moosiger Grotte vielleicht, dort selber <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72149"/>Bilina<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72149"/>?<lb/>O du, welcher den Hallen sich naht der weißen Najade,<lb/>Tritt sanft über die Schwellʼ, und erquicke dich! Lege zum Dank ihr<lb/>Auf den Felsenaltar des Frühlinges helleste Blumen,<lb/>Schweigend, und fleh <hi rend="overstrike:1">die Nymf</hi> um Gedeihn <hi rend="offset:4">in festlicher Stille die Göttin!</hi> <hi rend="overstrike:1">in festlicher Stille</hi>!<lb/>Noch eine kleine Bemerkung erlauben Sie mir. Den Ausdruck: <hi rend="underline:1">weiße</hi> Najade, der nur dieses einzige mal in <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB72150"/>meinem Gedichte<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE72150"/> <hi rend="overstrike:1">k</hi> vorkommt, habe ich mit Bedacht, weil sich das Alterthum die Najaden u. Nereiden, wie <anchor type="b" n="271" ana="11" xml:id="NidB37265"/>Voß<anchor type="e" n="271" ana="11" xml:id="NidE37265"/> in <anchor type="b" n="5730" ana="12" xml:id="NidB37266"/>seinen mythol. Briefen<anchor type="e" n="5730" ana="12" xml:id="NidE37266"/> bezeugt, als vorzüglich weiß dachte. <anchor type="b" n="3189" ana="11" xml:id="NidB37264"/>Dem Virgil<anchor type="e" n="3189" ana="11" xml:id="NidE37264"/> ist <anchor type="b" n="5732" ana="12" xml:id="NidB37268"/>seine Galatea<anchor type="e" n="5732" ana="12" xml:id="NidE37268"/> <milestone unit="start" n="10067"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="10067"/> <hi rend="family:Courier">candidior cygnis</hi>; eine andere Wassergöttin heißt ihm <hi rend="family:Courier">candida Naïs</hi>; dem <anchor type="b" n="2936" ana="11" xml:id="NidB37269"/>Ovid<anchor type="e" n="2936" ana="11" xml:id="NidE37269"/> ist seine <anchor type="b" n="3857" ana="12" xml:id="NidB72151"/><anchor type="b" n="3859" ana="12" xml:id="NidB72152"/><hi rend="family:Courier">Lotis Nympha nivea</hi><anchor type="e" n="3859" ana="12" xml:id="NidE72152"/><anchor type="e" n="3857" ana="12" xml:id="NidE72151"/>. Hier schien mir dieses malerische Beiwort um so bezeichnender, weil der Gesundbr bei <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72153"/>Bilin<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72153"/> ungemein hell u. lauter quillt, und an dem Gemäuer der Einfassung ein zartes schneeweißes Salz absetzet.<lb/>Am passendsten wird, dünkt mich, <hi rend="overstrike:1">dieses</hi> <anchor type="b" n="32" ana="12" xml:id="NidB72154"/>diese Stelle<anchor type="e" n="32" ana="12" xml:id="NidE72154"/> <hi rend="family:Courier">pag.</hi> 28 nach den 2 Worten: die Qual des erwachten Gewissens? eingeschaltet, <hi rend="overstrike:1">wenn</hi> wo mithin die Erörterung <anchor type="b" n="5731" ana="10" xml:id="NidB72155"/>Bilinens<anchor type="e" n="5731" ana="10" xml:id="NidE72155"/> zwischen die ihrer beiden böhmischen Schwestern zu stehen kommt.<lb/>Mein lebhaftes Verlangen nach einer gütigen Antwort verbürge Ihnen die innige Verehrung mit der ich unausgesetzt bin<lb/>Ihr<lb/>ganz ergebner<lb/>Neubeck.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7687', 'content' => 'Valerius Wilhelm Neubeck', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Neubeck, Valerius Wilhelm', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1798-01-16', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '5417', 'content' => 'Steinau, Oder', 'bemerkung' => 'GND:2084741-5', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-611-35010', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.17,Nr.7', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] Steinau d. 16 Januar 1798.
Daß Sie sich meiner gar nicht mehr erinnern sollten, kann ich mir kaum vorstellen. Ich würde meinen Najaden nicht mehr so gut sein, wie vorhin, wenn sie nicht im Stande wären, mich in gutem Andenken bei Ihnen zu erhalten.. Sie sind doch gesund? Oder ist Ihr Wunsch, Akensideʼs Hymn mitzuschicken, schuld an dem Aufschub? Oder etwas anderes?
Verzeihen Sie diese Menge von Fragen einem Manne, dem durch Ihre vorigen zutraulichen Briefe, und durch gemeinschaftliche Kunstliebe das Bedürfniß, sich Ihnen mitzutheilen, zu lebhaft unterhalten wird, als daß er es länger aufzuschieben vermöchte, Ihnen in diesen Zeilen für das Vergnügen und den Genuß zu danken, den mir Ihr philosophisches Gedicht in Schillers Almanach gewährte. Ich bewundere die Leichtigkeit, mit der sich Ihre terze rime bewegen, noch mehr Ihren kühnen Vorausdenker, der metus omnes et inexorabile fatum subjecit pedibus strepitumque Acherontis avari.
Daß die Herren Veith u. Schumann in Dresden den artistischen Theil meines Gedichts bearbeiten, hat Ihnen wohl [2] schon Ihr Freund Göschen gemeldet. Ich glaube es mir selbst schuldig zu sein, jeden, auch den geringfügigsten Gegenstand meines Gedichts eben so genau zu erwägen, als die wesentlichen Theile desselben. Dieß geschah auch noch seit der Absendung des Mnspts, und, wie ich Sie versichern kann, mit ernsthafter Prüfung, nicht ohne die Ueberzeugung, daß bei einem Gedicht von einigem Umfang der bescheidene Gebrauch der Feile bis zum Abdruck des letzten Bogens anwendbar wäre. Vielleicht ist es Ihnen nicht unangenehm, wenn ich Ihnen die Stelle mittheile, die die Erörterung des Gesundbr. bei Bilin enhält, welcher noch in mein Quellenverzeichniß aufgenommen ward. Vielleicht billigen Sie auch die Art der Darstellung, der ich durch die Anspielung auf die alte lateinische Inschrift: Huius Nympha loci sacri custodia fontis etc. durch den Ton selbst, und durch die sorgfältigste Messung des Hexameters, das Gepräge des Antiken, wenn der Versuch nicht mißglückte, zu geben trachtete.
[3] Wem doch schweiget der Hain hochfeierlich? Ist der Bezirk hier
Heilig dem örtlichen Gott? ist hier ein Tempel der Nymfen?
Schlummert in moosiger Grotte vielleicht, dort selber Bilina?
O du, welcher den Hallen sich naht der weißen Najade,
Tritt sanft über die Schwellʼ, und erquicke dich! Lege zum Dank ihr
Auf den Felsenaltar des Frühlinges helleste Blumen,
Schweigend, und fleh die Nymf um Gedeihn in festlicher Stille die Göttin! in festlicher Stille!
Noch eine kleine Bemerkung erlauben Sie mir. Den Ausdruck: weiße Najade, der nur dieses einzige mal in meinem Gedichte k vorkommt, habe ich mit Bedacht, weil sich das Alterthum die Najaden u. Nereiden, wie Voß in seinen mythol. Briefen bezeugt, als vorzüglich weiß dachte. Dem Virgil ist seine Galatea [4] candidior cygnis; eine andere Wassergöttin heißt ihm candida Naïs; dem Ovid ist seine Lotis Nympha nivea. Hier schien mir dieses malerische Beiwort um so bezeichnender, weil der Gesundbr bei Bilin ungemein hell u. lauter quillt, und an dem Gemäuer der Einfassung ein zartes schneeweißes Salz absetzet.
Am passendsten wird, dünkt mich, dieses diese Stelle pag. 28 nach den 2 Worten: die Qual des erwachten Gewissens? eingeschaltet, wenn wo mithin die Erörterung Bilinens zwischen die ihrer beiden böhmischen Schwestern zu stehen kommt.
Mein lebhaftes Verlangen nach einer gütigen Antwort verbürge Ihnen die innige Verehrung mit der ich unausgesetzt bin
Ihr
ganz ergebner
Neubeck.
Daß Sie sich meiner gar nicht mehr erinnern sollten, kann ich mir kaum vorstellen. Ich würde meinen Najaden nicht mehr so gut sein, wie vorhin, wenn sie nicht im Stande wären, mich in gutem Andenken bei Ihnen zu erhalten.. Sie sind doch gesund? Oder ist Ihr Wunsch, Akensideʼs Hymn mitzuschicken, schuld an dem Aufschub? Oder etwas anderes?
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