• August Wilhelm von Schlegel to Christian Friedrich Tieck

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Bern · Date: 14.04.1812
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Friedrich Tieck
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Bern
  • Date: 14.04.1812
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(44)
  • Number of Pages: 2 S., hs.
  • Format: 19,3 x 11,8 cm
  • Incipit: „[1] d. 14ten April 12
    Deine Briefe machen mir immer große Freude geliebter Freund, ich wollte ich könnte dir gleiches mit [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] d. 14ten April 12
Deine Briefe machen mir immer große Freude geliebter Freund, ich wollte ich könnte dir gleiches mit gleichem vergelten, aber ich habe dir nichts so interessantes zu schreiben, als du mir, es müßte den etwa aus Briefen geschöpft seyn, u diese Zeit her empfing ich keine von Bedeutung – Meine Zeit theilt sich zwischen Arbeiten u Gesellschaft leisten am Krankenbette – Über unsre Zustände habe ich Marien das nähere gemeldet.
Unser Clima ist doch beträchtlich verschieden von dem eurigen – Nachtfröste u rauhe Nordwinde haben wir gehabt, aber keinen solchen Rückfall in den Winter wie ihr. Ich bin aber so gleichgültig gegen den herannahenden Winter Frühling, daß ich kaum ein mal den Fuß aus dem Schlosse setze, um die Blumen u das keimende Laub anzusehen. Meine beste Aufheiterung sind deine Bilder die nachgeahmten u die frey ersonnenen. Es kränkt mich sehr, daß ich das Große von M. nicht auch habe – wir sind wohl übertrieben vorsichtig gewesen
An Horner schrieb ich, auch an Weißer u an Frommann zum zweyten mal. Ich werde doch nun sehen ob die Büsten wirklich zu Stande kommen.
Seit einigen Tagen schreibe ich nicht an den Nibel. sondern stelle wieder historische Forschungen an – [2] Es ist nothwendig sich beym Schreiben zuweilen zu unterbrechen, sonst geräth man leicht in eine gewi[sse] Einförmigkeit der Wendungen hinein.
Mir däucht, du hättest mir auf verschiedne Kleinigkeiten nicht geantwortet. Xxxx mir Gie[b] mir doch die Adresse des Magazins, wo du das Pf[eif]Tabak für mich gekauft.
Laß dir von Wyß die Anzeige des Museums im Österreich. Beobachter zurückgeben, ich möchte sie wieder haben. Bitte auch Marien, bey Griepenkerl anzufragen, wie es kommt, daß mir Fellenb[erg] nicht geantwortet, ich hatte ihm einen Lehrer in der franz. Sprache vorgeschlagen
Hauptsächlich aber erwarte ich Nachricht über deine eigenen Angelegenheiten – die Zeit deiner Abreise u das Geld.
Lebe tausendmal wohl
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[1] d. 14ten April 12
Deine Briefe machen mir immer große Freude geliebter Freund, ich wollte ich könnte dir gleiches mit gleichem vergelten, aber ich habe dir nichts so interessantes zu schreiben, als du mir, es müßte den etwa aus Briefen geschöpft seyn, u diese Zeit her empfing ich keine von Bedeutung – Meine Zeit theilt sich zwischen Arbeiten u Gesellschaft leisten am Krankenbette – Über unsre Zustände habe ich Marien das nähere gemeldet.
Unser Clima ist doch beträchtlich verschieden von dem eurigen – Nachtfröste u rauhe Nordwinde haben wir gehabt, aber keinen solchen Rückfall in den Winter wie ihr. Ich bin aber so gleichgültig gegen den herannahenden Winter Frühling, daß ich kaum ein mal den Fuß aus dem Schlosse setze, um die Blumen u das keimende Laub anzusehen. Meine beste Aufheiterung sind deine Bilder die nachgeahmten u die frey ersonnenen. Es kränkt mich sehr, daß ich das Große von M. nicht auch habe – wir sind wohl übertrieben vorsichtig gewesen
An Horner schrieb ich, auch an Weißer u an Frommann zum zweyten mal. Ich werde doch nun sehen ob die Büsten wirklich zu Stande kommen.
Seit einigen Tagen schreibe ich nicht an den Nibel. sondern stelle wieder historische Forschungen an – [2] Es ist nothwendig sich beym Schreiben zuweilen zu unterbrechen, sonst geräth man leicht in eine gewi[sse] Einförmigkeit der Wendungen hinein.
Mir däucht, du hättest mir auf verschiedne Kleinigkeiten nicht geantwortet. Xxxx mir Gie[b] mir doch die Adresse des Magazins, wo du das Pf[eif]Tabak für mich gekauft.
Laß dir von Wyß die Anzeige des Museums im Österreich. Beobachter zurückgeben, ich möchte sie wieder haben. Bitte auch Marien, bey Griepenkerl anzufragen, wie es kommt, daß mir Fellenb[erg] nicht geantwortet, ich hatte ihm einen Lehrer in der franz. Sprache vorgeschlagen
Hauptsächlich aber erwarte ich Nachricht über deine eigenen Angelegenheiten – die Zeit deiner Abreise u das Geld.
Lebe tausendmal wohl
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