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Obgleich zwei Tage vergangen sind als ich zum lezten mal schrieb, so weis ich doch eigentlich nichts <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25565"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25565"/></hi> zu schreiben, <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25566"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25566"/></hi> <milestone unit="start" n="25561"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25561"/> <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25567"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25567"/></hi> Eine Freundin hielt mir einmal einen Ausspruch <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB68696"/>der Fr v Stael<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE68696"/> vor, den sie zum Motto eines Buches wählen wollte nemlich, die Liebe ist eine Episode in dem Leben des Mannes, für die Frau ist es die Geschichte ihres Lebens, Der Saz hat viel blendendes so das mann beinahe gezwungen ist ihn einzugestehen aber doch ist mein Gefühl dagegen, jezt fällt es mir manchmal wieder ein, woran ich, ich glaube in Jahren nicht gedacht habe. Ganz Bern war gestern von Schreken ergriffen über die Nachricht daß die Pest in <anchor type="b" n="10571" ana="10" xml:id="NidB68704"/>Delsberg<anchor type="e" n="10571" ana="10" xml:id="NidE68704"/> im Nauenburgischen hersche, dahin solche aus Frankreich gebracht sei, ja das Gerücht fand so vielen glauben daß man schon Anstalten zur Flucht treffen wollte, und bei genaurer Untersuchung scheint nicht ein Wort daran war zu sein, hörst du nichts von den anstekenden Krankheiten welche an mehreren Orten Frankreichs herrschen sollen durch die elende Behandlung der spanischen Gefangenen hervorgebracht? Ich lebe von allem Politischen abgeschlossen, da ich keine Zeitungen zu Gesicht bekomme, und die Sachen welche man so hört doch gröstentheils immer sehr zweifelhaft sind. Man denkt in Spanien müsse es sehr übel gehen, weil man von dorther nichts h<milestone unit="start" n="44888"/>[ö]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Blattausriss</title></note><milestone unit="end" n="44888"/>rt, Sind dir nicht andre Nachrichten über Rußland zugekom<milestone unit="start" n="25562"/>[men]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch beschädigtes Blatt</title></note><milestone unit="end" n="25562"/> schreibe mir es doch. <lb/>Ich hoffe <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25568"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25568"/></hi> <milestone unit="start" n="44889"/>soll<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="44889"/> dir einen schönen <milestone unit="start" n="44890"/>ud<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="44890"/> <milestone unit="start" n="25569"/>[....]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch beschädigtes Blatt</title></note><milestone unit="end" n="25569"/>gen Brief schicken. <milestone unit="start" n="25563"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25563"/> Auf sehr viele Bitten hatt <anchor type="b" n="2102" ana="11" xml:id="NidB68701"/>sie<anchor type="e" n="2102" ana="11" xml:id="NidE68701"/> mir das Minnebild <anchor type="b" n="10572" ana="11" xml:id="NidB68705"/>des Königs Wenzel<anchor type="e" n="10572" ana="11" xml:id="NidE68705"/> mitgetheilt, so du ihr geschikt hast. Das solches sehr schön ist vertsteth sich von selbst oder <hi rend="family:Courier">per se</hi> wie die Berner sagen, aber die Critik muß noch kommen, du hast fast zu wenig geändert geliebter Freund, es kostet sehr viel Mühe zu verstehen, und wenn du einmal welche herausgeben wolltest müstest du mehr ändern. Hast du noch nicht deines Buchhändler Vorschlag weiter nachgedacht, wegen der Herausgabe <anchor type="b" n="261" ana="12" xml:id="NidB68698"/><anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB68697"/>der Poetischen Uebersetzungen<anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE68697"/><anchor type="e" n="261" ana="12" xml:id="NidE68698"/>, wie schön wäre es wenn auch hier das Zerstreute Gesammelt wäre, für viele wäre es doch wohl ein Schaz die nicht alle gem Sprachen kennen, können.<lb/>Mit noch größrer Begierde würde ich aber freilich <anchor type="b" n="1891" ana="12" xml:id="NidB68700"/>deiner Ausgabe <anchor type="b" n="194" ana="12" xml:id="NidB68699"/>der Niebelungen<anchor type="e" n="194" ana="12" xml:id="NidE68699"/><anchor type="e" n="1891" ana="12" xml:id="NidE68700"/> entgegen sehen. Vergiß es ja nicht wenn solche jehmals zu stande kömmt, es so einzurichten, das mann in ein oder ein paar Velin Exemplaren Zeichnungen hinein machen kann, nemlich auf den Blättern, nach Art der Alten Handschriften.<lb/>Hier ist übrigens alles in der alten Ordnung, mit den Geschäften ud dergleichen, zuweilen geth man in die Komödie, wie gestern wo <anchor type="b" n="10570" ana="12" xml:id="NidB68702"/>die Teufelsmöhle am Wienerberge<anchor type="e" n="10570" ana="12" xml:id="NidE68702"/> gegeben wurde. <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25572"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25572"/></hi> u <anchor type="b" n="3401" ana="11" xml:id="NidB68703"/>ihre Schwester<anchor type="e" n="3401" ana="11" xml:id="NidE68703"/> waren hineingegangen, u versichern sich sehr amusirt zu haben. <lb/>Vom <anchor type="b" n="14710" ana="11" xml:id="NidB90045"/>Ravel<anchor type="e" n="14710" ana="11" xml:id="NidE90045"/> und seinem Seiltanze hatt sie dir unstreitig selbst geschrieben. <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25573"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25573"/></hi> <milestone unit="start" n="25564"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25564"/> <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25574"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25574"/></hi> Nun leb wohl geliebter Freund u behalt mich lieb. 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Deine Briefe kannst du immer noch einige mahl nachher an mich adressiren, ohne Inhalt für mich denn ich werde hier auf der Post die Nachricht geben solche bei <span class="overstrike-1 notice-25570 ">xxx</span> abzugeben, ich kann dis sehr leicht da ich die Brifträger genau kenne, und <span class="overstrike-1 notice-25571 ">xxx</span> solches zufrieden ist, doch geth das freilich nicht auf lange aber nachher vielleicht noch manchmal. An dem Portrait des Vaters ud nur noch die KIeidung zu machen und der Kopf ein wenig zu retuschiren, aber das andre Portrait liegt noch im Argen und quält mich. Obgleich zwei Tage vergangen sind als ich zum lezten mal schrieb, so weis ich doch eigentlich nichts <span class="overstrike-1 notice-25565 ">xxx</span> zu schreiben, <span class="overstrike-1 notice-25566 ">xxx</span> <span class="notice-25561 ">[2]</span> <span class="overstrike-1 notice-25567 ">xxx</span> Eine Freundin hielt mir einmal einen Ausspruch <span class="index-222 tp-68696 ">der Fr v Stael</span> vor, den sie zum Motto eines Buches wählen wollte nemlich, die Liebe ist eine Episode in dem Leben des Mannes, für die Frau ist es die Geschichte ihres Lebens, Der Saz hat viel blendendes so das mann beinahe gezwungen ist ihn einzugestehen aber doch ist mein Gefühl dagegen, jezt fällt es mir manchmal wieder ein, woran ich, ich glaube in Jahren nicht gedacht habe. Ganz Bern war gestern von Schreken ergriffen über die Nachricht daß die Pest in <span class="index-10571 tp-68704 ">Delsberg</span> im Nauenburgischen hersche, dahin solche aus Frankreich gebracht sei, ja das Gerücht fand so vielen glauben daß man schon Anstalten zur Flucht treffen wollte, und bei genaurer Untersuchung scheint nicht ein Wort daran war zu sein, hörst du nichts von den anstekenden Krankheiten welche an mehreren Orten Frankreichs herrschen sollen durch die elende Behandlung der spanischen Gefangenen hervorgebracht? Ich lebe von allem Politischen abgeschlossen, da ich keine Zeitungen zu Gesicht bekomme, und die Sachen welche man so hört doch gröstentheils immer sehr zweifelhaft sind. Man denkt in Spanien müsse es sehr übel gehen, weil man von dorther nichts h<span class="notice-44888 ">[ö]</span>rt, Sind dir nicht andre Nachrichten über Rußland zugekom<span class="notice-25562 ">[men]</span> schreibe mir es doch. <br>Ich hoffe <span class="overstrike-1 notice-25568 ">xxx</span> <span class="notice-44889 ">soll</span> dir einen schönen <span class="notice-44890 ">ud</span> <span class="notice-25569 ">[....]</span>gen Brief schicken. <span class="notice-25563 ">[3]</span> Auf sehr viele Bitten hatt <span class="index-2102 tp-68701 ">sie</span> mir das Minnebild <span class="index-10572 tp-68705 ">des Königs Wenzel</span> mitgetheilt, so du ihr geschikt hast. Das solches sehr schön ist vertsteth sich von selbst oder <span class="family-courier ">per se</span> wie die Berner sagen, aber die Critik muß noch kommen, du hast fast zu wenig geändert geliebter Freund, es kostet sehr viel Mühe zu verstehen, und wenn du einmal welche herausgeben wolltest müstest du mehr ändern. Hast du noch nicht deines Buchhändler Vorschlag weiter nachgedacht, wegen der Herausgabe <span class="index-261 tp-68698 index-344 tp-68697 ">der Poetischen Uebersetzungen</span>, wie schön wäre es wenn auch hier das Zerstreute Gesammelt wäre, für viele wäre es doch wohl ein Schaz die nicht alle gem Sprachen kennen, können.<br>Mit noch größrer Begierde würde ich aber freilich <span class="index-1891 tp-68700 ">deiner Ausgabe </span><span class="index-1891 tp-68700 index-194 tp-68699 ">der Niebelungen</span> entgegen sehen. Vergiß es ja nicht wenn solche jehmals zu stande kömmt, es so einzurichten, das mann in ein oder ein paar Velin Exemplaren Zeichnungen hinein machen kann, nemlich auf den Blättern, nach Art der Alten Handschriften.<br>Hier ist übrigens alles in der alten Ordnung, mit den Geschäften ud dergleichen, zuweilen geth man in die Komödie, wie gestern wo <span class="index-10570 tp-68702 ">die Teufelsmöhle am Wienerberge</span> gegeben wurde. <span class="overstrike-1 notice-25572 ">xxx</span> u <span class="index-3401 tp-68703 ">ihre Schwester</span> waren hineingegangen, u versichern sich sehr amusirt zu haben. <br>Vom <span class="index-14710 tp-90045 ">Ravel</span> und seinem Seiltanze hatt sie dir unstreitig selbst geschrieben. <span class="overstrike-1 notice-25573 ">xxx</span> <span class="notice-25564 ">[4]</span> <span class="overstrike-1 notice-25574 ">xxx</span> Nun leb wohl geliebter Freund u behalt mich lieb. Der Deinige Fr. 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Vergiß es ja nicht wenn solche jehmals zu stande kömmt, es so einzurichten, das mann in ein oder ein paar Velin Exemplaren Zeichnungen hinein machen kann, nemlich auf den Blättern, nach Art der Alten Handschriften.<lb/>Hier ist übrigens alles in der alten Ordnung, mit den Geschäften ud dergleichen, zuweilen geth man in die Komödie, wie gestern wo <anchor type="b" n="10570" ana="12" xml:id="NidB68702"/>die Teufelsmöhle am Wienerberge<anchor type="e" n="10570" ana="12" xml:id="NidE68702"/> gegeben wurde. <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25572"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25572"/></hi> u <anchor type="b" n="3401" ana="11" xml:id="NidB68703"/>ihre Schwester<anchor type="e" n="3401" ana="11" xml:id="NidE68703"/> waren hineingegangen, u versichern sich sehr amusirt zu haben. <lb/>Vom <anchor type="b" n="14710" ana="11" xml:id="NidB90045"/>Ravel<anchor type="e" n="14710" ana="11" xml:id="NidE90045"/> und seinem Seiltanze hatt sie dir unstreitig selbst geschrieben. <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25573"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25573"/></hi> <milestone unit="start" n="25564"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="25564"/> <hi rend="overstrike:1"><milestone unit="start" n="25574"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Vermutlich vom Empfänger geschwärzt</title></note><milestone unit="end" n="25574"/></hi> Nun leb wohl geliebter Freund u behalt mich lieb. 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[1] Bern Den 21ten Aprill 1812.
Ich bin Verdrießlich geliebter Freund, das alles sich immer mehr in die Länge zieht als mann will ud wünscht, ich möchte schelten auf mich selbst auf die Portraite, auf alles, Ich sehe es voraus mit Mühe und Noth werde ich bis Sonntag fertig werden. Deine Briefe kannst du immer noch einige mahl nachher an mich adressiren, ohne Inhalt für mich denn ich werde hier auf der Post die Nachricht geben solche bei xxx abzugeben, ich kann dis sehr leicht da ich die Brifträger genau kenne, und xxx solches zufrieden ist, doch geth das freilich nicht auf lange aber nachher vielleicht noch manchmal. An dem Portrait des Vaters ud nur noch die KIeidung zu machen und der Kopf ein wenig zu retuschiren, aber das andre Portrait liegt noch im Argen und quält mich. Obgleich zwei Tage vergangen sind als ich zum lezten mal schrieb, so weis ich doch eigentlich nichts xxx zu schreiben, xxx [2] xxx Eine Freundin hielt mir einmal einen Ausspruch der Fr v Stael vor, den sie zum Motto eines Buches wählen wollte nemlich, die Liebe ist eine Episode in dem Leben des Mannes, für die Frau ist es die Geschichte ihres Lebens, Der Saz hat viel blendendes so das mann beinahe gezwungen ist ihn einzugestehen aber doch ist mein Gefühl dagegen, jezt fällt es mir manchmal wieder ein, woran ich, ich glaube in Jahren nicht gedacht habe. Ganz Bern war gestern von Schreken ergriffen über die Nachricht daß die Pest in Delsberg im Nauenburgischen hersche, dahin solche aus Frankreich gebracht sei, ja das Gerücht fand so vielen glauben daß man schon Anstalten zur Flucht treffen wollte, und bei genaurer Untersuchung scheint nicht ein Wort daran war zu sein, hörst du nichts von den anstekenden Krankheiten welche an mehreren Orten Frankreichs herrschen sollen durch die elende Behandlung der spanischen Gefangenen hervorgebracht? Ich lebe von allem Politischen abgeschlossen, da ich keine Zeitungen zu Gesicht bekomme, und die Sachen welche man so hört doch gröstentheils immer sehr zweifelhaft sind. Man denkt in Spanien müsse es sehr übel gehen, weil man von dorther nichts h[ö]rt, Sind dir nicht andre Nachrichten über Rußland zugekom[men] schreibe mir es doch.
Ich hoffe xxx soll dir einen schönen ud [....]gen Brief schicken. [3] Auf sehr viele Bitten hatt sie mir das Minnebild des Königs Wenzel mitgetheilt, so du ihr geschikt hast. Das solches sehr schön ist vertsteth sich von selbst oder per se wie die Berner sagen, aber die Critik muß noch kommen, du hast fast zu wenig geändert geliebter Freund, es kostet sehr viel Mühe zu verstehen, und wenn du einmal welche herausgeben wolltest müstest du mehr ändern. Hast du noch nicht deines Buchhändler Vorschlag weiter nachgedacht, wegen der Herausgabe der Poetischen Uebersetzungen, wie schön wäre es wenn auch hier das Zerstreute Gesammelt wäre, für viele wäre es doch wohl ein Schaz die nicht alle gem Sprachen kennen, können.
Mit noch größrer Begierde würde ich aber freilich deiner Ausgabe der Niebelungen entgegen sehen. Vergiß es ja nicht wenn solche jehmals zu stande kömmt, es so einzurichten, das mann in ein oder ein paar Velin Exemplaren Zeichnungen hinein machen kann, nemlich auf den Blättern, nach Art der Alten Handschriften.
Hier ist übrigens alles in der alten Ordnung, mit den Geschäften ud dergleichen, zuweilen geth man in die Komödie, wie gestern wo die Teufelsmöhle am Wienerberge gegeben wurde. xxx u ihre Schwester waren hineingegangen, u versichern sich sehr amusirt zu haben.
Vom Ravel und seinem Seiltanze hatt sie dir unstreitig selbst geschrieben. xxx [4] xxx Nun leb wohl geliebter Freund u behalt mich lieb. Der Deinige Fr. T.
Ich bin Verdrießlich geliebter Freund, das alles sich immer mehr in die Länge zieht als mann will ud wünscht, ich möchte schelten auf mich selbst auf die Portraite, auf alles, Ich sehe es voraus mit Mühe und Noth werde ich bis Sonntag fertig werden. Deine Briefe kannst du immer noch einige mahl nachher an mich adressiren, ohne Inhalt für mich denn ich werde hier auf der Post die Nachricht geben solche bei xxx abzugeben, ich kann dis sehr leicht da ich die Brifträger genau kenne, und xxx solches zufrieden ist, doch geth das freilich nicht auf lange aber nachher vielleicht noch manchmal. An dem Portrait des Vaters ud nur noch die KIeidung zu machen und der Kopf ein wenig zu retuschiren, aber das andre Portrait liegt noch im Argen und quält mich. Obgleich zwei Tage vergangen sind als ich zum lezten mal schrieb, so weis ich doch eigentlich nichts xxx zu schreiben, xxx [2] xxx Eine Freundin hielt mir einmal einen Ausspruch der Fr v Stael vor, den sie zum Motto eines Buches wählen wollte nemlich, die Liebe ist eine Episode in dem Leben des Mannes, für die Frau ist es die Geschichte ihres Lebens, Der Saz hat viel blendendes so das mann beinahe gezwungen ist ihn einzugestehen aber doch ist mein Gefühl dagegen, jezt fällt es mir manchmal wieder ein, woran ich, ich glaube in Jahren nicht gedacht habe. Ganz Bern war gestern von Schreken ergriffen über die Nachricht daß die Pest in Delsberg im Nauenburgischen hersche, dahin solche aus Frankreich gebracht sei, ja das Gerücht fand so vielen glauben daß man schon Anstalten zur Flucht treffen wollte, und bei genaurer Untersuchung scheint nicht ein Wort daran war zu sein, hörst du nichts von den anstekenden Krankheiten welche an mehreren Orten Frankreichs herrschen sollen durch die elende Behandlung der spanischen Gefangenen hervorgebracht? Ich lebe von allem Politischen abgeschlossen, da ich keine Zeitungen zu Gesicht bekomme, und die Sachen welche man so hört doch gröstentheils immer sehr zweifelhaft sind. Man denkt in Spanien müsse es sehr übel gehen, weil man von dorther nichts h[ö]rt, Sind dir nicht andre Nachrichten über Rußland zugekom[men] schreibe mir es doch.
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