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Es verunruhiget mich sehr, auch <span class="index-1393 tp-33054 ">Carln</span> wird die Zeit nach Nachricht sehr lang. Ich habe an Dich geschrieben bald nach Deiner Abreiße. da kammen doch 2 Briefe an Dich, da war ich <span class="overstrike-1 ">doch</span> so unglücklich Deinen auf zu machen. Weil ich gewiß glaubte er wäre an mich. Du hast es mir doch vergäben? hast beyde Briefe erhalten. Ich bitte Dich recht inständig, gieb uns Nachricht von Dir u ob Du <span class="doc-6656 ">meinen Brief</span> erhalten hast. Gott gäbe daß wir recht gute Nachricht von Dir bekommen daß Du nicht etwan kranck geweßen bist, <span class="notice-4319 ">[2]</span> Auch wünschte ich zu wißen wie es <span class="index-8 tp-33066 ">Friedrich</span> in <span class="index-16 tp-33065 ">Wien</span> geht, es macht mir auch Sorgen, daß es da auch unruhig zu werden scheint. Gott; wenn wird es wieder anders werden in der Welt; Ist <span class="index-180 tp-33058 index-8 tp-33057 ">Friedrichs</span><span class="index-180 tp-33058 "> Frau</span> schon in <span class="index-13 tp-33056 ">Dreßden</span>? Ich habe vor ein paar Tagen auch an <span class="index-115 tp-33059 ">Lottchen</span> geschrieben, u gebethen wenn sie was wüste von Dir Lieber Willhelm so solle sie mir es eilig melden. Ich höre aber es geht wieder mit <span class="index-807 tp-78405 ">den K</span> nach Pohlen, u wenn <span class="index-129 tp-33060 ">Ernst</span> mit muß, so haben sie wieder alle Hände voll zu thun, so wird an kein Schreiben zu gedencken seyn. Mit der guten Frau die bey mir wohnt geht es gut. Sie ist die Sanftmuth u Freundlichkeit selbst. Wenn sie nur nicht in gar zu beschränckten Umständen wäre. Ich bin zu mit leidig u kann sie nicht halb noth leiden laßen <span class="notice-4320 ">[3]</span> Es bleibt auch solchen Leuten oft das wenige außen, die Geld Noth wird groß. an was zu bekommen von der Hälfte der Pancion, u Witwen Caße ist nicht zu gedencken. Doch Du bester Sohn machst durch Deine unterstützung, daß ich es ausführen kann, Gott wird Dich davor seegnen. Ich kann noch recht gut nehen, u würde mit Vergnügen immer oft fleißig arbeiten wenn nur in Itzigenzeiten was zu bekommen wäre, doch ab u zu habe ich was, u da geht mir die Zeit beßer hin. <span class="index-3240 tp-33063 ">Die kleine Mina</span>, hat das Fieber, nun 6 mal wieder bekommen. Ich fürchte es geht am Ende nicht gut, sie wird kräncklich. <span class="index-1392 tp-33062 ">Julchen</span> hat das Kalte Fieber auch 4 mal hintereinander gehabt doch nicht so starck, u ich hoffe es soll nicht wieder kommen. Ich leite sehr von der Hitze, u gewitter luft. Ich bin so mat u so unthätig, daß ich mich selbst nicht leuten <span class="notice-4321 ">[4]</span> mag. <span class="index-4752 tp-33064 ">die junge M Rehberg</span> ist kurtzes bey Julchen geweßen. Sie ist in Deinen Lobe unerschöpflich. Ich bin so müthe u kann nicht mehr schreiben, u weiß auch nichts was Dich indereßiren kann. 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[1] den 6 ten August
1808.
Mein sehr geliebter Sohn,
Es ist nun wohl 6 Wochen, daß Du von hier weggereist bist, u wir haben noch keine Zeile von Dir. Es verunruhiget mich sehr, auch Carln wird die Zeit nach Nachricht sehr lang. Ich habe an Dich geschrieben bald nach Deiner Abreiße. da kammen doch 2 Briefe an Dich, da war ich doch so unglücklich Deinen auf zu machen. Weil ich gewiß glaubte er wäre an mich. Du hast es mir doch vergäben? hast beyde Briefe erhalten. Ich bitte Dich recht inständig, gieb uns Nachricht von Dir u ob Du meinen Brief erhalten hast. Gott gäbe daß wir recht gute Nachricht von Dir bekommen daß Du nicht etwan kranck geweßen bist, [2] Auch wünschte ich zu wißen wie es Friedrich in Wien geht, es macht mir auch Sorgen, daß es da auch unruhig zu werden scheint. Gott; wenn wird es wieder anders werden in der Welt; Ist Friedrichs Frau schon in Dreßden? Ich habe vor ein paar Tagen auch an Lottchen geschrieben, u gebethen wenn sie was wüste von Dir Lieber Willhelm so solle sie mir es eilig melden. Ich höre aber es geht wieder mit den K nach Pohlen, u wenn Ernst mit muß, so haben sie wieder alle Hände voll zu thun, so wird an kein Schreiben zu gedencken seyn. Mit der guten Frau die bey mir wohnt geht es gut. Sie ist die Sanftmuth u Freundlichkeit selbst. Wenn sie nur nicht in gar zu beschränckten Umständen wäre. Ich bin zu mit leidig u kann sie nicht halb noth leiden laßen [3] Es bleibt auch solchen Leuten oft das wenige außen, die Geld Noth wird groß. an was zu bekommen von der Hälfte der Pancion, u Witwen Caße ist nicht zu gedencken. Doch Du bester Sohn machst durch Deine unterstützung, daß ich es ausführen kann, Gott wird Dich davor seegnen. Ich kann noch recht gut nehen, u würde mit Vergnügen immer oft fleißig arbeiten wenn nur in Itzigenzeiten was zu bekommen wäre, doch ab u zu habe ich was, u da geht mir die Zeit beßer hin. Die kleine Mina, hat das Fieber, nun 6 mal wieder bekommen. Ich fürchte es geht am Ende nicht gut, sie wird kräncklich. Julchen hat das Kalte Fieber auch 4 mal hintereinander gehabt doch nicht so starck, u ich hoffe es soll nicht wieder kommen. Ich leite sehr von der Hitze, u gewitter luft. Ich bin so mat u so unthätig, daß ich mich selbst nicht leuten [4] mag. die junge M Rehberg ist kurtzes bey Julchen geweßen. Sie ist in Deinen Lobe unerschöpflich. Ich bin so müthe u kann nicht mehr schreiben, u weiß auch nichts was Dich indereßiren kann. Lebe recht wohl Bester, u erfreue mich bald mit guten Nachrichten
Deine Dich recht hertzlich
Liebende Mutter Schlegel
1808.
Mein sehr geliebter Sohn,
Es ist nun wohl 6 Wochen, daß Du von hier weggereist bist, u wir haben noch keine Zeile von Dir. Es verunruhiget mich sehr, auch Carln wird die Zeit nach Nachricht sehr lang. Ich habe an Dich geschrieben bald nach Deiner Abreiße. da kammen doch 2 Briefe an Dich, da war ich doch so unglücklich Deinen auf zu machen. Weil ich gewiß glaubte er wäre an mich. Du hast es mir doch vergäben? hast beyde Briefe erhalten. Ich bitte Dich recht inständig, gieb uns Nachricht von Dir u ob Du meinen Brief erhalten hast. Gott gäbe daß wir recht gute Nachricht von Dir bekommen daß Du nicht etwan kranck geweßen bist, [2] Auch wünschte ich zu wißen wie es Friedrich in Wien geht, es macht mir auch Sorgen, daß es da auch unruhig zu werden scheint. Gott; wenn wird es wieder anders werden in der Welt; Ist Friedrichs Frau schon in Dreßden? Ich habe vor ein paar Tagen auch an Lottchen geschrieben, u gebethen wenn sie was wüste von Dir Lieber Willhelm so solle sie mir es eilig melden. Ich höre aber es geht wieder mit den K nach Pohlen, u wenn Ernst mit muß, so haben sie wieder alle Hände voll zu thun, so wird an kein Schreiben zu gedencken seyn. Mit der guten Frau die bey mir wohnt geht es gut. Sie ist die Sanftmuth u Freundlichkeit selbst. Wenn sie nur nicht in gar zu beschränckten Umständen wäre. Ich bin zu mit leidig u kann sie nicht halb noth leiden laßen [3] Es bleibt auch solchen Leuten oft das wenige außen, die Geld Noth wird groß. an was zu bekommen von der Hälfte der Pancion, u Witwen Caße ist nicht zu gedencken. Doch Du bester Sohn machst durch Deine unterstützung, daß ich es ausführen kann, Gott wird Dich davor seegnen. Ich kann noch recht gut nehen, u würde mit Vergnügen immer oft fleißig arbeiten wenn nur in Itzigenzeiten was zu bekommen wäre, doch ab u zu habe ich was, u da geht mir die Zeit beßer hin. Die kleine Mina, hat das Fieber, nun 6 mal wieder bekommen. Ich fürchte es geht am Ende nicht gut, sie wird kräncklich. Julchen hat das Kalte Fieber auch 4 mal hintereinander gehabt doch nicht so starck, u ich hoffe es soll nicht wieder kommen. Ich leite sehr von der Hitze, u gewitter luft. Ich bin so mat u so unthätig, daß ich mich selbst nicht leuten [4] mag. die junge M Rehberg ist kurtzes bey Julchen geweßen. Sie ist in Deinen Lobe unerschöpflich. Ich bin so müthe u kann nicht mehr schreiben, u weiß auch nichts was Dich indereßiren kann. Lebe recht wohl Bester, u erfreue mich bald mit guten Nachrichten
Deine Dich recht hertzlich
Liebende Mutter Schlegel