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$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-04-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => '<span class="index-12 tp-47215 ">Jena</span> d. 6 Jul. [18]01.<br>Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es <span class="index-101 tp-23146 ">Manusscript</span> für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich <span class="index-31 tp-23106 ">Fromman</span> gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst <span class="index-637 tp-23107 ">Madam</span> einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer <span class="index-4284 tp-23161 index-4238 tp-23160 index-4362 tp-23157 index-4262 tp-23158 index-1703 tp-23156 index-4304 tp-23165 index-4366 tp-23164 index-4364 tp-23162 index-4363 tp-23159 index-4365 tp-23163 ">Deinen</span> und <span class="index-481 tp-23108 index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 ">Novalis</span><span class="index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 "> Beytrag</span> alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn <span class="index-48 tp-23109 ">Tiek</span> dicht und gediegen werden wollte! <span class="index-580 tp-23110 ">Die Zeichen im Walde</span> sind viel zu sehr auseinander gezogen, was <span class="index-4357 tp-23148 ">die Lebenselemente</span> betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan <span class="index-641 tp-23111 ">Freund Gries</span> abzuweisen, da hier <span class="index-3098 tp-23142 ">Süvern</span> <span class="index-4367 tp-23166 ">nahmhaft gemacht wird</span>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <span class="index-101 tp-23147 ">einen allgemeinen Musenallmanach</span> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<br><span class="index-62 tp-23112 ">Schelling</span> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<br><span class="index-1293 tp-23113 ">Die </span><span class="index-1293 tp-23113 weight-bold ">Numancia</span> hast Du erhalten, das meldet mir <span class="index-425 tp-23114 ">Fiorillo</span> so eben, aber vom <span class="index-137 tp-23115 ">Goethe</span> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <span class="index-4358 tp-23149 ">Sartorius</span> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <span class="index-2983 tp-23150 ">Loder</span> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <span class="weight-bold ">Logis</span> im <span class="index-2768 tp-23167 ">Körnerschen</span> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden <span class="weight-bold ">garbato, cortese ed amabile</span> wie vor 10 Jahren in <span class="index-58 tp-23151 ">Weimar</span>. <span class="index-1928 tp-23117 ">Mein Bruder Philipp</span> macht eine Reise nach <span class="index-1873 tp-23116 ">Pyrmont</span> und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.<br><span class="index-264 tp-23118 ">Deine Mutter</span> hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von <span class="index-7029 tp-47217 ">der alten Wiedemann</span> besagt, daß <span class="index-4354 tp-23143 ">der Pastor Ernst</span> in <span class="index-4356 tp-23145 ">Langenhagen</span> <span class="index-4355 tp-23144 ">eine Mlle. Hansen</span> heyrathet, die nach <span class="index-1929 tp-47216 ">Luisens</span> Aussage, welche sie in <span class="index-60 tp-23119 ">Braunschweig</span> bey <span class="index-4405 tp-47218 ">Winkelmanns</span> gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von <span class="index-115 tp-23120 ">Charlotten</span>, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.<br>Ich hab Dir noch von einer <span class="weight-bold ">espèce</span> von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu <span class="weight-bold ">unsern Leuten,</span> etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey <span class="index-180 tp-23121 ">Mad. Veit</span> zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von <span class="index-607 tp-47219 ">Henrietten</span> ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.<br>–<br>Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In <span class="weight-bold ">diesem Augenblick</span> wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, <span class="weight-bold ">à </span><span class="weight-bold index-3529 tp-23122 ">Mr. Eduard dʼAlton</span><span class="weight-bold "> ches </span><span class="weight-bold index-766 tp-23123 ">Mr. le Professeur S</span><span class="index-766 tp-23123 ">.</span>, und nun weiß ich freylich, was daran ist. <span class="index-3529 tp-23124 weight-bold ">Eduard</span> ist der Liebhaber, den <span class="index-180 tp-23125 weight-bold ">Mad. Veit</span> vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom <span class="index-589 tp-23126 ">Florentin</span>, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie <span class="index-30 tp-23127 ">Augusten</span> so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte <span class="weight-bold ">ihr</span> dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, <span class="weight-bold ">Mad. Veit</span>, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in <span class="index-15 tp-23128 ">Berlin</span> und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von <span class="index-22 tp-23130 ">Leipzig</span> hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<br><span class="index-1140 tp-47220 ">Rittern</span> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <span class="index-752 tp-23131 ">Oberweimar</span> mit <span class="index-1268 tp-23133 ">Friedrich Majer</span>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <span class="weight-bold ">Batterie ambulante</span> oder Galvanischen <span class="weight-bold ">Artillerie volante</span>, in <span class="index-14 tp-23132 ">Gotha</span> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <span class="index-4 tp-47221 weight-bold ">Shakespear</span> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey <span class="index-62 tp-47222 ">dem Pabst </span>eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das <span class="index-8 tp-23134 ">Friedrich Schlegel</span> sehr übel nähme.<br><span class="weight-bold ">Schreibe</span> doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar <span class="index-4344 tp-23135 ">der Volksmärchen</span> haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom <span class="index-2048 tp-23136 weight-bold ">DQuixote</span> findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch <span class="index-4368 tp-23168 ">das spanische Buch </span><span class="index-4368 tp-23168 weight-bold ">Gueras civilas</span> der Spanier und Mauren und <span class="index-4369 tp-23169 ">Schellings Briefe über Dogmatismus</span> etc. Der <span class="index-3189 tp-23137 ">Virgil</span> und <span class="index-2936 tp-23138 ">Ovid</span> sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet <span class="index-7030 tp-47223 ">Ebers englisch teutsches Lexicon</span> als sein Eigenthum reklamirt.<br>Von <span class="index-3350 tp-47224 ">der Tischbein</span> selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <span class="index-2065 tp-23170 ">Caroline</span> hat noch <span class="index-4370 tp-23171 ">eine Zeichnung von Auguste</span> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <span class="index-4571 tp-24963 ">Das Oehlgemählde</span> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<br>An <span class="index-245 tp-23140 ">Marcus</span> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <span class="index-4345 tp-23141 ">Fränkischen Lustgartens</span>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <span class="index-259 tp-23139 ">Bocklet</span> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <span class="index-186 tp-23173 ">Paulus</span> erst ab, mit ihm ‒ <span class="index-243 tp-23174 ">jene</span>.<br><span class="index-2762 tp-23175 ">Wiedemann</span> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <span class="index-253 tp-23176 ">Huber</span> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<br>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. 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Mit Hilfe der Brüder Schlegel konnte ihre Freilassung erreicht werden. Es folgten Aufenthalte in Gotha, Dresden und die Heirat mit AWS, den sie bereits in Göttingen kennengelernt hatte. In Jena war Caroline wichtiger Teil des frühromantischen Kreises, der im Schlegelschen Haus in der Leutragasse 5 zusammentraf. Die Scheidung von AWS erfolgte im Jahr 1803; im selben Jahr heiratete sie den Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling. Mit ihm zog sie nach Würzburg und München. 1809 erkrankte sie an der Ruhr und verstarb.', '39_geschlecht' => 'w', '39_beziehung' => 'Caroline von Schelling war die erste Ehefrau Schlegels; die Ehe wurde 1803 geschieden. 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Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<br><span class="index-1140 tp-47220 ">Rittern</span> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <span class="index-752 tp-23131 ">Oberweimar</span> mit <span class="index-1268 tp-23133 ">Friedrich Majer</span>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <span class="weight-bold ">Batterie ambulante</span> oder Galvanischen <span class="weight-bold ">Artillerie volante</span>, in <span class="index-14 tp-23132 ">Gotha</span> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <span class="index-4 tp-47221 weight-bold ">Shakespear</span> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. 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Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <span class="index-2065 tp-23170 ">Caroline</span> hat noch <span class="index-4370 tp-23171 ">eine Zeichnung von Auguste</span> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <span class="index-4571 tp-24963 ">Das Oehlgemählde</span> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<br>An <span class="index-245 tp-23140 ">Marcus</span> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <span class="index-4345 tp-23141 ">Fränkischen Lustgartens</span>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <span class="index-259 tp-23139 ">Bocklet</span> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <span class="index-186 tp-23173 ">Paulus</span> erst ab, mit ihm ‒ <span class="index-243 tp-23174 ">jene</span>.<br><span class="index-2762 tp-23175 ">Wiedemann</span> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <span class="index-253 tp-23176 ">Huber</span> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<br>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?<br>Das Wetter will nicht beständig werden.', '36_xml' => '<p><placeName key="12">Jena</placeName> d. 6 Jul. 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Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <hi rend="weight:bold">logis</hi> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?<lb/>Das Wetter will nicht beständig werden.</p>', '36_xml_standoff' => '<anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB47215"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE47215"/> d. 6 Jul. [18]01.<lb/>Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es <anchor type="b" n="101" ana="13" xml:id="NidB23146"/>Manusscript<anchor type="e" n="101" ana="13" xml:id="NidE23146"/> für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich <anchor type="b" n="31" ana="11" xml:id="NidB23106"/>Fromman<anchor type="e" n="31" ana="11" xml:id="NidE23106"/> gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst <anchor type="b" n="637" ana="11" xml:id="NidB23107"/>Madam<anchor type="e" n="637" ana="11" xml:id="NidE23107"/> einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer <anchor type="b" n="4284" ana="12" xml:id="NidB23161"/><anchor type="b" n="4238" ana="12" xml:id="NidB23160"/><anchor type="b" n="4362" ana="12" xml:id="NidB23157"/><anchor type="b" n="4262" ana="12" xml:id="NidB23158"/><anchor type="b" n="1703" ana="12" xml:id="NidB23156"/><anchor type="b" n="4304" ana="12" xml:id="NidB23165"/><anchor type="b" n="4366" ana="12" xml:id="NidB23164"/><anchor type="b" n="4364" ana="12" xml:id="NidB23162"/><anchor type="b" n="4363" ana="12" xml:id="NidB23159"/><anchor type="b" n="4365" ana="12" xml:id="NidB23163"/>Deinen<anchor type="e" n="4365" ana="12" xml:id="NidE23163"/><anchor type="e" n="4363" ana="12" xml:id="NidE23159"/><anchor type="e" n="4364" ana="12" xml:id="NidE23162"/><anchor type="e" n="4366" ana="12" xml:id="NidE23164"/><anchor type="e" n="4304" ana="12" xml:id="NidE23165"/><anchor type="e" n="1703" ana="12" xml:id="NidE23156"/><anchor type="e" n="4262" ana="12" xml:id="NidE23158"/><anchor type="e" n="4362" ana="12" xml:id="NidE23157"/><anchor type="e" n="4238" ana="12" xml:id="NidE23160"/><anchor type="e" n="4284" ana="12" xml:id="NidE23161"/> und <anchor type="b" n="4360" ana="12" xml:id="NidB23154"/><anchor type="b" n="4359" ana="12" xml:id="NidB23153"/><anchor type="b" n="3146" ana="12" xml:id="NidB23152"/><anchor type="b" n="4361" ana="12" xml:id="NidB23155"/><anchor type="b" n="481" ana="11" xml:id="NidB23108"/>Novalis<anchor type="e" n="481" ana="11" xml:id="NidE23108"/> Beytrag<anchor type="e" n="4361" ana="12" xml:id="NidE23155"/><anchor type="e" n="3146" ana="12" xml:id="NidE23152"/><anchor type="e" n="4359" ana="12" xml:id="NidE23153"/><anchor type="e" n="4360" ana="12" xml:id="NidE23154"/> alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn <anchor type="b" n="48" ana="11" xml:id="NidB23109"/>Tiek<anchor type="e" n="48" ana="11" xml:id="NidE23109"/> dicht und gediegen werden wollte! <anchor type="b" n="580" ana="12" xml:id="NidB23110"/>Die Zeichen im Walde<anchor type="e" n="580" ana="12" xml:id="NidE23110"/> sind viel zu sehr auseinander gezogen, was <anchor type="b" n="4357" ana="12" xml:id="NidB23148"/>die Lebenselemente<anchor type="e" n="4357" ana="12" xml:id="NidE23148"/> betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan <anchor type="b" n="641" ana="11" xml:id="NidB23111"/>Freund Gries<anchor type="e" n="641" ana="11" xml:id="NidE23111"/> abzuweisen, da hier <anchor type="b" n="3098" ana="11" xml:id="NidB23142"/>Süvern<anchor type="e" n="3098" ana="11" xml:id="NidE23142"/> <anchor type="b" n="4367" ana="12" xml:id="NidB23166"/>nahmhaft gemacht wird<anchor type="e" n="4367" ana="12" xml:id="NidE23166"/>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <anchor type="b" n="101" ana="13" xml:id="NidB23147"/>einen allgemeinen Musenallmanach<anchor type="e" n="101" ana="13" xml:id="NidE23147"/> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<lb/><anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB23112"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE23112"/> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<lb/><anchor type="b" n="1293" ana="12" xml:id="NidB23113"/>Die <hi rend="weight:bold">Numancia</hi><anchor type="e" n="1293" ana="12" xml:id="NidE23113"/> hast Du erhalten, das meldet mir <anchor type="b" n="425" ana="11" xml:id="NidB23114"/>Fiorillo<anchor type="e" n="425" ana="11" xml:id="NidE23114"/> so eben, aber vom <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB23115"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE23115"/> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <anchor type="b" n="4358" ana="11" xml:id="NidB23149"/>Sartorius<anchor type="e" n="4358" ana="11" xml:id="NidE23149"/> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <anchor type="b" n="2983" ana="11" xml:id="NidB23150"/>Loder<anchor type="e" n="2983" ana="11" xml:id="NidE23150"/> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <hi rend="weight:bold">Logis</hi> im <anchor type="b" n="2768" ana="11" xml:id="NidB23167"/>Körnerschen<anchor type="e" n="2768" ana="11" xml:id="NidE23167"/> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden <hi rend="weight:bold">garbato, cortese ed amabile</hi> wie vor 10 Jahren in <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB23151"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE23151"/>. <anchor type="b" n="1928" ana="11" xml:id="NidB23117"/>Mein Bruder Philipp<anchor type="e" n="1928" ana="11" xml:id="NidE23117"/> macht eine Reise nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB23116"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE23116"/> und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.<lb/><anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB23118"/>Deine Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE23118"/> hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von <anchor type="b" n="7029" ana="11" xml:id="NidB47217"/>der alten Wiedemann<anchor type="e" n="7029" ana="11" xml:id="NidE47217"/> besagt, daß <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB23143"/>der Pastor Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE23143"/> in <anchor type="b" n="4356" ana="10" xml:id="NidB23145"/>Langenhagen<anchor type="e" n="4356" ana="10" xml:id="NidE23145"/> <anchor type="b" n="4355" ana="11" xml:id="NidB23144"/>eine Mlle. Hansen<anchor type="e" n="4355" ana="11" xml:id="NidE23144"/> heyrathet, die nach <anchor type="b" n="1929" ana="11" xml:id="NidB47216"/>Luisens<anchor type="e" n="1929" ana="11" xml:id="NidE47216"/> Aussage, welche sie in <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB23119"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE23119"/> bey <anchor type="b" n="4405" ana="11" xml:id="NidB47218"/>Winkelmanns<anchor type="e" n="4405" ana="11" xml:id="NidE47218"/> gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB23120"/>Charlotten<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE23120"/>, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.<lb/>Ich hab Dir noch von einer <hi rend="weight:bold">espèce</hi> von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu <hi rend="weight:bold">unsern Leuten,</hi> etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB23121"/>Mad. Veit<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE23121"/> zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von <anchor type="b" n="607" ana="11" xml:id="NidB47219"/>Henrietten<anchor type="e" n="607" ana="11" xml:id="NidE47219"/> ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.<lb/>–<lb/>Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In <hi rend="weight:bold">diesem Augenblick</hi> wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, <hi rend="weight:bold">à <anchor type="b" n="3529" ana="11" xml:id="NidB23122"/>Mr. Eduard dʼAlton<anchor type="e" n="3529" ana="11" xml:id="NidE23122"/> ches <anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB23123"/>Mr. le Professeur S</hi>.<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE23123"/>, und nun weiß ich freylich, was daran ist. <anchor type="b" n="3529" ana="11" xml:id="NidB23124"/><hi rend="weight:bold">Eduard</hi><anchor type="e" n="3529" ana="11" xml:id="NidE23124"/> ist der Liebhaber, den <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB23125"/><hi rend="weight:bold">Mad. Veit</hi><anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE23125"/> vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom <anchor type="b" n="589" ana="12" xml:id="NidB23126"/>Florentin<anchor type="e" n="589" ana="12" xml:id="NidE23126"/>, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB23127"/>Augusten<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE23127"/> so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte <hi rend="weight:bold">ihr</hi> dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, <hi rend="weight:bold">Mad. Veit</hi>, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB23128"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE23128"/> und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von <anchor type="b" n="22" ana="10" xml:id="NidB23130"/>Leipzig<anchor type="e" n="22" ana="10" xml:id="NidE23130"/> hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<lb/><anchor type="b" n="1140" ana="11" xml:id="NidB47220"/>Rittern<anchor type="e" n="1140" ana="11" xml:id="NidE47220"/> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <anchor type="b" n="752" ana="10" xml:id="NidB23131"/>Oberweimar<anchor type="e" n="752" ana="10" xml:id="NidE23131"/> mit <anchor type="b" n="1268" ana="11" xml:id="NidB23133"/>Friedrich Majer<anchor type="e" n="1268" ana="11" xml:id="NidE23133"/>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <hi rend="weight:bold">Batterie ambulante</hi> oder Galvanischen <hi rend="weight:bold">Artillerie volante</hi>, in <anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB23132"/>Gotha<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE23132"/> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB47221"/><hi rend="weight:bold">Shakespear</hi><anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE47221"/> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB47222"/>dem Pabst <anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE47222"/>eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB23134"/>Friedrich Schlegel<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE23134"/> sehr übel nähme.<lb/><hi rend="weight:bold">Schreibe</hi> doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar <anchor type="b" n="4344" ana="12" xml:id="NidB23135"/>der Volksmärchen<anchor type="e" n="4344" ana="12" xml:id="NidE23135"/> haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom <anchor type="b" n="2048" ana="12" xml:id="NidB23136"/><hi rend="weight:bold">DQuixote</hi><anchor type="e" n="2048" ana="12" xml:id="NidE23136"/> findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch <anchor type="b" n="4368" ana="12" xml:id="NidB23168"/>das spanische Buch <hi rend="weight:bold">Gueras civilas</hi><anchor type="e" n="4368" ana="12" xml:id="NidE23168"/> der Spanier und Mauren und <anchor type="b" n="4369" ana="12" xml:id="NidB23169"/>Schellings Briefe über Dogmatismus<anchor type="e" n="4369" ana="12" xml:id="NidE23169"/> etc. Der <anchor type="b" n="3189" ana="11" xml:id="NidB23137"/>Virgil<anchor type="e" n="3189" ana="11" xml:id="NidE23137"/> und <anchor type="b" n="2936" ana="11" xml:id="NidB23138"/>Ovid<anchor type="e" n="2936" ana="11" xml:id="NidE23138"/> sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet <anchor type="b" n="7030" ana="12" xml:id="NidB47223"/>Ebers englisch teutsches Lexicon<anchor type="e" n="7030" ana="12" xml:id="NidE47223"/> als sein Eigenthum reklamirt.<lb/>Von <anchor type="b" n="3350" ana="11" xml:id="NidB47224"/>der Tischbein<anchor type="e" n="3350" ana="11" xml:id="NidE47224"/> selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <anchor type="b" n="2065" ana="11" xml:id="NidB23170"/>Caroline<anchor type="e" n="2065" ana="11" xml:id="NidE23170"/> hat noch <anchor type="b" n="4370" ana="12" xml:id="NidB23171"/>eine Zeichnung von Auguste<anchor type="e" n="4370" ana="12" xml:id="NidE23171"/> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <anchor type="b" n="4571" ana="12" xml:id="NidB24963"/>Das Oehlgemählde<anchor type="e" n="4571" ana="12" xml:id="NidE24963"/> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<lb/>An <anchor type="b" n="245" ana="11" xml:id="NidB23140"/>Marcus<anchor type="e" n="245" ana="11" xml:id="NidE23140"/> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <anchor type="b" n="4345" ana="12" xml:id="NidB23141"/>Fränkischen Lustgartens<anchor type="e" n="4345" ana="12" xml:id="NidE23141"/>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <anchor type="b" n="259" ana="10" xml:id="NidB23139"/>Bocklet<anchor type="e" n="259" ana="10" xml:id="NidE23139"/> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <anchor type="b" n="186" ana="11" xml:id="NidB23173"/>Paulus<anchor type="e" n="186" ana="11" xml:id="NidE23173"/> erst ab, mit ihm ‒ <anchor type="b" n="243" ana="11" xml:id="NidB23174"/>jene<anchor type="e" n="243" ana="11" xml:id="NidE23174"/>.<lb/><anchor type="b" n="2762" ana="11" xml:id="NidB23175"/>Wiedemann<anchor type="e" n="2762" ana="11" xml:id="NidE23175"/><anchor type="e" n="245" ana="11" xml:id="NidE23140"/> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <anchor type="b" n="253" ana="11" xml:id="NidB23176"/>Huber<anchor type="e" n="253" ana="11" xml:id="NidE23176"/> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<lb/>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <hi rend="weight:bold">logis</hi> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <hi rend="weight:bold">logis</hi> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. 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[18]01.<br>Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es <span class="index-101 tp-23146 ">Manusscript</span> für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich <span class="index-31 tp-23106 ">Fromman</span> gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst <span class="index-637 tp-23107 ">Madam</span> einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer <span class="index-4284 tp-23161 index-4238 tp-23160 index-4362 tp-23157 index-4262 tp-23158 index-1703 tp-23156 index-4304 tp-23165 index-4366 tp-23164 index-4364 tp-23162 index-4363 tp-23159 index-4365 tp-23163 ">Deinen</span> und <span class="index-481 tp-23108 index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 ">Novalis</span><span class="index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 "> Beytrag</span> alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn <span class="index-48 tp-23109 ">Tiek</span> dicht und gediegen werden wollte! <span class="index-580 tp-23110 ">Die Zeichen im Walde</span> sind viel zu sehr auseinander gezogen, was <span class="index-4357 tp-23148 ">die Lebenselemente</span> betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan <span class="index-641 tp-23111 ">Freund Gries</span> abzuweisen, da hier <span class="index-3098 tp-23142 ">Süvern</span> <span class="index-4367 tp-23166 ">nahmhaft gemacht wird</span>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <span class="index-101 tp-23147 ">einen allgemeinen Musenallmanach</span> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<br><span class="index-62 tp-23112 ">Schelling</span> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<br><span class="index-1293 tp-23113 ">Die </span><span class="index-1293 tp-23113 weight-bold ">Numancia</span> hast Du erhalten, das meldet mir <span class="index-425 tp-23114 ">Fiorillo</span> so eben, aber vom <span class="index-137 tp-23115 ">Goethe</span> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <span class="index-4358 tp-23149 ">Sartorius</span> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <span class="index-2983 tp-23150 ">Loder</span> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <span class="weight-bold ">Logis</span> im <span class="index-2768 tp-23167 ">Körnerschen</span> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden <span class="weight-bold ">garbato, cortese ed amabile</span> wie vor 10 Jahren in <span class="index-58 tp-23151 ">Weimar</span>. <span class="index-1928 tp-23117 ">Mein Bruder Philipp</span> macht eine Reise nach <span class="index-1873 tp-23116 ">Pyrmont</span> und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.<br><span class="index-264 tp-23118 ">Deine Mutter</span> hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von <span class="index-7029 tp-47217 ">der alten Wiedemann</span> besagt, daß <span class="index-4354 tp-23143 ">der Pastor Ernst</span> in <span class="index-4356 tp-23145 ">Langenhagen</span> <span class="index-4355 tp-23144 ">eine Mlle. Hansen</span> heyrathet, die nach <span class="index-1929 tp-47216 ">Luisens</span> Aussage, welche sie in <span class="index-60 tp-23119 ">Braunschweig</span> bey <span class="index-4405 tp-47218 ">Winkelmanns</span> gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von <span class="index-115 tp-23120 ">Charlotten</span>, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.<br>Ich hab Dir noch von einer <span class="weight-bold ">espèce</span> von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu <span class="weight-bold ">unsern Leuten,</span> etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey <span class="index-180 tp-23121 ">Mad. Veit</span> zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von <span class="index-607 tp-47219 ">Henrietten</span> ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.<br>–<br>Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In <span class="weight-bold ">diesem Augenblick</span> wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, <span class="weight-bold ">à </span><span class="weight-bold index-3529 tp-23122 ">Mr. Eduard dʼAlton</span><span class="weight-bold "> ches </span><span class="weight-bold index-766 tp-23123 ">Mr. le Professeur S</span><span class="index-766 tp-23123 ">.</span>, und nun weiß ich freylich, was daran ist. <span class="index-3529 tp-23124 weight-bold ">Eduard</span> ist der Liebhaber, den <span class="index-180 tp-23125 weight-bold ">Mad. Veit</span> vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom <span class="index-589 tp-23126 ">Florentin</span>, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie <span class="index-30 tp-23127 ">Augusten</span> so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte <span class="weight-bold ">ihr</span> dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, <span class="weight-bold ">Mad. Veit</span>, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in <span class="index-15 tp-23128 ">Berlin</span> und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von <span class="index-22 tp-23130 ">Leipzig</span> hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<br><span class="index-1140 tp-47220 ">Rittern</span> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <span class="index-752 tp-23131 ">Oberweimar</span> mit <span class="index-1268 tp-23133 ">Friedrich Majer</span>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <span class="weight-bold ">Batterie ambulante</span> oder Galvanischen <span class="weight-bold ">Artillerie volante</span>, in <span class="index-14 tp-23132 ">Gotha</span> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <span class="index-4 tp-47221 weight-bold ">Shakespear</span> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey <span class="index-62 tp-47222 ">dem Pabst </span>eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das <span class="index-8 tp-23134 ">Friedrich Schlegel</span> sehr übel nähme.<br><span class="weight-bold ">Schreibe</span> doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar <span class="index-4344 tp-23135 ">der Volksmärchen</span> haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom <span class="index-2048 tp-23136 weight-bold ">DQuixote</span> findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch <span class="index-4368 tp-23168 ">das spanische Buch </span><span class="index-4368 tp-23168 weight-bold ">Gueras civilas</span> der Spanier und Mauren und <span class="index-4369 tp-23169 ">Schellings Briefe über Dogmatismus</span> etc. Der <span class="index-3189 tp-23137 ">Virgil</span> und <span class="index-2936 tp-23138 ">Ovid</span> sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet <span class="index-7030 tp-47223 ">Ebers englisch teutsches Lexicon</span> als sein Eigenthum reklamirt.<br>Von <span class="index-3350 tp-47224 ">der Tischbein</span> selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <span class="index-2065 tp-23170 ">Caroline</span> hat noch <span class="index-4370 tp-23171 ">eine Zeichnung von Auguste</span> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <span class="index-4571 tp-24963 ">Das Oehlgemählde</span> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<br>An <span class="index-245 tp-23140 ">Marcus</span> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <span class="index-4345 tp-23141 ">Fränkischen Lustgartens</span>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <span class="index-259 tp-23139 ">Bocklet</span> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <span class="index-186 tp-23173 ">Paulus</span> erst ab, mit ihm ‒ <span class="index-243 tp-23174 ">jene</span>.<br><span class="index-2762 tp-23175 ">Wiedemann</span> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <span class="index-253 tp-23176 ">Huber</span> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<br>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?<br>Das Wetter will nicht beständig werden.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg13' $cittitle = '' $description = 'Caroline von Schelling an August Wilhelm von Schlegel am 06.07.1801, Jena, Berlin' $adressatort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $absendeort = 'Jena <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4028557-1">GND</a>' $date = '06.07.1801' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 1444 => array( 'ID' => '1444', 'project' => '1', 'timecreate' => '2013-03-04 12:36:20', 'timelastchg' => '2018-01-11 18:18:28', 'key' => 'AWS-ap-0044', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Schelling, Caroline von', '39_namevar' => 'Michaelis, Dorothea Caroline Albertine von (Geburtsname) Böhmer, Dorothea Caroline Albertine (1. 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Mit Hilfe der Brüder Schlegel konnte ihre Freilassung erreicht werden. Es folgten Aufenthalte in Gotha, Dresden und die Heirat mit AWS, den sie bereits in Göttingen kennengelernt hatte. In Jena war Caroline wichtiger Teil des frühromantischen Kreises, der im Schlegelschen Haus in der Leutragasse 5 zusammentraf. Die Scheidung von AWS erfolgte im Jahr 1803; im selben Jahr heiratete sie den Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling. Mit ihm zog sie nach Würzburg und München. 1809 erkrankte sie an der Ruhr und verstarb.', '39_geschlecht' => 'w', '39_beziehung' => 'Caroline von Schelling war die erste Ehefrau Schlegels; die Ehe wurde 1803 geschieden. 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Sigrid Damm. Original-Ausg. 4., erw. u. bearb. Aufl. Darmstadt 1988. Schelling, Caroline: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz verm. hg. v. Erich Schmidt. 2 Bde. Leipzig 1913.', '39_werkeognd' => 'http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/PPNSET?PPN=209097426&INDEXSET=1', '39_sekliteraturognd' => 'http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/PPNSET?PPN=209097426&INDEXSET=1', '39_sekliteratur' => 'Romantische Liebe und romantischer Tod. Über den Bamberger Aufenthalt von Caroline Schlegel, Auguste Böhmer, August Wilhelm Schlegel und Friedrich Wilhelm Schelling im Jahre 1800. Hg. v. Wulf Segebrecht. 2. Aufl. Bamberg 2001. Discher, Gisela: Madame Luzifer. Bürgerliche Vereinzelung und romantische Geselligkeit oder Caroline Schelling, gesch. Schlegel. 2. Aufl. Nordhausen 2011. Kleßmann, Eckart: "Ich war kühn, aber nicht frevelhaft": das Leben der Caroline Schlegel-Schelling. Ungek. Ausg., 1. Aufl. 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Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst <span class="index-637 tp-23107 ">Madam</span> einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer <span class="index-4284 tp-23161 index-4238 tp-23160 index-4362 tp-23157 index-4262 tp-23158 index-1703 tp-23156 index-4304 tp-23165 index-4366 tp-23164 index-4364 tp-23162 index-4363 tp-23159 index-4365 tp-23163 ">Deinen</span> und <span class="index-481 tp-23108 index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 ">Novalis</span><span class="index-4359 tp-23153 index-4360 tp-23154 index-3146 tp-23152 index-4361 tp-23155 "> Beytrag</span> alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn <span class="index-48 tp-23109 ">Tiek</span> dicht und gediegen werden wollte! <span class="index-580 tp-23110 ">Die Zeichen im Walde</span> sind viel zu sehr auseinander gezogen, was <span class="index-4357 tp-23148 ">die Lebenselemente</span> betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan <span class="index-641 tp-23111 ">Freund Gries</span> abzuweisen, da hier <span class="index-3098 tp-23142 ">Süvern</span> <span class="index-4367 tp-23166 ">nahmhaft gemacht wird</span>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <span class="index-101 tp-23147 ">einen allgemeinen Musenallmanach</span> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<br><span class="index-62 tp-23112 ">Schelling</span> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<br><span class="index-1293 tp-23113 ">Die </span><span class="index-1293 tp-23113 weight-bold ">Numancia</span> hast Du erhalten, das meldet mir <span class="index-425 tp-23114 ">Fiorillo</span> so eben, aber vom <span class="index-137 tp-23115 ">Goethe</span> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <span class="index-4358 tp-23149 ">Sartorius</span> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <span class="index-2983 tp-23150 ">Loder</span> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <span class="weight-bold ">Logis</span> im <span class="index-2768 tp-23167 ">Körnerschen</span> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden <span class="weight-bold ">garbato, cortese ed amabile</span> wie vor 10 Jahren in <span class="index-58 tp-23151 ">Weimar</span>. <span class="index-1928 tp-23117 ">Mein Bruder Philipp</span> macht eine Reise nach <span class="index-1873 tp-23116 ">Pyrmont</span> und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.<br><span class="index-264 tp-23118 ">Deine Mutter</span> hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von <span class="index-7029 tp-47217 ">der alten Wiedemann</span> besagt, daß <span class="index-4354 tp-23143 ">der Pastor Ernst</span> in <span class="index-4356 tp-23145 ">Langenhagen</span> <span class="index-4355 tp-23144 ">eine Mlle. Hansen</span> heyrathet, die nach <span class="index-1929 tp-47216 ">Luisens</span> Aussage, welche sie in <span class="index-60 tp-23119 ">Braunschweig</span> bey <span class="index-4405 tp-47218 ">Winkelmanns</span> gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von <span class="index-115 tp-23120 ">Charlotten</span>, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.<br>Ich hab Dir noch von einer <span class="weight-bold ">espèce</span> von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu <span class="weight-bold ">unsern Leuten,</span> etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey <span class="index-180 tp-23121 ">Mad. Veit</span> zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von <span class="index-607 tp-47219 ">Henrietten</span> ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.<br>–<br>Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In <span class="weight-bold ">diesem Augenblick</span> wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, <span class="weight-bold ">à </span><span class="weight-bold index-3529 tp-23122 ">Mr. Eduard dʼAlton</span><span class="weight-bold "> ches </span><span class="weight-bold index-766 tp-23123 ">Mr. le Professeur S</span><span class="index-766 tp-23123 ">.</span>, und nun weiß ich freylich, was daran ist. <span class="index-3529 tp-23124 weight-bold ">Eduard</span> ist der Liebhaber, den <span class="index-180 tp-23125 weight-bold ">Mad. Veit</span> vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom <span class="index-589 tp-23126 ">Florentin</span>, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie <span class="index-30 tp-23127 ">Augusten</span> so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte <span class="weight-bold ">ihr</span> dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, <span class="weight-bold ">Mad. Veit</span>, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in <span class="index-15 tp-23128 ">Berlin</span> und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von <span class="index-22 tp-23130 ">Leipzig</span> hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<br><span class="index-1140 tp-47220 ">Rittern</span> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <span class="index-752 tp-23131 ">Oberweimar</span> mit <span class="index-1268 tp-23133 ">Friedrich Majer</span>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <span class="weight-bold ">Batterie ambulante</span> oder Galvanischen <span class="weight-bold ">Artillerie volante</span>, in <span class="index-14 tp-23132 ">Gotha</span> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <span class="index-4 tp-47221 weight-bold ">Shakespear</span> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey <span class="index-62 tp-47222 ">dem Pabst </span>eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das <span class="index-8 tp-23134 ">Friedrich Schlegel</span> sehr übel nähme.<br><span class="weight-bold ">Schreibe</span> doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar <span class="index-4344 tp-23135 ">der Volksmärchen</span> haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom <span class="index-2048 tp-23136 weight-bold ">DQuixote</span> findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch <span class="index-4368 tp-23168 ">das spanische Buch </span><span class="index-4368 tp-23168 weight-bold ">Gueras civilas</span> der Spanier und Mauren und <span class="index-4369 tp-23169 ">Schellings Briefe über Dogmatismus</span> etc. Der <span class="index-3189 tp-23137 ">Virgil</span> und <span class="index-2936 tp-23138 ">Ovid</span> sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet <span class="index-7030 tp-47223 ">Ebers englisch teutsches Lexicon</span> als sein Eigenthum reklamirt.<br>Von <span class="index-3350 tp-47224 ">der Tischbein</span> selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <span class="index-2065 tp-23170 ">Caroline</span> hat noch <span class="index-4370 tp-23171 ">eine Zeichnung von Auguste</span> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <span class="index-4571 tp-24963 ">Das Oehlgemählde</span> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<br>An <span class="index-245 tp-23140 ">Marcus</span> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <span class="index-4345 tp-23141 ">Fränkischen Lustgartens</span>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <span class="index-259 tp-23139 ">Bocklet</span> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <span class="index-186 tp-23173 ">Paulus</span> erst ab, mit ihm ‒ <span class="index-243 tp-23174 ">jene</span>.<br><span class="index-2762 tp-23175 ">Wiedemann</span> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <span class="index-253 tp-23176 ">Huber</span> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<br>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <span class="weight-bold ">logis</span> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?<br>Das Wetter will nicht beständig werden.', '36_xml' => '<p><placeName key="12">Jena</placeName> d. 6 Jul. [18]01.<lb/>Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es <name key="101" type="periodical">Manusscript</name> für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich <persName key="31">Fromman</persName> gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst <persName key="637">Madam</persName> einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer <name key="4284" type="work"><name key="4238" type="work"><name key="4362" type="work"><name key="4262" type="work"><name key="1703" type="work"><name key="4304" type="work"><name key="4366" type="work"><name key="4364" type="work"><name key="4363" type="work"><name key="4365" type="work">Deinen</name></name></name></name></name></name></name></name></name></name> und <name key="4360" type="work"><name key="4359" type="work"><name key="3146" type="work"><name key="4361" type="work"><persName key="481">Novalis</persName> Beytrag</name></name></name></name> alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn <persName key="48">Tiek</persName> dicht und gediegen werden wollte! <name key="580" type="work">Die Zeichen im Walde</name> sind viel zu sehr auseinander gezogen, was <name key="4357" type="work">die Lebenselemente</name> betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan <persName key="641">Freund Gries</persName> abzuweisen, da hier <persName key="3098">Süvern</persName> <name key="4367" type="work">nahmhaft gemacht wird</name>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <name key="101" type="periodical">einen allgemeinen Musenallmanach</name> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<lb/><persName key="62">Schelling</persName> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<lb/><name key="1293" type="work">Die <hi rend="weight:bold">Numancia</hi></name> hast Du erhalten, das meldet mir <persName key="425">Fiorillo</persName> so eben, aber vom <persName key="137">Goethe</persName> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <persName key="4358">Sartorius</persName> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <persName key="2983">Loder</persName> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <hi rend="weight:bold">Logis</hi> im <persName key="2768">Körnerschen</persName> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. 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Hab ich denn recht gethan <anchor type="b" n="641" ana="11" xml:id="NidB23111"/>Freund Gries<anchor type="e" n="641" ana="11" xml:id="NidE23111"/> abzuweisen, da hier <anchor type="b" n="3098" ana="11" xml:id="NidB23142"/>Süvern<anchor type="e" n="3098" ana="11" xml:id="NidE23142"/> <anchor type="b" n="4367" ana="12" xml:id="NidB23166"/>nahmhaft gemacht wird<anchor type="e" n="4367" ana="12" xml:id="NidE23166"/>, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in <anchor type="b" n="101" ana="13" xml:id="NidB23147"/>einen allgemeinen Musenallmanach<anchor type="e" n="101" ana="13" xml:id="NidE23147"/> verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.<lb/><anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB23112"/>Schelling<anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE23112"/> giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.<lb/><anchor type="b" n="1293" ana="12" xml:id="NidB23113"/>Die <hi rend="weight:bold">Numancia</hi><anchor type="e" n="1293" ana="12" xml:id="NidE23113"/> hast Du erhalten, das meldet mir <anchor type="b" n="425" ana="11" xml:id="NidB23114"/>Fiorillo<anchor type="e" n="425" ana="11" xml:id="NidE23114"/> so eben, aber vom <anchor type="b" n="137" ana="11" xml:id="NidB23115"/>Goethe<anchor type="e" n="137" ana="11" xml:id="NidE23115"/> weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. <anchor type="b" n="4358" ana="11" xml:id="NidB23149"/>Sartorius<anchor type="e" n="4358" ana="11" xml:id="NidE23149"/> hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm <anchor type="b" n="2983" ana="11" xml:id="NidB23150"/>Loder<anchor type="e" n="2983" ana="11" xml:id="NidE23150"/> zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein <hi rend="weight:bold">Logis</hi> im <anchor type="b" n="2768" ana="11" xml:id="NidB23167"/>Körnerschen<anchor type="e" n="2768" ana="11" xml:id="NidE23167"/> Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden <hi rend="weight:bold">garbato, cortese ed amabile</hi> wie vor 10 Jahren in <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB23151"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE23151"/>. <anchor type="b" n="1928" ana="11" xml:id="NidB23117"/>Mein Bruder Philipp<anchor type="e" n="1928" ana="11" xml:id="NidE23117"/> macht eine Reise nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB23116"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE23116"/> und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.<lb/><anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB23118"/>Deine Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE23118"/> hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von <anchor type="b" n="7029" ana="11" xml:id="NidB47217"/>der alten Wiedemann<anchor type="e" n="7029" ana="11" xml:id="NidE47217"/> besagt, daß <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB23143"/>der Pastor Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE23143"/> in <anchor type="b" n="4356" ana="10" xml:id="NidB23145"/>Langenhagen<anchor type="e" n="4356" ana="10" xml:id="NidE23145"/> <anchor type="b" n="4355" ana="11" xml:id="NidB23144"/>eine Mlle. Hansen<anchor type="e" n="4355" ana="11" xml:id="NidE23144"/> heyrathet, die nach <anchor type="b" n="1929" ana="11" xml:id="NidB47216"/>Luisens<anchor type="e" n="1929" ana="11" xml:id="NidE47216"/> Aussage, welche sie in <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB23119"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE23119"/> bey <anchor type="b" n="4405" ana="11" xml:id="NidB47218"/>Winkelmanns<anchor type="e" n="4405" ana="11" xml:id="NidE47218"/> gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB23120"/>Charlotten<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE23120"/>, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.<lb/>Ich hab Dir noch von einer <hi rend="weight:bold">espèce</hi> von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu <hi rend="weight:bold">unsern Leuten,</hi> etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB23121"/>Mad. Veit<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE23121"/> zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von <anchor type="b" n="607" ana="11" xml:id="NidB47219"/>Henrietten<anchor type="e" n="607" ana="11" xml:id="NidE47219"/> ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.<lb/>–<lb/>Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In <hi rend="weight:bold">diesem Augenblick</hi> wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, <hi rend="weight:bold">à <anchor type="b" n="3529" ana="11" xml:id="NidB23122"/>Mr. Eduard dʼAlton<anchor type="e" n="3529" ana="11" xml:id="NidE23122"/> ches <anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB23123"/>Mr. le Professeur S</hi>.<anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE23123"/>, und nun weiß ich freylich, was daran ist. <anchor type="b" n="3529" ana="11" xml:id="NidB23124"/><hi rend="weight:bold">Eduard</hi><anchor type="e" n="3529" ana="11" xml:id="NidE23124"/> ist der Liebhaber, den <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB23125"/><hi rend="weight:bold">Mad. Veit</hi><anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE23125"/> vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom <anchor type="b" n="589" ana="12" xml:id="NidB23126"/>Florentin<anchor type="e" n="589" ana="12" xml:id="NidE23126"/>, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB23127"/>Augusten<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE23127"/> so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte <hi rend="weight:bold">ihr</hi> dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, <hi rend="weight:bold">Mad. Veit</hi>, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB23128"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE23128"/> und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von <anchor type="b" n="22" ana="10" xml:id="NidB23130"/>Leipzig<anchor type="e" n="22" ana="10" xml:id="NidE23130"/> hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.<lb/><anchor type="b" n="1140" ana="11" xml:id="NidB47220"/>Rittern<anchor type="e" n="1140" ana="11" xml:id="NidE47220"/> habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf <anchor type="b" n="752" ana="10" xml:id="NidB23131"/>Oberweimar<anchor type="e" n="752" ana="10" xml:id="NidE23131"/> mit <anchor type="b" n="1268" ana="11" xml:id="NidB23133"/>Friedrich Majer<anchor type="e" n="1268" ana="11" xml:id="NidE23133"/>. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen <hi rend="weight:bold">Batterie ambulante</hi> oder Galvanischen <hi rend="weight:bold">Artillerie volante</hi>, in <anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB23132"/>Gotha<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE23132"/> besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB47221"/><hi rend="weight:bold">Shakespear</hi><anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE47221"/> lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey <anchor type="b" n="62" ana="11" xml:id="NidB47222"/>dem Pabst <anchor type="e" n="62" ana="11" xml:id="NidE47222"/>eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB23134"/>Friedrich Schlegel<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE23134"/> sehr übel nähme.<lb/><hi rend="weight:bold">Schreibe</hi> doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar <anchor type="b" n="4344" ana="12" xml:id="NidB23135"/>der Volksmärchen<anchor type="e" n="4344" ana="12" xml:id="NidE23135"/> haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom <anchor type="b" n="2048" ana="12" xml:id="NidB23136"/><hi rend="weight:bold">DQuixote</hi><anchor type="e" n="2048" ana="12" xml:id="NidE23136"/> findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch <anchor type="b" n="4368" ana="12" xml:id="NidB23168"/>das spanische Buch <hi rend="weight:bold">Gueras civilas</hi><anchor type="e" n="4368" ana="12" xml:id="NidE23168"/> der Spanier und Mauren und <anchor type="b" n="4369" ana="12" xml:id="NidB23169"/>Schellings Briefe über Dogmatismus<anchor type="e" n="4369" ana="12" xml:id="NidE23169"/> etc. Der <anchor type="b" n="3189" ana="11" xml:id="NidB23137"/>Virgil<anchor type="e" n="3189" ana="11" xml:id="NidE23137"/> und <anchor type="b" n="2936" ana="11" xml:id="NidB23138"/>Ovid<anchor type="e" n="2936" ana="11" xml:id="NidE23138"/> sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet <anchor type="b" n="7030" ana="12" xml:id="NidB47223"/>Ebers englisch teutsches Lexicon<anchor type="e" n="7030" ana="12" xml:id="NidE47223"/> als sein Eigenthum reklamirt.<lb/>Von <anchor type="b" n="3350" ana="11" xml:id="NidB47224"/>der Tischbein<anchor type="e" n="3350" ana="11" xml:id="NidE47224"/> selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. <anchor type="b" n="2065" ana="11" xml:id="NidB23170"/>Caroline<anchor type="e" n="2065" ana="11" xml:id="NidE23170"/> hat noch <anchor type="b" n="4370" ana="12" xml:id="NidB23171"/>eine Zeichnung von Auguste<anchor type="e" n="4370" ana="12" xml:id="NidE23171"/> gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. <anchor type="b" n="4571" ana="12" xml:id="NidB24963"/>Das Oehlgemählde<anchor type="e" n="4571" ana="12" xml:id="NidE24963"/> wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.<lb/>An <anchor type="b" n="245" ana="11" xml:id="NidB23140"/>Marcus<anchor type="e" n="245" ana="11" xml:id="NidE23140"/> habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des <anchor type="b" n="4345" ana="12" xml:id="NidB23141"/>Fränkischen Lustgartens<anchor type="e" n="4345" ana="12" xml:id="NidE23141"/>. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von <anchor type="b" n="259" ana="10" xml:id="NidB23139"/>Bocklet<anchor type="e" n="259" ana="10" xml:id="NidE23139"/> aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht <anchor type="b" n="186" ana="11" xml:id="NidB23173"/>Paulus<anchor type="e" n="186" ana="11" xml:id="NidE23173"/> erst ab, mit ihm ‒ <anchor type="b" n="243" ana="11" xml:id="NidB23174"/>jene<anchor type="e" n="243" ana="11" xml:id="NidE23174"/>.<lb/><anchor type="b" n="2762" ana="11" xml:id="NidB23175"/>Wiedemann<anchor type="e" n="2762" ana="11" xml:id="NidE23175"/><anchor type="e" n="245" ana="11" xml:id="NidE23140"/> hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. <anchor type="b" n="253" ana="11" xml:id="NidB23176"/>Huber<anchor type="e" n="253" ana="11" xml:id="NidE23176"/> übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.<lb/>Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des <hi rend="weight:bold">logis</hi> und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des <hi rend="weight:bold">logis</hi> sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?<lb/>Das Wetter will nicht beständig werden.', '36_datengeber' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purl' => '370516575', '36_briefid' => '370516575_CSvhellinganAWS_06071801', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '12', 'content' => 'Jena', 'bemerkung' => 'GND:4028557-1', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datumvon' => '1801-07-06', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7212', 'content' => 'Caroline von Schelling', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schelling, Caroline von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_leitd' => 'Schelling, Caroline von: Briefe aus der Frühromantik. 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Jena d. 6 Jul. [18]01.
Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es Manusscript für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich Fromman gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst Madam einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer Deinen und Novalis Beytrag alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn Tiek dicht und gediegen werden wollte! Die Zeichen im Walde sind viel zu sehr auseinander gezogen, was die Lebenselemente betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan Freund Gries abzuweisen, da hier Süvern nahmhaft gemacht wird, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in einen allgemeinen Musenallmanach verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.
Schelling giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.
Die Numancia hast Du erhalten, das meldet mir Fiorillo so eben, aber vom Goethe weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. Sartorius hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm Loder zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein Logis im Körnerschen Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden garbato, cortese ed amabile wie vor 10 Jahren in Weimar. Mein Bruder Philipp macht eine Reise nach Pyrmont und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.
Deine Mutter hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von der alten Wiedemann besagt, daß der Pastor Ernst in Langenhagen eine Mlle. Hansen heyrathet, die nach Luisens Aussage, welche sie in Braunschweig bey Winkelmanns gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von Charlotten, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.
Ich hab Dir noch von einer espèce von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu unsern Leuten, etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey Mad. Veit zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von Henrietten ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.
–
Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In diesem Augenblick wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, à Mr. Eduard dʼAlton ches Mr. le Professeur S., und nun weiß ich freylich, was daran ist. Eduard ist der Liebhaber, den Mad. Veit vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom Florentin, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie Augusten so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte ihr dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, Mad. Veit, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in Berlin und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von Leipzig hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.
Rittern habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf Oberweimar mit Friedrich Majer. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen Batterie ambulante oder Galvanischen Artillerie volante, in Gotha besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den Shakespear lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey dem Pabst eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das Friedrich Schlegel sehr übel nähme.
Schreibe doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar der Volksmärchen haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom DQuixote findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch das spanische Buch Gueras civilas der Spanier und Mauren und Schellings Briefe über Dogmatismus etc. Der Virgil und Ovid sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet Ebers englisch teutsches Lexicon als sein Eigenthum reklamirt.
Von der Tischbein selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. Caroline hat noch eine Zeichnung von Auguste gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. Das Oehlgemählde wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.
An Marcus habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des Fränkischen Lustgartens. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von Bocklet aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht Paulus erst ab, mit ihm ‒ jene.
Wiedemann hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. Huber übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.
Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des logis und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des logis sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?
Das Wetter will nicht beständig werden.
Schelten will ich nicht; Du wirst schon selbst ermessen können, welche Fassung dazu gehört, wenn man glaubt einen dicken Brief für sich in der Hand zu halten, und dann ist es Manusscript für Jedermann, aber ich will denken, es sey für das Vaterland, und spartanische Resignation üben. ‒ Deinen Brief habe ich Fromman gleich zugeschickt und werde mich noch erkundigen, ob er den Druck wirklich übernimmt. Er rühmte sich jetzt für 7000 rh. Papier liegen zu haben, wie er mir vor einigen Tagen nebst Madam einen Besuch machte, also fehlt es an Material nicht. ‒ Indessen habe ich gelesen, da mir außer Deinen und Novalis Beytrag alles neu war; dieser lezte ist mir der liebste geblieben. Ja, wenn Tiek dicht und gediegen werden wollte! Die Zeichen im Walde sind viel zu sehr auseinander gezogen, was die Lebenselemente betrift so gehört er zu der Classe der Nebler und Schwebler. Aber wie ist das? Hab ich denn recht gethan Freund Gries abzuweisen, da hier Süvern nahmhaft gemacht wird, und besonders da ihr euch aus einem privat poetischen Taschenbuch in einen allgemeinen Musenallmanach verwandelt habt? Besser dünkt mich immer ein Gedicht, das für Gries gut ist, als eins, das für Tiek schlecht oder ein Lückenbüßer genannt werden kann, wie Du von seinen zulezt überschickten sprichst. Ich werde herauszulocken suchen, ob er etwas taugliches hat.
Schelling giebt gewiß noch von dem Seinigen und hier kommt auch ein Brief von ihm; der leztgemachte Anfang dazu war ihm abhanden gekommen.
Die Numancia hast Du erhalten, das meldet mir Fiorillo so eben, aber vom Goethe weiß er weniger, als ich wissen wollte, er sah ihn nur einmal bey sich und kam Krankheitshalber nicht anderwärts mit ihm zusammen. Sartorius hat das Loos getroffen sein Führer zu werden, den hat ihm Loder zugewiesen, und denke, er hat sich auf einen Monat ein Logis im Körnerschen Hause auf der Allee miethen lassen nach vollendeter Kur. Fiorillo sagt, er habe ihn gefunden garbato, cortese ed amabile wie vor 10 Jahren in Weimar. Mein Bruder Philipp macht eine Reise nach Pyrmont und die umliegenden Bäder, der wird ihn auch sehn. Philipp läßt Dir durch mich nun offiziell wissen, daß Du das Geld für Dich erheben und ihm nur schreiben sollst, wie viel es beträgt.
Deine Mutter hat mir noch nicht geantwortet, aber ein Brief von der alten Wiedemann besagt, daß der Pastor Ernst in Langenhagen eine Mlle. Hansen heyrathet, die nach Luisens Aussage, welche sie in Braunschweig bey Winkelmanns gesehn hat, ein recht hübsches artiges Mädchen seyn soll. Ich hoffe, es wird Deiner Mutter also Vergnügen machen. Weißt Du etwas von Charlotten, so theil es mir mit. Mein Gefühl wird es niemals ihr entgelten lassen, daß man mich so unnöthig und übel wollend an sie verrathen hat.
Ich hab Dir noch von einer espèce von Schwager etwas zu erzählen, wenn Du es nicht vielleicht besser als ich weißt. Es geht hier ein Mensch herum mit einer französischen Kokarde, man sieht ihm nicht recht an, ist er alt oder jung, gehört er zu der großen Nazion oder zu unsern Leuten, etwas corrupt auf alle Fälle, dieser gukt in bloßen Hemdärmeln bey Mad. Veit zum Fenster heraus, und der kleine Schelling hat erfahren, daß es ein Freyer von Henrietten ist, den sie ihrer Schwester zur Ratification zugeschickt hat. Es muß wohl etwas daran seyn.
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Lieber Wilhelm, welch ein Spaß! In diesem Augenblick wird mir ein Brief gebracht, ob er hier ins Haus gehöre, à Mr. Eduard dʼAlton ches Mr. le Professeur S., und nun weiß ich freylich, was daran ist. Eduard ist der Liebhaber, den Mad. Veit vor einigen Jahren hatte, das Urbild vom Florentin, dessen Portrait sie besaß und dessen Geschichte sie Augusten so überflüssig erzählte. Sie wurde nachher etwas dafür bestraft ‒ jene Zeilen, die Florentin Julianen zurückläßt hatte ihr dieser Eduard geschrieben, und da sie mir das Manusscript vorlas, erkannte Auguste sie sogleich und berief sie mit dem herzlichsten Unwillen darüber, daß sie so Preis geben könnte, was ihr jemand geschrieben, den sie lieb gehabt hätte, sie sagte ihr gradezu, Pfui, Mad. Veit, nun kann ich Sie gar nicht mehr leiden! Die Veit wollte einlenken, leugnen, daß die Zeilen wirklich von dem Eduard kämen, aber das machte es natürlich für Auguste nicht besser, und die Lektüre wurde ganz aufgehoben. Dieser Eduard Alton war schon einmal zu Friedrichs Zeit in Berlin und ging damals nach Amerika ‒ jetzt ist er mit ihnen von Leipzig hergekommen. Mir ist es übrigens unbegreiflich, woher das Gespräch mit Henriette kommt.
Rittern habe ich noch gar nicht einmal erblickt; er lebt in Weimar oder vielmehr dem Dorf Oberweimar mit Friedrich Majer. Im Anfang des Sommers zog er eigentlich ein wenig im Lande umher mit einer Voltaischen Batterie ambulante oder Galvanischen Artillerie volante, in Gotha besonders ließ er sie vor dem Herzog spielen und sonstigen hohen Personen. Vor wenig Tagen schrieb er einem hiesigen Studenten, daß er sich der Poesie befleißigte und zu dem Zwecke nichts thäte als den Shakespear lesen. Da sollte er freylich lieber griechisch lernen. Außerdem hat ihn Friedrich Majer bey dem Pabst eingeführt, von dem ist er ganz entzückt, und die Initiirten unter den Studenten sagen, daß ihm das Friedrich Schlegel sehr übel nähme.
Schreibe doch Friedrich lieber nicht, daß Du ein reines Exemplar der Volksmärchen haben wilst, damit kannst Du ja warten, bis Du hier selbst das verunreinigte siehst. Vom DQuixote findet sich der zweyte Theil, vielleicht hast Du wirklich nicht mehr gehabt. Bey der Zurechtstellung der Bücher, die aufs vortreflichste geordnet sind, vermisse ich noch das spanische Buch Gueras civilas der Spanier und Mauren und Schellings Briefe über Dogmatismus etc. Der Virgil und Ovid sind zurückgekommen. Friedrich hat durch ein Billet Ebers englisch teutsches Lexicon als sein Eigenthum reklamirt.
Von der Tischbein selbst weiß ich, daß sie in diesem Monat drey und vierfachen Besuch von Verwandten bekomt, die sie kaum zu logiren vermag. Sollte Dich also dieser Monat noch durch Leipzig führen, so kannst Du nicht darauf rechnen bey ihnen die Nacht zuzubringen. Caroline hat noch eine Zeichnung von Auguste gemacht, die ich mir auch nur gleich will schicken lassen. Das Oehlgemählde wartet auf Dich; viele, die es gesehn haben, finden es doch noch weit ähnlicher wie die Zeichnung. Ich sehne mich danach.
An Marcus habe ich noch einmal geschrieben, auch wegen des Fränkischen Lustgartens. Ich höre, daß er im August noch herzukommen gedenkt, vermuthlich von Bocklet aus. Allerdings wünschte ich wohl, daß Du dann hier wärest. Am 20sten Juli geht Paulus erst ab, mit ihm ‒ jene.
Wiedemann hat von sehr artigen neuen Nach und Lustspielen und Operettchen geschrieben, ich habe ihn gebeten dergleichen bei Gelegenheit zu schicken oder mit zu bringen. Man kann vielleicht etwas damit machen. Huber übersetzt ja nur das schwerfälligere vom neuesten Französischen Theater.
Eine dumme Ausgabe ist die noch zu bezahlende Miethe Deines Sophas von 5 oder 6 Vierteljahren. Niemand ist es eingefallen es nicht ungenutzt stehn zu lassen, der Sattler hat sich zwar alle 4teljahr bey Mad. Veit erkundigt, und sie hätte wohl bey Dir anfragen können. Ich habe es nun auch stehn lassen, weil ich Dich so bald erwartete ‒ ich lasse es von neuem stehn, oder soll ich nicht? ‒ Schreib mir, liebster Freund, auch wegen des logis und ob Du mir Vollmacht giebst wegen eines andern. Man grüßt Dich zärtlichst. Wegen des logis sind sie übrigens alle auf meiner Seite. Du mußt wenigstens selbst kommen, wenn Du sie in diesem oder andern Punkten auf Deine bringen wilst. Adieu, werther Freund ‒ ist der Akt fertig?
Das Wetter will nicht beständig werden.