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Ich kann auch über meine Gesundheit nicht klagen. Wiewohl es nicht angenehm ist, von dergleichen zu reden, so halte ich mich doch gewissermaßen für verpflichtet, Ihnen einen ärztlichen Bericht abzustatten. Ich habe vorige Woche einen sehr starken Abgang von meiner <span class="family-courier ">taenia lata</span> gehabt, welcher gehörig abgewartet und durch warme Dämpfe begünstigt, ohne zufällige Unter<span class="notice-21787 ">[2]</span>brechung seine natürliche Endschaft erreicht hat. Da das Ende des abgegangenen Stückes ohne Verletzung organisch begränzt zu seyn scheint, so schmeichle ich mir, von dem Übel ganz befreyt zu seyn, wiewohl die Kupferstiche in dem Helminthologischen Werke von <span class="index-6709 tp-44702 ">Brömser</span> meine Meynung nicht begünstigen. Dieß muß sich bald an den Verdauungs-Verrichtungen und sonst kund geben.<br>Übrigens bin ich sehr wohl, nur freylich mit gelehrten Arbeiten überhäuft. Doch dieß ist zum Theil meine eigne Wahl, und der edelste Genuß des Lebens besteht ja in der geistigen Thätigkeit. Ich bin hier ganz nach Wunsch eingerichtet, wenn Sie einmal einen Besuch in diesen Gegenden machen, so sollen Sie bestens willkommen seyn, und ich hoffe, es soll Ihnen in meiner Wohnung und insbesondre in meiner artigen kleinen Bibliothek behaglich zu Muthe werden.<br>Ich erwarte nun nächstens die Ankunft der Indischen Druckschriften, die ich auch in meinem Hause verwahren will. Wenn Ihnen Indische Seltenheiten vorkommen, so vergessen Sie mich nicht.<br><span class="index-2493 tp-44700 ">Mein Neffe, Dr. Michaelis</span>, wird Ihnen seine Aufwartung gemacht haben. Ich habe nicht Gelegenheit gehabt, ihn ganz genau kennen zu lernen, da er sich hier nur in kurzer Zeit aufhielt: aber sein <span class="notice-21788 ">[3]</span> Äußeres nimmt für ihn ein, und ich hoffe, er wird den Aufenthalt in <span class="index-171 tp-44701 ">Paris</span> bestens benutzen.<br>Leben Sie recht wohl und bewahren Sie mir Ihr freundschaftliches Andenken. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung<br>Ganz der Ihrige <br>AWv Schlegel<br>Haben Sie doch die Güte, mir baldigst, wenn auch nur durch wenige Zeilen, den Empfang dieses Briefes zu melden, damit ich gewiß seyn kann, den Ministerial-Auftrag an <span class="index-5454 tp-61325 ">Hrn. 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[1] Bonn d. 31sten Oct. 21
Mein hochgeehrtester Herr und Freund!
Ein Auftrag des Hrn Staatsministers von Altenstein giebt mir Gelegenheit, mein Andenken bey Ihnen zu erneuern. Er schreibt mir unter d. 8ten Oct., daß Sie es übernommen haben, die für die Königl. Schule in Pforta bestellten Abgüsse von Griechischen u Römischen Münzen und von antiken geschnittnen Steinen in Empfang zu nehmen, und an den Ort ihrer Bestimmung zu fördern. Die Zahlung werde durch Se. Excellenz Hrn. Grafen von der Goltz geschehen. Sie werden ohne Zweifel schon das nähere hierüber empfangen haben. Ich bitte Sie, die Einlage an Hrn. Mionnet zu fördern, sie enthält eine Bestimmung die Pasten, nach Römischen Münzen betreffend, wovon zwey Reihen, zusammen 700 Stück begehrt werden.
Ich hoffe bald zu erfahren, daß Sie recht wohl und gesund sind. Ich kann auch über meine Gesundheit nicht klagen. Wiewohl es nicht angenehm ist, von dergleichen zu reden, so halte ich mich doch gewissermaßen für verpflichtet, Ihnen einen ärztlichen Bericht abzustatten. Ich habe vorige Woche einen sehr starken Abgang von meiner taenia lata gehabt, welcher gehörig abgewartet und durch warme Dämpfe begünstigt, ohne zufällige Unter[2]brechung seine natürliche Endschaft erreicht hat. Da das Ende des abgegangenen Stückes ohne Verletzung organisch begränzt zu seyn scheint, so schmeichle ich mir, von dem Übel ganz befreyt zu seyn, wiewohl die Kupferstiche in dem Helminthologischen Werke von Brömser meine Meynung nicht begünstigen. Dieß muß sich bald an den Verdauungs-Verrichtungen und sonst kund geben.
Übrigens bin ich sehr wohl, nur freylich mit gelehrten Arbeiten überhäuft. Doch dieß ist zum Theil meine eigne Wahl, und der edelste Genuß des Lebens besteht ja in der geistigen Thätigkeit. Ich bin hier ganz nach Wunsch eingerichtet, wenn Sie einmal einen Besuch in diesen Gegenden machen, so sollen Sie bestens willkommen seyn, und ich hoffe, es soll Ihnen in meiner Wohnung und insbesondre in meiner artigen kleinen Bibliothek behaglich zu Muthe werden.
Ich erwarte nun nächstens die Ankunft der Indischen Druckschriften, die ich auch in meinem Hause verwahren will. Wenn Ihnen Indische Seltenheiten vorkommen, so vergessen Sie mich nicht.
Mein Neffe, Dr. Michaelis, wird Ihnen seine Aufwartung gemacht haben. Ich habe nicht Gelegenheit gehabt, ihn ganz genau kennen zu lernen, da er sich hier nur in kurzer Zeit aufhielt: aber sein [3] Äußeres nimmt für ihn ein, und ich hoffe, er wird den Aufenthalt in Paris bestens benutzen.
Leben Sie recht wohl und bewahren Sie mir Ihr freundschaftliches Andenken. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ganz der Ihrige
AWv Schlegel
Haben Sie doch die Güte, mir baldigst, wenn auch nur durch wenige Zeilen, den Empfang dieses Briefes zu melden, damit ich gewiß seyn kann, den Ministerial-Auftrag an Hrn. Mionnet erledigt zu haben
[4] [leer]
Mein hochgeehrtester Herr und Freund!
Ein Auftrag des Hrn Staatsministers von Altenstein giebt mir Gelegenheit, mein Andenken bey Ihnen zu erneuern. Er schreibt mir unter d. 8ten Oct., daß Sie es übernommen haben, die für die Königl. Schule in Pforta bestellten Abgüsse von Griechischen u Römischen Münzen und von antiken geschnittnen Steinen in Empfang zu nehmen, und an den Ort ihrer Bestimmung zu fördern. Die Zahlung werde durch Se. Excellenz Hrn. Grafen von der Goltz geschehen. Sie werden ohne Zweifel schon das nähere hierüber empfangen haben. Ich bitte Sie, die Einlage an Hrn. Mionnet zu fördern, sie enthält eine Bestimmung die Pasten, nach Römischen Münzen betreffend, wovon zwey Reihen, zusammen 700 Stück begehrt werden.
Ich hoffe bald zu erfahren, daß Sie recht wohl und gesund sind. Ich kann auch über meine Gesundheit nicht klagen. Wiewohl es nicht angenehm ist, von dergleichen zu reden, so halte ich mich doch gewissermaßen für verpflichtet, Ihnen einen ärztlichen Bericht abzustatten. Ich habe vorige Woche einen sehr starken Abgang von meiner taenia lata gehabt, welcher gehörig abgewartet und durch warme Dämpfe begünstigt, ohne zufällige Unter[2]brechung seine natürliche Endschaft erreicht hat. Da das Ende des abgegangenen Stückes ohne Verletzung organisch begränzt zu seyn scheint, so schmeichle ich mir, von dem Übel ganz befreyt zu seyn, wiewohl die Kupferstiche in dem Helminthologischen Werke von Brömser meine Meynung nicht begünstigen. Dieß muß sich bald an den Verdauungs-Verrichtungen und sonst kund geben.
Übrigens bin ich sehr wohl, nur freylich mit gelehrten Arbeiten überhäuft. Doch dieß ist zum Theil meine eigne Wahl, und der edelste Genuß des Lebens besteht ja in der geistigen Thätigkeit. Ich bin hier ganz nach Wunsch eingerichtet, wenn Sie einmal einen Besuch in diesen Gegenden machen, so sollen Sie bestens willkommen seyn, und ich hoffe, es soll Ihnen in meiner Wohnung und insbesondre in meiner artigen kleinen Bibliothek behaglich zu Muthe werden.
Ich erwarte nun nächstens die Ankunft der Indischen Druckschriften, die ich auch in meinem Hause verwahren will. Wenn Ihnen Indische Seltenheiten vorkommen, so vergessen Sie mich nicht.
Mein Neffe, Dr. Michaelis, wird Ihnen seine Aufwartung gemacht haben. Ich habe nicht Gelegenheit gehabt, ihn ganz genau kennen zu lernen, da er sich hier nur in kurzer Zeit aufhielt: aber sein [3] Äußeres nimmt für ihn ein, und ich hoffe, er wird den Aufenthalt in Paris bestens benutzen.
Leben Sie recht wohl und bewahren Sie mir Ihr freundschaftliches Andenken. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ganz der Ihrige
AWv Schlegel
Haben Sie doch die Güte, mir baldigst, wenn auch nur durch wenige Zeilen, den Empfang dieses Briefes zu melden, damit ich gewiß seyn kann, den Ministerial-Auftrag an Hrn. Mionnet erledigt zu haben
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