• August Wilhelm von Schlegel to Wilhelm Dorow

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: 27.05.1824
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Wilhelm Dorow
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 27.05.1824
  • Notations: Empfangsort erschlossen, s. Dorows Brief an Schlegel vom 02.05.1824.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37222
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.9,Nr.100
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 21 x 12,9 cm
  • Incipit: „[1] Bonn d. 27sten Mai
    1824
    Hochgeehrtester Herr Hofrath!
    Ich habe Ihnen wegen der verspäteten Antwort auf Ihren verbindlichen Brief tausend Entschuldigungen zu [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Bonn d. 27sten Mai
1824
Hochgeehrtester Herr Hofrath!
Ich habe Ihnen wegen der verspäteten Antwort auf Ihren verbindlichen Brief tausend Entschuldigungen zu machen. Bei dessen Empfang steckte ich tief in Arbeiten, nachher muß ich freilich meine Vergeßlichkeit anklagen.
Ew. Wohlgebohren besitzen schöne Indische Seltenheiten, aber die meisten sind mir zu theuer. Ich sage nicht, daß Sie dieselben überschätzen, aber die Preise übersteigen meine Mittel. Indessen, wenn so wenige Indische Bilder 100 thl. kosten sollen, so wäre dann gewiß meine Sammlung ein beträchtliches Capital werth. Ich habe von einer Englischen Dame einige geschenkt bekommen, die sowohl an Frische der Farben und vollkommner Conservation als an Feinheit alles übertreffen. Ich bin um so weniger gesonnen große Summen aufzuwenden, da ich die Aussicht habe, von England aus meine Sammlung durch Geschenke bereichert zu sehen, und überdieß für meine großen gelehrten Unternehmungen meine Mittel sparen muß.
[2] Des mit Nr. 4 bezeichneten Stückes in Stein zu dem Preise von 3 thl. kann ich mich gar nicht erinnern. Am meisten Lust habe ich zu den zwei Bronzen Nr. 5, und ich würde mich gleich entschlossen haben, wenn ich gewußt hätte, was das andre Stück vorstellt. Denn Ew. Wohlgebohren erwähnen in Ihrem Briefe zweier Zeichnungen, es hat sich aber nur eine beigelegt gefunden. Diese heißt Bâla-Krishna, d. h. Krishnas als Kind in seinen Spielen vorgestellt. Ich habe gerade ein solches Stück, diesem auf das genaueste ähnlich, aus England mitgebracht. Es wäre mir also hauptsächlich um das andre zu thun.
Was ist aus Ihrem Ganêsas geworden? Diesen hätte ich vorzüglich gern gehabt.
Empfangen Sie die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung.
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
AWvon Schlegel
[3] [leer]
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[1] Bonn d. 27sten Mai
1824
Hochgeehrtester Herr Hofrath!
Ich habe Ihnen wegen der verspäteten Antwort auf Ihren verbindlichen Brief tausend Entschuldigungen zu machen. Bei dessen Empfang steckte ich tief in Arbeiten, nachher muß ich freilich meine Vergeßlichkeit anklagen.
Ew. Wohlgebohren besitzen schöne Indische Seltenheiten, aber die meisten sind mir zu theuer. Ich sage nicht, daß Sie dieselben überschätzen, aber die Preise übersteigen meine Mittel. Indessen, wenn so wenige Indische Bilder 100 thl. kosten sollen, so wäre dann gewiß meine Sammlung ein beträchtliches Capital werth. Ich habe von einer Englischen Dame einige geschenkt bekommen, die sowohl an Frische der Farben und vollkommner Conservation als an Feinheit alles übertreffen. Ich bin um so weniger gesonnen große Summen aufzuwenden, da ich die Aussicht habe, von England aus meine Sammlung durch Geschenke bereichert zu sehen, und überdieß für meine großen gelehrten Unternehmungen meine Mittel sparen muß.
[2] Des mit Nr. 4 bezeichneten Stückes in Stein zu dem Preise von 3 thl. kann ich mich gar nicht erinnern. Am meisten Lust habe ich zu den zwei Bronzen Nr. 5, und ich würde mich gleich entschlossen haben, wenn ich gewußt hätte, was das andre Stück vorstellt. Denn Ew. Wohlgebohren erwähnen in Ihrem Briefe zweier Zeichnungen, es hat sich aber nur eine beigelegt gefunden. Diese heißt Bâla-Krishna, d. h. Krishnas als Kind in seinen Spielen vorgestellt. Ich habe gerade ein solches Stück, diesem auf das genaueste ähnlich, aus England mitgebracht. Es wäre mir also hauptsächlich um das andre zu thun.
Was ist aus Ihrem Ganêsas geworden? Diesen hätte ich vorzüglich gern gehabt.
Empfangen Sie die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung.
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
AWvon Schlegel
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