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Ich habe nicht weniger als vier <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="2898"/>*Lateinische<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung am linken Blattrand</title></note><milestone unit="end" n="2898"/></hi> <hi rend="overstrike:1">Vorlesungen ö</hi> <hi rend="family:Courier">Publica</hi> Lateinisch vorgetragen; <anchor type="b" n="2564" ana="12" xml:id="NidB30008"/><anchor type="b" n="4970" ana="12" xml:id="NidB30009"/>über die Etruskischen Alterthümer<anchor type="e" n="4970" ana="12" xml:id="NidE30009"/><anchor type="e" n="2564" ana="12" xml:id="NidE30008"/>, über das Zweite Buch des <anchor type="b" n="2218" ana="11" xml:id="NidB30012"/>Herodot<anchor type="e" n="2218" ana="11" xml:id="NidE30012"/> in geographischer und historischer Beziehung, <anchor type="b" n="3734" ana="12" xml:id="NidB30010"/><anchor type="b" n="4962" ana="12" xml:id="NidB30011"/>über die antiquarischen Elegien des Propertius<anchor type="e" n="4962" ana="12" xml:id="NidE30011"/><anchor type="e" n="3734" ana="12" xml:id="NidE30010"/>, und <anchor type="b" n="3730" ana="12" xml:id="NidB30013"/><anchor type="b" n="4978" ana="12" xml:id="NidB30014"/><anchor type="b" n="4977" ana="12" xml:id="NidB30015"/>über die Römische Geschichte<anchor type="e" n="4977" ana="12" xml:id="NidE30015"/><anchor type="e" n="4978" ana="12" xml:id="NidE30014"/><anchor type="e" n="3730" ana="12" xml:id="NidE30013"/>. <milestone unit="start" n="2392"/>*Wo ich nicht irre, werden zwei unserer hiesigen Facultäten zusammengenommen in dem gleichen Zeitraume nicht so viele Lateinische Vorlesungen aufzuweisen haben.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung</title></note><milestone unit="end" n="2392"/><lb/>Die Erscheinung des ersten Bandes meiner <hi rend="overstrike:1">Ankündigung</hi> <anchor type="b" n="3516" ana="12" xml:id="NidB30017"/>Ausgabe des <hi rend="family:Courier">Râm.</hi><anchor type="e" n="3516" ana="12" xml:id="NidE30017"/> war nach <anchor type="b" n="2544" ana="12" xml:id="NidB30016"/>der Ankündigung<anchor type="e" n="2544" ana="12" xml:id="NidE30016"/> verschiedene Jahre verzögert worden, wiewohl ohne meine Schuld. Die Sammlung der kritischen Materialien erfoderte sehr viel Zeit, und <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB30007"/>mein Gehülfe. Hr. Dr. Lassen<anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE30007"/> brachte damit beinahe drittehalb Jahre im Auslande zu. Indessen war dadurch im Publicum ein Zweifel <hi rend="overstrike:1">entstanden,</hi> an der Ausführung des Werkes entstanden, u die Subscription hatte keinen weiteren Zuwachs erhalten. Ich hielt es daher für nothwendig den zweiten Band so schnell wie möglich auf den ersten folgen zu lassen, u ich <hi rend="overstrike:1">hoffen</hi> hoffe ihn in diesem Winter noch fertig zu schaffen. Um meinen Kräften u meiner Gesundheit nicht übermäßig viel zuzumuthen, habe ich mich für jetzt auf die Vorlesung über das Sanskrit beschränkt, u dieß ist eigentlich das erstemal, daß ich von dem oben erwähnten Rechte einigen Gebrauch mache. Ich glaube hierin auch ganz meiner Instruction gemäß <hi rend="overstrike:1">gehandelt</hi> zu handeln, denn bei eintretender Collision muß die allgemeine Verpflichtung dem speciellen Auftrage weichen.<lb/>Sie werden mir gewiß leicht glauben, hochgeehrtester Herr Geheimerath, daß es weit bequemer gewesen wäre, mich auf den engen Wirkungskreis eines gewöhnlichen Universitätslehrers zu beschränken <milestone unit="start" n="2393"/>*u Jahr aus Jahr ein dieselben Vorlesungen auf dieselbe Weise zu halten.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung</title></note><milestone unit="end" n="2393"/> Beseelt von dem Eifer, die Wissenschaft zu erweitern, den Ruhm der <milestone unit="start" n="2390"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="2390"/> Deutschen Gelehrsamkeit, u der hiesigen Universität insbesondre im Auslande zu verbreiten, habe ich mir freiwillig große Mühseligkeiten und Aufopferungen aufgeladen, u es gereut mich nicht, wenn nur in meinen Amtsverhältnissen eine billige Rücksicht darauf genommen wird.<lb/><anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB30006"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE30006"/> d. 14ten Nov. 29<lb/><milestone unit="start" n="2391"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="2391"/> [leer]', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1829-11-14', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-611-36842', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.19,Nr.40', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs.', '36_h1format' => '33,2 x 21,2 cm', '36_purlhand_alt' => 'DE-611-2081323', '36_signaturhand_alt' => 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Hwgb. beehre ich mich, anbei eine Abschrift der beiden gestern von mir erwähnten <span class="offset-4 ">amtlichen</span> Schreiben zu übersenden, woraus Sie ersehen werden, daß jenes Recht, worauf ich mich berief, auf das unzweideutigste beurkundet ist.<br><span class="overstrike-1 ">Von d</span> Wenn Ew. Hwgb. die Gewogenheit haben wollen, die halbjährigen Tabellen, worin der Erfolg der wirklich gehaltenen Vorlesungen eingezeichnet wird, durchzusehen, so werden Sie sich überzeugen, daß ich seit zehntehalb Jahren nicht nur keinen Gebrauch von diesem Rechte gemacht, sondern auch verschiedene <span class="family-courier ">opera supererogativa</span> geleistet habe.<br>Erstlich habe ich viel mehr unentgeltliche Vorlesungen gehalten, als vorgeschrieben ist, indem ich, außer einem <span class="family-courier ">Publicum</span>, fortwährend den Unterricht im Sanskrit, zwar in Form eines <span class="family-courier ">Privatissimum</span>, wie es die Natur der Sache erfodert, aber unentgeltlich ertheilte.<br>Zweitens, da gewöhnlich für ein <span class="family-courier ">Publicum</span> kleine Nebenabtheilungen einer Wissenschaft gewählt werden, um den Privat-Vorlesungen keinen Eintrag zu thun, habe ich mehrmals öffentliche Vorträge über Gegenstände gehalten, welche sich zu Privat-Vorlesungen eignen, namentlich über die alte Geographie, über die Geschichte der französischen Litteratur, über die <span class="offset-4 ">Römische</span><span class="offset-4 overstrike-1 ">n</span>Geschichte <span class="overstrike-1 ">der</span> <span class="overstrike-1 ">Republik</span> u über die Lateinische Litteratur.<br><span class="index-5440 tp-43974 ">Das Königl. Ministerium</span> legt einen besondere Wichtigkeit darauf, wie mich dünkt aus sehr triftigen Gründen, daß immer einige Vorlesungen in Lateinischer <span class="notice-2389 ">[2]</span> Sprache gehalten werden sollen. Diesen Foderungen bin ich bereitwillig entgegen gekommen. 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Die Sammlung der kritischen Materialien erfoderte sehr viel Zeit, und <span class="index-2566 tp-30007 ">mein Gehülfe. Hr. Dr. Lassen</span> brachte damit beinahe drittehalb Jahre im Auslande zu. Indessen war dadurch im Publicum ein Zweifel <span class="overstrike-1 ">entstanden,</span> an der Ausführung des Werkes entstanden, u die Subscription hatte keinen weiteren Zuwachs erhalten. Ich hielt es daher für nothwendig den zweiten Band so schnell wie möglich auf den ersten folgen zu lassen, u ich <span class="overstrike-1 ">hoffen</span> hoffe ihn in diesem Winter noch fertig zu schaffen. Um meinen Kräften u meiner Gesundheit nicht übermäßig viel zuzumuthen, habe ich mich für jetzt auf die Vorlesung über das Sanskrit beschränkt, u dieß ist eigentlich das erstemal, daß ich von dem oben erwähnten Rechte einigen Gebrauch mache. Ich glaube hierin auch ganz meiner Instruction gemäß <span class="overstrike-1 ">gehandelt</span> zu handeln, denn bei eintretender Collision muß die allgemeine Verpflichtung dem speciellen Auftrage weichen.<br>Sie werden mir gewiß leicht glauben, hochgeehrtester Herr Geheimerath, daß es weit bequemer gewesen wäre, mich auf den engen Wirkungskreis eines gewöhnlichen Universitätslehrers zu beschränken <span class="notice-2393 ">*u Jahr aus Jahr ein dieselben Vorlesungen auf dieselbe Weise zu halten.</span> Beseelt von dem Eifer, die Wissenschaft zu erweitern, den Ruhm der <span class="notice-2390 ">[3]</span> Deutschen Gelehrsamkeit, u der hiesigen Universität insbesondre im Auslande zu verbreiten, habe ich mir freiwillig große Mühseligkeiten und Aufopferungen aufgeladen, u es gereut mich nicht, wenn nur in meinen Amtsverhältnissen eine billige Rücksicht darauf genommen wird.<br><span class="index-887 tp-30006 ">Bonn</span> d. 14ten Nov. 29<br><span class="notice-2391 ">[4]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/3132' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Philipp Joseph von Rehfues am 14.11.1829, Bonn' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $date = '14.11.1829' $adressat = array( (int) 4608 => array( 'ID' => '4608', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-13 12:19:57', 'timelastchg' => '2018-01-11 17:53:19', 'key' => 'AWS-ap-00fq', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Rehfues, Philipp Joseph von', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1779-10-02', '39_toddatum' => '1843-10-21', '39_lebenwirken' => 'Schriftsteller, Bibliothekar, Verwaltungsbeamter Philipp Joseph von Rehfues studierte Theologie in Tübingen. 1801 zog er nach Livorno, um dort als Hauslehrer zu arbeiten. 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Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. Für seine Verdienste wurde er 1826 nobilitiert. 1842 wurde Rehfues in den Ruhestand versetzt, er zog sich auf sein Gut bei Königswinter zurück.', '39_quellen' => 'ADB@https://www.deutsche-biographie.de/sfz75872.html#adbcontent@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D475-060-3@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Joseph_Rehfues@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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[1] An
Herrn Geheimerath
von Rehfues
Ew. Hwgb. beehre ich mich, anbei eine Abschrift der beiden gestern von mir erwähnten amtlichen Schreiben zu übersenden, woraus Sie ersehen werden, daß jenes Recht, worauf ich mich berief, auf das unzweideutigste beurkundet ist.
Von d Wenn Ew. Hwgb. die Gewogenheit haben wollen, die halbjährigen Tabellen, worin der Erfolg der wirklich gehaltenen Vorlesungen eingezeichnet wird, durchzusehen, so werden Sie sich überzeugen, daß ich seit zehntehalb Jahren nicht nur keinen Gebrauch von diesem Rechte gemacht, sondern auch verschiedene opera supererogativa geleistet habe.
Erstlich habe ich viel mehr unentgeltliche Vorlesungen gehalten, als vorgeschrieben ist, indem ich, außer einem Publicum, fortwährend den Unterricht im Sanskrit, zwar in Form eines Privatissimum, wie es die Natur der Sache erfodert, aber unentgeltlich ertheilte.
Zweitens, da gewöhnlich für ein Publicum kleine Nebenabtheilungen einer Wissenschaft gewählt werden, um den Privat-Vorlesungen keinen Eintrag zu thun, habe ich mehrmals öffentliche Vorträge über Gegenstände gehalten, welche sich zu Privat-Vorlesungen eignen, namentlich über die alte Geographie, über die Geschichte der französischen Litteratur, über die RömischenGeschichte der Republik u über die Lateinische Litteratur.
Das Königl. Ministerium legt einen besondere Wichtigkeit darauf, wie mich dünkt aus sehr triftigen Gründen, daß immer einige Vorlesungen in Lateinischer [2] Sprache gehalten werden sollen. Diesen Foderungen bin ich bereitwillig entgegen gekommen. Ich habe nicht weniger als vier *Lateinische Vorlesungen ö Publica Lateinisch vorgetragen; über die Etruskischen Alterthümer, über das Zweite Buch des Herodot in geographischer und historischer Beziehung, über die antiquarischen Elegien des Propertius, und über die Römische Geschichte. *Wo ich nicht irre, werden zwei unserer hiesigen Facultäten zusammengenommen in dem gleichen Zeitraume nicht so viele Lateinische Vorlesungen aufzuweisen haben.
Die Erscheinung des ersten Bandes meiner Ankündigung Ausgabe des Râm. war nach der Ankündigung verschiedene Jahre verzögert worden, wiewohl ohne meine Schuld. Die Sammlung der kritischen Materialien erfoderte sehr viel Zeit, und mein Gehülfe. Hr. Dr. Lassen brachte damit beinahe drittehalb Jahre im Auslande zu. Indessen war dadurch im Publicum ein Zweifel entstanden, an der Ausführung des Werkes entstanden, u die Subscription hatte keinen weiteren Zuwachs erhalten. Ich hielt es daher für nothwendig den zweiten Band so schnell wie möglich auf den ersten folgen zu lassen, u ich hoffen hoffe ihn in diesem Winter noch fertig zu schaffen. Um meinen Kräften u meiner Gesundheit nicht übermäßig viel zuzumuthen, habe ich mich für jetzt auf die Vorlesung über das Sanskrit beschränkt, u dieß ist eigentlich das erstemal, daß ich von dem oben erwähnten Rechte einigen Gebrauch mache. Ich glaube hierin auch ganz meiner Instruction gemäß gehandelt zu handeln, denn bei eintretender Collision muß die allgemeine Verpflichtung dem speciellen Auftrage weichen.
Sie werden mir gewiß leicht glauben, hochgeehrtester Herr Geheimerath, daß es weit bequemer gewesen wäre, mich auf den engen Wirkungskreis eines gewöhnlichen Universitätslehrers zu beschränken *u Jahr aus Jahr ein dieselben Vorlesungen auf dieselbe Weise zu halten. Beseelt von dem Eifer, die Wissenschaft zu erweitern, den Ruhm der [3] Deutschen Gelehrsamkeit, u der hiesigen Universität insbesondre im Auslande zu verbreiten, habe ich mir freiwillig große Mühseligkeiten und Aufopferungen aufgeladen, u es gereut mich nicht, wenn nur in meinen Amtsverhältnissen eine billige Rücksicht darauf genommen wird.
Bonn d. 14ten Nov. 29
[4] [leer]
Herrn Geheimerath
von Rehfues
Ew. Hwgb. beehre ich mich, anbei eine Abschrift der beiden gestern von mir erwähnten amtlichen Schreiben zu übersenden, woraus Sie ersehen werden, daß jenes Recht, worauf ich mich berief, auf das unzweideutigste beurkundet ist.
Von d Wenn Ew. Hwgb. die Gewogenheit haben wollen, die halbjährigen Tabellen, worin der Erfolg der wirklich gehaltenen Vorlesungen eingezeichnet wird, durchzusehen, so werden Sie sich überzeugen, daß ich seit zehntehalb Jahren nicht nur keinen Gebrauch von diesem Rechte gemacht, sondern auch verschiedene opera supererogativa geleistet habe.
Erstlich habe ich viel mehr unentgeltliche Vorlesungen gehalten, als vorgeschrieben ist, indem ich, außer einem Publicum, fortwährend den Unterricht im Sanskrit, zwar in Form eines Privatissimum, wie es die Natur der Sache erfodert, aber unentgeltlich ertheilte.
Zweitens, da gewöhnlich für ein Publicum kleine Nebenabtheilungen einer Wissenschaft gewählt werden, um den Privat-Vorlesungen keinen Eintrag zu thun, habe ich mehrmals öffentliche Vorträge über Gegenstände gehalten, welche sich zu Privat-Vorlesungen eignen, namentlich über die alte Geographie, über die Geschichte der französischen Litteratur, über die RömischenGeschichte der Republik u über die Lateinische Litteratur.
Das Königl. Ministerium legt einen besondere Wichtigkeit darauf, wie mich dünkt aus sehr triftigen Gründen, daß immer einige Vorlesungen in Lateinischer [2] Sprache gehalten werden sollen. Diesen Foderungen bin ich bereitwillig entgegen gekommen. Ich habe nicht weniger als vier *Lateinische Vorlesungen ö Publica Lateinisch vorgetragen; über die Etruskischen Alterthümer, über das Zweite Buch des Herodot in geographischer und historischer Beziehung, über die antiquarischen Elegien des Propertius, und über die Römische Geschichte. *Wo ich nicht irre, werden zwei unserer hiesigen Facultäten zusammengenommen in dem gleichen Zeitraume nicht so viele Lateinische Vorlesungen aufzuweisen haben.
Die Erscheinung des ersten Bandes meiner Ankündigung Ausgabe des Râm. war nach der Ankündigung verschiedene Jahre verzögert worden, wiewohl ohne meine Schuld. Die Sammlung der kritischen Materialien erfoderte sehr viel Zeit, und mein Gehülfe. Hr. Dr. Lassen brachte damit beinahe drittehalb Jahre im Auslande zu. Indessen war dadurch im Publicum ein Zweifel entstanden, an der Ausführung des Werkes entstanden, u die Subscription hatte keinen weiteren Zuwachs erhalten. Ich hielt es daher für nothwendig den zweiten Band so schnell wie möglich auf den ersten folgen zu lassen, u ich hoffen hoffe ihn in diesem Winter noch fertig zu schaffen. Um meinen Kräften u meiner Gesundheit nicht übermäßig viel zuzumuthen, habe ich mich für jetzt auf die Vorlesung über das Sanskrit beschränkt, u dieß ist eigentlich das erstemal, daß ich von dem oben erwähnten Rechte einigen Gebrauch mache. Ich glaube hierin auch ganz meiner Instruction gemäß gehandelt zu handeln, denn bei eintretender Collision muß die allgemeine Verpflichtung dem speciellen Auftrage weichen.
Sie werden mir gewiß leicht glauben, hochgeehrtester Herr Geheimerath, daß es weit bequemer gewesen wäre, mich auf den engen Wirkungskreis eines gewöhnlichen Universitätslehrers zu beschränken *u Jahr aus Jahr ein dieselben Vorlesungen auf dieselbe Weise zu halten. Beseelt von dem Eifer, die Wissenschaft zu erweitern, den Ruhm der [3] Deutschen Gelehrsamkeit, u der hiesigen Universität insbesondre im Auslande zu verbreiten, habe ich mir freiwillig große Mühseligkeiten und Aufopferungen aufgeladen, u es gereut mich nicht, wenn nur in meinen Amtsverhältnissen eine billige Rücksicht darauf genommen wird.
Bonn d. 14ten Nov. 29
[4] [leer]