• Sophie Bernhardi to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Wien · Place of Destination: Wien · Date: [Frühjahr 1808]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Sophie Bernhardi
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Wien
  • Place of Destination: Wien
  • Date: [Frühjahr 1808]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Zeitgleicher Aufenthalt in Wien, vgl. zum Glas-Handel mit Rom auch Sophie Bernhardis Brief vom 1. Juni 1808.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-5
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,20,19
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. Paraphe
  • Format: 23,6 x 19,2 cm
  • Incipit: „[1] Mein liebster Freund ich habe gestern Abend Briefe von unsren Freunden aus Rom erhalten, und darauß ersehen, daß das [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/6692" data-language="">
[1] Mein liebster Freund ich habe gestern Abend Briefe von unsren Freunden aus Rom erhalten, und darauß ersehen, daß das schlimste Unglück welches ich erwartete nicht eingetreten ist, jedoch hat Hardenberg da er seine Versprechungen nicht erfüllt hat, dort eine verzweiflungsvolle Lage veranlaßt, welche dadurch biß ins unerträgliche erhöht wurde, daß er eben so wenig ihnen wie uns Nachricht, von dem Abgange des Glases gegeben hat, und sie also in einer peinvollen Ungewißheit erhalten hat ob es komt oder nicht. Es komt nun nur darauf an so schnel als möglich Summen nach Rom zu befördern welches doppelt nöthig ist, da Hardenberg nicht die Fracht biß Botzen bezalt hat wie es ausgemacht war, und sie also in Rom gezahlt werden muß. Es sind schon so viele Stokungen entstanden, daß mein Herz vor jeder neuen zittert, weil wenn nun unsere Unternehmung scheitert, wir nicht bloß die schönsten Hoffnungen verliehren, sondern auch große Summen, welche wir schon gegeben haben. Ich bitte Sie also, wenn es sein kann, uns etwa auf 14 Tage eine Summe vorzuschiessen, die noch heut abgehen könte. Sie können sich fest und sicher darauf verlassen daß Sie es vor Ihrer Abreise wieder bekommen, K be[2]kömt zuverlässig Geld, es ist keine Hoffnung, sondern eine Gewisheit ich mag nur auf die Verzögerung weniger Posttage nichts in Rom mehr wagen.
Antworten Sie mir also hierauf nach Ihrem besten Vermögen, und sein Sie versichert daß ich den Gedanken nicht ertragen könte, daß Ihre Mutter um meinetwillen eine Unterstützung entbehren solte, da ich sie mit wie meine Mutter betrachte, wie meine Eltern Sie mit zu ihren Kindern zählten. Es ist eine meiner schönsten Hoffnungen selbst noch etwaß zur Freude im ihrem Alter beizutragen, da ich es leider bei meinen Eltern nicht konte.
Der Kardinal hat vor 14 Tagen Rom verlassen müssen.
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/6692" data-language="">
[1] Mein liebster Freund ich habe gestern Abend Briefe von unsren Freunden aus Rom erhalten, und darauß ersehen, daß das schlimste Unglück welches ich erwartete nicht eingetreten ist, jedoch hat Hardenberg da er seine Versprechungen nicht erfüllt hat, dort eine verzweiflungsvolle Lage veranlaßt, welche dadurch biß ins unerträgliche erhöht wurde, daß er eben so wenig ihnen wie uns Nachricht, von dem Abgange des Glases gegeben hat, und sie also in einer peinvollen Ungewißheit erhalten hat ob es komt oder nicht. Es komt nun nur darauf an so schnel als möglich Summen nach Rom zu befördern welches doppelt nöthig ist, da Hardenberg nicht die Fracht biß Botzen bezalt hat wie es ausgemacht war, und sie also in Rom gezahlt werden muß. Es sind schon so viele Stokungen entstanden, daß mein Herz vor jeder neuen zittert, weil wenn nun unsere Unternehmung scheitert, wir nicht bloß die schönsten Hoffnungen verliehren, sondern auch große Summen, welche wir schon gegeben haben. Ich bitte Sie also, wenn es sein kann, uns etwa auf 14 Tage eine Summe vorzuschiessen, die noch heut abgehen könte. Sie können sich fest und sicher darauf verlassen daß Sie es vor Ihrer Abreise wieder bekommen, K be[2]kömt zuverlässig Geld, es ist keine Hoffnung, sondern eine Gewisheit ich mag nur auf die Verzögerung weniger Posttage nichts in Rom mehr wagen.
Antworten Sie mir also hierauf nach Ihrem besten Vermögen, und sein Sie versichert daß ich den Gedanken nicht ertragen könte, daß Ihre Mutter um meinetwillen eine Unterstützung entbehren solte, da ich sie mit wie meine Mutter betrachte, wie meine Eltern Sie mit zu ihren Kindern zählten. Es ist eine meiner schönsten Hoffnungen selbst noch etwaß zur Freude im ihrem Alter beizutragen, da ich es leider bei meinen Eltern nicht konte.
Der Kardinal hat vor 14 Tagen Rom verlassen müssen.
×