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Unrecht gethan habe. Wie konnte ich dieß errathen? wußte ich denn, daß <span class="index-2102 tp-68558 ">M.</span> deine Freundin jemals gesehen?<br>Was meine Vermuthung wegen nachtheiliger Äußerungen über die bewußte Person betrifft, so will ich dir nur ganz offenherzig gestehen, sie wurde <span class="overstrike-1 notice-26517 ">xxx</span> zum Theil mit dadurch veranlaßt, daß ich von <span class="index-132 tp-68559 ">deiner Schwester</span> durch die gültigsten Versicherungen weiß, daß sie in diesem Sinne spricht. Und doch legte deine Schwester großen Werth auf ein schriftliches Zeugniß über den physischen u moralischen Zustand <span class="index-96 tp-68563 index-44 tp-68564 ">ihrer Kinder</span> in <span class="index-356 tp-68560 ">Rom</span>, u über die gute Erziehung, die sie genössen, <span class="overstrike-1 notice-26518 ">x</span> ein Zeugniß, das ich ihr von <span class="underline-1 ">dieser</span> Hand verschaffte, u das sie in ihrem Processe gebraucht hat. Auch empfahl <span class="index-222 tp-68561 ">Fr. v. St.</span> ihre Angelegenheiten sehr dringend <span class="index-9 tp-68566 ">Humboldten</span> in Rom, dann <span class="index-1288 tp-68567 ">dem Grafen Finkenstein</span> u <span class="index-1521 tp-70807 ">dem Justizminister in </span><span class="index-1521 tp-70807 index-16 tp-68562 ">Wien</span>, bey welchem letzteren, der mein besondrer Gönner war, ich <span class="overstrike-1 ">glaube</span> auch das möglichste that. – Dieses glaube ich, sind lauter dankenswerthe Schritte. Wenn sie nicht so viel gewirkt haben, als zu wünschen gewesen wäre, ist es die Schuld dessen, der sie thut? <span class="cite tp-70408 ">Mit Humboldt zB. der sehr leicht zu gewinnen gewesen wäre, hat sie es gleich bey ihrem Eintritte in Rom verdorben</span> – seine Freundschaft <span class="notice-25380 ">[2]</span> mit <span class="index-88 tp-68565 ">Schiller</span> u wie viel er sich darauf einbildete, war bekannt, u das erstemal, als wir mit ihm zusammenspeisten, that sie die lebhaftesten Angriffe auf Schiller, die gar kein Ende nahmen, u die ich vergeblich zu vermitteln suchte. <br><span class="cite tp-70407 ">Um die Bosheit der Welt kennen zu lernen, bin ich nun leider alt genug geworden.</span> Ich läugne also gar nicht, daß es auch unter den höheren Ständen Menschen giebt, die feindselig genug gesinnt sind, um Gerüchte auszubreiten, wovon sie die Unwahrheit recht gut wissen. Es kommt am Ende nur darauf an, ob man Eigenschaften genug besitzt, um sein Ansehen in der Welt trotz allen diesen Spiegelfechtereyen zu behaupten. Am Ende ist es glücklicher, wenn man noch etwas hat, was beneidet werden kann, <span class="overstrike-1 ">als</span> u also zur Feindschaft reizt, als wenn man in aller u jeder Hinsicht zu beklagen wäre.<br>Lebe recht wohl, ich bin entsetzlich vom Schnupfen, Kopfweh u Heiserkeit geplagt.' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1836' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Christian Friedrich Tieck am 29. April [1812], Coppet, Bern' $adressatort = 'Bern <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004253-X">GND</a>' $absendeort = 'Coppet <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1027948-9">GND</a>' $date = '29. 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Ein wichtiges Ereignis für ihn war der Auftrag mehrerer Marmorbüsten für die sog. „Walhalla“, ein von dem späteren König Ludwig I. geplantes Bauwerk, in dem herausragende Persönlichkeiten geehrt werden sollten. In den folgenden Jahren hielt er sich bis ins Jahr 1819 zu Studienzwecken häufig in Italien auf und erhielt 1820 eine Professur an der Berliner Akademie, wo er neben Karl Friedrich Schinckel und Johann Gottfried Schadow die Berliner Klassizismus maßgeblich prägte. Von 1830 bis 1851 war er Direktor der Sammlung für Skulpturen und Gipsabdrücke in Berlin.', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_quellen' => 'ADB@https://www.deutsche-biographie.de/ppn118757490.html#adbcontent@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@„Geliebter Freund und Bruder“ – Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. u. kommentiert v. Cornelia Bögel. Dresden 2015.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Tieck@', '39_sterbeort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_beziehung' => 'Christian Friedrich Tieck korrespondierte über vier Jahrzehnte regelmäßig mit AWS. Zwischen beiden Korrespondenzpartnern bestand ein ungleiches Abhängigkeitsverhältnis, AWS fungierte als Mäzen, Fürsprecher und Gläubiger, während Tieck oft als Bittsteller agierte. AWS konnte Tieck viele Aufträge vermitteln. Auch der Aufenthalt Tiecks in Coppet 1808 war in dieser Hinsicht gewinnbringend. AWS profitierte allerdings auch von Tiecks Berichten über Städte, Kunstausstellungen und Künstler. 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Ein wichtiges Ereignis für ihn war der Auftrag mehrerer Marmorbüsten für die sog. „Walhalla“, ein von dem späteren König Ludwig I. geplantes Bauwerk, in dem herausragende Persönlichkeiten geehrt werden sollten. In den folgenden Jahren hielt er sich bis ins Jahr 1819 zu Studienzwecken häufig in Italien auf und erhielt 1820 eine Professur an der Berliner Akademie, wo er neben Karl Friedrich Schinckel und Johann Gottfried Schadow die Berliner Klassizismus maßgeblich prägte. Von 1830 bis 1851 war er Direktor der Sammlung für Skulpturen und Gipsabdrücke in Berlin.', '39_pdb' => 'GND', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '15', 'content' => 'Berlin', 'bemerkung' => 'GND:2004272-3', 'LmAdd' => array() ), '39_quellen' => 'ADB@https://www.deutsche-biographie.de/ppn118757490.html#adbcontent@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. 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Neben zahlreichen Aufträgen an den Bildhauer war Tieck auch für die Kostümierung der Aufführung von Schlegels Drama „Ion“ zuständig. Auch von Schlegel fertigte Tieck eine Büste an.', '39_dbid' => '118757490', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_namevar' => 'Tieck, Christian F. Tieck, Friedrich', '39_sourcename0' => 'AWS-ap-00i8-0.jpg', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-04-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/1836' $state = '01.04.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [01.04.2020]; August Wilhelm von Schlegel an Christian Friedrich Tieck; 29. 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[1] d. 29sten April
Es thut mir herzlich leid, mein Freund, wenn ich dich misverstanden u dir deßhalb Unrecht gethan habe. Wie konnte ich dieß errathen? wußte ich denn, daß M. deine Freundin jemals gesehen?
Was meine Vermuthung wegen nachtheiliger Äußerungen über die bewußte Person betrifft, so will ich dir nur ganz offenherzig gestehen, sie wurde xxx zum Theil mit dadurch veranlaßt, daß ich von deiner Schwester durch die gültigsten Versicherungen weiß, daß sie in diesem Sinne spricht. Und doch legte deine Schwester großen Werth auf ein schriftliches Zeugniß über den physischen u moralischen Zustand ihrer Kinder in Rom, u über die gute Erziehung, die sie genössen, x ein Zeugniß, das ich ihr von dieser Hand verschaffte, u das sie in ihrem Processe gebraucht hat. Auch empfahl Fr. v. St. ihre Angelegenheiten sehr dringend Humboldten in Rom, dann dem Grafen Finkenstein u dem Justizminister in Wien, bey welchem letzteren, der mein besondrer Gönner war, ich glaube auch das möglichste that. – Dieses glaube ich, sind lauter dankenswerthe Schritte. Wenn sie nicht so viel gewirkt haben, als zu wünschen gewesen wäre, ist es die Schuld dessen, der sie thut? Mit Humboldt zB. der sehr leicht zu gewinnen gewesen wäre, hat sie es gleich bey ihrem Eintritte in Rom verdorben – seine Freundschaft [2] mit Schiller u wie viel er sich darauf einbildete, war bekannt, u das erstemal, als wir mit ihm zusammenspeisten, that sie die lebhaftesten Angriffe auf Schiller, die gar kein Ende nahmen, u die ich vergeblich zu vermitteln suchte.
Um die Bosheit der Welt kennen zu lernen, bin ich nun leider alt genug geworden. Ich läugne also gar nicht, daß es auch unter den höheren Ständen Menschen giebt, die feindselig genug gesinnt sind, um Gerüchte auszubreiten, wovon sie die Unwahrheit recht gut wissen. Es kommt am Ende nur darauf an, ob man Eigenschaften genug besitzt, um sein Ansehen in der Welt trotz allen diesen Spiegelfechtereyen zu behaupten. Am Ende ist es glücklicher, wenn man noch etwas hat, was beneidet werden kann, als u also zur Feindschaft reizt, als wenn man in aller u jeder Hinsicht zu beklagen wäre.
Lebe recht wohl, ich bin entsetzlich vom Schnupfen, Kopfweh u Heiserkeit geplagt.
Es thut mir herzlich leid, mein Freund, wenn ich dich misverstanden u dir deßhalb Unrecht gethan habe. Wie konnte ich dieß errathen? wußte ich denn, daß M. deine Freundin jemals gesehen?
Was meine Vermuthung wegen nachtheiliger Äußerungen über die bewußte Person betrifft, so will ich dir nur ganz offenherzig gestehen, sie wurde xxx zum Theil mit dadurch veranlaßt, daß ich von deiner Schwester durch die gültigsten Versicherungen weiß, daß sie in diesem Sinne spricht. Und doch legte deine Schwester großen Werth auf ein schriftliches Zeugniß über den physischen u moralischen Zustand ihrer Kinder in Rom, u über die gute Erziehung, die sie genössen, x ein Zeugniß, das ich ihr von dieser Hand verschaffte, u das sie in ihrem Processe gebraucht hat. Auch empfahl Fr. v. St. ihre Angelegenheiten sehr dringend Humboldten in Rom, dann dem Grafen Finkenstein u dem Justizminister in Wien, bey welchem letzteren, der mein besondrer Gönner war, ich glaube auch das möglichste that. – Dieses glaube ich, sind lauter dankenswerthe Schritte. Wenn sie nicht so viel gewirkt haben, als zu wünschen gewesen wäre, ist es die Schuld dessen, der sie thut? Mit Humboldt zB. der sehr leicht zu gewinnen gewesen wäre, hat sie es gleich bey ihrem Eintritte in Rom verdorben – seine Freundschaft [2] mit Schiller u wie viel er sich darauf einbildete, war bekannt, u das erstemal, als wir mit ihm zusammenspeisten, that sie die lebhaftesten Angriffe auf Schiller, die gar kein Ende nahmen, u die ich vergeblich zu vermitteln suchte.
Um die Bosheit der Welt kennen zu lernen, bin ich nun leider alt genug geworden. Ich läugne also gar nicht, daß es auch unter den höheren Ständen Menschen giebt, die feindselig genug gesinnt sind, um Gerüchte auszubreiten, wovon sie die Unwahrheit recht gut wissen. Es kommt am Ende nur darauf an, ob man Eigenschaften genug besitzt, um sein Ansehen in der Welt trotz allen diesen Spiegelfechtereyen zu behaupten. Am Ende ist es glücklicher, wenn man noch etwas hat, was beneidet werden kann, als u also zur Feindschaft reizt, als wenn man in aller u jeder Hinsicht zu beklagen wäre.
Lebe recht wohl, ich bin entsetzlich vom Schnupfen, Kopfweh u Heiserkeit geplagt.