• Georg Ernst Reimer to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 31.01.1843
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Georg Ernst Reimer
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 31.01.1843
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-35028
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.79
  • Number of Pages: 5 S., hs. m. U.
  • Format: 20,8 x 13,8 cm
  • Incipit: „[1] Hochwohlgeborner Herr
    hochgeehrtester Herr Professor
    Sie haben mich ungemein erfreut durch Ihr gütiges Schreiben vom 8ten vor Mon. sowohl durch die [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/5478" data-language="">
[1] Hochwohlgeborner Herr
hochgeehrtester Herr Professor
Sie haben mich ungemein erfreut durch Ihr gütiges Schreiben vom 8ten vor Mon. sowohl durch die darin ausgesprochene wohlthuende Theilnahme an dem Verlust den wir erlitten haben, als durch Ihre Geneigtheit unser mich ehrendes Geschäftsverhältniß in der bisherigen Art fortzusetzen. – Ich würde Ihnen schon früher meinen Dank dafür ausgesprochen haben, wenn ich nicht gleichzeitig den 2ten Theil des schuldigen Tributs hätte mit abschicken wollen, den unsere nördlichen Provinzen Ihnen alljährlich als ein geringes Zeichen der Verehrung abzutragen gewohnt sind. Möchte diese Sendung eine gleich freundliche Aufnahme bei Ihnen finden als die erste.
Wegen der Uebersetzung des Shakspeare habe ich noch einmal unter den Verlagsverträgen nachgesucht und darunter zwar keinen förmlichen Contract aber einen Entwurf dazu von meines sel. Vaters Hand [2] vorgefunden, welchen ich diesem Briefe beilege. Diesen Entwurf haben Sie nemlich meinem Vater im November 1840 von folgenden Worten begleitet meinem Vater zurückgeschickt.
„Anbei sende ich Ihnen den Entwurf eines Vertrages über die neue Ausgabe des Shakspeare den Sie mir bei Ihrem vorletzten Besuch in Bonn zurückließen. Sie werden sich wohl der Einwürfe erinnern, die ich nach reiferer Ueberlegung dagegen machte. Als ich nun Hand an die Durchsicht legte fand ich daß sie um gründlich zu sein sehr viel Zeit und Mühe kosten müsse. Ich äußerte demnach 10 Frdor für jedes Stück würde mir angemessen scheinen, worauf Sie beistimmten. Da ich aber die Durchsicht auf demselben Fuß nicht habe fortsetzen können, so trug ich Bedenken bei Ihrem letzten Besuche hier das für diese drei Stücke insbesondere mir angebotene Honorar anzunehmen.
Der beiliegende Entwurf war noch nicht zum förmlichen Vertrage gediehen. Sie sind also gesetzlich zu gar nichts verpflichtet und mögen in Bezug auf eine für [3] diese neue Ausgabe mir billig zustehende Entschadigung ganz nach eignem Ermessen verfahren“
Darauf sind Ihnen nur im August 1841 30 Friedrichsdʼor gezahlt worden, welche als eine Ihnen für die ganze Ausgabe billig zu stehende Entschädigung nicht angesehen können. Ich würde mich natürlich an den beifolgenden Contractsentwurf meines Vaters, wenn Sie denselben billigten gerne gebunden halten, da ich aber Ihre Bedenklichkeiten dagegen anerkennen muß so erlaube ich mir Ihnen folgenden Vorschlag zu machen, von welchem ich wünsche und hoffe, daß er sich Ihrer Zustimmung erfreuen möge:
Für die Uebertragung des Verlagsrechts Ihrer Uebersetzung des Shakspeare, wie sie in der letzten Ausgabe abgedruckt ist zahle ich ein für allemal nach der nächsten Leipziger JubilateMesse die Summe von Tausend Thalern in Golde und ferner für jedes Stück, welches Sie wie die ersten drei einer genauen Durchsicht unterwerfen sollten zehn Friedrichsdʼor jedesmal unmittelbar nach [4] der Uebersendung, mag nun eine neue Ausgabe bevorstehen oder nicht. – Wie ich aus sicherer Quelle weiß wird jetzt in Schwaben wieder an einer neuen Uebersetzung des Shakspeare gearbeitet, welche contractlich! die beste werden soll, die bis jetzt existirt, und sehr bald, mag sie nun genießbar sein oder nicht, dem Publicum wird aufgetischt werden. Dieser möchte ich gern mit einer neuen Ausgabe Ihrer Uebersetzung begegnen wenn auch von der jetzigen noch hinreichender Vorrath vorhanden ist, denn unser jetziges Publicum liebt das elegante wohlfeile vorzüglich aber das neue. Sie würden mich daher außerordentlich verbinden, wenn Sie die Güte hätten mich recht bald, wenn auch nur mit den kürzesten Worten zu benachrichtigen ob Sie mit meinem Vorschlage einverstanden sind, damit ich ermächtigt bin der Schwäbischen Ankündigung sobald sie erfolgt zu begegnen, noch mehr wenn [5] wenn Sie mir die Aussicht eröffnen wollten etwa bis zur Ostermesse noch eines oder einige von Ihnen aufs neue durchgesehene Stücke zu erhalten. –
Möchte das beginnende neue Jahr Ihrem Körper neue Kräfte leihen und Ihr nie alternder Geist bei Ihren gelehrten Arbeiten durch kein körperliches Leiden gestört werden.
Mit diesem Wunsche und der Bitte mir auch ferner Ihre Gewogenheit zu erhalten verharre ich
mit der ausgezeichnetsten Hochac[htung]
Ew. Hoch[wohlgeboren]
gehorsamster
Georg Reimer
Berlin 31ten Januar
1843.
[6] [leer]
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/5478" data-language="">
[1] Hochwohlgeborner Herr
hochgeehrtester Herr Professor
Sie haben mich ungemein erfreut durch Ihr gütiges Schreiben vom 8ten vor Mon. sowohl durch die darin ausgesprochene wohlthuende Theilnahme an dem Verlust den wir erlitten haben, als durch Ihre Geneigtheit unser mich ehrendes Geschäftsverhältniß in der bisherigen Art fortzusetzen. – Ich würde Ihnen schon früher meinen Dank dafür ausgesprochen haben, wenn ich nicht gleichzeitig den 2ten Theil des schuldigen Tributs hätte mit abschicken wollen, den unsere nördlichen Provinzen Ihnen alljährlich als ein geringes Zeichen der Verehrung abzutragen gewohnt sind. Möchte diese Sendung eine gleich freundliche Aufnahme bei Ihnen finden als die erste.
Wegen der Uebersetzung des Shakspeare habe ich noch einmal unter den Verlagsverträgen nachgesucht und darunter zwar keinen förmlichen Contract aber einen Entwurf dazu von meines sel. Vaters Hand [2] vorgefunden, welchen ich diesem Briefe beilege. Diesen Entwurf haben Sie nemlich meinem Vater im November 1840 von folgenden Worten begleitet meinem Vater zurückgeschickt.
„Anbei sende ich Ihnen den Entwurf eines Vertrages über die neue Ausgabe des Shakspeare den Sie mir bei Ihrem vorletzten Besuch in Bonn zurückließen. Sie werden sich wohl der Einwürfe erinnern, die ich nach reiferer Ueberlegung dagegen machte. Als ich nun Hand an die Durchsicht legte fand ich daß sie um gründlich zu sein sehr viel Zeit und Mühe kosten müsse. Ich äußerte demnach 10 Frdor für jedes Stück würde mir angemessen scheinen, worauf Sie beistimmten. Da ich aber die Durchsicht auf demselben Fuß nicht habe fortsetzen können, so trug ich Bedenken bei Ihrem letzten Besuche hier das für diese drei Stücke insbesondere mir angebotene Honorar anzunehmen.
Der beiliegende Entwurf war noch nicht zum förmlichen Vertrage gediehen. Sie sind also gesetzlich zu gar nichts verpflichtet und mögen in Bezug auf eine für [3] diese neue Ausgabe mir billig zustehende Entschadigung ganz nach eignem Ermessen verfahren“
Darauf sind Ihnen nur im August 1841 30 Friedrichsdʼor gezahlt worden, welche als eine Ihnen für die ganze Ausgabe billig zu stehende Entschädigung nicht angesehen können. Ich würde mich natürlich an den beifolgenden Contractsentwurf meines Vaters, wenn Sie denselben billigten gerne gebunden halten, da ich aber Ihre Bedenklichkeiten dagegen anerkennen muß so erlaube ich mir Ihnen folgenden Vorschlag zu machen, von welchem ich wünsche und hoffe, daß er sich Ihrer Zustimmung erfreuen möge:
Für die Uebertragung des Verlagsrechts Ihrer Uebersetzung des Shakspeare, wie sie in der letzten Ausgabe abgedruckt ist zahle ich ein für allemal nach der nächsten Leipziger JubilateMesse die Summe von Tausend Thalern in Golde und ferner für jedes Stück, welches Sie wie die ersten drei einer genauen Durchsicht unterwerfen sollten zehn Friedrichsdʼor jedesmal unmittelbar nach [4] der Uebersendung, mag nun eine neue Ausgabe bevorstehen oder nicht. – Wie ich aus sicherer Quelle weiß wird jetzt in Schwaben wieder an einer neuen Uebersetzung des Shakspeare gearbeitet, welche contractlich! die beste werden soll, die bis jetzt existirt, und sehr bald, mag sie nun genießbar sein oder nicht, dem Publicum wird aufgetischt werden. Dieser möchte ich gern mit einer neuen Ausgabe Ihrer Uebersetzung begegnen wenn auch von der jetzigen noch hinreichender Vorrath vorhanden ist, denn unser jetziges Publicum liebt das elegante wohlfeile vorzüglich aber das neue. Sie würden mich daher außerordentlich verbinden, wenn Sie die Güte hätten mich recht bald, wenn auch nur mit den kürzesten Worten zu benachrichtigen ob Sie mit meinem Vorschlage einverstanden sind, damit ich ermächtigt bin der Schwäbischen Ankündigung sobald sie erfolgt zu begegnen, noch mehr wenn [5] wenn Sie mir die Aussicht eröffnen wollten etwa bis zur Ostermesse noch eines oder einige von Ihnen aufs neue durchgesehene Stücke zu erhalten. –
Möchte das beginnende neue Jahr Ihrem Körper neue Kräfte leihen und Ihr nie alternder Geist bei Ihren gelehrten Arbeiten durch kein körperliches Leiden gestört werden.
Mit diesem Wunsche und der Bitte mir auch ferner Ihre Gewogenheit zu erhalten verharre ich
mit der ausgezeichnetsten Hochac[htung]
Ew. Hoch[wohlgeboren]
gehorsamster
Georg Reimer
Berlin 31ten Januar
1843.
[6] [leer]
×