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Nun kommt noch hin zu, daß ich von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB32751"/>Dreßden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE32751"/> eben so lange keine Nachricht habe, und da <anchor type="b" n="121" ana="11" xml:id="NidB32754"/><anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32752"/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB32753"/>die guten Leutchen alle 3<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE32753"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32752"/><anchor type="e" n="121" ana="11" xml:id="NidE32754"/> Schwächlich sind, so macht mich das sehr besorgt u Unruhrig. die Öfentlichen Angelegenheiten <hi rend="offset:4">dazu</hi>, dazu, wir noch immer in Dunckler Ungewißheit Leben, was unser Schicksal seyn wird. Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, <milestone unit="start" n="4265"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4265"/> aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige <hi rend="offset:4">Tage</hi> die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32755"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32755"/> macht mir viel Freude. Er benimmt sich in allen Stiken so, daß er von allen Menschen geliebt u geehrt wird, besonders seine Obere Zeignen ihm sehr aus. Seine Gesundheit ist ziemlich gut, seine Einnahme itzo sehr gut, aber viel viel Arbeit. <anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB32756"/>Seine Frau<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE32756"/> befündet sich itzo leilich. Sie läßt sich noch immer Mangnetisiren, zuweilen eineZeit lang 2 mal des Tags. 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Gieb mir doch ja Nachricht von ihm. Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe bis Ostern wäre er gewiß noch in <anchor type="b" n="172" ana="10" xml:id="NidB32764"/>Köllen<anchor type="e" n="172" ana="10" xml:id="NidE32764"/>. u wo denn nachher hin? Die Welt ist doch so voller Bedienungen, daß doch bey seinen Talenten, kein gewißes Blätzchen <milestone unit="start" n="4266"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4266"/> vor ihm. <hi rend="offset:4">ist</hi> Könnte ich durch mein Tägliches Bründiges Gebeth daß ich vor <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32765"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB32766"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB32767"/><anchor type="b" n="5265" ana="11" xml:id="NidB32769"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB32768"/><anchor type="b" n="5320" ana="11" xml:id="NidB32770"/><anchor type="b" n="8866" ana="11" xml:id="NidB77352"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32771"/><anchor type="b" n="2140" ana="11" xml:id="NidB32772"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB32773"/>alle meine Kinder<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE32773"/><anchor type="e" n="2140" ana="11" xml:id="NidE32772"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32771"/><anchor type="e" n="8866" ana="11" xml:id="NidE77352"/><anchor type="e" n="5320" ana="11" xml:id="NidE32770"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE32768"/><anchor type="e" n="5265" ana="11" xml:id="NidE32769"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE32767"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE32766"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32765"/> thue, u besonders auch vor diesen meinen Sohn, was erringen, wie <anchor type="b" n="2193" ana="11" xml:id="NidB32774"/>Lavater<anchor type="e" n="2193" ana="11" xml:id="NidE32774"/> geglaubt hat, daß man dadurch Berge versetzen könnte, so würdet Ihr alle recht glücklich seyn.<lb/>Ich habe kurtz darauf noch dem ich Deinen l<milestone unit="start" n="43649"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entziffert</title></note><milestone unit="end" n="43649"/>ten Brief erhalten hatte, an Dich geschrieben. Ich gab Dir unter andern die Traurige Nachricht, von den Totte <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB32775"/>der guten Caroline Rehberg<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE32775"/>, mit allen Umständen.<lb/><hi rend="overstrike:1">Nun ich fange</hi> <anchor type="b" n="5361" ana="11" xml:id="NidB32783"/>Stieglitz<anchor type="e" n="5361" ana="11" xml:id="NidE32783"/> ist Leibmedicuß geworden er macht viel glück als Artzt. hat <anchor type="b" n="12808" ana="11" xml:id="NidB78044"/><anchor type="b" n="12809" ana="11" xml:id="NidB78045"/>2 aller Liebst Söhne<anchor type="e" n="12809" ana="11" xml:id="NidE78045"/><anchor type="e" n="12808" ana="11" xml:id="NidE78044"/>. <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB32776"/>Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE32776"/> hat den Tittel als Hofrath bekommen. <anchor type="b" n="4752" ana="11" xml:id="NidB32777"/>Seine gute artige Frau<anchor type="e" n="4752" ana="11" xml:id="NidE32777"/>, u <anchor type="b" n="12807" ana="11" xml:id="NidB78043"/><anchor type="b" n="12806" ana="11" xml:id="NidB78042"/>2 Kinder<anchor type="e" n="12806" ana="11" xml:id="NidE78042"/><anchor type="e" n="12807" ana="11" xml:id="NidE78043"/> sind alle schwächlich, vermuthlich eine Folge seiner vormahlichen Schlechten Lebens Art. Nun Lieber Bester Willhelm verlaß Deine alte Mutter nicht, die Dich über alle Beschreibung Liebt Sollte ein Brief von Dir Liegen geblieben seyn, so müste noch geforscht werden. Ich hoffe nun bald was von Dir zu hören, ehe Ihr wieder verreist, u ich wüste nicht wohin, daß würde sehr hart vor mich seyn. <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32778"/><anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB32779"/>Carls<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE32779"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32778"/> grüßen Dich Hertzlich Lebe recht wohl<lb/>Mutter Schlegel<lb/><milestone unit="start" n="4267"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4267"/> [leer]', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressatort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1806-03-30', '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-5', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,18,23', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Dieser Brief war den 15 <span class="offset-4 ">ten</span> December geschrieben. in Denselben schreibst Du mir auch, Du würtest in 6 Wochen wieder schreiben, u mir nach Deiner Gewöhlichen Liebe zu mir einen Geld Wechsel über schicken. Da es nun über 3 Monathe sind, werde ich besorgt daß der Brief Liegen geblieben oder verlohren gegangen ist. oder daß Du gar kranck bist, welches der Gute Gott nicht wolle, noch mehr Leiden der Art würde mir bey meinen Alter, und sonstigen Traurigen Lage, schwer zu tragen seyn. Nun kommt noch hin zu, daß ich von <span class="index-13 tp-32751 ">Dreßden</span> eben so lange keine Nachricht habe, und da <span class="index-121 tp-32754 index-115 tp-32752 index-129 tp-32753 ">die guten Leutchen alle 3</span> Schwächlich sind, so macht mich das sehr besorgt u Unruhrig. die Öfentlichen Angelegenheiten <span class="offset-4 ">dazu</span>, dazu, wir noch immer in Dunckler Ungewißheit Leben, was unser Schicksal seyn wird. Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, <span class="notice-4265 ">[2]</span> aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige <span class="offset-4 ">Tage</span> die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. <span class="index-1393 tp-32755 ">Carl</span> macht mir viel Freude. Er benimmt sich in allen Stiken so, daß er von allen Menschen geliebt u geehrt wird, besonders seine Obere Zeignen ihm sehr aus. Seine Gesundheit ist ziemlich gut, seine Einnahme itzo sehr gut, aber viel viel Arbeit. <span class="index-1392 tp-32756 ">Seine Frau</span> befündet sich itzo leilich. Sie läßt sich noch immer Mangnetisiren, zuweilen eineZeit lang 2 mal des Tags. Ich fürchte daß es zuletzt Bedürfnüß wird, u der Körper immer entfündlicher wird. <span class="index-2286 tp-32759 index-2113 tp-32760 index-187 tp-32758 index-3671 tp-32761 index-3460 tp-32762 ">Moritzens</span> geht es ja auch ziemlich gut. <span class="index-187 tp-32757 ">Moritz</span> zeignet sich auch aus, besonders in Supertenden Geschäfften u wird daher sehr geschätz. <span class="index-8 tp-32763 ">Friedrich</span> ist vor mich so gut als Tot. u noch schlimmer, da ich mir immer Sorgen vor ihm Mache. Gieb mir doch ja Nachricht von ihm. Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe bis Ostern wäre er gewiß noch in <span class="index-172 tp-32764 ">Köllen</span>. u wo denn nachher hin? Die Welt ist doch so voller Bedienungen, daß doch bey seinen Talenten, kein gewißes Blätzchen <span class="notice-4266 ">[3]</span> vor ihm. <span class="offset-4 ">ist</span> Könnte ich durch mein Tägliches Bründiges Gebeth daß ich vor <span class="index-115 tp-32765 index-2139 tp-32766 index-766 tp-32767 index-5265 tp-32769 index-8 tp-32768 index-5320 tp-32770 index-8866 tp-77352 index-1393 tp-32771 index-2140 tp-32772 index-187 tp-32773 ">alle meine Kinder</span> thue, u besonders auch vor diesen meinen Sohn, was erringen, wie <span class="index-2193 tp-32774 ">Lavater</span> geglaubt hat, daß man dadurch Berge versetzen könnte, so würdet Ihr alle recht glücklich seyn.<br>Ich habe kurtz darauf noch dem ich Deinen l<span class="notice-43649 ">xx</span>ten Brief erhalten hatte, an Dich geschrieben. Ich gab Dir unter andern die Traurige Nachricht, von den Totte <span class="index-4751 tp-32775 ">der guten Caroline Rehberg</span>, mit allen Umständen.<br><span class="overstrike-1 ">Nun ich fange</span> <span class="index-5361 tp-32783 ">Stieglitz</span> ist Leibmedicuß geworden er macht viel glück als Artzt. hat <span class="index-12808 tp-78044 index-12809 tp-78045 ">2 aller Liebst Söhne</span>. <span class="index-1579 tp-32776 ">Rehberg</span> hat den Tittel als Hofrath bekommen. <span class="index-4752 tp-32777 ">Seine gute artige Frau</span>, u <span class="index-12807 tp-78043 index-12806 tp-78042 ">2 Kinder</span> sind alle schwächlich, vermuthlich eine Folge seiner vormahlichen Schlechten Lebens Art. Nun Lieber Bester Willhelm verlaß Deine alte Mutter nicht, die Dich über alle Beschreibung Liebt Sollte ein Brief von Dir Liegen geblieben seyn, so müste noch geforscht werden. Ich hoffe nun bald was von Dir zu hören, ehe Ihr wieder verreist, u ich wüste nicht wohin, daß würde sehr hart vor mich seyn. <span class="index-1393 tp-32778 index-1392 tp-32779 ">Carls</span> grüßen Dich Hertzlich Lebe recht wohl<br>Mutter Schlegel<br><span class="notice-4267 ">[4]</span> [leer]' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2525' $description = 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am 30.03.1806, Hannover, Coppet' $adressatort = 'Coppet <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1027948-9">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '30.03.1806' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4635 => array( 'ID' => '4635', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 15:56:35', 'timelastchg' => '2017-12-20 11:20:44', 'key' => 'AWS-ap-00gh', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', '39_namevar' => 'Hübsch, Johanna Christiane Erdmuthe (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_gebdatum' => '1735-04-10', '39_toddatum' => '1811-01-21', '39_beziehung' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel war die Mutter Schlegels. 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Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, <span class="notice-4265 ">[2]</span> aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige <span class="offset-4 ">Tage</span> die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. <span class="index-1393 tp-32755 ">Carl</span> macht mir viel Freude. Er benimmt sich in allen Stiken so, daß er von allen Menschen geliebt u geehrt wird, besonders seine Obere Zeignen ihm sehr aus. Seine Gesundheit ist ziemlich gut, seine Einnahme itzo sehr gut, aber viel viel Arbeit. <span class="index-1392 tp-32756 ">Seine Frau</span> befündet sich itzo leilich. Sie läßt sich noch immer Mangnetisiren, zuweilen eineZeit lang 2 mal des Tags. Ich fürchte daß es zuletzt Bedürfnüß wird, u der Körper immer entfündlicher wird. <span class="index-2286 tp-32759 index-2113 tp-32760 index-187 tp-32758 index-3671 tp-32761 index-3460 tp-32762 ">Moritzens</span> geht es ja auch ziemlich gut. <span class="index-187 tp-32757 ">Moritz</span> zeignet sich auch aus, besonders in Supertenden Geschäfften u wird daher sehr geschätz. <span class="index-8 tp-32763 ">Friedrich</span> ist vor mich so gut als Tot. u noch schlimmer, da ich mir immer Sorgen vor ihm Mache. Gieb mir doch ja Nachricht von ihm. Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe bis Ostern wäre er gewiß noch in <span class="index-172 tp-32764 ">Köllen</span>. u wo denn nachher hin? Die Welt ist doch so voller Bedienungen, daß doch bey seinen Talenten, kein gewißes Blätzchen <span class="notice-4266 ">[3]</span> vor ihm. <span class="offset-4 ">ist</span> Könnte ich durch mein Tägliches Bründiges Gebeth daß ich vor <span class="index-115 tp-32765 index-2139 tp-32766 index-766 tp-32767 index-5265 tp-32769 index-8 tp-32768 index-5320 tp-32770 index-8866 tp-77352 index-1393 tp-32771 index-2140 tp-32772 index-187 tp-32773 ">alle meine Kinder</span> thue, u besonders auch vor diesen meinen Sohn, was erringen, wie <span class="index-2193 tp-32774 ">Lavater</span> geglaubt hat, daß man dadurch Berge versetzen könnte, so würdet Ihr alle recht glücklich seyn.<br>Ich habe kurtz darauf noch dem ich Deinen l<span class="notice-43649 ">xx</span>ten Brief erhalten hatte, an Dich geschrieben. 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Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, <milestone unit="start" n="4265"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4265"/> aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige <hi rend="offset:4">Tage</hi> die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32755"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32755"/> macht mir viel Freude. 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[1] Den 30 ten Mertz
1806
Mein Liebster Sohn.
Am Neujahrstage erhielt ich einen Lieben Brief von Dir, der mir viel Freude machte, weil er mich von Deinen Wohlbefünden, u vergnügten Leben, Nachricht gab. Dieser Brief war den 15 ten December geschrieben. in Denselben schreibst Du mir auch, Du würtest in 6 Wochen wieder schreiben, u mir nach Deiner Gewöhlichen Liebe zu mir einen Geld Wechsel über schicken. Da es nun über 3 Monathe sind, werde ich besorgt daß der Brief Liegen geblieben oder verlohren gegangen ist. oder daß Du gar kranck bist, welches der Gute Gott nicht wolle, noch mehr Leiden der Art würde mir bey meinen Alter, und sonstigen Traurigen Lage, schwer zu tragen seyn. Nun kommt noch hin zu, daß ich von Dreßden eben so lange keine Nachricht habe, und da die guten Leutchen alle 3 Schwächlich sind, so macht mich das sehr besorgt u Unruhrig. die Öfentlichen Angelegenheiten dazu, dazu, wir noch immer in Dunckler Ungewißheit Leben, was unser Schicksal seyn wird. Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, [2] aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige Tage die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. Carl macht mir viel Freude. Er benimmt sich in allen Stiken so, daß er von allen Menschen geliebt u geehrt wird, besonders seine Obere Zeignen ihm sehr aus. Seine Gesundheit ist ziemlich gut, seine Einnahme itzo sehr gut, aber viel viel Arbeit. Seine Frau befündet sich itzo leilich. Sie läßt sich noch immer Mangnetisiren, zuweilen eineZeit lang 2 mal des Tags. Ich fürchte daß es zuletzt Bedürfnüß wird, u der Körper immer entfündlicher wird. Moritzens geht es ja auch ziemlich gut. Moritz zeignet sich auch aus, besonders in Supertenden Geschäfften u wird daher sehr geschätz. Friedrich ist vor mich so gut als Tot. u noch schlimmer, da ich mir immer Sorgen vor ihm Mache. Gieb mir doch ja Nachricht von ihm. Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe bis Ostern wäre er gewiß noch in Köllen. u wo denn nachher hin? Die Welt ist doch so voller Bedienungen, daß doch bey seinen Talenten, kein gewißes Blätzchen [3] vor ihm. ist Könnte ich durch mein Tägliches Bründiges Gebeth daß ich vor alle meine Kinder thue, u besonders auch vor diesen meinen Sohn, was erringen, wie Lavater geglaubt hat, daß man dadurch Berge versetzen könnte, so würdet Ihr alle recht glücklich seyn.
Ich habe kurtz darauf noch dem ich Deinen lxxten Brief erhalten hatte, an Dich geschrieben. Ich gab Dir unter andern die Traurige Nachricht, von den Totte der guten Caroline Rehberg, mit allen Umständen.
Nun ich fange Stieglitz ist Leibmedicuß geworden er macht viel glück als Artzt. hat 2 aller Liebst Söhne. Rehberg hat den Tittel als Hofrath bekommen. Seine gute artige Frau, u 2 Kinder sind alle schwächlich, vermuthlich eine Folge seiner vormahlichen Schlechten Lebens Art. Nun Lieber Bester Willhelm verlaß Deine alte Mutter nicht, die Dich über alle Beschreibung Liebt Sollte ein Brief von Dir Liegen geblieben seyn, so müste noch geforscht werden. Ich hoffe nun bald was von Dir zu hören, ehe Ihr wieder verreist, u ich wüste nicht wohin, daß würde sehr hart vor mich seyn. Carls grüßen Dich Hertzlich Lebe recht wohl
Mutter Schlegel
[4] [leer]
1806
Mein Liebster Sohn.
Am Neujahrstage erhielt ich einen Lieben Brief von Dir, der mir viel Freude machte, weil er mich von Deinen Wohlbefünden, u vergnügten Leben, Nachricht gab. Dieser Brief war den 15 ten December geschrieben. in Denselben schreibst Du mir auch, Du würtest in 6 Wochen wieder schreiben, u mir nach Deiner Gewöhlichen Liebe zu mir einen Geld Wechsel über schicken. Da es nun über 3 Monathe sind, werde ich besorgt daß der Brief Liegen geblieben oder verlohren gegangen ist. oder daß Du gar kranck bist, welches der Gute Gott nicht wolle, noch mehr Leiden der Art würde mir bey meinen Alter, und sonstigen Traurigen Lage, schwer zu tragen seyn. Nun kommt noch hin zu, daß ich von Dreßden eben so lange keine Nachricht habe, und da die guten Leutchen alle 3 Schwächlich sind, so macht mich das sehr besorgt u Unruhrig. die Öfentlichen Angelegenheiten dazu, dazu, wir noch immer in Dunckler Ungewißheit Leben, was unser Schicksal seyn wird. Du wirst viel aus den Zeittung wißen, wie es bey uns steht, wir haben itzo Preüßen u es ist itzo ein Leitlicher Fuß, u noch zur Zeit hat ein Jeder das Seine bekommen, aber die Theuerung Drückt einen u mich insbesondere die Schwäche des Alters, ich bin nun 71 Jahr Genüße ich nicht etwas Kräftiges, so bin ich ganz hinfällig Ich gehe nun Gottlob ganz allein über die Straße, [2] aber bey Schlechten Wetter und Wege muß ich mich fahren oder tragen laßen, wo zu meine Einkünfte nicht zureichen, u doch ist es das Gröste Betürfniß vor mich, Aufheiterung, daß heist alle tage ein paar Stunden bey einer Freundin zu seyn, zum Thee oder ein paar bey mir zu haben, u da kann ich mich recht auf Muntern, daß sich die Leute über mich freuen, unterlaße ich aber einige Tage die Bewegung u aufheiterung, so verfalle ich gleich in Triebsin. Carl macht mir viel Freude. Er benimmt sich in allen Stiken so, daß er von allen Menschen geliebt u geehrt wird, besonders seine Obere Zeignen ihm sehr aus. Seine Gesundheit ist ziemlich gut, seine Einnahme itzo sehr gut, aber viel viel Arbeit. Seine Frau befündet sich itzo leilich. Sie läßt sich noch immer Mangnetisiren, zuweilen eineZeit lang 2 mal des Tags. Ich fürchte daß es zuletzt Bedürfnüß wird, u der Körper immer entfündlicher wird. Moritzens geht es ja auch ziemlich gut. Moritz zeignet sich auch aus, besonders in Supertenden Geschäfften u wird daher sehr geschätz. Friedrich ist vor mich so gut als Tot. u noch schlimmer, da ich mir immer Sorgen vor ihm Mache. Gieb mir doch ja Nachricht von ihm. Du schreibst mir in Deinem letzten Briefe bis Ostern wäre er gewiß noch in Köllen. u wo denn nachher hin? Die Welt ist doch so voller Bedienungen, daß doch bey seinen Talenten, kein gewißes Blätzchen [3] vor ihm. ist Könnte ich durch mein Tägliches Bründiges Gebeth daß ich vor alle meine Kinder thue, u besonders auch vor diesen meinen Sohn, was erringen, wie Lavater geglaubt hat, daß man dadurch Berge versetzen könnte, so würdet Ihr alle recht glücklich seyn.
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Nun ich fange Stieglitz ist Leibmedicuß geworden er macht viel glück als Artzt. hat 2 aller Liebst Söhne. Rehberg hat den Tittel als Hofrath bekommen. Seine gute artige Frau, u 2 Kinder sind alle schwächlich, vermuthlich eine Folge seiner vormahlichen Schlechten Lebens Art. Nun Lieber Bester Willhelm verlaß Deine alte Mutter nicht, die Dich über alle Beschreibung Liebt Sollte ein Brief von Dir Liegen geblieben seyn, so müste noch geforscht werden. Ich hoffe nun bald was von Dir zu hören, ehe Ihr wieder verreist, u ich wüste nicht wohin, daß würde sehr hart vor mich seyn. Carls grüßen Dich Hertzlich Lebe recht wohl
Mutter Schlegel
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