• Anton Josef Pleimes to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Köln · Place of Destination: Bonn · Date: 04.08.1831
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Anton Josef Pleimes
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Köln
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 04.08.1831
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-35010
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.17,Nr.49
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 25,4 x 21,4 cm
  • Incipit: „[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
    Hochwohlgeborner Herr!
    Ich bedaure Ew. Hochwohlgeboren kein Exemplar meiner Preisschrift zuschicken zu können, indem ich selbst keins mehr [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/5415" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
Hochwohlgeborner Herr!
Ich bedaure Ew. Hochwohlgeboren kein Exemplar meiner Preisschrift zuschicken zu können, indem ich selbst keins mehr besitze. Während meiner Abwesenheit ist zu Hause durch den so unerwartet erfolgten Tod meiner Mutter, Alles so in Unordnung gekommen, daß mir sogar viele meiner besten und theuersten Bücher fehlen. Zudem habe ich auch eigentlich nur einen kleinen Auszug aus erwähnter Schrift drucken lassen bei meiner Promotion, und die nach Bonn bestimmten Exemplare an Stud. Reichensperger geschickt zur Besorgung, der sie aber wie es scheint nicht abgegeben, oder gar nicht erhalten hat. – Ich besitze aber noch das Original, das ich einmal tüchtig ausgearbeitet, dem Drucke zu übergeben, mir sogleich vorgenommen hatte, und was nach Beendigung meiner Handelsgeschichte auch gewiß geschehn wird. Ich bin also so frei Ihnen dieses zuzuschicken. Zugleich übersende ich Ihnen mit meinem mathematischen Leitfaden, eine andere Arbeit, über die Geschichte Englands, nämlich die Magna Charta, worüber ich mir Ihr gütiges Urtheil zu erbitten die Freiheit nehme. Meine Hauptabsicht war, eine Vergleichung der magna charta mit der jetzigen Charte von England anzustellen, u. so eine Würdigung der englischen Verfassung und des englischen Volkes zu geben. Aber nirgends konnte ich die neuere Charte bekommen; sogar in der großen Hof- u. Central-Bibliothek in München habe ich vergeblich darnach gesucht.
Eine andere Arbeit, war ein Versuch zur Entzifferung der in München in der Glyptothek auf einem ägyptischen Oblelisk befindlichen Hieroglyphen, nach dem Champollionʼschen Systeme, woran ich mir wirklich viele Mühe gegeben hatte, um dem Könige von Baiern zu zeigen, daß er beim Ankaufe des Obelisks in Bezug auf sein Alterthum um fast ein Jahrtausend betrogen worden [2] sei. Diese Arbeit ist mir aber leider entweder entwendet worden oder sonst abhanden gekommen. Sollte ich sie wiederfinden, dann werde ich so frei sein, sie Ihnen ebenfalls zuzuschicken.
Was nun die Abfassung des Briefes betrifft, den Sie die Güte haben wollen mir zuzuschicken, und wofür ich ewig dankbar bleiben werde, so glaube ich, könnte es nicht undienlich sein, der Rector-Stelle an der Bürgerschule in Siegburg darin zu erwähnen, die bis jetzt noch vacant ist. – Herr Consistorialrath Grashoff will gar die ganze Anstalt eingehn lassen, weil sich keine Schüler mehr da befän[den.] Indessen mir wäre nicht bange, die Schüler wieder dahin zu [...] ziehen.
Indem ich Sie bitte meine innigste Hochachtung und Dankbarkeit gütigst zu genehmigen, habe ich die Ehre zu sein
Ew. Hochwohlgeboren
unterthänigster u. dankbarster
A. J. Pleimes Dr
Lehrer in der Erziehungs- u. Unterrichtsanstalt
der
Herrn Gebr. Schumacher dahier.
Cöln d. 4ten Aug. 1831.
[3] [leer]
[4] Sr Hochwohlgeboren
Herrn h. Professor von Schlegel
in
Bonn
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/5415" data-language="">
[1] Hochgeehrtester Herr Professor!
Hochwohlgeborner Herr!
Ich bedaure Ew. Hochwohlgeboren kein Exemplar meiner Preisschrift zuschicken zu können, indem ich selbst keins mehr besitze. Während meiner Abwesenheit ist zu Hause durch den so unerwartet erfolgten Tod meiner Mutter, Alles so in Unordnung gekommen, daß mir sogar viele meiner besten und theuersten Bücher fehlen. Zudem habe ich auch eigentlich nur einen kleinen Auszug aus erwähnter Schrift drucken lassen bei meiner Promotion, und die nach Bonn bestimmten Exemplare an Stud. Reichensperger geschickt zur Besorgung, der sie aber wie es scheint nicht abgegeben, oder gar nicht erhalten hat. – Ich besitze aber noch das Original, das ich einmal tüchtig ausgearbeitet, dem Drucke zu übergeben, mir sogleich vorgenommen hatte, und was nach Beendigung meiner Handelsgeschichte auch gewiß geschehn wird. Ich bin also so frei Ihnen dieses zuzuschicken. Zugleich übersende ich Ihnen mit meinem mathematischen Leitfaden, eine andere Arbeit, über die Geschichte Englands, nämlich die Magna Charta, worüber ich mir Ihr gütiges Urtheil zu erbitten die Freiheit nehme. Meine Hauptabsicht war, eine Vergleichung der magna charta mit der jetzigen Charte von England anzustellen, u. so eine Würdigung der englischen Verfassung und des englischen Volkes zu geben. Aber nirgends konnte ich die neuere Charte bekommen; sogar in der großen Hof- u. Central-Bibliothek in München habe ich vergeblich darnach gesucht.
Eine andere Arbeit, war ein Versuch zur Entzifferung der in München in der Glyptothek auf einem ägyptischen Oblelisk befindlichen Hieroglyphen, nach dem Champollionʼschen Systeme, woran ich mir wirklich viele Mühe gegeben hatte, um dem Könige von Baiern zu zeigen, daß er beim Ankaufe des Obelisks in Bezug auf sein Alterthum um fast ein Jahrtausend betrogen worden [2] sei. Diese Arbeit ist mir aber leider entweder entwendet worden oder sonst abhanden gekommen. Sollte ich sie wiederfinden, dann werde ich so frei sein, sie Ihnen ebenfalls zuzuschicken.
Was nun die Abfassung des Briefes betrifft, den Sie die Güte haben wollen mir zuzuschicken, und wofür ich ewig dankbar bleiben werde, so glaube ich, könnte es nicht undienlich sein, der Rector-Stelle an der Bürgerschule in Siegburg darin zu erwähnen, die bis jetzt noch vacant ist. – Herr Consistorialrath Grashoff will gar die ganze Anstalt eingehn lassen, weil sich keine Schüler mehr da befän[den.] Indessen mir wäre nicht bange, die Schüler wieder dahin zu [...] ziehen.
Indem ich Sie bitte meine innigste Hochachtung und Dankbarkeit gütigst zu genehmigen, habe ich die Ehre zu sein
Ew. Hochwohlgeboren
unterthänigster u. dankbarster
A. J. Pleimes Dr
Lehrer in der Erziehungs- u. Unterrichtsanstalt
der
Herrn Gebr. Schumacher dahier.
Cöln d. 4ten Aug. 1831.
[3] [leer]
[4] Sr Hochwohlgeboren
Herrn h. Professor von Schlegel
in
Bonn
×