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Adieu Adieu.<lb/>Das Geld für den Wechsel wird ohne Zweifel in <placeName key="13">Dresden</placeName> zu haben seyn, wo nicht so muß <persName key="102">Kn.[orring]</persName>, den ich schönstens grüße, wenn er einem andern zur Hebung Auftrag giebt den Wechsel wieder endossiren.<lb/>Ich herze <persName key="96"><persName key="44">die Engel von Kindern</persName></persName> wozu ich auf dem Blatte keinen Raum mehr finden können.<lb/>Ich schließe diesen Brief an die <persName key="122">Alberti</persName> ein, damit er ihnen nach <placeName key="282">Töplitz</placeName> besorgt wird wenn er schon dort ist.</p>', '36_xml_standoff' => '<anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB1822"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE1822"/> d. 12<hi rend="offset:4">ten</hi> Aug [180]4.<lb/>Ihr himmlischer Brief vom 26<hi rend="offset:4">sten</hi> Jul., meine geliebte Freundin und Schwester hat mich auf alle Weise entzückt. Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1858"/>Dresdener<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1858"/> Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in <anchor type="b" n="282" ana="10" xml:id="NidB1823"/>Töplitz<anchor type="e" n="282" ana="10" xml:id="NidE1823"/> das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. Gewiß sind Sie während des Aufenthaltes in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1855"/>Dr.[esden]<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1855"/> und <anchor type="b" n="282" ana="10" xml:id="NidB1824"/>Töpl.[itz]<anchor type="e" n="282" ana="10" xml:id="NidE1824"/> vor Überlästigkeiten sicher, denn <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB1825"/>B.[ernhardi]<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE1825"/> wird es nicht wagen, dahin zu kommen. Melden Sie ja, was dort in Ansehung des Punktes den ich hier berühre, zwischen Ihnen und den Freunden vorfällt.<lb/>Es thut mir leid, für jetzt nur so wenig zu den Ausgaben Ihrer Reise beytragen zu können als hiebey folgt. Ich habe es auf <anchor type="b" n="102" ana="11" xml:id="NidB1826"/>Knorr.[ings]<anchor type="e" n="102" ana="11" xml:id="NidE1826"/> Namen addressirt, es schien mir dieß für Sie das angenehmste zu seyn. Sie dürfen ihm ja nur sagen, daß ich Sie um die Ausrichtung einiger Aufträge gebeten habe. Nehmen Sie dieß wenige unterdessen gütig an, wenn ich nur erst von meinen Schulden freye Hand habe, so soll es Ihnen gewiß nicht fehlen. Ängstigen Sie sich nicht über die Ausgaben, Sorgen dürfen jetzt Ihr befreytes Gemüth nicht berühren, ich wiederhohle meine Bitte, sich auf alle Weise zu hegen und zu pflegen; Ihr schönstes Verdienst ist jetzt glücklich zu seyn, und das Gedeihen <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1828"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1827"/>der Kleinen<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1827"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1828"/> mit dem Ihrigen zu fördern.<lb/>Geben Sie mir Nachricht, wie sich <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1829"/>Wilhelm<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1829"/> der arme kleine Schelm, nach seynem Stickhusten erhohlt, und ob <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1830"/>Felix<anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1830"/> immer noch so riesenstark ist. Wie weit hat er es schon mit seinen Zähnen gebracht, und was ist das vernehmlichste, was er spricht. <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1831"/>Wilhelm<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1831"/> wird mich hoffentlich nicht vergessen, aber dem <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1832"/>Felix<anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1832"/> müssen Sie schon von mir fleißig vorerzählen, wenn ich für ihn nicht ganz aus der Welt verschwinden soll. Lassen Sie das seine ersten Feenmährchen seyn, wenn ich in dem lieblichen Feenlande Ihrer Fantasie noch ein Plätzchen einnehme, so bin ich ja auch nicht untauglich zum Helden eines Feenmährchens.<lb/>Versäumen Sie ja mit dem Porträt von <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB1833"/>Mlle. Alberti<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE1833"/> keine Zeit bey dem Aufenthalt in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1834"/>Dr.[esden]<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1834"/>. Welche Freude Sie mir dadurch machen, wie dankbar ich Ihnen dafür seyn werde, kann ich Ihnen nicht genug sagen. Sie mahlt es wohl in Oel aber in kleinem Maaßstabe?<lb/><anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB1835"/>Ihren Bruder Ludwig<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE1835"/> grüßen Sie von meinetwegen herzlich, und sagen Sie ihm wenn er wegen der altdeutschen Manuscripte in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB1836"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE1836"/> manches zu wissen wünscht, so solle er seine Fragen artikelweise aufsetzen und ich wolle mir alle Mühe geben ihn zu befriedigen. Auch <anchor type="b" n="117" ana="11" xml:id="NidB1838"/>Burgsdorfs<anchor type="e" n="117" ana="11" xml:id="NidE1838"/> Andenken empfehlen Sie mich bestens.<lb/>Einen Brief über <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB1837"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE1837"/> den ich gleich nach Empfang des Ihrigen abgesandt, werden Sie hoffentlich empfangen haben.<lb/>Der Aufenthalt in <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB1842"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE1842"/> hat bis jetzt noch manche Zerstreuungen nach sich gezogen. Die <anchor type="b" n="422" ana="11" xml:id="NidB1841"/>Contat<anchor type="e" n="422" ana="11" xml:id="NidE1841"/> hat fortgefahren zu spielen, und ein paar mal mit ihr eine andre sehr liebenswürdige Schauspielerin aus <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB1859"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE1859"/> <anchor type="b" n="436" ana="11" xml:id="NidB1860"/>Mlle Mars<anchor type="e" n="436" ana="11" xml:id="NidE1860"/>. Nachher wenn sie weg sind werde ich gar nicht mehr ins Theater gehen, denn das übrige ist zu mittelmäßig. – An Gesellschaft hat es auch nicht gefehlt. Heute reist <anchor type="b" n="373" ana="11" xml:id="NidB1850"/>Montmorency<anchor type="e" n="373" ana="11" xml:id="NidE1850"/> ab, dadurch wird ein schönes Zimmer frey, was ich einnehmen werde, es hat die Aussicht auf eine herrliche Landschaft von Savoyen. – Die <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB38164"/>Genfer<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE38164"/> sind im Ganzen trocken und unerfreulich, doch höre ich mit großem Vergnügen die chemischen Vorlesungen <anchor type="b" n="435" ana="11" xml:id="NidB1854"/>des Professor Pictet<anchor type="e" n="435" ana="11" xml:id="NidE1854"/>. In ein paar Tagen habe ich übernommen in einer einzigen Stunde Darstellung des <anchor type="b" n="149" ana="11" xml:id="NidB1856"/>Kantischen<anchor type="e" n="149" ana="11" xml:id="NidE1856"/> Systems zu geben. 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Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer <span class="index-13 tp-1858 ">Dresdener</span> Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in <span class="index-282 tp-1823 ">Töplitz</span> das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. Gewiß sind Sie während des Aufenthaltes in <span class="index-13 tp-1855 ">Dr.[esden]</span> und <span class="index-282 tp-1824 ">Töpl.[itz]</span> vor Überlästigkeiten sicher, denn <span class="index-42 tp-1825 ">B.[ernhardi]</span> wird es nicht wagen, dahin zu kommen. Melden Sie ja, was dort in Ansehung des Punktes den ich hier berühre, zwischen Ihnen und den Freunden vorfällt.<br>Es thut mir leid, für jetzt nur so wenig zu den Ausgaben Ihrer Reise beytragen zu können als hiebey folgt. Ich habe es auf <span class="index-102 tp-1826 ">Knorr.[ings]</span> Namen addressirt, es schien mir dieß für Sie das angenehmste zu seyn. Sie dürfen ihm ja nur sagen, daß ich Sie um die Ausrichtung einiger Aufträge gebeten habe. Nehmen Sie dieß wenige unterdessen gütig an, wenn ich nur erst von meinen Schulden freye Hand habe, so soll es Ihnen gewiß nicht fehlen. Ängstigen Sie sich nicht über die Ausgaben, Sorgen dürfen jetzt Ihr befreytes Gemüth nicht berühren, ich wiederhohle meine Bitte, sich auf alle Weise zu hegen und zu pflegen; Ihr schönstes Verdienst ist jetzt glücklich zu seyn, und das Gedeihen <span class="index-96 tp-1828 index-44 tp-1827 ">der Kleinen</span> mit dem Ihrigen zu fördern.<br>Geben Sie mir Nachricht, wie sich <span class="index-44 tp-1829 ">Wilhelm</span> der arme kleine Schelm, nach seynem Stickhusten erhohlt, und ob <span class="index-96 tp-1830 ">Felix</span> immer noch so riesenstark ist. Wie weit hat er es schon mit seinen Zähnen gebracht, und was ist das vernehmlichste, was er spricht. <span class="index-44 tp-1831 ">Wilhelm</span> wird mich hoffentlich nicht vergessen, aber dem <span class="index-96 tp-1832 ">Felix</span> müssen Sie schon von mir fleißig vorerzählen, wenn ich für ihn nicht ganz aus der Welt verschwinden soll. Lassen Sie das seine ersten Feenmährchen seyn, wenn ich in dem lieblichen Feenlande Ihrer Fantasie noch ein Plätzchen einnehme, so bin ich ja auch nicht untauglich zum Helden eines Feenmährchens.<br>Versäumen Sie ja mit dem Porträt von <span class="index-122 tp-1833 ">Mlle. Alberti</span> keine Zeit bey dem Aufenthalt in <span class="index-13 tp-1834 ">Dr.[esden]</span>. Welche Freude Sie mir dadurch machen, wie dankbar ich Ihnen dafür seyn werde, kann ich Ihnen nicht genug sagen. Sie mahlt es wohl in Oel aber in kleinem Maaßstabe?<br><span class="index-48 tp-1835 ">Ihren Bruder Ludwig</span> grüßen Sie von meinetwegen herzlich, und sagen Sie ihm wenn er wegen der altdeutschen Manuscripte in <span class="index-356 tp-1836 ">Rom</span> manches zu wissen wünscht, so solle er seine Fragen artikelweise aufsetzen und ich wolle mir alle Mühe geben ihn zu befriedigen. Auch <span class="index-117 tp-1838 ">Burgsdorfs</span> Andenken empfehlen Sie mich bestens.<br>Einen Brief über <span class="index-58 tp-1837 ">Weimar</span> den ich gleich nach Empfang des Ihrigen abgesandt, werden Sie hoffentlich empfangen haben.<br>Der Aufenthalt in <span class="index-280 tp-1842 ">Genf</span> hat bis jetzt noch manche Zerstreuungen nach sich gezogen. Die <span class="index-422 tp-1841 ">Contat</span> hat fortgefahren zu spielen, und ein paar mal mit ihr eine andre sehr liebenswürdige Schauspielerin aus <span class="index-171 tp-1859 ">Paris</span> <span class="index-436 tp-1860 ">Mlle Mars</span>. Nachher wenn sie weg sind werde ich gar nicht mehr ins Theater gehen, denn das übrige ist zu mittelmäßig. – An Gesellschaft hat es auch nicht gefehlt. Heute reist <span class="index-373 tp-1850 ">Montmorency</span> ab, dadurch wird ein schönes Zimmer frey, was ich einnehmen werde, es hat die Aussicht auf eine herrliche Landschaft von Savoyen. – Die <span class="index-280 tp-38164 ">Genfer</span> sind im Ganzen trocken und unerfreulich, doch höre ich mit großem Vergnügen die chemischen Vorlesungen <span class="index-435 tp-1854 ">des Professor Pictet</span>. In ein paar Tagen habe ich übernommen in einer einzigen Stunde Darstellung des <span class="index-149 tp-1856 ">Kantischen</span> Systems zu geben. Die Veranlassung hiezu war ein Gespräch mit einem der gescheidtesten Männer hier, <span class="index-322 tp-1852 ">dem Arzt Butini</span>, der meine Äußerung gleich ergriff. Nachher hat sich ein ganzer Kreis dazu angefunden, und auch der <span class="index-434 tp-1853 ">Professor der Philosophie Prevost</span>, ein Mitglied der <span class="index-15 tp-1857 ">Berlinischen</span> Akademie, hat sich dazu gemeldet. <span class="index-234 tp-1851 ">Constant</span> und ich hatten seine erste Vorlesung besucht, und uns nicht genug über ihre lahme Schlechtigkeit verwundern können. Dieß ist lustig genug.<br>Ich muß schließen, <span class="index-222 tp-1843 ">Fr.[au] von Stael</span> reist eben ab, um <span class="index-373 tp-1844 ">Montmorency</span> zu begleiten, und ich habe keine spätere Gelegenheit nach <span class="index-228 tp-1839 ">Coppet</span>, wo der Brief erst übermorgen befördert wird. Adieu Adieu.<br>Das Geld für den Wechsel wird ohne Zweifel in <span class="index-13 tp-1840 ">Dresden</span> zu haben seyn, wo nicht so muß <span class="index-102 tp-1845 ">Kn.[orring]</span>, den ich schönstens grüße, wenn er einem andern zur Hebung Auftrag giebt den Wechsel wieder endossiren.<br>Ich herze <span class="index-96 tp-1847 index-44 tp-1846 ">die Engel von Kindern</span> wozu ich auf dem Blatte keinen Raum mehr finden können.<br>Ich schließe diesen Brief an die <span class="index-122 tp-1848 ">Alberti</span> ein, damit er ihnen nach <span class="index-282 tp-1849 ">Töplitz</span> besorgt wird wenn er schon dort ist.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg13' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/57' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Sophie Bernhardi am 12.08.1804, Genf' $adressatort = 'Unknown' $absendeort = 'Genf <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4020137-5">GND</a>' $date = '12.08.1804' $adressat = array( (int) 4598 => array( 'ID' => '4598', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-10 10:31:52', 'timelastchg' => '2018-01-11 19:15:27', 'key' => 'AWS-ap-00fg', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Bernhardi, Sophie', '39_namevar' => 'Tieck, Sophie (geborene) Knorring, Sophie von (verheiratete) Bernhardi, Sophie von', '39_geschlecht' => 'w', '39_gebdatum' => '1775-02-28', '39_toddatum' => '1833-09-30', '39_pdb' => 'GND', '39_lebenwirken' => 'Schriftstellerin Sophie Tieck war die Tochter des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck und seiner Ehefrau Anna Sophie Tieck. 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Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer <span class="index-13 tp-1858 ">Dresdener</span> Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in <span class="index-282 tp-1823 ">Töplitz</span> das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. 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Ängstigen Sie sich nicht über die Ausgaben, Sorgen dürfen jetzt Ihr befreytes Gemüth nicht berühren, ich wiederhohle meine Bitte, sich auf alle Weise zu hegen und zu pflegen; Ihr schönstes Verdienst ist jetzt glücklich zu seyn, und das Gedeihen <span class="index-96 tp-1828 index-44 tp-1827 ">der Kleinen</span> mit dem Ihrigen zu fördern.<br>Geben Sie mir Nachricht, wie sich <span class="index-44 tp-1829 ">Wilhelm</span> der arme kleine Schelm, nach seynem Stickhusten erhohlt, und ob <span class="index-96 tp-1830 ">Felix</span> immer noch so riesenstark ist. Wie weit hat er es schon mit seinen Zähnen gebracht, und was ist das vernehmlichste, was er spricht. <span class="index-44 tp-1831 ">Wilhelm</span> wird mich hoffentlich nicht vergessen, aber dem <span class="index-96 tp-1832 ">Felix</span> müssen Sie schon von mir fleißig vorerzählen, wenn ich für ihn nicht ganz aus der Welt verschwinden soll. 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Heute reist <span class="index-373 tp-1850 ">Montmorency</span> ab, dadurch wird ein schönes Zimmer frey, was ich einnehmen werde, es hat die Aussicht auf eine herrliche Landschaft von Savoyen. – Die <span class="index-280 tp-38164 ">Genfer</span> sind im Ganzen trocken und unerfreulich, doch höre ich mit großem Vergnügen die chemischen Vorlesungen <span class="index-435 tp-1854 ">des Professor Pictet</span>. In ein paar Tagen habe ich übernommen in einer einzigen Stunde Darstellung des <span class="index-149 tp-1856 ">Kantischen</span> Systems zu geben. Die Veranlassung hiezu war ein Gespräch mit einem der gescheidtesten Männer hier, <span class="index-322 tp-1852 ">dem Arzt Butini</span>, der meine Äußerung gleich ergriff. 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Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1858"/>Dresdener<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1858"/> Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in <anchor type="b" n="282" ana="10" xml:id="NidB1823"/>Töplitz<anchor type="e" n="282" ana="10" xml:id="NidE1823"/> das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. Gewiß sind Sie während des Aufenthaltes in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1855"/>Dr.[esden]<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1855"/> und <anchor type="b" n="282" ana="10" xml:id="NidB1824"/>Töpl.[itz]<anchor type="e" n="282" ana="10" xml:id="NidE1824"/> vor Überlästigkeiten sicher, denn <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB1825"/>B.[ernhardi]<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE1825"/> wird es nicht wagen, dahin zu kommen. Melden Sie ja, was dort in Ansehung des Punktes den ich hier berühre, zwischen Ihnen und den Freunden vorfällt.<lb/>Es thut mir leid, für jetzt nur so wenig zu den Ausgaben Ihrer Reise beytragen zu können als hiebey folgt. Ich habe es auf <anchor type="b" n="102" ana="11" xml:id="NidB1826"/>Knorr.[ings]<anchor type="e" n="102" ana="11" xml:id="NidE1826"/> Namen addressirt, es schien mir dieß für Sie das angenehmste zu seyn. Sie dürfen ihm ja nur sagen, daß ich Sie um die Ausrichtung einiger Aufträge gebeten habe. Nehmen Sie dieß wenige unterdessen gütig an, wenn ich nur erst von meinen Schulden freye Hand habe, so soll es Ihnen gewiß nicht fehlen. Ängstigen Sie sich nicht über die Ausgaben, Sorgen dürfen jetzt Ihr befreytes Gemüth nicht berühren, ich wiederhohle meine Bitte, sich auf alle Weise zu hegen und zu pflegen; Ihr schönstes Verdienst ist jetzt glücklich zu seyn, und das Gedeihen <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1828"/><anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1827"/>der Kleinen<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1827"/><anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1828"/> mit dem Ihrigen zu fördern.<lb/>Geben Sie mir Nachricht, wie sich <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1829"/>Wilhelm<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1829"/> der arme kleine Schelm, nach seynem Stickhusten erhohlt, und ob <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1830"/>Felix<anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1830"/> immer noch so riesenstark ist. Wie weit hat er es schon mit seinen Zähnen gebracht, und was ist das vernehmlichste, was er spricht. <anchor type="b" n="44" ana="11" xml:id="NidB1831"/>Wilhelm<anchor type="e" n="44" ana="11" xml:id="NidE1831"/> wird mich hoffentlich nicht vergessen, aber dem <anchor type="b" n="96" ana="11" xml:id="NidB1832"/>Felix<anchor type="e" n="96" ana="11" xml:id="NidE1832"/> müssen Sie schon von mir fleißig vorerzählen, wenn ich für ihn nicht ganz aus der Welt verschwinden soll. Lassen Sie das seine ersten Feenmährchen seyn, wenn ich in dem lieblichen Feenlande Ihrer Fantasie noch ein Plätzchen einnehme, so bin ich ja auch nicht untauglich zum Helden eines Feenmährchens.<lb/>Versäumen Sie ja mit dem Porträt von <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB1833"/>Mlle. Alberti<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE1833"/> keine Zeit bey dem Aufenthalt in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB1834"/>Dr.[esden]<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE1834"/>. Welche Freude Sie mir dadurch machen, wie dankbar ich Ihnen dafür seyn werde, kann ich Ihnen nicht genug sagen. Sie mahlt es wohl in Oel aber in kleinem Maaßstabe?<lb/><anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB1835"/>Ihren Bruder Ludwig<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE1835"/> grüßen Sie von meinetwegen herzlich, und sagen Sie ihm wenn er wegen der altdeutschen Manuscripte in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB1836"/>Rom<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE1836"/> manches zu wissen wünscht, so solle er seine Fragen artikelweise aufsetzen und ich wolle mir alle Mühe geben ihn zu befriedigen. Auch <anchor type="b" n="117" ana="11" xml:id="NidB1838"/>Burgsdorfs<anchor type="e" n="117" ana="11" xml:id="NidE1838"/> Andenken empfehlen Sie mich bestens.<lb/>Einen Brief über <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB1837"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE1837"/> den ich gleich nach Empfang des Ihrigen abgesandt, werden Sie hoffentlich empfangen haben.<lb/>Der Aufenthalt in <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB1842"/>Genf<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE1842"/> hat bis jetzt noch manche Zerstreuungen nach sich gezogen. Die <anchor type="b" n="422" ana="11" xml:id="NidB1841"/>Contat<anchor type="e" n="422" ana="11" xml:id="NidE1841"/> hat fortgefahren zu spielen, und ein paar mal mit ihr eine andre sehr liebenswürdige Schauspielerin aus <anchor type="b" n="171" ana="10" xml:id="NidB1859"/>Paris<anchor type="e" n="171" ana="10" xml:id="NidE1859"/> <anchor type="b" n="436" ana="11" xml:id="NidB1860"/>Mlle Mars<anchor type="e" n="436" ana="11" xml:id="NidE1860"/>. Nachher wenn sie weg sind werde ich gar nicht mehr ins Theater gehen, denn das übrige ist zu mittelmäßig. – An Gesellschaft hat es auch nicht gefehlt. Heute reist <anchor type="b" n="373" ana="11" xml:id="NidB1850"/>Montmorency<anchor type="e" n="373" ana="11" xml:id="NidE1850"/> ab, dadurch wird ein schönes Zimmer frey, was ich einnehmen werde, es hat die Aussicht auf eine herrliche Landschaft von Savoyen. – Die <anchor type="b" n="280" ana="10" xml:id="NidB38164"/>Genfer<anchor type="e" n="280" ana="10" xml:id="NidE38164"/> sind im Ganzen trocken und unerfreulich, doch höre ich mit großem Vergnügen die chemischen Vorlesungen <anchor type="b" n="435" ana="11" xml:id="NidB1854"/>des Professor Pictet<anchor type="e" n="435" ana="11" xml:id="NidE1854"/>. In ein paar Tagen habe ich übernommen in einer einzigen Stunde Darstellung des <anchor type="b" n="149" ana="11" xml:id="NidB1856"/>Kantischen<anchor type="e" n="149" ana="11" xml:id="NidE1856"/> Systems zu geben. 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Genf d. 12ten Aug [180]4.
Ihr himmlischer Brief vom 26sten Jul., meine geliebte Freundin und Schwester hat mich auf alle Weise entzückt. Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer Dresdener Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in Töplitz das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. Gewiß sind Sie während des Aufenthaltes in Dr.[esden] und Töpl.[itz] vor Überlästigkeiten sicher, denn B.[ernhardi] wird es nicht wagen, dahin zu kommen. Melden Sie ja, was dort in Ansehung des Punktes den ich hier berühre, zwischen Ihnen und den Freunden vorfällt.
Es thut mir leid, für jetzt nur so wenig zu den Ausgaben Ihrer Reise beytragen zu können als hiebey folgt. Ich habe es auf Knorr.[ings] Namen addressirt, es schien mir dieß für Sie das angenehmste zu seyn. Sie dürfen ihm ja nur sagen, daß ich Sie um die Ausrichtung einiger Aufträge gebeten habe. Nehmen Sie dieß wenige unterdessen gütig an, wenn ich nur erst von meinen Schulden freye Hand habe, so soll es Ihnen gewiß nicht fehlen. Ängstigen Sie sich nicht über die Ausgaben, Sorgen dürfen jetzt Ihr befreytes Gemüth nicht berühren, ich wiederhohle meine Bitte, sich auf alle Weise zu hegen und zu pflegen; Ihr schönstes Verdienst ist jetzt glücklich zu seyn, und das Gedeihen der Kleinen mit dem Ihrigen zu fördern.
Geben Sie mir Nachricht, wie sich Wilhelm der arme kleine Schelm, nach seynem Stickhusten erhohlt, und ob Felix immer noch so riesenstark ist. Wie weit hat er es schon mit seinen Zähnen gebracht, und was ist das vernehmlichste, was er spricht. Wilhelm wird mich hoffentlich nicht vergessen, aber dem Felix müssen Sie schon von mir fleißig vorerzählen, wenn ich für ihn nicht ganz aus der Welt verschwinden soll. Lassen Sie das seine ersten Feenmährchen seyn, wenn ich in dem lieblichen Feenlande Ihrer Fantasie noch ein Plätzchen einnehme, so bin ich ja auch nicht untauglich zum Helden eines Feenmährchens.
Versäumen Sie ja mit dem Porträt von Mlle. Alberti keine Zeit bey dem Aufenthalt in Dr.[esden]. Welche Freude Sie mir dadurch machen, wie dankbar ich Ihnen dafür seyn werde, kann ich Ihnen nicht genug sagen. Sie mahlt es wohl in Oel aber in kleinem Maaßstabe?
Ihren Bruder Ludwig grüßen Sie von meinetwegen herzlich, und sagen Sie ihm wenn er wegen der altdeutschen Manuscripte in Rom manches zu wissen wünscht, so solle er seine Fragen artikelweise aufsetzen und ich wolle mir alle Mühe geben ihn zu befriedigen. Auch Burgsdorfs Andenken empfehlen Sie mich bestens.
Einen Brief über Weimar den ich gleich nach Empfang des Ihrigen abgesandt, werden Sie hoffentlich empfangen haben.
Der Aufenthalt in Genf hat bis jetzt noch manche Zerstreuungen nach sich gezogen. Die Contat hat fortgefahren zu spielen, und ein paar mal mit ihr eine andre sehr liebenswürdige Schauspielerin aus Paris Mlle Mars. Nachher wenn sie weg sind werde ich gar nicht mehr ins Theater gehen, denn das übrige ist zu mittelmäßig. – An Gesellschaft hat es auch nicht gefehlt. Heute reist Montmorency ab, dadurch wird ein schönes Zimmer frey, was ich einnehmen werde, es hat die Aussicht auf eine herrliche Landschaft von Savoyen. – Die Genfer sind im Ganzen trocken und unerfreulich, doch höre ich mit großem Vergnügen die chemischen Vorlesungen des Professor Pictet. In ein paar Tagen habe ich übernommen in einer einzigen Stunde Darstellung des Kantischen Systems zu geben. Die Veranlassung hiezu war ein Gespräch mit einem der gescheidtesten Männer hier, dem Arzt Butini, der meine Äußerung gleich ergriff. Nachher hat sich ein ganzer Kreis dazu angefunden, und auch der Professor der Philosophie Prevost, ein Mitglied der Berlinischen Akademie, hat sich dazu gemeldet. Constant und ich hatten seine erste Vorlesung besucht, und uns nicht genug über ihre lahme Schlechtigkeit verwundern können. Dieß ist lustig genug.
Ich muß schließen, Fr.[au] von Stael reist eben ab, um Montmorency zu begleiten, und ich habe keine spätere Gelegenheit nach Coppet, wo der Brief erst übermorgen befördert wird. Adieu Adieu.
Das Geld für den Wechsel wird ohne Zweifel in Dresden zu haben seyn, wo nicht so muß Kn.[orring], den ich schönstens grüße, wenn er einem andern zur Hebung Auftrag giebt den Wechsel wieder endossiren.
Ich herze die Engel von Kindern wozu ich auf dem Blatte keinen Raum mehr finden können.
Ich schließe diesen Brief an die Alberti ein, damit er ihnen nach Töplitz besorgt wird wenn er schon dort ist.
Ihr himmlischer Brief vom 26sten Jul., meine geliebte Freundin und Schwester hat mich auf alle Weise entzückt. Es ist also wirklich wahr, daß Sie die Freude des Lebens wieder ergreifen, daß ein neuer Frühling für Sie aufzublühen anfängt, und das große Ziel meiner eifrigsten Bestrebungen errungen ist. Der gütige Himmel gebe daß dieser schöne Anschein Dauer habe, so ist auch meine Zukunft gänzlich heiter, und aus der Ferne oder in der Nähe wird das Glück der geliebten Familie meine heiligste Sorge und meine reinste Freude seyn. Ich freue mich Ihrer Dresdener Reise, Sie erwähnen nicht, ob Sie in Töplitz das Bad zu brauchen gedenken, ich vermuthe aber daß es Ihnen, nachdem Sie so weit gestärkt sind, wohlthätig seyn wird und daß Sie es also nicht versäumen werden. Gewiß sind Sie während des Aufenthaltes in Dr.[esden] und Töpl.[itz] vor Überlästigkeiten sicher, denn B.[ernhardi] wird es nicht wagen, dahin zu kommen. Melden Sie ja, was dort in Ansehung des Punktes den ich hier berühre, zwischen Ihnen und den Freunden vorfällt.
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