• August Wilhelm von Schlegel to Philipp Joseph von Rehfues

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Unknown · Date: 30.03.1826
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Philipp Joseph von Rehfues
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 30.03.1826
  • Notations: Konzept.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36842
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.19,Nr.31
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 33,4 x 21,2 cm
  • Incipit: „[1] Gesuch
    die Indischen Druckschriften
    betreffend
    An
    den Königl. außerordentlichen
    Bevollmächtigten
    Herrn Geheime-Regierungsrath
    von Rehfues Hochwohlgeb.
    Ew. Hochwohlgeb. bitte ich folgendes gehorsamste Gesuch an das K. Ministerium der [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Strobel, Jochen
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[1] Gesuch
die Indischen Druckschriften
betreffend
An
den Königl. außerordentlichen
Bevollmächtigten
Herrn Geheime-Regierungsrath
von Rehfues Hochwohlgeb.
Ew. Hochwohlgeb. bitte ich folgendes gehorsamste Gesuch an das K. Ministerium der geistlichen und öffentlichen Unterrichts-Angelegenheiten gelangen zu lassen, und durch Ihre geneigte Fürsprache zu unterstützen.
Die Stempel und Matrizen der unter meiner Leitung in Paris angefertigten Devanagari-Lettern wurden, wie Ew. Hwg. bekannt ist, nach Berlin abgeliefert, um zur Disposition der Königl. Akademie gestellt zu werden. Nachdem nun für diese unter Aufsicht des Hrn. Prof. Bopp ein neuer Abguß verfertigt worden war, hat sich die Akademie bewogen gefunden, nach demselben Muster Devanagari-Lettern von kleinerem Kaliber anfertigen zu lassen.
Diese Lettern sind unter der Leitung des eben genannten Gelehrten vortrefflich ausgefallen, wie Ew. Hwg. aus den sub fav. remiss. beigefügten Druckproben ersehen werden.
Wiewohl die größeren Lettern für den Abdruck der Original-Texte, welche mit einer gewissen Würde und Pracht ausgestattet, als Bibliothek Werke für große Bibliotheken, erscheinen sollen, am besten geeignet sind, so gewähren doch die kleineren für den sonstigen wissenschaftlichen Gebrauch eine große Bequemlichkeit, ja sie sind für Commentare und Elementarbücher beinahe unentbehrlich. Denn wenn man Lateinisch oder Deutsch mit Sanskrit-Wörtern untermischt zu drucken hat, so wird man durch die Dimension des Kegels der großen Devanagari-[2]Lettern, nun auch genöthigt, den Zeilen einen starken Durchschuß zu geben, wodurch das Ganze sehr voluminos und kostspielig ausfällt.
Die Königl. Rhein-Universität besitzt auch bereits einen doppelten Vorrath von größeren und kleineren Arabischen Lettern.
Ein mäßiger Vorrath der kleineren Devanagari-Lettern, etwa von einem Centner, dürfte für den Zweck hinreichend seyn. Hr. Prof. Bopp konnte mir die Kosten des Gusses nicht genau angeben, welche freilich für das gleiche Gewicht mit der in umgekehrtem Verhältnisse mit dem Kaliber der Lettern zu nehmen, indessen werden sie nicht sehr beträchtlich seyn.
Die K. Akademie, deren Mitglied ich zu seyn die Ehre habe, wird die Herleihung der Matrizen zu diesem Gusse gewiß nicht verweigern. Ich habe mich deswegen bereits an den Secretär derselben, Hrn. Prof. Buttmann, vorläufig gewandt. *Hr. Professor Bopp hat sich seinerseits bereitwilig erklärt, falls ein Guß bestellt werden sollte, die Aufsicht dabei zu übernehmen.
Da hier schon so vieles zum Studium der Sanskrit-Litteratur dienliche zusammengebracht ist: eine vollständige Sammlung der Hülfs gedruckten Hülfsmittel in meiner Bibliothek, einiges davon auch in der öffentlichen; ferner ein Indisches Museum von Kunstsachen und Antiquitäten, auch einigen Manuscripten, *in meinem Besitz, welche Sammlungen doch nach meinem Ableben der Universität anheim fallen wird; *werden; da Bonn auch schon im Auslande, insbesondere auch durch die verdienstlichen Leistungen des Hrn Prof. Freytag, sich den Ruf eines Mittelpunktes der asiatischen Studien erworben, dergestalt daß der Großsiegelbewahrer in einem Berichte an den König von Frankreich die hiesige Universität, zwar irriger Weise, als ausschließend oder vorzugsweise für [3] diese Studien gestiftet mit Lobe erwähnt hat, so dürfen *können wir auch in typographischer Hinsicht nicht dahinten *zurück bleiben *ohne einen Theil der schon erworbenen Ansprüche wieder einzubüßen, und bei den schon bisher vorbereiteten und zum Theil angekündigten gelehrten Unternehmungen auf eine nachtheilige Weise gehemmt zu werden. Ich schmeichle mir daher mit der Hoffnung, ein hohes Königl. Ministerium werde geruhen, obiges Gesuch gnädig zu bewilligen.
Bonn d. 30sten März 1826
[4] [leer]
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[1] Gesuch
die Indischen Druckschriften
betreffend
An
den Königl. außerordentlichen
Bevollmächtigten
Herrn Geheime-Regierungsrath
von Rehfues Hochwohlgeb.
Ew. Hochwohlgeb. bitte ich folgendes gehorsamste Gesuch an das K. Ministerium der geistlichen und öffentlichen Unterrichts-Angelegenheiten gelangen zu lassen, und durch Ihre geneigte Fürsprache zu unterstützen.
Die Stempel und Matrizen der unter meiner Leitung in Paris angefertigten Devanagari-Lettern wurden, wie Ew. Hwg. bekannt ist, nach Berlin abgeliefert, um zur Disposition der Königl. Akademie gestellt zu werden. Nachdem nun für diese unter Aufsicht des Hrn. Prof. Bopp ein neuer Abguß verfertigt worden war, hat sich die Akademie bewogen gefunden, nach demselben Muster Devanagari-Lettern von kleinerem Kaliber anfertigen zu lassen.
Diese Lettern sind unter der Leitung des eben genannten Gelehrten vortrefflich ausgefallen, wie Ew. Hwg. aus den sub fav. remiss. beigefügten Druckproben ersehen werden.
Wiewohl die größeren Lettern für den Abdruck der Original-Texte, welche mit einer gewissen Würde und Pracht ausgestattet, als Bibliothek Werke für große Bibliotheken, erscheinen sollen, am besten geeignet sind, so gewähren doch die kleineren für den sonstigen wissenschaftlichen Gebrauch eine große Bequemlichkeit, ja sie sind für Commentare und Elementarbücher beinahe unentbehrlich. Denn wenn man Lateinisch oder Deutsch mit Sanskrit-Wörtern untermischt zu drucken hat, so wird man durch die Dimension des Kegels der großen Devanagari-[2]Lettern, nun auch genöthigt, den Zeilen einen starken Durchschuß zu geben, wodurch das Ganze sehr voluminos und kostspielig ausfällt.
Die Königl. Rhein-Universität besitzt auch bereits einen doppelten Vorrath von größeren und kleineren Arabischen Lettern.
Ein mäßiger Vorrath der kleineren Devanagari-Lettern, etwa von einem Centner, dürfte für den Zweck hinreichend seyn. Hr. Prof. Bopp konnte mir die Kosten des Gusses nicht genau angeben, welche freilich für das gleiche Gewicht mit der in umgekehrtem Verhältnisse mit dem Kaliber der Lettern zu nehmen, indessen werden sie nicht sehr beträchtlich seyn.
Die K. Akademie, deren Mitglied ich zu seyn die Ehre habe, wird die Herleihung der Matrizen zu diesem Gusse gewiß nicht verweigern. Ich habe mich deswegen bereits an den Secretär derselben, Hrn. Prof. Buttmann, vorläufig gewandt. *Hr. Professor Bopp hat sich seinerseits bereitwilig erklärt, falls ein Guß bestellt werden sollte, die Aufsicht dabei zu übernehmen.
Da hier schon so vieles zum Studium der Sanskrit-Litteratur dienliche zusammengebracht ist: eine vollständige Sammlung der Hülfs gedruckten Hülfsmittel in meiner Bibliothek, einiges davon auch in der öffentlichen; ferner ein Indisches Museum von Kunstsachen und Antiquitäten, auch einigen Manuscripten, *in meinem Besitz, welche Sammlungen doch nach meinem Ableben der Universität anheim fallen wird; *werden; da Bonn auch schon im Auslande, insbesondere auch durch die verdienstlichen Leistungen des Hrn Prof. Freytag, sich den Ruf eines Mittelpunktes der asiatischen Studien erworben, dergestalt daß der Großsiegelbewahrer in einem Berichte an den König von Frankreich die hiesige Universität, zwar irriger Weise, als ausschließend oder vorzugsweise für [3] diese Studien gestiftet mit Lobe erwähnt hat, so dürfen *können wir auch in typographischer Hinsicht nicht dahinten *zurück bleiben *ohne einen Theil der schon erworbenen Ansprüche wieder einzubüßen, und bei den schon bisher vorbereiteten und zum Theil angekündigten gelehrten Unternehmungen auf eine nachtheilige Weise gehemmt zu werden. Ich schmeichle mir daher mit der Hoffnung, ein hohes Königl. Ministerium werde geruhen, obiges Gesuch gnädig zu bewilligen.
Bonn d. 30sten März 1826
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