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Hochwohlgebohren bitte ich um Erlaubniß, mich in der Angelegenheit eines meiner Schüler an Sie wenden, und Sie um Ihre gütige Fürsprache bitten zu dürfen. <anchor type="b" n="3561" ana="11" xml:id="NidB36696"/>Herr von <hi rend="family:Courier">Bohlen</hi><anchor type="e" n="3561" ana="11" xml:id="NidE36696"/> hat seit einiger Zeit angefangen, das Sanskrit bei mir zu erlernen; ich wäre vom Anfange seines <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB66013"/>hiesigen<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE66013"/> Aufenthalts dazu bereit gewesen, und er hatte ebenfalls große Lust: allein seine Arbeiten in der Arabischen Litteratur haben es ihm früher unmöglich gemacht. 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Ich finde es zweckmäßig, jungen Männern, von denen man sich viel versprechen darf, verdoppelte Bemühungen zuzuwenden, solche Schüler hingegen, die sich nur von einer flüchtigen Neugier angelockt melden, eher abzuschrecken. Ich habe <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB36702"/>Hrn. <hi rend="family:Courier">Lassen</hi><anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE36702"/>, freilich nicht ohne große Aufopferung von Zeit und Mühe, in anderthalb Jahren so weit gebracht, daß er <hi rend="overstrike:1">nach anderthalb Jahren</hi> als kritischer Leser und Vergleicher von Handschriften in England auftreten konnte, was, wie ich glaube, in den kurzen Annalen der Sanskrit-Philologie ohne Beispiel ist. Für diesen Schüler werde ich auch nächstens mit einem Gesuch um die erneuerte Bewilligung seines Reise-Stipendiums einkommen müssen; einem Gesuch, das ich Ihrer wohlwollenden Förderung angelegentlich empfehle.<lb/>So eben habe ich durch die geneigte Besorgung unsers Gesandten in <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB36704"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE36704"/> drei Indische Manuscripte (darunter ein astronomisches Werk) empfangen, welche ein so eben aus Indien zurückgekehrter Engländer, <anchor type="b" n="8301" ana="11" xml:id="NidB72733"/><hi rend="family:Courier">Major Todd</hi><anchor type="e" n="8301" ana="11" xml:id="NidE72733"/>, den ich gar <milestone unit="start" n="7303"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="7303"/> nicht einmal persönlich kenne, mir zum Geschenk sendet. Ich besitze schon manche Indische Kunstgegenstände, und hoffe hier in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB66016"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE66016"/> noch vielerlei bisher unerwartete Merkwürdigkeiten zusammen zu bringen.<lb/>Den Orientalisten kann ich eine litterarische Neuigkeit eigner Art ankündigen: <anchor type="b" n="5658" ana="12" xml:id="NidB66019"/>ein von <anchor type="b" n="10356" ana="11" xml:id="NidB66018"/>einem Könige<anchor type="e" n="10356" ana="11" xml:id="NidE66018"/> abgefaßtes Persisches Wörterbuch<anchor type="e" n="5658" ana="12" xml:id="NidE66019"/>. <anchor type="b" n="6713" ana="15" xml:id="NidB66015"/>Die Königliche Bibliothek in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB36708"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE36708"/><anchor type="e" n="6713" ana="15" xml:id="NidE66015"/> wird nächstens im Besitz desselben seyn. <anchor type="b" n="2565" ana="11" xml:id="NidB36707"/>Mein verehrter Freund <ref target="fud://3628"><hi rend="family:Courier">Sir Alexander Johnston</hi><anchor type="e" n="2565" ana="11" xml:id="NidE36707"/> schreibt mir</ref>: <hi rend="family:Courier">„<anchor type="b" n="10356" ana="11" xml:id="NidB66017"/>The Nabob of Oude, or more correctly speaking, the King of Oude<anchor type="e" n="10356" ana="11" xml:id="NidE66017"/> has sent to <anchor type="b" n="6183" ana="15" xml:id="NidB66021"/>the Court of Directors<anchor type="e" n="6183" ana="15" xml:id="NidE66021"/> eighty copies of <anchor type="b" n="5658" ana="12" xml:id="NidB36711"/>a Persian dictionary, which he has compiled himself<anchor type="e" n="5658" ana="12" xml:id="NidE36711"/>, and which he has caused to be printed by his own printers in his palace at <anchor type="b" n="5657" ana="10" xml:id="NidB36710"/>Lucknow<anchor type="e" n="5657" ana="10" xml:id="NidE36710"/>. 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Hochwohlgebohren bitte ich um Erlaubniß, mich in der Angelegenheit eines meiner Schüler an Sie wenden, und Sie um Ihre gütige Fürsprache bitten zu dürfen. <span class="index-3561 tp-36696 ">Herr von </span><span class="index-3561 tp-36696 family-courier ">Bohlen</span> hat seit einiger Zeit angefangen, das Sanskrit bei mir zu erlernen; ich wäre vom Anfange seines <span class="index-887 tp-66013 ">hiesigen</span> Aufenthalts dazu bereit gewesen, und er hatte ebenfalls große Lust: allein seine Arbeiten in der Arabischen Litteratur haben es ihm früher unmöglich gemacht. Nach der gegenwärtigen Bestimmung sollte er nun im Herbst <span class="index-887 tp-36697 ">Bonn</span> verlassen, um sein Lehreramt in <span class="index-1362 tp-36698 ">Königsberg</span> anzutreten. Er wünscht aber lebhaft, <span class="index-5440 tp-36699 ">das Königliche Ministerium</span> möchte ihm noch ein halbes Jahr Frist gestatten, um dieses ganz dem Sanskrit zu widmen, und hat sein Gesuch deshalb an <span class="index-2325 tp-36700 ">Hrn. Geheimerath </span><span class="index-2325 tp-36700 family-courier ">Rehfues</span> eingereicht. Er hat in einer mäßigen Anzahl von Lectionen schon so beträchtliche Fortschritte gemacht, daß ich völlig überzeugt bin, obiger Zeitraum werde hinreichen, um ihn zur nachherigen Fortsetzung des Studiums ohne Lehrer, und in der Folge zur Ertheilung eignen Unter<span class="notice-7302 ">[2]</span>richts im Sanskrit in den Stand zu setzen. Ich, meinerseits, würde mich auch freuen, die Sphäre eines jungen Gelehrten, der so viel redlichen Eifer, Fleiß und Sprachtalent beweist, zu erweitern; und falls sein Gesuch gewährt wird, bin ich erbötig, beträchtlich viel Zeit zu seiner Förderung zu verwenden, und ihm alle meine Hülfsmittel zum Gebrauch zu leihen, die er vielleicht nirgends in Deutschland, gewiß aber nicht in Königsberg, so beisammen finden kann. Ich finde es zweckmäßig, jungen Männern, von denen man sich viel versprechen darf, verdoppelte Bemühungen zuzuwenden, solche Schüler hingegen, die sich nur von einer flüchtigen Neugier angelockt melden, eher abzuschrecken. Ich habe <span class="index-2566 tp-36702 ">Hrn. </span><span class="index-2566 tp-36702 family-courier ">Lassen</span>, freilich nicht ohne große Aufopferung von Zeit und Mühe, in anderthalb Jahren so weit gebracht, daß er <span class="overstrike-1 ">nach anderthalb Jahren</span> als kritischer Leser und Vergleicher von Handschriften in England auftreten konnte, was, wie ich glaube, in den kurzen Annalen der Sanskrit-Philologie ohne Beispiel ist. Für diesen Schüler werde ich auch nächstens mit einem Gesuch um die erneuerte Bewilligung seines Reise-Stipendiums einkommen müssen; einem Gesuch, das ich Ihrer wohlwollenden Förderung angelegentlich empfehle.<br>So eben habe ich durch die geneigte Besorgung unsers Gesandten in <span class="index-292 tp-36704 ">London</span> drei Indische Manuscripte (darunter ein astronomisches Werk) empfangen, welche ein so eben aus Indien zurückgekehrter Engländer, <span class="index-8301 tp-72733 family-courier ">Major Todd</span>, den ich gar <span class="notice-7303 ">[3]</span> nicht einmal persönlich kenne, mir zum Geschenk sendet. Ich besitze schon manche Indische Kunstgegenstände, und hoffe hier in <span class="index-887 tp-66016 ">Bonn</span> noch vielerlei bisher unerwartete Merkwürdigkeiten zusammen zu bringen.<br>Den Orientalisten kann ich eine litterarische Neuigkeit eigner Art ankündigen: <span class="index-5658 tp-66019 ">ein von </span><span class="index-5658 tp-66019 index-10356 tp-66018 ">einem Könige</span><span class="index-5658 tp-66019 "> abgefaßtes Persisches Wörterbuch</span>. <span class="index-6713 tp-66015 ">Die Königliche Bibliothek in </span><span class="index-6713 tp-66015 index-15 tp-36708 ">Berlin</span> wird nächstens im Besitz desselben seyn. <span class="index-2565 tp-36707 ">Mein verehrter Freund </span><span class="index-2565 tp-36707 doc-3628 family-courier ">Sir Alexander Johnston</span><span class="doc-3628 "> schreibt mir</span>: <span class="family-courier ">„</span><span class="family-courier index-10356 tp-66017 ">The Nabob of Oude, or more correctly speaking, the King of Oude</span><span class="family-courier "> has sent to </span><span class="family-courier index-6183 tp-66021 ">the Court of Directors</span><span class="family-courier "> eighty copies of </span><span class="family-courier index-5658 tp-36711 ">a Persian dictionary, which he has compiled himself</span><span class="family-courier ">, and which he has caused to be printed by his own printers in his palace at </span><span class="family-courier index-5657 tp-36710 ">Lucknow</span><span class="family-courier ">. As the Nabob has requested the Directors to distribute some of these copies to the most distinguished of the Sovereigns and Universities in Europe, </span><span class="family-courier index-515 tp-36709 ">the King of Prussia</span><span class="family-courier "> will receive one copy and </span><span class="family-courier index-6155 tp-66020 ">Your University</span><span class="family-courier "> another.“</span><br>Entschuldigen Sie es bestens, daß ich Ihnen mit meinen Briefen so oft beschwerlich falle, und genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung.<br>Ew Hochwohlgebohren<br>gehorsamster <br>AWv Schlegel<br><span class="index-887 tp-66014 ">Bonn</span> d. 15ten Jun.<br>1824.<br><br><span class="notice-7304 ">[4]</span> [leer] <br><span class="notice-24698 ">[1]</span> <span class="underline-1 notice-24699 ">12394.</span><span class="notice-24699 "><br><br>ganz gehorsamst vorgelegt<br>von<br></span><span class="notice-24699 index-3478 tp-66010 family-courier ">Schulze</span><span class="notice-24699 "><br>21/6.<br><br>pre d. 22/6 </span><span class="notice-24699 notice-24945 ">24. m4</span><span class="notice-24699 "><br><br></span><span class="notice-24699 index-3478 tp-66011 ">Herr GORR</span><span class="notice-24699 index-3478 tp-66011 family-courier ">Schulze</span><span class="notice-24699 "><br>1894.<br><br>F 12328/1828 </span><span class="notice-24699 index-3478 tp-66012 family-courier ">Sze</span><span class="notice-24699 "><br></span><span class="notice-24699 overstrike-1 ">noch offen</span><span class="notice-24699 "><br></span><span class="notice-24699 family-courier notice-24946 ">U.A.</span><span class="notice-24699 "> 21/6<br></span><span class="notice-24699 family-courier underline-1 notice-24947 ">f.a</span><span class="notice-24699 notice-24947 underline-1 ">.</span><span class="notice-24699 notice-24947 "> </span><span class="notice-24699 family-courier ">Personal. B. No </span><span class="notice-24699 "> 23.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/1210' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Johannes Schulze am 15.06.1824, Bonn, Berlin' $adressatort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $absendeort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $date = '15.06.1824' $adressat = array( (int) 4661 => array( 'ID' => '4661', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-03-10 11:40:50', 'timelastchg' => '2017-12-19 11:55:00', 'key' => 'AWS-ap-00h7', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_geschlecht' => 'm', '39_name' => 'Schulze, Johannes', '39_gebdatum' => '1786-01-15', '39_toddatum' => '1869-02-20', '39_lebenwirken' => 'Theologe, Pädagoge, Politiker Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes. Schulze berief führende Wissenschaftler an die preußischen Universitäten. Aufgrund seines Engagements lehrten beispielsweise Theodor Mommsen, Leopold von Ranke und Franz Bopp in Berlin.', '39_pdb' => 'GND', '39_namevar' => 'Schultze, Johannes K. 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Er wünscht aber lebhaft, <span class="index-5440 tp-36699 ">das Königliche Ministerium</span> möchte ihm noch ein halbes Jahr Frist gestatten, um dieses ganz dem Sanskrit zu widmen, und hat sein Gesuch deshalb an <span class="index-2325 tp-36700 ">Hrn. Geheimerath </span><span class="index-2325 tp-36700 family-courier ">Rehfues</span> eingereicht. Er hat in einer mäßigen Anzahl von Lectionen schon so beträchtliche Fortschritte gemacht, daß ich völlig überzeugt bin, obiger Zeitraum werde hinreichen, um ihn zur nachherigen Fortsetzung des Studiums ohne Lehrer, und in der Folge zur Ertheilung eignen Unter<span class="notice-7302 ">[2]</span>richts im Sanskrit in den Stand zu setzen. Ich, meinerseits, würde mich auch freuen, die Sphäre eines jungen Gelehrten, der so viel redlichen Eifer, Fleiß und Sprachtalent beweist, zu erweitern; und falls sein Gesuch gewährt wird, bin ich erbötig, beträchtlich viel Zeit zu seiner Förderung zu verwenden, und ihm alle meine Hülfsmittel zum Gebrauch zu leihen, die er vielleicht nirgends in Deutschland, gewiß aber nicht in Königsberg, so beisammen finden kann. Ich finde es zweckmäßig, jungen Männern, von denen man sich viel versprechen darf, verdoppelte Bemühungen zuzuwenden, solche Schüler hingegen, die sich nur von einer flüchtigen Neugier angelockt melden, eher abzuschrecken. Ich habe <span class="index-2566 tp-36702 ">Hrn. </span><span class="index-2566 tp-36702 family-courier ">Lassen</span>, freilich nicht ohne große Aufopferung von Zeit und Mühe, in anderthalb Jahren so weit gebracht, daß er <span class="overstrike-1 ">nach anderthalb Jahren</span> als kritischer Leser und Vergleicher von Handschriften in England auftreten konnte, was, wie ich glaube, in den kurzen Annalen der Sanskrit-Philologie ohne Beispiel ist. Für diesen Schüler werde ich auch nächstens mit einem Gesuch um die erneuerte Bewilligung seines Reise-Stipendiums einkommen müssen; einem Gesuch, das ich Ihrer wohlwollenden Förderung angelegentlich empfehle.<br>So eben habe ich durch die geneigte Besorgung unsers Gesandten in <span class="index-292 tp-36704 ">London</span> drei Indische Manuscripte (darunter ein astronomisches Werk) empfangen, welche ein so eben aus Indien zurückgekehrter Engländer, <span class="index-8301 tp-72733 family-courier ">Major Todd</span>, den ich gar <span class="notice-7303 ">[3]</span> nicht einmal persönlich kenne, mir zum Geschenk sendet. Ich besitze schon manche Indische Kunstgegenstände, und hoffe hier in <span class="index-887 tp-66016 ">Bonn</span> noch vielerlei bisher unerwartete Merkwürdigkeiten zusammen zu bringen.<br>Den Orientalisten kann ich eine litterarische Neuigkeit eigner Art ankündigen: <span class="index-5658 tp-66019 ">ein von </span><span class="index-5658 tp-66019 index-10356 tp-66018 ">einem Könige</span><span class="index-5658 tp-66019 "> abgefaßtes Persisches Wörterbuch</span>. <span class="index-6713 tp-66015 ">Die Königliche Bibliothek in </span><span class="index-6713 tp-66015 index-15 tp-36708 ">Berlin</span> wird nächstens im Besitz desselben seyn. <span class="index-2565 tp-36707 ">Mein verehrter Freund </span><span class="index-2565 tp-36707 doc-3628 family-courier ">Sir Alexander Johnston</span><span class="doc-3628 "> schreibt mir</span>: <span class="family-courier ">„</span><span class="family-courier index-10356 tp-66017 ">The Nabob of Oude, or more correctly speaking, the King of Oude</span><span class="family-courier "> has sent to </span><span class="family-courier index-6183 tp-66021 ">the Court of Directors</span><span class="family-courier "> eighty copies of </span><span class="family-courier index-5658 tp-36711 ">a Persian dictionary, which he has compiled himself</span><span class="family-courier ">, and which he has caused to be printed by his own printers in his palace at </span><span class="family-courier index-5657 tp-36710 ">Lucknow</span><span class="family-courier ">. 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Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes. Schulze berief führende Wissenschaftler an die preußischen Universitäten. Aufgrund seines Engagements lehrten beispielsweise Theodor Mommsen, Leopold von Ranke und Franz Bopp in Berlin.', '39_pdb' => 'GND', '39_namevar' => 'Schultze, Johannes K. 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[1] Hochzuverehrender Herr Geheime-
Regierungsrath!
Ew. Hochwohlgebohren bitte ich um Erlaubniß, mich in der Angelegenheit eines meiner Schüler an Sie wenden, und Sie um Ihre gütige Fürsprache bitten zu dürfen. Herr von Bohlen hat seit einiger Zeit angefangen, das Sanskrit bei mir zu erlernen; ich wäre vom Anfange seines hiesigen Aufenthalts dazu bereit gewesen, und er hatte ebenfalls große Lust: allein seine Arbeiten in der Arabischen Litteratur haben es ihm früher unmöglich gemacht. Nach der gegenwärtigen Bestimmung sollte er nun im Herbst Bonn verlassen, um sein Lehreramt in Königsberg anzutreten. Er wünscht aber lebhaft, das Königliche Ministerium möchte ihm noch ein halbes Jahr Frist gestatten, um dieses ganz dem Sanskrit zu widmen, und hat sein Gesuch deshalb an Hrn. Geheimerath Rehfues eingereicht. Er hat in einer mäßigen Anzahl von Lectionen schon so beträchtliche Fortschritte gemacht, daß ich völlig überzeugt bin, obiger Zeitraum werde hinreichen, um ihn zur nachherigen Fortsetzung des Studiums ohne Lehrer, und in der Folge zur Ertheilung eignen Unter[2]richts im Sanskrit in den Stand zu setzen. Ich, meinerseits, würde mich auch freuen, die Sphäre eines jungen Gelehrten, der so viel redlichen Eifer, Fleiß und Sprachtalent beweist, zu erweitern; und falls sein Gesuch gewährt wird, bin ich erbötig, beträchtlich viel Zeit zu seiner Förderung zu verwenden, und ihm alle meine Hülfsmittel zum Gebrauch zu leihen, die er vielleicht nirgends in Deutschland, gewiß aber nicht in Königsberg, so beisammen finden kann. Ich finde es zweckmäßig, jungen Männern, von denen man sich viel versprechen darf, verdoppelte Bemühungen zuzuwenden, solche Schüler hingegen, die sich nur von einer flüchtigen Neugier angelockt melden, eher abzuschrecken. Ich habe Hrn. Lassen, freilich nicht ohne große Aufopferung von Zeit und Mühe, in anderthalb Jahren so weit gebracht, daß er nach anderthalb Jahren als kritischer Leser und Vergleicher von Handschriften in England auftreten konnte, was, wie ich glaube, in den kurzen Annalen der Sanskrit-Philologie ohne Beispiel ist. Für diesen Schüler werde ich auch nächstens mit einem Gesuch um die erneuerte Bewilligung seines Reise-Stipendiums einkommen müssen; einem Gesuch, das ich Ihrer wohlwollenden Förderung angelegentlich empfehle.
So eben habe ich durch die geneigte Besorgung unsers Gesandten in London drei Indische Manuscripte (darunter ein astronomisches Werk) empfangen, welche ein so eben aus Indien zurückgekehrter Engländer, Major Todd, den ich gar [3] nicht einmal persönlich kenne, mir zum Geschenk sendet. Ich besitze schon manche Indische Kunstgegenstände, und hoffe hier in Bonn noch vielerlei bisher unerwartete Merkwürdigkeiten zusammen zu bringen.
Den Orientalisten kann ich eine litterarische Neuigkeit eigner Art ankündigen: ein von einem Könige abgefaßtes Persisches Wörterbuch. Die Königliche Bibliothek in Berlin wird nächstens im Besitz desselben seyn. Mein verehrter Freund Sir Alexander Johnston schreibt mir: „The Nabob of Oude, or more correctly speaking, the King of Oude has sent to the Court of Directors eighty copies of a Persian dictionary, which he has compiled himself, and which he has caused to be printed by his own printers in his palace at Lucknow. As the Nabob has requested the Directors to distribute some of these copies to the most distinguished of the Sovereigns and Universities in Europe, the King of Prussia will receive one copy and Your University another.“
Entschuldigen Sie es bestens, daß ich Ihnen mit meinen Briefen so oft beschwerlich falle, und genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung.
Ew Hochwohlgebohren
gehorsamster
AWv Schlegel
Bonn d. 15ten Jun.
1824.
[4] [leer]
[1] 12394.
ganz gehorsamst vorgelegt
von
Schulze
21/6.
pre d. 22/6 24. m4
Herr GORRSchulze
1894.
F 12328/1828 Sze
noch offen
U.A. 21/6
f.a. Personal. B. No 23.
Regierungsrath!
Ew. Hochwohlgebohren bitte ich um Erlaubniß, mich in der Angelegenheit eines meiner Schüler an Sie wenden, und Sie um Ihre gütige Fürsprache bitten zu dürfen. Herr von Bohlen hat seit einiger Zeit angefangen, das Sanskrit bei mir zu erlernen; ich wäre vom Anfange seines hiesigen Aufenthalts dazu bereit gewesen, und er hatte ebenfalls große Lust: allein seine Arbeiten in der Arabischen Litteratur haben es ihm früher unmöglich gemacht. Nach der gegenwärtigen Bestimmung sollte er nun im Herbst Bonn verlassen, um sein Lehreramt in Königsberg anzutreten. Er wünscht aber lebhaft, das Königliche Ministerium möchte ihm noch ein halbes Jahr Frist gestatten, um dieses ganz dem Sanskrit zu widmen, und hat sein Gesuch deshalb an Hrn. Geheimerath Rehfues eingereicht. Er hat in einer mäßigen Anzahl von Lectionen schon so beträchtliche Fortschritte gemacht, daß ich völlig überzeugt bin, obiger Zeitraum werde hinreichen, um ihn zur nachherigen Fortsetzung des Studiums ohne Lehrer, und in der Folge zur Ertheilung eignen Unter[2]richts im Sanskrit in den Stand zu setzen. Ich, meinerseits, würde mich auch freuen, die Sphäre eines jungen Gelehrten, der so viel redlichen Eifer, Fleiß und Sprachtalent beweist, zu erweitern; und falls sein Gesuch gewährt wird, bin ich erbötig, beträchtlich viel Zeit zu seiner Förderung zu verwenden, und ihm alle meine Hülfsmittel zum Gebrauch zu leihen, die er vielleicht nirgends in Deutschland, gewiß aber nicht in Königsberg, so beisammen finden kann. Ich finde es zweckmäßig, jungen Männern, von denen man sich viel versprechen darf, verdoppelte Bemühungen zuzuwenden, solche Schüler hingegen, die sich nur von einer flüchtigen Neugier angelockt melden, eher abzuschrecken. Ich habe Hrn. Lassen, freilich nicht ohne große Aufopferung von Zeit und Mühe, in anderthalb Jahren so weit gebracht, daß er nach anderthalb Jahren als kritischer Leser und Vergleicher von Handschriften in England auftreten konnte, was, wie ich glaube, in den kurzen Annalen der Sanskrit-Philologie ohne Beispiel ist. Für diesen Schüler werde ich auch nächstens mit einem Gesuch um die erneuerte Bewilligung seines Reise-Stipendiums einkommen müssen; einem Gesuch, das ich Ihrer wohlwollenden Förderung angelegentlich empfehle.
So eben habe ich durch die geneigte Besorgung unsers Gesandten in London drei Indische Manuscripte (darunter ein astronomisches Werk) empfangen, welche ein so eben aus Indien zurückgekehrter Engländer, Major Todd, den ich gar [3] nicht einmal persönlich kenne, mir zum Geschenk sendet. Ich besitze schon manche Indische Kunstgegenstände, und hoffe hier in Bonn noch vielerlei bisher unerwartete Merkwürdigkeiten zusammen zu bringen.
Den Orientalisten kann ich eine litterarische Neuigkeit eigner Art ankündigen: ein von einem Könige abgefaßtes Persisches Wörterbuch. Die Königliche Bibliothek in Berlin wird nächstens im Besitz desselben seyn. Mein verehrter Freund Sir Alexander Johnston schreibt mir: „The Nabob of Oude, or more correctly speaking, the King of Oude has sent to the Court of Directors eighty copies of a Persian dictionary, which he has compiled himself, and which he has caused to be printed by his own printers in his palace at Lucknow. As the Nabob has requested the Directors to distribute some of these copies to the most distinguished of the Sovereigns and Universities in Europe, the King of Prussia will receive one copy and Your University another.“
Entschuldigen Sie es bestens, daß ich Ihnen mit meinen Briefen so oft beschwerlich falle, und genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung.
Ew Hochwohlgebohren
gehorsamster
AWv Schlegel
Bonn d. 15ten Jun.
1824.
[4] [leer]
[1] 12394.
ganz gehorsamst vorgelegt
von
Schulze
21/6.
pre d. 22/6 24. m4
Herr GORRSchulze
1894.
F 12328/1828 Sze
noch offen
U.A. 21/6
f.a. Personal. B. No 23.