• August Wilhelm von Schlegel to Philipp Joseph von Rehfues

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Unknown · Date: 27.05.1825
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Philipp Joseph von Rehfues
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 27.05.1825
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36842
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.19,Nr.21
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 33,2 x 21,3 cm
  • Incipit: „[1] An
    Herrn Geheime-Regierungs-
    Rath Rehfues
    Ew. Hwlg. wollen mir erlauben, Ihnen ein gehorsamstes Gesuch vorzutragen, mit Hinzufügung der Bitte, selbiges, falls Ew. [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Strobel, Jochen
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/5548" data-language="">
[1] An
Herrn Geheime-Regierungs-
Rath Rehfues
Ew. Hwlg. wollen mir erlauben, Ihnen ein gehorsamstes Gesuch vorzutragen, mit Hinzufügung der Bitte, selbiges, falls Ew. Hwlgb. für nöthig erachten sollten, darüber nach Berlin zu berichten, bei einem hohen Königl. Ministerium geneigt zu unterstützen.
Ich wünsche nämlich auf das nächste Winter-Semester der Verpflichtung Privat-Vorlesungen zu halten, überhoben zu seyn, und mich auf eine öffentliche Vorlesung in Lateinischer Sprache, über die antiquarischen Elegien des Propertius, und auf das unentgeltliche privatissimum über das Sanskrit beschränken zu dürfen.
Die erste Lieferung meiner großen kritischen Ausgabe des Râmâyana hätte bereits im Anfange des laufenden Jahres erscheinen sollen. Dieß ist aber wegen Reichhaltigkeit der aufgefundenen und genau benutzten Hülfsmittel nicht möglich gewesen. Indessen darf die Ausführung des Unternehmens nicht weiter verschoben werden, wenn die Theilnahme des gelehrten Publicums nicht erkalten soll.
Hr. Stud Lassen, welcher bisher fortwährend Mspte in London Mspte col. verglichen und abgeschrieben hatte, ist gegenwärtig in Paris angelangt, wo ein Aufenthalt von wenigen Wochen [2] hinreichen wird, um die für den ersten Band nöthigen Auszüge zu machen. Ich erwarte ihn demnach in Kurzem mit einem reichen Vorrath von Materialien hier zurück, deren Durcharbeitung meine angestrengteste Thätigkeit erfodern wird, indem *um so mehr da die Geschäfte des Rectorats, verbunden mit meinen gewöhnlichen Amtsleistungen, es mir seither unmöglich gemacht haben, mich mit dem, was ich bereits in Händen hatte, zu beschäftigen.
Als der verewigte Fürst StaatsCanzler durch ein gnädiges Schreiben vom 20sten März 1820 im Einverständnisse mit Herrn Staatsminister von Altenstein Exc. mir den speciellen Auftrag ertheilte, für die Begründung u Verbreitung des Studiums der Indischen Sprache und Litteratur in Deutschland zu arbeiten, gewährte m Se. Durchlaucht mir zugleich die Vergünstigung, von allen Vorlesungen, welche mir von der zu jenem Zweck erfoderlichen Zeit zu viel rauben würden, dispensirt zu werden. Ich hoffe der geneigten und für mich schmeichelhaften Erinnerung eines hohen Königl. Ministeriums, von ich möge von dieser Vergünstigung so sparsam als möglich Gebrauch machen, gewissen seit fünf Jahren gewissenhaft Folge geleistet zu haben. Mein halbjähriger Aufenthalt in Paris konnte kaum als Urlaub zu einer gelehrten Reise betrachtet werden, weil diese ganze Zeit der Besorgung typographischer Anstalten gewidmet werden mußte. Die zu [3] dem wissenschaftlichen Zweck unentbehrliche Reise nach England habe ich so eingerichtet, daß meine Vorlesungen dadurch nur um einen Monat verkürzt wurden. Jetzt aber ist wirklich der Fall eingetreten daß ich einer etwas ungestörteren Muße bedarf, um die Ausführung eines umfassenden gelehrten Unternehmens, von welchem schon bezweifelt worden ist, ob die Kräfte eines Einzelnen dazu ausreichen möchten, nachdrücklich zu fördern, insbesondre da mir meine Gesundheit nicht erlaubt, durch Überspannung derselben die Tage zu verlängern.
Bonn. d. 27sten Mai 1825
[4] [leer]
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/5548" data-language="">
[1] An
Herrn Geheime-Regierungs-
Rath Rehfues
Ew. Hwlg. wollen mir erlauben, Ihnen ein gehorsamstes Gesuch vorzutragen, mit Hinzufügung der Bitte, selbiges, falls Ew. Hwlgb. für nöthig erachten sollten, darüber nach Berlin zu berichten, bei einem hohen Königl. Ministerium geneigt zu unterstützen.
Ich wünsche nämlich auf das nächste Winter-Semester der Verpflichtung Privat-Vorlesungen zu halten, überhoben zu seyn, und mich auf eine öffentliche Vorlesung in Lateinischer Sprache, über die antiquarischen Elegien des Propertius, und auf das unentgeltliche privatissimum über das Sanskrit beschränken zu dürfen.
Die erste Lieferung meiner großen kritischen Ausgabe des Râmâyana hätte bereits im Anfange des laufenden Jahres erscheinen sollen. Dieß ist aber wegen Reichhaltigkeit der aufgefundenen und genau benutzten Hülfsmittel nicht möglich gewesen. Indessen darf die Ausführung des Unternehmens nicht weiter verschoben werden, wenn die Theilnahme des gelehrten Publicums nicht erkalten soll.
Hr. Stud Lassen, welcher bisher fortwährend Mspte in London Mspte col. verglichen und abgeschrieben hatte, ist gegenwärtig in Paris angelangt, wo ein Aufenthalt von wenigen Wochen [2] hinreichen wird, um die für den ersten Band nöthigen Auszüge zu machen. Ich erwarte ihn demnach in Kurzem mit einem reichen Vorrath von Materialien hier zurück, deren Durcharbeitung meine angestrengteste Thätigkeit erfodern wird, indem *um so mehr da die Geschäfte des Rectorats, verbunden mit meinen gewöhnlichen Amtsleistungen, es mir seither unmöglich gemacht haben, mich mit dem, was ich bereits in Händen hatte, zu beschäftigen.
Als der verewigte Fürst StaatsCanzler durch ein gnädiges Schreiben vom 20sten März 1820 im Einverständnisse mit Herrn Staatsminister von Altenstein Exc. mir den speciellen Auftrag ertheilte, für die Begründung u Verbreitung des Studiums der Indischen Sprache und Litteratur in Deutschland zu arbeiten, gewährte m Se. Durchlaucht mir zugleich die Vergünstigung, von allen Vorlesungen, welche mir von der zu jenem Zweck erfoderlichen Zeit zu viel rauben würden, dispensirt zu werden. Ich hoffe der geneigten und für mich schmeichelhaften Erinnerung eines hohen Königl. Ministeriums, von ich möge von dieser Vergünstigung so sparsam als möglich Gebrauch machen, gewissen seit fünf Jahren gewissenhaft Folge geleistet zu haben. Mein halbjähriger Aufenthalt in Paris konnte kaum als Urlaub zu einer gelehrten Reise betrachtet werden, weil diese ganze Zeit der Besorgung typographischer Anstalten gewidmet werden mußte. Die zu [3] dem wissenschaftlichen Zweck unentbehrliche Reise nach England habe ich so eingerichtet, daß meine Vorlesungen dadurch nur um einen Monat verkürzt wurden. Jetzt aber ist wirklich der Fall eingetreten daß ich einer etwas ungestörteren Muße bedarf, um die Ausführung eines umfassenden gelehrten Unternehmens, von welchem schon bezweifelt worden ist, ob die Kräfte eines Einzelnen dazu ausreichen möchten, nachdrücklich zu fördern, insbesondre da mir meine Gesundheit nicht erlaubt, durch Überspannung derselben die Tage zu verlängern.
Bonn. d. 27sten Mai 1825
[4] [leer]
×