• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Braunschweig · Date: [Sommer 1795]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: [Sommer 1795]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Schlegel hielt sich im Sommer 1795 in Braunschweig auf.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.38
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 23,5 x 19,3 cm
  • Incipit: „[1] Liebster Willhelm.
    Die Frau von Vogten, u Caroline Rehberg reißen nach Braunschweig, u haben sich angebothen einen Brief an Dich [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
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[1] Liebster Willhelm.
Die Frau von Vogten, u Caroline Rehberg reißen nach Braunschweig, u haben sich angebothen einen Brief an Dich mit zu nehmen, so will ich die Gelegenheit nutzen. Du wirst doch wohl die Damen besuchen, Du schreibst mir nicht so oft u ausführlich als ich es wünschte. Melde mir alles wenn Du einen intereßanden Besuch gemacht hast, oder wenn Du wohin gebethen bist, was Dir Vergnügen gemacht hat. Seit daß Du weg bist, habe ich nicht viel Freude gehabt. Mit Carl ist itzo weiter nichts vorgefallen. Was mir Lottchen ihr Brief wegen Fritzen vor Sorgen macht, kannst Du leicht dencken. Es wird Dir vieleicht auch befremden, daß er Fritz noch Schulden hat, Kurtz darauf kamm ein Brief von Moritz worin er es abschrieb mit Stolzenau, aber auch zu gleich sagte, wenn er die Veränderung vor sich sehn könnte so thäte es er wohl, so aber da seine Frau von ihren Vermögen Vorschub dazu thun müste, u die eine Abneugung vor den Ort hätte so müste es bleiben. Ich fürchte die Herren Concistorialräthe kriegen es müthe, und laßen ihm sitzen, dabey sagte er aber er wünsche sehnlich [2] Weg, er habe schon 800 r. Schulden, u kömme kein Jahr mit seiner Einnahme aus. Siest Du lieber Willhelm wie kann mir nun das gleich gildig seyn. Ich bitte Dich sehr laß mich doch wißen was Fritze an Dich geschrieben hat. ob er in Dreßden bleibt, oder was er zu thun gedenckt. Ich wünschte sehr daß er in Dreßden bleiben könnte, an wohlfeilsten, u ich glaube auch an angenehmsten ist er da. Der unartige Cruße hat mir noch nicht geschrieben. Bist Du zu weilen im Gärtnersch Hauße suche Dir ja alle zum Freunde zu machen.
Mit meinem Befünden geht es itzo ziemlich, die Witterung ist gar zu unbeständig. Da mir Cruße nicht schreibt, so sage Du mir doch, was das vor eine Stelle ist die Cruße hat ob sie einträglich u ob er Aussichten zu dereinst zu einer beßern hat lebe wohl bester Sohn.
Mutter Schlegel
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[1] Liebster Willhelm.
Die Frau von Vogten, u Caroline Rehberg reißen nach Braunschweig, u haben sich angebothen einen Brief an Dich mit zu nehmen, so will ich die Gelegenheit nutzen. Du wirst doch wohl die Damen besuchen, Du schreibst mir nicht so oft u ausführlich als ich es wünschte. Melde mir alles wenn Du einen intereßanden Besuch gemacht hast, oder wenn Du wohin gebethen bist, was Dir Vergnügen gemacht hat. Seit daß Du weg bist, habe ich nicht viel Freude gehabt. Mit Carl ist itzo weiter nichts vorgefallen. Was mir Lottchen ihr Brief wegen Fritzen vor Sorgen macht, kannst Du leicht dencken. Es wird Dir vieleicht auch befremden, daß er Fritz noch Schulden hat, Kurtz darauf kamm ein Brief von Moritz worin er es abschrieb mit Stolzenau, aber auch zu gleich sagte, wenn er die Veränderung vor sich sehn könnte so thäte es er wohl, so aber da seine Frau von ihren Vermögen Vorschub dazu thun müste, u die eine Abneugung vor den Ort hätte so müste es bleiben. Ich fürchte die Herren Concistorialräthe kriegen es müthe, und laßen ihm sitzen, dabey sagte er aber er wünsche sehnlich [2] Weg, er habe schon 800 r. Schulden, u kömme kein Jahr mit seiner Einnahme aus. Siest Du lieber Willhelm wie kann mir nun das gleich gildig seyn. Ich bitte Dich sehr laß mich doch wißen was Fritze an Dich geschrieben hat. ob er in Dreßden bleibt, oder was er zu thun gedenckt. Ich wünschte sehr daß er in Dreßden bleiben könnte, an wohlfeilsten, u ich glaube auch an angenehmsten ist er da. Der unartige Cruße hat mir noch nicht geschrieben. Bist Du zu weilen im Gärtnersch Hauße suche Dir ja alle zum Freunde zu machen.
Mit meinem Befünden geht es itzo ziemlich, die Witterung ist gar zu unbeständig. Da mir Cruße nicht schreibt, so sage Du mir doch, was das vor eine Stelle ist die Cruße hat ob sie einträglich u ob er Aussichten zu dereinst zu einer beßern hat lebe wohl bester Sohn.
Mutter Schlegel
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