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$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-04-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => '<span class="notice-3105 ">[1]</span> Liebster Willhelm<br>Es ist lange daß <span class="index-264 tp-43718 ">ich</span> nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da <span class="index-1393 tp-31025 ">Carl</span> bey nahe gar nicht schreibt an <span class="index-115 tp-31029 index-2139 tp-31030 index-766 tp-31028 index-8 tp-31027 index-187 tp-31026 ">seine Geschwister</span>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <span class="offset-4 ">an</span> Wen, ich an Jedes <span class="offset-4 ">mal </span>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <span class="index-2139 tp-31031 ">Jettchen</span> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <span class="offset-4 ">so</span> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <span class="index-2807 tp-31032 ">Moringen</span> geschickt, Was auch alles recht <span class="offset-4 ">gut</span> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <span class="index-5316 tp-31769 ">Uhle</span> viel verdruß gemacht <span class="offset-4 ">Hat</span>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <span class="overstrike-1 ">Erstes</span> <span class="index-2139 tp-31770 index-4354 tp-31771 offset-4 ">Ernsts</span> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <span class="index-1393 tp-31772 ">Carl</span> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <span class="index-5306 tp-31599 ">Leß</span> u <span class="index-5262 tp-31033 ">der Abt </span><span class="index-5262 tp-31033 notice-3106 ">[2]</span><span class="index-5262 tp-31033 "> Saalfeld</span> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <span class="index-2139 tp-31034 index-4354 tp-31035 ">Ernsts</span> Reisen, so bald sich <span class="index-2139 tp-43661 ">Jettchen</span> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <span class="index-6567 tp-43664 ">den Erstenpretiger</span> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <span class="index-6568 tp-43665 ">seine Frau</span>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <span class="index-2807 tp-43662 ">Moringen</span> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <span class="index-2139 tp-31036 index-4354 tp-31037 ">meine Kinder</span> geblieben wären, u <span class="index-1393 tp-43666 ">Carl</span> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <span class="index-4354 tp-31038 ">Ernst</span> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <span class="index-5256 tp-31039 ">die Tante Caroline</span> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <span class="index-2807 tp-43667 ">der Ort</span> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <span class="notice-3107 ">[3]</span> ist, ist ein Adlicher, <span class="index-6569 tp-43668 ">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</span> <span class="index-6570 tp-43669 ">die Dame</span> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <span class="index-6571 tp-43670 ">Herr von Münch Hauße</span> <span class="offset-4 ">da</span>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <span class="index-2139 tp-43673 index-4354 tp-43672 ">Ernst</span> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <span class="offset-4 ">jahr </span>schlecht seyn in dem <span class="index-4354 tp-43671 ">Ernst</span> nichts hat dies Jahr als <span class="notice-23240 ">Acitenzen</span>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <span class="index-6567 tp-43674 ">der andere Pretiger</span>, auf 400 <span class="notice-21051 ">r</span>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <span class="index-4989 tp-43688 index-2254 tp-43679 ">Arnswalt</span>, daß er nicht lange dableiben solle. <span class="index-6572 tp-43687 ">Die Wittbe Schlegeln Minchen</span> in <span class="index-2274 tp-31040 ">Zerbst</span> ist vor unge<span class="notice-3108 ">[4]</span>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <span class="index-255 tp-31041 ">dem Seeligen vater</span> 250 <span class="notice-21057 ">r</span>. vermacht, u <span class="index-5256 tp-31042 ">der Tante Caroline</span> 200 <span class="notice-21054 ">r</span>. u nach der ihrem Tode soll 100 <span class="notice-21052 ">r</span>. <span class="index-115 tp-31043 ">Lottchen</span> u 100 <span class="notice-21053 ">r</span>. <span class="index-2139 tp-31044 ">Jettchen</span> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <span class="notice-21058 ">r</span>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <span class="index-8 tp-31045 ">Fritz</span> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <span class="index-1393 tp-43689 ">Carl</span> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <span class="index-255 tp-43690 ">der Vater</span> noch lebte so war ich imm<span class="notice-21036 ">[er]</span> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<span class="notice-21037 ">[r]</span> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 ">mei</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 notice-21038 ">[ne]</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 "> Kinder</span>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <span class="index-1579 tp-31051 index-4751 tp-31052 index-2725 tp-57887 ">Rehbergs</span> <span class="notice-3109 ">[5]</span> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <span class="index-1579 tp-31053 ">Rehberg</span> mit <span class="index-4751 tp-31054 ">seiner Schwester</span>, zum Vergnügen, erst nach <span class="index-2 tp-31055 ">Gotting</span> <span class="index-14 tp-31056 ">Goda</span> <span class="index-58 tp-31058 ">Weimar</span> <span class="index-22 tp-31059 ">Leipzig</span> u zu letzt nach <span class="index-13 tp-43694 ">Dresden</span> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <span class="index-2814 tp-31060 ">der Herr von Ramdor</span> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <span class="index-116 tp-43696 ">Marckolini</span> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <span class="index-2266 tp-43698 ">der </span><span class="index-2266 tp-43698 index-60 tp-43699 ">Braunschweigischen</span><span class="index-2266 tp-43698 "> Prinzeßin</span>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <span class="index-292 tp-43697 ">London</span> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <span class="index-2708 tp-43700 ">Ebert</span> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <span class="index-2725 tp-43701 ">die Mutter</span> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <span class="index-5368 tp-43702 ">Cruße</span> schreibt mir. Daß nun <span class="index-6576 tp-43705 ">eine Demoiselle Rosenzweig</span>, welche bey <span class="index-6575 tp-43704 ">der Tochter</span> eines Rußischen Gesande, <span class="index-6574 tp-43703 ">Herrn v. Aßeburg</span> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <span class="notice-21055 ">r</span>. u beynahe alles frey <span class="notice-3110 ">[6]</span> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <span class="notice-21056 ">r</span>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <span class="index-115 tp-31061 index-129 tp-31062 ">Ernsts</span> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <span class="index-8 tp-31047 ">Fritze</span> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <span class="notice-21474 ">estertags</span> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <span class="index-1393 tp-43706 ">Carls</span> umständen wird es sich auch bald beßern. <span class="index-6559 tp-43709 ">Miller</span> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <span class="notice-21473 ">sohn</span> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<span class="notice-3111 ">[7]</span>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <span class="index-115 tp-43710 index-2139 tp-43711 index-8 tp-43712 index-187 tp-43713 ">Deinen Geschwistern</span> mit schücken, wie ich es mit <span class="index-115 tp-43714 ">Lottchen</span> u <span class="index-2139 tp-43715 ">Jettchen</span> mache, nach <span class="index-13 tp-43716 ">Dreßden</span> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <span class="index-1393 tp-43717 ">Carl</span> unter Con<span class="notice-21094 ">c</span>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<br>Mutter Schlegel.<br>Vorläufig danke <span class="index-1393 tp-43719 ">ich</span> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <span class="index-6577 tp-43720 ">Die ältere Frau von Papen</span> ist jezt <span class="notice-3112 ">[8]</span> sehr kranck, worunter <span class="index-5024 tp-43722 index-1874 tp-43721 ">die ganze Familie</span> sehr leidet, und mich besorgt macht.<br>Wenn Du die <span class="underline-1 ">3</span> Vollmachten von <span class="index-13 tp-43723 ">Dresden</span> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <span class="index-264 tp-43724 ">ihrem</span> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<br>JKF Schlegel<br>d. 17 Octb. 1794.', 'isaprint' => false, 'isnewtranslation' => true, 'statemsg' => 'betamsg23', 'cittitle' => 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2120', 'description' => 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am 17.10.1794, Hannover, Amsterdam', 'adressatort' => 'Amsterdam <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4001783-7">GND</a>', 'absendeort' => 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>', 'date' => '17.10.1794', 'adressat' => array(), 'adrCitation' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'absender' => array( (int) 4637 => array( 'ID' => '4637', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 16:54:07', 'timelastchg' => '2017-12-21 16:02:39', 'key' => 'AWS-ap-00gj', 'docTyp' => array( [maximum depth reached] ), '39_dbid' => '100799434', '39_name' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1758-01-02', '39_geburtsort' => array( [maximum depth reached] ), '39_toddatum' => '1831-11-13', '39_sterbeort' => array( [maximum depth reached] ), '39_pdb' => 'GND', '39_beziehung' => 'Johann Carl Fürchtegott war ein Bruder August Wilhelm Schlegels.', '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd100799434.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D519-317-1@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <span class="offset-4 ">an</span> Wen, ich an Jedes <span class="offset-4 ">mal </span>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <span class="index-2139 tp-31031 ">Jettchen</span> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <span class="offset-4 ">so</span> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <span class="index-2807 tp-31032 ">Moringen</span> geschickt, Was auch alles recht <span class="offset-4 ">gut</span> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <span class="index-5316 tp-31769 ">Uhle</span> viel verdruß gemacht <span class="offset-4 ">Hat</span>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <span class="overstrike-1 ">Erstes</span> <span class="index-2139 tp-31770 index-4354 tp-31771 offset-4 ">Ernsts</span> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <span class="index-1393 tp-31772 ">Carl</span> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <span class="index-5306 tp-31599 ">Leß</span> u <span class="index-5262 tp-31033 ">der Abt </span><span class="index-5262 tp-31033 notice-3106 ">[2]</span><span class="index-5262 tp-31033 "> Saalfeld</span> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <span class="index-2139 tp-31034 index-4354 tp-31035 ">Ernsts</span> Reisen, so bald sich <span class="index-2139 tp-43661 ">Jettchen</span> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <span class="index-6567 tp-43664 ">den Erstenpretiger</span> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <span class="index-6568 tp-43665 ">seine Frau</span>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <span class="index-2807 tp-43662 ">Moringen</span> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <span class="index-2139 tp-31036 index-4354 tp-31037 ">meine Kinder</span> geblieben wären, u <span class="index-1393 tp-43666 ">Carl</span> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <span class="index-4354 tp-31038 ">Ernst</span> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <span class="index-5256 tp-31039 ">die Tante Caroline</span> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <span class="index-2807 tp-43667 ">der Ort</span> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <span class="notice-3107 ">[3]</span> ist, ist ein Adlicher, <span class="index-6569 tp-43668 ">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</span> <span class="index-6570 tp-43669 ">die Dame</span> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <span class="index-6571 tp-43670 ">Herr von Münch Hauße</span> <span class="offset-4 ">da</span>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <span class="index-2139 tp-43673 index-4354 tp-43672 ">Ernst</span> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <span class="offset-4 ">jahr </span>schlecht seyn in dem <span class="index-4354 tp-43671 ">Ernst</span> nichts hat dies Jahr als <span class="notice-23240 ">Acitenzen</span>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <span class="index-6567 tp-43674 ">der andere Pretiger</span>, auf 400 <span class="notice-21051 ">r</span>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <span class="index-4989 tp-43688 index-2254 tp-43679 ">Arnswalt</span>, daß er nicht lange dableiben solle. <span class="index-6572 tp-43687 ">Die Wittbe Schlegeln Minchen</span> in <span class="index-2274 tp-31040 ">Zerbst</span> ist vor unge<span class="notice-3108 ">[4]</span>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <span class="index-255 tp-31041 ">dem Seeligen vater</span> 250 <span class="notice-21057 ">r</span>. vermacht, u <span class="index-5256 tp-31042 ">der Tante Caroline</span> 200 <span class="notice-21054 ">r</span>. u nach der ihrem Tode soll 100 <span class="notice-21052 ">r</span>. <span class="index-115 tp-31043 ">Lottchen</span> u 100 <span class="notice-21053 ">r</span>. <span class="index-2139 tp-31044 ">Jettchen</span> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <span class="notice-21058 ">r</span>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <span class="index-8 tp-31045 ">Fritz</span> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <span class="index-1393 tp-43689 ">Carl</span> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <span class="index-255 tp-43690 ">der Vater</span> noch lebte so war ich imm<span class="notice-21036 ">[er]</span> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<span class="notice-21037 ">[r]</span> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 ">mei</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 notice-21038 ">[ne]</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 "> Kinder</span>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <span class="index-1579 tp-31051 index-4751 tp-31052 index-2725 tp-57887 ">Rehbergs</span> <span class="notice-3109 ">[5]</span> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <span class="index-1579 tp-31053 ">Rehberg</span> mit <span class="index-4751 tp-31054 ">seiner Schwester</span>, zum Vergnügen, erst nach <span class="index-2 tp-31055 ">Gotting</span> <span class="index-14 tp-31056 ">Goda</span> <span class="index-58 tp-31058 ">Weimar</span> <span class="index-22 tp-31059 ">Leipzig</span> u zu letzt nach <span class="index-13 tp-43694 ">Dresden</span> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <span class="index-2814 tp-31060 ">der Herr von Ramdor</span> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <span class="index-116 tp-43696 ">Marckolini</span> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <span class="index-2266 tp-43698 ">der </span><span class="index-2266 tp-43698 index-60 tp-43699 ">Braunschweigischen</span><span class="index-2266 tp-43698 "> Prinzeßin</span>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <span class="index-292 tp-43697 ">London</span> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <span class="index-2708 tp-43700 ">Ebert</span> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <span class="index-2725 tp-43701 ">die Mutter</span> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <span class="index-5368 tp-43702 ">Cruße</span> schreibt mir. Daß nun <span class="index-6576 tp-43705 ">eine Demoiselle Rosenzweig</span>, welche bey <span class="index-6575 tp-43704 ">der Tochter</span> eines Rußischen Gesande, <span class="index-6574 tp-43703 ">Herrn v. Aßeburg</span> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <span class="notice-21055 ">r</span>. u beynahe alles frey <span class="notice-3110 ">[6]</span> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <span class="notice-21056 ">r</span>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <span class="index-115 tp-31061 index-129 tp-31062 ">Ernsts</span> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <span class="index-8 tp-31047 ">Fritze</span> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <span class="notice-21474 ">estertags</span> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <span class="index-1393 tp-43706 ">Carls</span> umständen wird es sich auch bald beßern. <span class="index-6559 tp-43709 ">Miller</span> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <span class="notice-21473 ">sohn</span> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<span class="notice-3111 ">[7]</span>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <span class="index-115 tp-43710 index-2139 tp-43711 index-8 tp-43712 index-187 tp-43713 ">Deinen Geschwistern</span> mit schücken, wie ich es mit <span class="index-115 tp-43714 ">Lottchen</span> u <span class="index-2139 tp-43715 ">Jettchen</span> mache, nach <span class="index-13 tp-43716 ">Dreßden</span> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <span class="index-1393 tp-43717 ">Carl</span> unter Con<span class="notice-21094 ">c</span>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<br>Mutter Schlegel.<br>Vorläufig danke <span class="index-1393 tp-43719 ">ich</span> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <span class="index-6577 tp-43720 ">Die ältere Frau von Papen</span> ist jezt <span class="notice-3112 ">[8]</span> sehr kranck, worunter <span class="index-5024 tp-43722 index-1874 tp-43721 ">die ganze Familie</span> sehr leidet, und mich besorgt macht.<br>Wenn Du die <span class="underline-1 ">3</span> Vollmachten von <span class="index-13 tp-43723 ">Dresden</span> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <span class="index-264 tp-43724 ">ihrem</span> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<br>JKF Schlegel<br>d. 17 Octb. 1794.', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3105"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3105"/> Liebster Willhelm<lb/>Es ist lange daß <persName key="264">ich</persName> nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da <persName key="1393">Carl</persName> bey nahe gar nicht schreibt an <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="766"><persName key="8"><persName key="187">seine Geschwister</persName></persName></persName></persName></persName>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <hi rend="offset:4">an</hi> Wen, ich an Jedes <hi rend="offset:4">mal </hi>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <persName key="2139">Jettchen</persName> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <hi rend="offset:4">so</hi> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <placeName key="2807">Moringen</placeName> geschickt, Was auch alles recht <hi rend="offset:4">gut</hi> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <persName key="5316">Uhle</persName> viel verdruß gemacht <hi rend="offset:4">Hat</hi>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <hi rend="overstrike:1">Erstes</hi> <persName key="2139"><persName key="4354"><hi rend="offset:4">Ernsts</hi></persName></persName> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <persName key="1393">Carl</persName> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <persName key="5306">Leß</persName> u <persName key="5262">der Abt <milestone unit="start" n="3106"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3106"/> Saalfeld</persName> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <persName key="2139"><persName key="4354">Ernsts</persName></persName> Reisen, so bald sich <persName key="2139">Jettchen</persName> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <persName key="6567">den Erstenpretiger</persName> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <persName key="6568">seine Frau</persName>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <placeName key="2807">Moringen</placeName> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <persName key="2139"><persName key="4354">meine Kinder</persName></persName> geblieben wären, u <persName key="1393">Carl</persName> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <persName key="4354">Ernst</persName> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <persName key="5256">die Tante Caroline</persName> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <placeName key="2807">der Ort</placeName> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <milestone unit="start" n="3107"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3107"/> ist, ist ein Adlicher, <persName key="6569">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</persName> <persName key="6570">die Dame</persName> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <persName key="6571">Herr von Münch Hauße</persName> <hi rend="offset:4">da</hi>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <persName key="2139"><persName key="4354">Ernst</persName></persName> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <hi rend="offset:4">jahr </hi>schlecht seyn in dem <persName key="4354">Ernst</persName> nichts hat dies Jahr als <milestone unit="start" n="23240"/>Acitenzen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: Accidentien/Akzidentien</title></note><milestone unit="end" n="23240"/>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <persName key="6567">der andere Pretiger</persName>, auf 400 <milestone unit="start" n="21051"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21051"/>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <persName key="4989"><persName key="2254">Arnswalt</persName></persName>, daß er nicht lange dableiben solle. <persName key="6572">Die Wittbe Schlegeln Minchen</persName> in <placeName key="2274">Zerbst</placeName> ist vor unge<milestone unit="start" n="3108"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3108"/>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <persName key="255">dem Seeligen vater</persName> 250 <milestone unit="start" n="21057"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21057"/>. vermacht, u <persName key="5256">der Tante Caroline</persName> 200 <milestone unit="start" n="21054"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21054"/>. u nach der ihrem Tode soll 100 <milestone unit="start" n="21052"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21052"/>. <persName key="115">Lottchen</persName> u 100 <milestone unit="start" n="21053"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21053"/>. <persName key="2139">Jettchen</persName> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <milestone unit="start" n="21058"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21058"/>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <persName key="8">Fritz</persName> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <persName key="1393">Carl</persName> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <persName key="255">der Vater</persName> noch lebte so war ich imm<milestone unit="start" n="21036"/>[er]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21036"/> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<milestone unit="start" n="21037"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21037"/> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="8"><persName key="187">mei<milestone unit="start" n="21038"/>[ne]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21038"/> Kinder</persName></persName></persName></persName>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <persName key="1579"><persName key="4751"><persName key="2725">Rehbergs</persName></persName></persName> <milestone unit="start" n="3109"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3109"/> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <persName key="1579">Rehberg</persName> mit <persName key="4751">seiner Schwester</persName>, zum Vergnügen, erst nach <placeName key="2">Gotting</placeName> <placeName key="14">Goda</placeName> <placeName key="58">Weimar</placeName> <placeName key="22">Leipzig</placeName> u zu letzt nach <placeName key="13">Dresden</placeName> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <persName key="2814">der Herr von Ramdor</persName> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <persName key="116">Marckolini</persName> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <persName key="2266">der <placeName key="60">Braunschweigischen</placeName> Prinzeßin</persName>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <placeName key="292">London</placeName> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <persName key="2708">Ebert</persName> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <persName key="2725">die Mutter</persName> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <persName key="5368">Cruße</persName> schreibt mir. Daß nun <persName key="6576">eine Demoiselle Rosenzweig</persName>, welche bey <persName key="6575">der Tochter</persName> eines Rußischen Gesande, <persName key="6574">Herrn v. Aßeburg</persName> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <milestone unit="start" n="21055"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21055"/>. u beynahe alles frey <milestone unit="start" n="3110"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3110"/> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <milestone unit="start" n="21056"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21056"/>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <persName key="115"><persName key="129">Ernsts</persName></persName> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <persName key="8">Fritze</persName> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <milestone unit="start" n="21474"/>estertags<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: ehestertags</title></note><milestone unit="end" n="21474"/> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <persName key="1393">Carls</persName> umständen wird es sich auch bald beßern. <persName key="6559">Miller</persName> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <milestone unit="start" n="21473"/>sohn<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: schon</title></note><milestone unit="end" n="21473"/> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<milestone unit="start" n="3111"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3111"/>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="8"><persName key="187">Deinen Geschwistern</persName></persName></persName></persName> mit schücken, wie ich es mit <persName key="115">Lottchen</persName> u <persName key="2139">Jettchen</persName> mache, nach <placeName key="13">Dreßden</placeName> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <persName key="1393">Carl</persName> unter Con<milestone unit="start" n="21094"/>c<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21094"/>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<lb/>Mutter Schlegel.<lb/>Vorläufig danke <persName key="1393">ich</persName> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <persName key="6577">Die ältere Frau von Papen</persName> ist jezt <milestone unit="start" n="3112"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3112"/> sehr kranck, worunter <persName key="5024"><persName key="1874">die ganze Familie</persName></persName> sehr leidet, und mich besorgt macht.<lb/>Wenn Du die <hi rend="underline:1">3</hi> Vollmachten von <placeName key="13">Dresden</placeName> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <persName key="264">ihrem</persName> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<lb/>JKF Schlegel<lb/>d. 17 Octb. 1794.</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="3105"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3105"/> Liebster Willhelm<lb/>Es ist lange daß <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB43718"/>ich<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE43718"/> nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31025"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31025"/> bey nahe gar nicht schreibt an <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31029"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31030"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB31028"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31027"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31026"/>seine Geschwister<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31026"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31027"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE31028"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31030"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31029"/>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <hi rend="offset:4">an</hi> Wen, ich an Jedes <hi rend="offset:4">mal </hi>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31031"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31031"/> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <hi rend="offset:4">so</hi> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB31032"/>Moringen<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE31032"/> geschickt, Was auch alles recht <hi rend="offset:4">gut</hi> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <anchor type="b" n="5316" ana="11" xml:id="NidB31769"/>Uhle<anchor type="e" n="5316" ana="11" xml:id="NidE31769"/> viel verdruß gemacht <hi rend="offset:4">Hat</hi>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <hi rend="overstrike:1">Erstes</hi> <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31770"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31771"/><hi rend="offset:4">Ernsts</hi><anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31771"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31770"/> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31772"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31772"/> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <anchor type="b" n="5306" ana="11" xml:id="NidB31599"/>Leß<anchor type="e" n="5306" ana="11" xml:id="NidE31599"/> u <anchor type="b" n="5262" ana="11" xml:id="NidB31033"/>der Abt <milestone unit="start" n="3106"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3106"/> Saalfeld<anchor type="e" n="5262" ana="11" xml:id="NidE31033"/> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31034"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31035"/>Ernsts<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31035"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31034"/> Reisen, so bald sich <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43661"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43661"/> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <anchor type="b" n="6567" ana="11" xml:id="NidB43664"/>den Erstenpretiger<anchor type="e" n="6567" ana="11" xml:id="NidE43664"/> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <anchor type="b" n="6568" ana="11" xml:id="NidB43665"/>seine Frau<anchor type="e" n="6568" ana="11" xml:id="NidE43665"/>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. 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Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31038"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31038"/> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB31039"/>die Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE31039"/> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB43667"/>der Ort<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE43667"/> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <milestone unit="start" n="3107"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3107"/> ist, ist ein Adlicher, <anchor type="b" n="6569" ana="11" xml:id="NidB43668"/>der Oberhaubtmann von Ollershaußen<anchor type="e" n="6569" ana="11" xml:id="NidE43668"/> <anchor type="b" n="6570" ana="11" xml:id="NidB43669"/>die Dame<anchor type="e" n="6570" ana="11" xml:id="NidE43669"/> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <anchor type="b" n="6571" ana="11" xml:id="NidB43670"/>Herr von Münch Hauße<anchor type="e" n="6571" ana="11" xml:id="NidE43670"/> <hi rend="offset:4">da</hi>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43673"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB43672"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE43672"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43673"/> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <hi rend="offset:4">jahr </hi>schlecht seyn in dem <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB43671"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE43671"/> nichts hat dies Jahr als <milestone unit="start" n="23240"/>Acitenzen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: Accidentien/Akzidentien</title></note><milestone unit="end" n="23240"/>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <anchor type="b" n="6567" ana="11" xml:id="NidB43674"/>der andere Pretiger<anchor type="e" n="6567" ana="11" xml:id="NidE43674"/>, auf 400 <milestone unit="start" n="21051"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21051"/>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <anchor type="b" n="4989" ana="11" xml:id="NidB43688"/><anchor type="b" n="2254" ana="11" xml:id="NidB43679"/>Arnswalt<anchor type="e" n="2254" ana="11" xml:id="NidE43679"/><anchor type="e" n="4989" ana="11" xml:id="NidE43688"/>, daß er nicht lange dableiben solle. <anchor type="b" n="6572" ana="11" xml:id="NidB43687"/>Die Wittbe Schlegeln Minchen<anchor type="e" n="6572" ana="11" xml:id="NidE43687"/> in <anchor type="b" n="2274" ana="10" xml:id="NidB31040"/>Zerbst<anchor type="e" n="2274" ana="10" xml:id="NidE31040"/> ist vor unge<milestone unit="start" n="3108"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3108"/>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB31041"/>dem Seeligen vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE31041"/> 250 <milestone unit="start" n="21057"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21057"/>. vermacht, u <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB31042"/>der Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE31042"/> 200 <milestone unit="start" n="21054"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21054"/>. u nach der ihrem Tode soll 100 <milestone unit="start" n="21052"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21052"/>. <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31043"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31043"/> u 100 <milestone unit="start" n="21053"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21053"/>. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31044"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31044"/> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <milestone unit="start" n="21058"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21058"/>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31045"/>Fritz<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31045"/> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43689"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43689"/> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB43690"/>der Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE43690"/> noch lebte so war ich imm<milestone unit="start" n="21036"/>[er]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21036"/> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<milestone unit="start" n="21037"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21037"/> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31049"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31050"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31046"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31048"/>mei<milestone unit="start" n="21038"/>[ne]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21038"/> Kinder<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31048"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31046"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31050"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31049"/>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31051"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31052"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB57887"/>Rehbergs<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE57887"/><anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31052"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31051"/> <milestone unit="start" n="3109"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3109"/> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31053"/>Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31053"/> mit <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31054"/>seiner Schwester<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31054"/>, zum Vergnügen, erst nach <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB31055"/>Gotting<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE31055"/> <anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB31056"/>Goda<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE31056"/> <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB31058"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE31058"/> <anchor type="b" n="22" ana="10" xml:id="NidB31059"/>Leipzig<anchor type="e" n="22" ana="10" xml:id="NidE31059"/> u zu letzt nach <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43694"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43694"/> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <anchor type="b" n="2814" ana="11" xml:id="NidB31060"/>der Herr von Ramdor<anchor type="e" n="2814" ana="11" xml:id="NidE31060"/> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <anchor type="b" n="116" ana="11" xml:id="NidB43696"/>Marckolini<anchor type="e" n="116" ana="11" xml:id="NidE43696"/> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <anchor type="b" n="2266" ana="11" xml:id="NidB43698"/>der <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB43699"/>Braunschweigischen<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE43699"/> Prinzeßin<anchor type="e" n="2266" ana="11" xml:id="NidE43698"/>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB43697"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE43697"/> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB43700"/>Ebert<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE43700"/> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB43701"/>die Mutter<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE43701"/> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB43702"/>Cruße<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE43702"/> schreibt mir. Daß nun <anchor type="b" n="6576" ana="11" xml:id="NidB43705"/>eine Demoiselle Rosenzweig<anchor type="e" n="6576" ana="11" xml:id="NidE43705"/>, welche bey <anchor type="b" n="6575" ana="11" xml:id="NidB43704"/>der Tochter<anchor type="e" n="6575" ana="11" xml:id="NidE43704"/> eines Rußischen Gesande, <anchor type="b" n="6574" ana="11" xml:id="NidB43703"/>Herrn v. Aßeburg<anchor type="e" n="6574" ana="11" xml:id="NidE43703"/> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <milestone unit="start" n="21055"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21055"/>. u beynahe alles frey <milestone unit="start" n="3110"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3110"/> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <milestone unit="start" n="21056"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21056"/>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31061"/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB31062"/>Ernsts<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE31062"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31061"/> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31047"/>Fritze<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31047"/> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <milestone unit="start" n="21474"/>estertags<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: ehestertags</title></note><milestone unit="end" n="21474"/> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43706"/>Carls<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43706"/> umständen wird es sich auch bald beßern. <anchor type="b" n="6559" ana="11" xml:id="NidB43709"/>Miller<anchor type="e" n="6559" ana="11" xml:id="NidE43709"/> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <milestone unit="start" n="21473"/>sohn<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: schon</title></note><milestone unit="end" n="21473"/> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<milestone unit="start" n="3111"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3111"/>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB43710"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43711"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB43712"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB43713"/>Deinen Geschwistern<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE43713"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE43712"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43711"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE43710"/> mit schücken, wie ich es mit <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB43714"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE43714"/> u <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43715"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43715"/> mache, nach <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43716"/>Dreßden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43716"/> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43717"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43717"/> unter Con<milestone unit="start" n="21094"/>c<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21094"/>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<lb/>Mutter Schlegel.<lb/>Vorläufig danke <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43719"/>ich<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43719"/> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <anchor type="b" n="6577" ana="11" xml:id="NidB43720"/>Die ältere Frau von Papen<anchor type="e" n="6577" ana="11" xml:id="NidE43720"/> ist jezt <milestone unit="start" n="3112"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3112"/> sehr kranck, worunter <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB43722"/><anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB43721"/>die ganze Familie<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE43721"/><anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE43722"/> sehr leidet, und mich besorgt macht.<lb/>Wenn Du die <hi rend="underline:1">3</hi> Vollmachten von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43723"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43723"/> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB43724"/>ihrem<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE43724"/> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<lb/>JKF Schlegel<lb/>d. 17 Octb. 1794.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ), (int) 1 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1794-10-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-611-36881', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.29', '36_h1zahl' => '8 S. auf Doppelbl., hs. m. 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index-8 tp-31027 index-187 tp-31026 ">seine Geschwister</span>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <span class="offset-4 ">an</span> Wen, ich an Jedes <span class="offset-4 ">mal </span>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <span class="index-2139 tp-31031 ">Jettchen</span> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <span class="offset-4 ">so</span> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <span class="index-2807 tp-31032 ">Moringen</span> geschickt, Was auch alles recht <span class="offset-4 ">gut</span> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <span class="index-5316 tp-31769 ">Uhle</span> viel verdruß gemacht <span class="offset-4 ">Hat</span>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <span class="overstrike-1 ">Erstes</span> <span class="index-2139 tp-31770 index-4354 tp-31771 offset-4 ">Ernsts</span> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <span class="index-1393 tp-31772 ">Carl</span> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <span class="index-5306 tp-31599 ">Leß</span> u <span class="index-5262 tp-31033 ">der Abt </span><span class="index-5262 tp-31033 notice-3106 ">[2]</span><span class="index-5262 tp-31033 "> Saalfeld</span> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <span class="index-2139 tp-31034 index-4354 tp-31035 ">Ernsts</span> Reisen, so bald sich <span class="index-2139 tp-43661 ">Jettchen</span> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <span class="index-6567 tp-43664 ">den Erstenpretiger</span> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <span class="index-6568 tp-43665 ">seine Frau</span>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <span class="index-2807 tp-43662 ">Moringen</span> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <span class="index-2139 tp-31036 index-4354 tp-31037 ">meine Kinder</span> geblieben wären, u <span class="index-1393 tp-43666 ">Carl</span> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <span class="index-4354 tp-31038 ">Ernst</span> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <span class="index-5256 tp-31039 ">die Tante Caroline</span> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <span class="index-2807 tp-43667 ">der Ort</span> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <span class="notice-3107 ">[3]</span> ist, ist ein Adlicher, <span class="index-6569 tp-43668 ">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</span> <span class="index-6570 tp-43669 ">die Dame</span> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <span class="index-6571 tp-43670 ">Herr von Münch Hauße</span> <span class="offset-4 ">da</span>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <span class="index-2139 tp-43673 index-4354 tp-43672 ">Ernst</span> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <span class="offset-4 ">jahr </span>schlecht seyn in dem <span class="index-4354 tp-43671 ">Ernst</span> nichts hat dies Jahr als <span class="notice-23240 ">Acitenzen</span>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <span class="index-6567 tp-43674 ">der andere Pretiger</span>, auf 400 <span class="notice-21051 ">r</span>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <span class="index-4989 tp-43688 index-2254 tp-43679 ">Arnswalt</span>, daß er nicht lange dableiben solle. <span class="index-6572 tp-43687 ">Die Wittbe Schlegeln Minchen</span> in <span class="index-2274 tp-31040 ">Zerbst</span> ist vor unge<span class="notice-3108 ">[4]</span>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <span class="index-255 tp-31041 ">dem Seeligen vater</span> 250 <span class="notice-21057 ">r</span>. vermacht, u <span class="index-5256 tp-31042 ">der Tante Caroline</span> 200 <span class="notice-21054 ">r</span>. u nach der ihrem Tode soll 100 <span class="notice-21052 ">r</span>. <span class="index-115 tp-31043 ">Lottchen</span> u 100 <span class="notice-21053 ">r</span>. <span class="index-2139 tp-31044 ">Jettchen</span> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <span class="notice-21058 ">r</span>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <span class="index-8 tp-31045 ">Fritz</span> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <span class="index-1393 tp-43689 ">Carl</span> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <span class="index-255 tp-43690 ">der Vater</span> noch lebte so war ich imm<span class="notice-21036 ">[er]</span> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<span class="notice-21037 ">[r]</span> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 ">mei</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 notice-21038 ">[ne]</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 "> Kinder</span>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <span class="index-1579 tp-31051 index-4751 tp-31052 index-2725 tp-57887 ">Rehbergs</span> <span class="notice-3109 ">[5]</span> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <span class="index-1579 tp-31053 ">Rehberg</span> mit <span class="index-4751 tp-31054 ">seiner Schwester</span>, zum Vergnügen, erst nach <span class="index-2 tp-31055 ">Gotting</span> <span class="index-14 tp-31056 ">Goda</span> <span class="index-58 tp-31058 ">Weimar</span> <span class="index-22 tp-31059 ">Leipzig</span> u zu letzt nach <span class="index-13 tp-43694 ">Dresden</span> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <span class="index-2814 tp-31060 ">der Herr von Ramdor</span> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <span class="index-116 tp-43696 ">Marckolini</span> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <span class="index-2266 tp-43698 ">der </span><span class="index-2266 tp-43698 index-60 tp-43699 ">Braunschweigischen</span><span class="index-2266 tp-43698 "> Prinzeßin</span>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <span class="index-292 tp-43697 ">London</span> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <span class="index-2708 tp-43700 ">Ebert</span> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <span class="index-2725 tp-43701 ">die Mutter</span> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <span class="index-5368 tp-43702 ">Cruße</span> schreibt mir. Daß nun <span class="index-6576 tp-43705 ">eine Demoiselle Rosenzweig</span>, welche bey <span class="index-6575 tp-43704 ">der Tochter</span> eines Rußischen Gesande, <span class="index-6574 tp-43703 ">Herrn v. Aßeburg</span> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <span class="notice-21055 ">r</span>. u beynahe alles frey <span class="notice-3110 ">[6]</span> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <span class="notice-21056 ">r</span>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <span class="index-115 tp-31061 index-129 tp-31062 ">Ernsts</span> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <span class="index-8 tp-31047 ">Fritze</span> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <span class="notice-21474 ">estertags</span> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <span class="index-1393 tp-43706 ">Carls</span> umständen wird es sich auch bald beßern. <span class="index-6559 tp-43709 ">Miller</span> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <span class="notice-21473 ">sohn</span> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<span class="notice-3111 ">[7]</span>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <span class="index-115 tp-43710 index-2139 tp-43711 index-8 tp-43712 index-187 tp-43713 ">Deinen Geschwistern</span> mit schücken, wie ich es mit <span class="index-115 tp-43714 ">Lottchen</span> u <span class="index-2139 tp-43715 ">Jettchen</span> mache, nach <span class="index-13 tp-43716 ">Dreßden</span> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <span class="index-1393 tp-43717 ">Carl</span> unter Con<span class="notice-21094 ">c</span>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<br>Mutter Schlegel.<br>Vorläufig danke <span class="index-1393 tp-43719 ">ich</span> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <span class="index-6577 tp-43720 ">Die ältere Frau von Papen</span> ist jezt <span class="notice-3112 ">[8]</span> sehr kranck, worunter <span class="index-5024 tp-43722 index-1874 tp-43721 ">die ganze Familie</span> sehr leidet, und mich besorgt macht.<br>Wenn Du die <span class="underline-1 ">3</span> Vollmachten von <span class="index-13 tp-43723 ">Dresden</span> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <span class="index-264 tp-43724 ">ihrem</span> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<br>JKF Schlegel<br>d. 17 Octb. 1794.' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2120' $description = 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am 17.10.1794, Hannover, Amsterdam' $adressatort = 'Amsterdam <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4001783-7">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '17.10.1794' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4637 => array( 'ID' => '4637', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 16:54:07', 'timelastchg' => '2017-12-21 16:02:39', 'key' => 'AWS-ap-00gj', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_dbid' => '100799434', '39_name' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1758-01-02', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '2274', 'content' => 'Zerbst/Anhalt', 'bemerkung' => 'GND:4067663-8', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_toddatum' => '1831-11-13', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_pdb' => 'GND', '39_beziehung' => 'Johann Carl Fürchtegott war ein Bruder August Wilhelm Schlegels.', '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd100799434.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D519-317-1@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. 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Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <span class="offset-4 ">an</span> Wen, ich an Jedes <span class="offset-4 ">mal </span>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <span class="index-2139 tp-31031 ">Jettchen</span> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <span class="offset-4 ">so</span> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <span class="index-2807 tp-31032 ">Moringen</span> geschickt, Was auch alles recht <span class="offset-4 ">gut</span> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <span class="index-5316 tp-31769 ">Uhle</span> viel verdruß gemacht <span class="offset-4 ">Hat</span>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <span class="overstrike-1 ">Erstes</span> <span class="index-2139 tp-31770 index-4354 tp-31771 offset-4 ">Ernsts</span> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <span class="index-1393 tp-31772 ">Carl</span> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <span class="index-5306 tp-31599 ">Leß</span> u <span class="index-5262 tp-31033 ">der Abt </span><span class="index-5262 tp-31033 notice-3106 ">[2]</span><span class="index-5262 tp-31033 "> Saalfeld</span> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <span class="index-2139 tp-31034 index-4354 tp-31035 ">Ernsts</span> Reisen, so bald sich <span class="index-2139 tp-43661 ">Jettchen</span> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <span class="index-6567 tp-43664 ">den Erstenpretiger</span> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <span class="index-6568 tp-43665 ">seine Frau</span>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <span class="index-2807 tp-43662 ">Moringen</span> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <span class="index-2139 tp-31036 index-4354 tp-31037 ">meine Kinder</span> geblieben wären, u <span class="index-1393 tp-43666 ">Carl</span> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <span class="index-4354 tp-31038 ">Ernst</span> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <span class="index-5256 tp-31039 ">die Tante Caroline</span> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <span class="index-2807 tp-43667 ">der Ort</span> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <span class="notice-3107 ">[3]</span> ist, ist ein Adlicher, <span class="index-6569 tp-43668 ">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</span> <span class="index-6570 tp-43669 ">die Dame</span> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <span class="index-6571 tp-43670 ">Herr von Münch Hauße</span> <span class="offset-4 ">da</span>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <span class="index-2139 tp-43673 index-4354 tp-43672 ">Ernst</span> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <span class="offset-4 ">jahr </span>schlecht seyn in dem <span class="index-4354 tp-43671 ">Ernst</span> nichts hat dies Jahr als <span class="notice-23240 ">Acitenzen</span>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <span class="index-6567 tp-43674 ">der andere Pretiger</span>, auf 400 <span class="notice-21051 ">r</span>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <span class="index-4989 tp-43688 index-2254 tp-43679 ">Arnswalt</span>, daß er nicht lange dableiben solle. <span class="index-6572 tp-43687 ">Die Wittbe Schlegeln Minchen</span> in <span class="index-2274 tp-31040 ">Zerbst</span> ist vor unge<span class="notice-3108 ">[4]</span>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <span class="index-255 tp-31041 ">dem Seeligen vater</span> 250 <span class="notice-21057 ">r</span>. vermacht, u <span class="index-5256 tp-31042 ">der Tante Caroline</span> 200 <span class="notice-21054 ">r</span>. u nach der ihrem Tode soll 100 <span class="notice-21052 ">r</span>. <span class="index-115 tp-31043 ">Lottchen</span> u 100 <span class="notice-21053 ">r</span>. <span class="index-2139 tp-31044 ">Jettchen</span> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <span class="notice-21058 ">r</span>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <span class="index-8 tp-31045 ">Fritz</span> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <span class="index-1393 tp-43689 ">Carl</span> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <span class="index-255 tp-43690 ">der Vater</span> noch lebte so war ich imm<span class="notice-21036 ">[er]</span> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<span class="notice-21037 ">[r]</span> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 ">mei</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 notice-21038 ">[ne]</span><span class="index-115 tp-31049 index-2139 tp-31050 index-8 tp-31046 index-187 tp-31048 "> Kinder</span>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <span class="index-1579 tp-31051 index-4751 tp-31052 index-2725 tp-57887 ">Rehbergs</span> <span class="notice-3109 ">[5]</span> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <span class="index-1579 tp-31053 ">Rehberg</span> mit <span class="index-4751 tp-31054 ">seiner Schwester</span>, zum Vergnügen, erst nach <span class="index-2 tp-31055 ">Gotting</span> <span class="index-14 tp-31056 ">Goda</span> <span class="index-58 tp-31058 ">Weimar</span> <span class="index-22 tp-31059 ">Leipzig</span> u zu letzt nach <span class="index-13 tp-43694 ">Dresden</span> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <span class="index-2814 tp-31060 ">der Herr von Ramdor</span> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <span class="index-116 tp-43696 ">Marckolini</span> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <span class="index-2266 tp-43698 ">der </span><span class="index-2266 tp-43698 index-60 tp-43699 ">Braunschweigischen</span><span class="index-2266 tp-43698 "> Prinzeßin</span>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <span class="index-292 tp-43697 ">London</span> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <span class="index-2708 tp-43700 ">Ebert</span> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <span class="index-2725 tp-43701 ">die Mutter</span> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <span class="index-5368 tp-43702 ">Cruße</span> schreibt mir. Daß nun <span class="index-6576 tp-43705 ">eine Demoiselle Rosenzweig</span>, welche bey <span class="index-6575 tp-43704 ">der Tochter</span> eines Rußischen Gesande, <span class="index-6574 tp-43703 ">Herrn v. Aßeburg</span> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <span class="notice-21055 ">r</span>. u beynahe alles frey <span class="notice-3110 ">[6]</span> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <span class="notice-21056 ">r</span>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <span class="index-115 tp-31061 index-129 tp-31062 ">Ernsts</span> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <span class="index-8 tp-31047 ">Fritze</span> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <span class="notice-21474 ">estertags</span> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <span class="index-1393 tp-43706 ">Carls</span> umständen wird es sich auch bald beßern. <span class="index-6559 tp-43709 ">Miller</span> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <span class="notice-21473 ">sohn</span> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<span class="notice-3111 ">[7]</span>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <span class="index-115 tp-43710 index-2139 tp-43711 index-8 tp-43712 index-187 tp-43713 ">Deinen Geschwistern</span> mit schücken, wie ich es mit <span class="index-115 tp-43714 ">Lottchen</span> u <span class="index-2139 tp-43715 ">Jettchen</span> mache, nach <span class="index-13 tp-43716 ">Dreßden</span> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <span class="index-1393 tp-43717 ">Carl</span> unter Con<span class="notice-21094 ">c</span>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<br>Mutter Schlegel.<br>Vorläufig danke <span class="index-1393 tp-43719 ">ich</span> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <span class="index-6577 tp-43720 ">Die ältere Frau von Papen</span> ist jezt <span class="notice-3112 ">[8]</span> sehr kranck, worunter <span class="index-5024 tp-43722 index-1874 tp-43721 ">die ganze Familie</span> sehr leidet, und mich besorgt macht.<br>Wenn Du die <span class="underline-1 ">3</span> Vollmachten von <span class="index-13 tp-43723 ">Dresden</span> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <span class="index-264 tp-43724 ">ihrem</span> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<br>JKF Schlegel<br>d. 17 Octb. 1794.', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3105"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3105"/> Liebster Willhelm<lb/>Es ist lange daß <persName key="264">ich</persName> nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da <persName key="1393">Carl</persName> bey nahe gar nicht schreibt an <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="766"><persName key="8"><persName key="187">seine Geschwister</persName></persName></persName></persName></persName>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. 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Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <persName key="5316">Uhle</persName> viel verdruß gemacht <hi rend="offset:4">Hat</hi>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <hi rend="overstrike:1">Erstes</hi> <persName key="2139"><persName key="4354"><hi rend="offset:4">Ernsts</hi></persName></persName> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <persName key="1393">Carl</persName> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <persName key="5306">Leß</persName> u <persName key="5262">der Abt <milestone unit="start" n="3106"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3106"/> Saalfeld</persName> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <persName key="2139"><persName key="4354">Ernsts</persName></persName> Reisen, so bald sich <persName key="2139">Jettchen</persName> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <persName key="6567">den Erstenpretiger</persName> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <persName key="6568">seine Frau</persName>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <placeName key="2807">Moringen</placeName> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <persName key="2139"><persName key="4354">meine Kinder</persName></persName> geblieben wären, u <persName key="1393">Carl</persName> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <persName key="4354">Ernst</persName> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <persName key="5256">die Tante Caroline</persName> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <placeName key="2807">der Ort</placeName> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <milestone unit="start" n="3107"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3107"/> ist, ist ein Adlicher, <persName key="6569">der Oberhaubtmann von Ollershaußen</persName> <persName key="6570">die Dame</persName> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <persName key="6571">Herr von Münch Hauße</persName> <hi rend="offset:4">da</hi>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <persName key="2139"><persName key="4354">Ernst</persName></persName> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <hi rend="offset:4">jahr </hi>schlecht seyn in dem <persName key="4354">Ernst</persName> nichts hat dies Jahr als <milestone unit="start" n="23240"/>Acitenzen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: Accidentien/Akzidentien</title></note><milestone unit="end" n="23240"/>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <persName key="6567">der andere Pretiger</persName>, auf 400 <milestone unit="start" n="21051"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21051"/>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <persName key="4989"><persName key="2254">Arnswalt</persName></persName>, daß er nicht lange dableiben solle. <persName key="6572">Die Wittbe Schlegeln Minchen</persName> in <placeName key="2274">Zerbst</placeName> ist vor unge<milestone unit="start" n="3108"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3108"/>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <persName key="255">dem Seeligen vater</persName> 250 <milestone unit="start" n="21057"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21057"/>. vermacht, u <persName key="5256">der Tante Caroline</persName> 200 <milestone unit="start" n="21054"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21054"/>. u nach der ihrem Tode soll 100 <milestone unit="start" n="21052"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21052"/>. <persName key="115">Lottchen</persName> u 100 <milestone unit="start" n="21053"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21053"/>. <persName key="2139">Jettchen</persName> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <milestone unit="start" n="21058"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21058"/>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <persName key="8">Fritz</persName> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <persName key="1393">Carl</persName> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <persName key="255">der Vater</persName> noch lebte so war ich imm<milestone unit="start" n="21036"/>[er]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21036"/> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<milestone unit="start" n="21037"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21037"/> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="8"><persName key="187">mei<milestone unit="start" n="21038"/>[ne]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21038"/> Kinder</persName></persName></persName></persName>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <persName key="1579"><persName key="4751"><persName key="2725">Rehbergs</persName></persName></persName> <milestone unit="start" n="3109"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3109"/> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <persName key="1579">Rehberg</persName> mit <persName key="4751">seiner Schwester</persName>, zum Vergnügen, erst nach <placeName key="2">Gotting</placeName> <placeName key="14">Goda</placeName> <placeName key="58">Weimar</placeName> <placeName key="22">Leipzig</placeName> u zu letzt nach <placeName key="13">Dresden</placeName> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <persName key="2814">der Herr von Ramdor</persName> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <persName key="116">Marckolini</persName> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <persName key="2266">der <placeName key="60">Braunschweigischen</placeName> Prinzeßin</persName>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <placeName key="292">London</placeName> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <persName key="2708">Ebert</persName> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <persName key="2725">die Mutter</persName> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <persName key="5368">Cruße</persName> schreibt mir. Daß nun <persName key="6576">eine Demoiselle Rosenzweig</persName>, welche bey <persName key="6575">der Tochter</persName> eines Rußischen Gesande, <persName key="6574">Herrn v. Aßeburg</persName> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <milestone unit="start" n="21055"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21055"/>. u beynahe alles frey <milestone unit="start" n="3110"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3110"/> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <milestone unit="start" n="21056"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21056"/>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <persName key="115"><persName key="129">Ernsts</persName></persName> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <persName key="8">Fritze</persName> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <milestone unit="start" n="21474"/>estertags<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: ehestertags</title></note><milestone unit="end" n="21474"/> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <persName key="1393">Carls</persName> umständen wird es sich auch bald beßern. <persName key="6559">Miller</persName> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <milestone unit="start" n="21473"/>sohn<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: schon</title></note><milestone unit="end" n="21473"/> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<milestone unit="start" n="3111"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3111"/>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="8"><persName key="187">Deinen Geschwistern</persName></persName></persName></persName> mit schücken, wie ich es mit <persName key="115">Lottchen</persName> u <persName key="2139">Jettchen</persName> mache, nach <placeName key="13">Dreßden</placeName> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <persName key="1393">Carl</persName> unter Con<milestone unit="start" n="21094"/>c<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21094"/>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<lb/>Mutter Schlegel.<lb/>Vorläufig danke <persName key="1393">ich</persName> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <persName key="6577">Die ältere Frau von Papen</persName> ist jezt <milestone unit="start" n="3112"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3112"/> sehr kranck, worunter <persName key="5024"><persName key="1874">die ganze Familie</persName></persName> sehr leidet, und mich besorgt macht.<lb/>Wenn Du die <hi rend="underline:1">3</hi> Vollmachten von <placeName key="13">Dresden</placeName> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <persName key="264">ihrem</persName> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<lb/>JKF Schlegel<lb/>d. 17 Octb. 1794.</p>', '36_xml_standoff' => '<milestone unit="start" n="3105"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3105"/> Liebster Willhelm<lb/>Es ist lange daß <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB43718"/>ich<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE43718"/> nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31025"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31025"/> bey nahe gar nicht schreibt an <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31029"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31030"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB31028"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31027"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31026"/>seine Geschwister<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31026"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31027"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE31028"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31030"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31029"/>, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u <hi rend="offset:4">an</hi> Wen, ich an Jedes <hi rend="offset:4">mal </hi>geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31031"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31031"/> ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch <hi rend="offset:4">so</hi> etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB31032"/>Moringen<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE31032"/> geschickt, Was auch alles recht <hi rend="offset:4">gut</hi> abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her <anchor type="b" n="5316" ana="11" xml:id="NidB31769"/>Uhle<anchor type="e" n="5316" ana="11" xml:id="NidE31769"/> viel verdruß gemacht <hi rend="offset:4">Hat</hi>. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können <hi rend="overstrike:1">Erstes</hi> <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31770"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31771"/><hi rend="offset:4">Ernsts</hi><anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31771"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31770"/> aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31772"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31772"/> war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. <anchor type="b" n="5306" ana="11" xml:id="NidB31599"/>Leß<anchor type="e" n="5306" ana="11" xml:id="NidE31599"/> u <anchor type="b" n="5262" ana="11" xml:id="NidB31033"/>der Abt <milestone unit="start" n="3106"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3106"/> Saalfeld<anchor type="e" n="5262" ana="11" xml:id="NidE31033"/> Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31034"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31035"/>Ernsts<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31035"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31034"/> Reisen, so bald sich <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43661"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43661"/> etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey <anchor type="b" n="6567" ana="11" xml:id="NidB43664"/>den Erstenpretiger<anchor type="e" n="6567" ana="11" xml:id="NidE43664"/> gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch <anchor type="b" n="6568" ana="11" xml:id="NidB43665"/>seine Frau<anchor type="e" n="6568" ana="11" xml:id="NidE43665"/>, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB43662"/>Moringen<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE43662"/> zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31036"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31037"/>meine Kinder<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31037"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31036"/> geblieben wären, u <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43666"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43666"/> hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB31038"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE31038"/> Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB31039"/>die Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE31039"/> recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB43667"/>der Ort<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE43667"/> selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber <milestone unit="start" n="3107"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3107"/> ist, ist ein Adlicher, <anchor type="b" n="6569" ana="11" xml:id="NidB43668"/>der Oberhaubtmann von Ollershaußen<anchor type="e" n="6569" ana="11" xml:id="NidE43668"/> <anchor type="b" n="6570" ana="11" xml:id="NidB43669"/>die Dame<anchor type="e" n="6570" ana="11" xml:id="NidE43669"/> ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein <anchor type="b" n="6571" ana="11" xml:id="NidB43670"/>Herr von Münch Hauße<anchor type="e" n="6571" ana="11" xml:id="NidE43670"/> <hi rend="offset:4">da</hi>. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43673"/><anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB43672"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE43672"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43673"/> Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste <hi rend="offset:4">jahr </hi>schlecht seyn in dem <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB43671"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE43671"/> nichts hat dies Jahr als <milestone unit="start" n="23240"/>Acitenzen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: Accidentien/Akzidentien</title></note><milestone unit="end" n="23240"/>, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt <anchor type="b" n="6567" ana="11" xml:id="NidB43674"/>der andere Pretiger<anchor type="e" n="6567" ana="11" xml:id="NidE43674"/>, auf 400 <milestone unit="start" n="21051"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21051"/>. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von <anchor type="b" n="4989" ana="11" xml:id="NidB43688"/><anchor type="b" n="2254" ana="11" xml:id="NidB43679"/>Arnswalt<anchor type="e" n="2254" ana="11" xml:id="NidE43679"/><anchor type="e" n="4989" ana="11" xml:id="NidE43688"/>, daß er nicht lange dableiben solle. <anchor type="b" n="6572" ana="11" xml:id="NidB43687"/>Die Wittbe Schlegeln Minchen<anchor type="e" n="6572" ana="11" xml:id="NidE43687"/> in <anchor type="b" n="2274" ana="10" xml:id="NidB31040"/>Zerbst<anchor type="e" n="2274" ana="10" xml:id="NidE31040"/> ist vor unge<milestone unit="start" n="3108"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3108"/>fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB31041"/>dem Seeligen vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE31041"/> 250 <milestone unit="start" n="21057"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21057"/>. vermacht, u <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB31042"/>der Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE31042"/> 200 <milestone unit="start" n="21054"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21054"/>. u nach der ihrem Tode soll 100 <milestone unit="start" n="21052"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21052"/>. <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31043"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31043"/> u 100 <milestone unit="start" n="21053"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21053"/>. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31044"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31044"/> Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 <milestone unit="start" n="21058"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21058"/>. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31045"/>Fritz<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31045"/> zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43689"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43689"/> kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB43690"/>der Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE43690"/> noch lebte so war ich imm<milestone unit="start" n="21036"/>[er]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21036"/> von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe<milestone unit="start" n="21037"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21037"/> Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31049"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31050"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31046"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31048"/>mei<milestone unit="start" n="21038"/>[ne]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="21038"/> Kinder<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31048"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31046"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31050"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31049"/>. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31051"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31052"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB57887"/>Rehbergs<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE57887"/><anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31052"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31051"/> <milestone unit="start" n="3109"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3109"/> geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31053"/>Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31053"/> mit <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31054"/>seiner Schwester<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31054"/>, zum Vergnügen, erst nach <anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB31055"/>Gotting<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE31055"/> <anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB31056"/>Goda<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE31056"/> <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB31058"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE31058"/> <anchor type="b" n="22" ana="10" xml:id="NidB31059"/>Leipzig<anchor type="e" n="22" ana="10" xml:id="NidE31059"/> u zu letzt nach <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43694"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43694"/> wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß <anchor type="b" n="2814" ana="11" xml:id="NidB31060"/>der Herr von Ramdor<anchor type="e" n="2814" ana="11" xml:id="NidE31060"/> auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von <anchor type="b" n="116" ana="11" xml:id="NidB43696"/>Marckolini<anchor type="e" n="116" ana="11" xml:id="NidE43696"/> sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit <anchor type="b" n="2266" ana="11" xml:id="NidB43698"/>der <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB43699"/>Braunschweigischen<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE43699"/> Prinzeßin<anchor type="e" n="2266" ana="11" xml:id="NidE43698"/>, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB43697"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE43697"/> zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB43700"/>Ebert<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE43700"/> ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB43701"/>die Mutter<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE43701"/> nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB43702"/>Cruße<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE43702"/> schreibt mir. Daß nun <anchor type="b" n="6576" ana="11" xml:id="NidB43705"/>eine Demoiselle Rosenzweig<anchor type="e" n="6576" ana="11" xml:id="NidE43705"/>, welche bey <anchor type="b" n="6575" ana="11" xml:id="NidB43704"/>der Tochter<anchor type="e" n="6575" ana="11" xml:id="NidE43704"/> eines Rußischen Gesande, <anchor type="b" n="6574" ana="11" xml:id="NidB43703"/>Herrn v. Aßeburg<anchor type="e" n="6574" ana="11" xml:id="NidE43703"/> geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 <milestone unit="start" n="21055"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21055"/>. u beynahe alles frey <milestone unit="start" n="3110"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3110"/> bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 <milestone unit="start" n="21056"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21056"/>., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31061"/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB31062"/>Ernsts<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE31062"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31061"/> gesund u wohl u gelücklich gefunden, von <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31047"/>Fritze<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31047"/> schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl <milestone unit="start" n="21474"/>estertags<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: ehestertags</title></note><milestone unit="end" n="21474"/> wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43706"/>Carls<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43706"/> umständen wird es sich auch bald beßern. <anchor type="b" n="6559" ana="11" xml:id="NidB43709"/>Miller<anchor type="e" n="6559" ana="11" xml:id="NidE43709"/> liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist <milestone unit="start" n="21473"/>sohn<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Lies: schon</title></note><milestone unit="end" n="21473"/> der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg<milestone unit="start" n="3111"/>[7]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3111"/>eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB43710"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43711"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB43712"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB43713"/>Deinen Geschwistern<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE43713"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE43712"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43711"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE43710"/> mit schücken, wie ich es mit <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB43714"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE43714"/> u <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB43715"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE43715"/> mache, nach <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43716"/>Dreßden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43716"/> gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43717"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43717"/> unter Con<milestone unit="start" n="21094"/>c<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21094"/>isCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.<lb/>Mutter Schlegel.<lb/>Vorläufig danke <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB43719"/>ich<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE43719"/> Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – <anchor type="b" n="6577" ana="11" xml:id="NidB43720"/>Die ältere Frau von Papen<anchor type="e" n="6577" ana="11" xml:id="NidE43720"/> ist jezt <milestone unit="start" n="3112"/>[8]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3112"/> sehr kranck, worunter <anchor type="b" n="5024" ana="11" xml:id="NidB43722"/><anchor type="b" n="1874" ana="11" xml:id="NidB43721"/>die ganze Familie<anchor type="e" n="1874" ana="11" xml:id="NidE43721"/><anchor type="e" n="5024" ana="11" xml:id="NidE43722"/> sehr leidet, und mich besorgt macht.<lb/>Wenn Du die <hi rend="underline:1">3</hi> Vollmachten von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB43723"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE43723"/> erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB43724"/>ihrem<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE43724"/> Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.<lb/>JKF Schlegel<lb/>d. 17 Octb. 1794.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7260', 'content' => 'Johann Carl Fürchtegott Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johann Carl Fürchtegott', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ), (int) 1 => array( 'ID' => '7267', 'content' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1794-10-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'DE-611-36881', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.29', '36_h1zahl' => '8 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] Liebster Willhelm
Es ist lange daß ich nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da Carl bey nahe gar nicht schreibt an seine Geschwister, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u an Wen, ich an Jedes mal geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, Jettchen ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch so etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach Moringen geschickt, Was auch alles recht gut abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her Uhle viel verdruß gemacht Hat. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können Erstes Ernsts aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u Carl war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. Leß u der Abt [2] Saalfeld Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. Ernsts Reisen, so bald sich Jettchen etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey den Erstenpretiger gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch seine Frau, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach Moringen zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo meine Kinder geblieben wären, u Carl hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte Ernst Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß die Tante Caroline recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, der Ort selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber [3] ist, ist ein Adlicher, der Oberhaubtmann von Ollershaußen die Dame ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein Herr von Münch Hauße da. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. Ernst Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste jahr schlecht seyn in dem Ernst nichts hat dies Jahr als Acitenzen, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt der andere Pretiger, auf 400 r. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von Arnswalt, daß er nicht lange dableiben solle. Die Wittbe Schlegeln Minchen in Zerbst ist vor unge[4]fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat dem Seeligen vater 250 r. vermacht, u der Tante Caroline 200 r. u nach der ihrem Tode soll 100 r. Lottchen u 100 r. Jettchen Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 r. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich Fritz zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit Carl kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie der Vater noch lebte so war ich imm[er] von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe[r] Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an mei[ne] Kinder. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von Rehbergs [5] geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste Rehberg mit seiner Schwester, zum Vergnügen, erst nach Gotting Goda Weimar Leipzig u zu letzt nach Dresden wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß der Herr von Ramdor auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von Marckolini sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit der Braunschweigischen Prinzeßin, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach London zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. Ebert ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie die Mutter nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. Cruße schreibt mir. Daß nun eine Demoiselle Rosenzweig, welche bey der Tochter eines Rußischen Gesande, Herrn v. Aßeburg geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 r. u beynahe alles frey [6] bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 r., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben Ernsts gesund u wohl u gelücklich gefunden, von Fritze schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl estertags wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit Carls umständen wird es sich auch bald beßern. Miller liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist sohn der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg[7]eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von Deinen Geschwistern mit schücken, wie ich es mit Lottchen u Jettchen mache, nach Dreßden gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an Carl unter ConcisCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.
Mutter Schlegel.
Vorläufig danke ich Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – Die ältere Frau von Papen ist jezt [8] sehr kranck, worunter die ganze Familie sehr leidet, und mich besorgt macht.
Wenn Du die 3 Vollmachten von Dresden erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach ihrem Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.
JKF Schlegel
d. 17 Octb. 1794.
Es ist lange daß ich nicht an Dich geschrieben Habe, Ich Habe des Schreibens viel, da Carl bey nahe gar nicht schreibt an seine Geschwister, u da ich vergeßen bin, weiß ich immer nicht was ich schon geschrieben Habe. Da will ich aber künftig mir immer auf schreiben, Was u an Wen, ich an Jedes mal geschrieben Habe. Also wenn Du in diesem Briefe noch ein mal was auf getischt bekömmst, so must Du es nicht übel nehmen. Ich will meine Erzählung mit unserer Unpaßlichkeiten Anfangen, Jettchen ist nach der Hochzeit, 2 mal krank geweßen, das erste mal leicht, das zweytemal schlimmer, 14 Tage zu Bette, u ich bekamm auch so etwas der Art u war 10 Tage zu Bette. Ich hatte vom Bette aus alle Besorgungen, war krank, u gesunde. Zu dem Wurden unter der Zeit 6 Wagen gebackt u nach Moringen geschickt, Was auch alles recht gut abgegangen ist. Du kanst aber dencken daß es viel Last war u besonders vor mich auch fehlt es bey solchen Gelegenheiten nicht, an Verdruß, wie mir der unter der Zeit u nach Her Uhle viel verdruß gemacht Hat. Er ist ein grober Mann u handelt ohne überlegung. Der Erste verdruß kamm über das bauen her, die Leute wollten uns mit Steinen u Kalck tod schlagen ehe wir noch Heraus waren. Ich zog zu Jehanne heraus u Hätte bis Michael bleiben können Erstes Ernsts aber behielt ich mir das hinter hauß so lange vor, bis sie weg giengen, u Carl war in meiner Stube, und brachte vor Uhle die Registratur in Ortnung, u zu tische kamen sie zu mir, nach her behantel mich Uhle, wie eine Trötel Frau, u trügt u drückt mir alles ab. Leß u der Abt [2] Saalfeld Haben sich ganz anders betragen, gegen die Wittwen. Nun wieder zu meiner Erzählung. Ernsts Reisen, so bald sich Jettchen etwas erholt Hatt weg, etwa 10 Tage vor der Einführung. Ernsts Haben, die Ersten Tage bey den Erstenpretiger gewohnt, der ein freundschaftlicher u angenehmer Mann zu Umgange ist, so auch seine Frau, die Sachen Habe sie alle unversehrt an gekommen gefunden. Ich war anfangs nicht Willens diesen herbst nach Moringen zu reißen, die Kranckheiten u das ganze weßen hatte viel gekostet, u die Krankheit Hatte mich traurig gestimmt. Da ich mich wieder erholte kamm mir das Verlangen an, zu sehn wo meine Kinder geblieben wären, u Carl hatte auch eine Erholung nöthich wir reisten also, die Mitt Woche morgen ab, hatt einen guten Wagen u Kutscher, den Donstag mittags waren wir schon da. Da blieben wir Freytags Sonabend Sontags war die Einführung, die mir viel Freude machte Ernst Hielt eine schöne pretigt u seine Stimme ist vor diese kürche vollkommen stark genung Er erhielt auch Beyfall. Die Kürche ist nicht groß aber recht hübsch. Wir sind recht vergnügt zu rücke gekommen Erstlich Haben wir Ernsts recht gesund gefunden. Ernst nimmt zu, u das Vergnügen u Zufriedenheit sieht ihm aus den Augen, so auch Jettchen, u die Leutchen sind so verliebt in ein ander daß es eine Lust ist anzuschauen. Das Hauß ist zwar nicht groß, doch aber ganz artig u bequem, so daß die Tante Caroline recht gut bey Ihnen Wohnen kann sie wird bald Hinziehen, der Ort selbst ist reinlich u nach der Art gut gebaut, Ungang ist viel da, auf dem Amte welches Ernsts gegenüber [3] ist, ist ein Adlicher, der Oberhaubtmann von Ollershaußen die Dame ist sehr schön geweßen u ist es noch, ohngeachtet sie 5 erwachsene Töchter hat. Dieses haus ist vor die Moringer Leutchen von Ersten range, oder vor die die drauf genommen sind viel Werth, man kann da alle tage nach 5 Uhr Hin gehn Spielen oder nicht spielen, u dableibt man ohne gebethen u ohne Umstände zum abent Eßen, außer dem gäben diese auch oft große Fethen auch zu vielem wird gedantzt. Dann lebt noch ein Herr von Münch Hauße da. Dann die Herrn vom Rathe u der Schule, einige reiche u angesehne Kaufleute, ein Wundarzt, gelernte Bade mutter Appotecke nicht Weid von Moringen ein Geschickter Arzt. In Friedenszeiten viele Ofiziers. Also Umgang genung. Ernst Habe 2 kleine Gärten am Hauße einer da geht man aus einem Artige Cabinette mit Toppelter Glasthier, Hin ein, Dieses C. gränzt an die Wohnstube, vor der stett 2 ziemlich große Baum u Gemüße Gärtens. Nun ich hatte die Freude daß ich alles nach Wunsche fand was die Einnahme anlangt so wird sie das erste jahr schlecht seyn in dem Ernst nichts hat dies Jahr als Acitenzen, alle Fiexe einnahmen hat, der vorige noch gehoben. sonst meynt der andere Pretiger, auf 400 r. würde er es wohl brüngen. in deßen ist Ernst Hoffnung gemacht, besonders bey Abschiede von Arnswalt, daß er nicht lange dableiben solle. Die Wittbe Schlegeln Minchen in Zerbst ist vor unge[4]fehr 6 Wochen, an der Auszährung gestorben, sie hat dem Seeligen vater 250 r. vermacht, u der Tante Caroline 200 r. u nach der ihrem Tode soll 100 r. Lottchen u 100 r. Jettchen Haben. Ich danke Gott daß meine Last dadurch etwas verringert wird, es bleiben aber immer noch 350 r. Rest, die Ich auch noch gerade recht gut abtragen kann, wenn mich Fritz zufrieden läß, u wir den Feind nicht kriegen. Wo vor mir sehr Angst ist schreib mir doch was Du mir zu thun räthst, auf so eine Fall? ob ich bleibe? u was ich mit meinen Sach thue? u ob es nicht beßer wäre daß ich auf allen Nothfall was geld vorräthig hätte? u einige Posten zu bezahlen auch aufschöbe? Denn ich müste ja nothleiden, denn zu solchen Zeiten wird nichts aus gezahlt. Bester Wilhelm, gieb mir doch guten rath, mit Carl kann ich dergleichen nicht absprechen er läst sich nicht darauf ein. Sey doch aber ja Behutsamm zu solchen Zeit werden oft Briefe auf gemacht. Du schreibst daß wir Dir so wenig melden was Hier vor geht. izo höre ich wenig Carl u alle anderen Leute sprechen nicht gerne davon Welche Leute glauben, daß wir Hier sicher sind andere sind Angst. Wie der Vater noch lebte so war ich imm[er] von alle unterrichtet der sprach bey tische viel davon abe[r] Carl gar nicht, Es ist traurig ich könnte nun so ziemlich gut u ruhig leben, wenn diese Sorge nicht wäre, Ich gehe itzo alle Tage aus, u mein kleine Haußhalt beschafftiget mich sehr, weil ich es gern Orttenlich habe u ich schreibe viel an mei[ne] Kinder. Ich weiß nicht ob ich Dir schon von Rehbergs [5] geschrieben habe. vor ungefehr 6 Wochen reiste Rehberg mit seiner Schwester, zum Vergnügen, erst nach Gotting Goda Weimar Leipzig u zu letzt nach Dresden wo sie an Längsten geblieben sind, es hat ihnen da sehr gefallen u sie Haben auch gefallen, besonders Caroline daß der Herr von Ramdor auch in Dreßden geweßen Habe ich Dir wohl schon gemeldet, der hat sehr gefallen und Hat Adreßen gehabt, ist also in die Vornehmsten Gesellschafften gekommen, u besonders von Marckolini sehr gefeiert wurden. Caroline Rehberg, hat der Weile sie in Dreßden war, einen Vorschlag gehabt. Nehmlich, mit der Braunschweigischen Prinzeßin, als Gesellschaffterin u Vorleserin mit nach London zu gehn, die Princeßin Hat Caroline kännen lernen vor einiger Zeit in Braunschweig u so gesprochen da Hat sie ihr gefallen. Ebert ist der unter händler geweßn, er hat die Sache mit vieler Lebhaftigkeit u Feuer betrieben. Caroline hat Betingungen machn können, aber sie hat es abgelehnt, unter den Vorwande daß sie die Mutter nicht verlaßen könne. Es sind freylich immer gefehrliche Stellen. aber auf der anderen Seide auch reizent. Cruße schreibt mir. Daß nun eine Demoiselle Rosenzweig, welche bey der Tochter eines Rußischen Gesande, Herrn v. Aßeburg geweßen wär mit gieng u jährlich 1800 r. u beynahe alles frey [6] bekömme, u im Fall sie zurücke gieng nach einigen Jahren alle Jahr so lange die Prinzeßin lebte 600 r., daß hätte mich gereizt. Rehbergs Haben Ernsts gesund u wohl u gelücklich gefunden, von Fritze schreibt Rehberg daß er mit seinen Planen, u Arbeiten sehr zufrieden wäre, das hat mir viel Freude gemacht Gott helfe weider. Ich wünschte sehr daß Ihr beyde eine Gewiße Versorgung Hättet ehe ich aus der Welt gehe. kann es mein Gebeth von Gott erringen so geschied es. Und Dich liebster Wilhelm wird Gott auch darum segnen daß Du so ein guter Sohn bist. Rehbergs werden nun wohl estertags wieder kommen, da werde ich Dir gewiß alles melden was Dich intereßirt. Ich dencke mit Carls umständen wird es sich auch bald beßern. Miller liegt an der Waßersucht schlecht, es wird wahrscheinlich nicht lange Die Arbeit ist sohn der weile vertheilt. Carl wird als dann gewiß heyrathen, der Himmel gäbe daß er eine gute Wahl trift, er ist sehr eigen, u bey seiner geringen bekanntschafft fällt es schwer wegen der kleinen Erbschafft, müßen alle Erben unter schreiben daß wir das bischen geld Hier aus der Wittben Casse heben können. Es wird Dir also auch eine Vollmacht zu geschückt werden, Du würst so gut seyn u dieselbe unterschreiben u besieg[7]eln. u bald zurücke schücken. Ich muß Dich doch eines fragen, nehmlich warum Du Deine Briefe nicht franckirts Ich ver muthe daß es einen Irthum zum Grunde hat. Du kannst dencken daß ich deine Briefe gerne bezahle aber da Du sonst so wenig genau bist, so glaube ich daß es eine ursache Hat. oder glaubst du daß Deine Briefe so sicherer gehen, so will ich meine auch nicht franckiren, u Du Deine nicht. Schreib mir hier über Deine Gedancken. Wenn das Postgeld nicht so verzweifelt kostbar wäre so könnte ich Dir zu viele Briefe von Deinen Geschwistern mit schücken, wie ich es mit Lottchen u Jettchen mache, nach Dreßden gehen die briefe mit der Gesandschafft u Jettchen schreibt an Carl unter ConcisCuwert. Es fällt mir nichts eben mehr ein der Brief geht noch nicht weg fällt was vor so schreibe ich es Dir lebe wohl bester Sohn u schreibe mir recht oft itzo ist es Toppelt nöthig, aber Behutsamm.
Mutter Schlegel.
Vorläufig danke ich Dir herzlich für Deinen letzten freundschaftlichen Brief. Mit dem Schreiben mußt Du doch jezt etwas Geduld mit mir haben. Es bleibt mir den ganzen Tag über nicht leicht ein Augenblick für mich übrig. – Die ältere Frau von Papen ist jezt [8] sehr kranck, worunter die ganze Familie sehr leidet, und mich besorgt macht.
Wenn Du die 3 Vollmachten von Dresden erhälst, so kannst Du die über die BeneficialCassen Gelder aus dem Consistorio nur zurük behalten, weil diese Gelder nach ihrem Tode wegfallen, und mir die 2 andern Vollmachten überschicken.
JKF Schlegel
d. 17 Octb. 1794.