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Mit Theilnahme habe ich daraus ersehen, in welcher Bewegung Sie inzwischen gelebt haben. Hoffentlich ist sie Ihnen, wie sonst gut bekommen, und die darauf gefolgte Stille um so behaglicher geworden. Ich hoffe, Sie in der ganzen Rüstigkeit wieder zu sehen, die Ihnen so lange treu bleibt, als sie ernstlich wollen, und wünsche nur, daß Ihr Hauswesen durch die Wiederherstellung <span class="index-2417 tp-30344 ">eines seiner nothwendigsten Räder</span> Ihnen keine Sorge mehr machen möge.<br>Am 12<span class="offset-4 underline-1 ">ten</span> Abends von <span class="index-327 tp-30345 ">Frankfurt</span> hier angekommen, ist die Weinlese mit allen <span class="notice-2860 ">[2]</span> ihren Freuden und Leiden über uns hergefallen. Wir hatten gehofft, die Trauben am Stocke zu verkaufen und keine Vorbereitungen zur eigenen Bewirthschaftung gemacht. So fehlte es an allen Enden und Orten und noch eben komme ich von einem Gange zurück, wo ich einige Kelter-Geräthschaften selbst geholt habe, weil alle meine Leute zu dringend beschäftigt sind.<br>Vorläufig habe ich Ihnen durch das Körbchen Quitten nur ein Lebenszeichen geben wollen. Sagen Sie mir, wie viele Sie nöthig haben; wir werden Ihnen wahrscheinlich <span class="overstrike-1 ">unser</span> Ihr ganzes Bedürfniß abgeben können.<br>Anbei der besondre Abdruck aus <span class="index-5211 tp-30346 ">den </span><span class="index-5211 tp-30346 notice-2861 ">[3]</span><span class="index-5211 tp-30346 "> </span><span class="index-5211 tp-30346 family-courier ">Contemporains illustres</span>. Ich wollte noch ein andres Exemplar kaufen, vergaß es aber, wie Manches Andre. Ein Aufenthalt von nicht ganz drei Wochen ist für <span class="index-171 tp-30347 family-courier ">Paris</span> zu kurz, als daß man nicht das Nöthigste vergessen könnte.<br>Den Abend vor unsrer Abreise aus <span class="index-171 tp-44269 family-courier ">Babylon</span> ist uns noch eine sehr angenehme Ueberraschung geworden. Als wir aus dem <span class="family-courier ">Jardin des plantes</span> zurückkehrten, saß Jemand in der Loge des Portier und schrieb an einem Gruße für uns. Es war <span class="index-555 tp-30348 ">Alex. von </span><span class="index-555 tp-30348 family-courier ">Humboldt</span>, der uns in den wenigen Stunden, die ihm vor der Abreise nach <span class="index-6646 tp-102923 family-courier ">Eu</span> vergönnt waren, auf<span class="notice-2862 ">[4]</span>gesucht hatte, und beinah von uns aus in den Reisewagen dahin gestiegen ist. Er machte mir die Freude, das Erfreulichste von Ihnen zu berichten.<br>Ich weiß noch nicht, wann ich in <span class="index-887 tp-30350 ">die Stadt</span> kommen kann, da ich hier durchaus nöthig bin. Mein erster Gang wird sein, mich selbst von Ihrem Wohlbefinden zu überzeugen. <span class="index-5136 tp-30349 ">Meine Frau</span> trägt mir alles Verbindliche für Sie auf und ich binn mit alltgewohnter Verehrung<br>herzlichst der Ihrige<br><span class="family-courier ">Jv. 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Während seines Aufenthaltes in Italien freundete er sich mit Bertel Thorvaldsen, Karl Friedrich Schinkel und Wilhelm von Humboldt an. 1806 fand er eine Anstellung als Bibliothekar und privater Vorleser des Kronprinzen von Württemberg in Stuttgart. Rehfues veröffentlichte Reiseberichte und Übersetzungen aus dem Italienischen. Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. 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Rehfues veröffentlichte Reiseberichte und Übersetzungen aus dem Italienischen. Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. 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[1] Haus Römlingshofen, d. 15. Octob.
1842.
Ihr gütiges Schreiben vom 6ten, mein innig und hochverehrter Freund, ist mir in Darmstadt zugekommen. Mit Theilnahme habe ich daraus ersehen, in welcher Bewegung Sie inzwischen gelebt haben. Hoffentlich ist sie Ihnen, wie sonst gut bekommen, und die darauf gefolgte Stille um so behaglicher geworden. Ich hoffe, Sie in der ganzen Rüstigkeit wieder zu sehen, die Ihnen so lange treu bleibt, als sie ernstlich wollen, und wünsche nur, daß Ihr Hauswesen durch die Wiederherstellung eines seiner nothwendigsten Räder Ihnen keine Sorge mehr machen möge.
Am 12ten Abends von Frankfurt hier angekommen, ist die Weinlese mit allen [2] ihren Freuden und Leiden über uns hergefallen. Wir hatten gehofft, die Trauben am Stocke zu verkaufen und keine Vorbereitungen zur eigenen Bewirthschaftung gemacht. So fehlte es an allen Enden und Orten und noch eben komme ich von einem Gange zurück, wo ich einige Kelter-Geräthschaften selbst geholt habe, weil alle meine Leute zu dringend beschäftigt sind.
Vorläufig habe ich Ihnen durch das Körbchen Quitten nur ein Lebenszeichen geben wollen. Sagen Sie mir, wie viele Sie nöthig haben; wir werden Ihnen wahrscheinlich unser Ihr ganzes Bedürfniß abgeben können.
Anbei der besondre Abdruck aus den [3] Contemporains illustres. Ich wollte noch ein andres Exemplar kaufen, vergaß es aber, wie Manches Andre. Ein Aufenthalt von nicht ganz drei Wochen ist für Paris zu kurz, als daß man nicht das Nöthigste vergessen könnte.
Den Abend vor unsrer Abreise aus Babylon ist uns noch eine sehr angenehme Ueberraschung geworden. Als wir aus dem Jardin des plantes zurückkehrten, saß Jemand in der Loge des Portier und schrieb an einem Gruße für uns. Es war Alex. von Humboldt, der uns in den wenigen Stunden, die ihm vor der Abreise nach Eu vergönnt waren, auf[4]gesucht hatte, und beinah von uns aus in den Reisewagen dahin gestiegen ist. Er machte mir die Freude, das Erfreulichste von Ihnen zu berichten.
Ich weiß noch nicht, wann ich in die Stadt kommen kann, da ich hier durchaus nöthig bin. Mein erster Gang wird sein, mich selbst von Ihrem Wohlbefinden zu überzeugen. Meine Frau trägt mir alles Verbindliche für Sie auf und ich binn mit alltgewohnter Verehrung
herzlichst der Ihrige
Jv. Rehfues.
1842.
Ihr gütiges Schreiben vom 6ten, mein innig und hochverehrter Freund, ist mir in Darmstadt zugekommen. Mit Theilnahme habe ich daraus ersehen, in welcher Bewegung Sie inzwischen gelebt haben. Hoffentlich ist sie Ihnen, wie sonst gut bekommen, und die darauf gefolgte Stille um so behaglicher geworden. Ich hoffe, Sie in der ganzen Rüstigkeit wieder zu sehen, die Ihnen so lange treu bleibt, als sie ernstlich wollen, und wünsche nur, daß Ihr Hauswesen durch die Wiederherstellung eines seiner nothwendigsten Räder Ihnen keine Sorge mehr machen möge.
Am 12ten Abends von Frankfurt hier angekommen, ist die Weinlese mit allen [2] ihren Freuden und Leiden über uns hergefallen. Wir hatten gehofft, die Trauben am Stocke zu verkaufen und keine Vorbereitungen zur eigenen Bewirthschaftung gemacht. So fehlte es an allen Enden und Orten und noch eben komme ich von einem Gange zurück, wo ich einige Kelter-Geräthschaften selbst geholt habe, weil alle meine Leute zu dringend beschäftigt sind.
Vorläufig habe ich Ihnen durch das Körbchen Quitten nur ein Lebenszeichen geben wollen. Sagen Sie mir, wie viele Sie nöthig haben; wir werden Ihnen wahrscheinlich unser Ihr ganzes Bedürfniß abgeben können.
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Den Abend vor unsrer Abreise aus Babylon ist uns noch eine sehr angenehme Ueberraschung geworden. Als wir aus dem Jardin des plantes zurückkehrten, saß Jemand in der Loge des Portier und schrieb an einem Gruße für uns. Es war Alex. von Humboldt, der uns in den wenigen Stunden, die ihm vor der Abreise nach Eu vergönnt waren, auf[4]gesucht hatte, und beinah von uns aus in den Reisewagen dahin gestiegen ist. Er machte mir die Freude, das Erfreulichste von Ihnen zu berichten.
Ich weiß noch nicht, wann ich in die Stadt kommen kann, da ich hier durchaus nöthig bin. Mein erster Gang wird sein, mich selbst von Ihrem Wohlbefinden zu überzeugen. Meine Frau trägt mir alles Verbindliche für Sie auf und ich binn mit alltgewohnter Verehrung
herzlichst der Ihrige
Jv. Rehfues.