• August Wilhelm von Schlegel to August Böckh , Akademischer Ausschuß zur Herausgabe der Werke Friedrich des Großen in Berlin

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: 15.05.1842
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: August Böckh, Akademischer Ausschuß zur Herausgabe der Werke Friedrich des Großen in Berlin
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 15.05.1842
  • Notations: Nur Unterschrift eigenhändig.
    Manuscript
  • Provider: Berlin, Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • Classification Number: VII, 60 Bl. 205-206
  • Provenance: 2 S., hs. m. U.
  • Incipit: „[1] Sachen
    der akademischen Commission für die Herausgabe
    der Werke König Friedrichs II.
    Hochgeehrtester Herr Geheimerath!
    Ew. Hochwohlgeboren sende ich anbei das erste Heft [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 360]/version-04-20/letters/view/7833" data-language="">
[1] Sachen
der akademischen Commission für die Herausgabe
der Werke König Friedrichs II.
Hochgeehrtester Herr Geheimerath!
Ew. Hochwohlgeboren sende ich anbei das erste Heft meiner Erörterung der Varianten des zweiten Bandes, und erwarte nun die Resultate der collegialischen Berathungen über dieselbe, welche Sie selbst in Vorschlag gebracht haben.
Unterdessen erbitte ich mir eine kurze Meldung des Empfanges.
Ich bin bei dieser Arbeit sehr aufgehalten worden, theils durch die unleserliche Handschrift des Copisten, theils durch die Vermischung von zweierlei ganz heterogenen Arten von Randglossen, nemlich der Varian[2]ten der Handschrift, und der umgeschriebenen Nomina propria. Diese letzten sind sehr zahlreich, zuweilen acht auf einer einzigen Seite. Ich mußte sie jedoch alle durchsehen, um mich zu versichern, daß keine wirkliche Varianten darunter wären, da beide Arten von Randglossen oft in wenigen Buchstaben bestehen.
Ew. Hochwohlgeboren werden sich gewiß bewogen finden, dieses Verfahren, das allen Grundsätzen der philologischen Kritik zuwiderläuft, bei den folgenden Bänden abzustellen.
Ein Theil der Orts- und Personennamen muß allerdings nach dem französischen Sprachgebrauch und der verschiedenen Geltung der Buchstaben berichtigt werden. Ich behalte mir vor, meine Bemerkungen darüber besonders vorzulegen. Auch auf die Orthographie habe ich jetzt keine Rücksicht genommen: sie wird sich am angemessensten nach dem Muster der französischen Akademie ordnen lassen.
Ich kann keinesweges dafür einstehen, daß der Text nach Wegräumung der Sprachfehler in den Varianten völlig den Regeln der Grammatik gemäß sey; aber [3] da eine solche Arbeit die angestrengteste Aufmerksamkeit erfodert, so habe ich mich für jetzt durch Rücksicht hierauf nicht zerstreuen wollen.
Meine Gründe habe ich so kurz wie möglich gefaßt. Es giebt verwickelte und zweifelhafte Fälle, wo man über den Gebrauch einer Partikel leicht eine Abhandlung schreiben könnte. Auch die Hülfs- und Elementarbücher, die mir beständig zur Hand sind, als die neueste Ausgabe des Dictionnaire de lʼAcadémie, dann die Grammatiker Restaut, Wailly, Caminade, Girault du Vivier, habe ich nur selten ausdrücklich citirt.
Die Fortsetzung wird baldigst nachfolgen. Ich habe bereits den ganzen Band durchgesehen, und die Sprachfehler angemerkt; aber mein Secretär kann bei der Anfertigung der Reinschrift mit mir nicht gleichen Schritt halten. Diese ist auf die Erleichterung der Übersicht eingerichtet; alles übrige besagt die Vorerinnerung.
Bonn, d. 15. Mai 1842.
A. W. v. von Schlegel.

An
Herrn Geheime Regierungsrath
Professor Dr. Böckh, Präsi-
denten der akademischen Commission
in
Berlin.
[4] [leer]
[1] Praes. 22. Mai 42.
Bh.

Ad Acta
8/6 42.
Bh.

Geschehen d. 8. Juni
durch einen kurzen Brief.
Bh.
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 442]/version-04-20/letters/view/7833" data-language="">
[1] Sachen
der akademischen Commission für die Herausgabe
der Werke König Friedrichs II.
Hochgeehrtester Herr Geheimerath!
Ew. Hochwohlgeboren sende ich anbei das erste Heft meiner Erörterung der Varianten des zweiten Bandes, und erwarte nun die Resultate der collegialischen Berathungen über dieselbe, welche Sie selbst in Vorschlag gebracht haben.
Unterdessen erbitte ich mir eine kurze Meldung des Empfanges.
Ich bin bei dieser Arbeit sehr aufgehalten worden, theils durch die unleserliche Handschrift des Copisten, theils durch die Vermischung von zweierlei ganz heterogenen Arten von Randglossen, nemlich der Varian[2]ten der Handschrift, und der umgeschriebenen Nomina propria. Diese letzten sind sehr zahlreich, zuweilen acht auf einer einzigen Seite. Ich mußte sie jedoch alle durchsehen, um mich zu versichern, daß keine wirkliche Varianten darunter wären, da beide Arten von Randglossen oft in wenigen Buchstaben bestehen.
Ew. Hochwohlgeboren werden sich gewiß bewogen finden, dieses Verfahren, das allen Grundsätzen der philologischen Kritik zuwiderläuft, bei den folgenden Bänden abzustellen.
Ein Theil der Orts- und Personennamen muß allerdings nach dem französischen Sprachgebrauch und der verschiedenen Geltung der Buchstaben berichtigt werden. Ich behalte mir vor, meine Bemerkungen darüber besonders vorzulegen. Auch auf die Orthographie habe ich jetzt keine Rücksicht genommen: sie wird sich am angemessensten nach dem Muster der französischen Akademie ordnen lassen.
Ich kann keinesweges dafür einstehen, daß der Text nach Wegräumung der Sprachfehler in den Varianten völlig den Regeln der Grammatik gemäß sey; aber [3] da eine solche Arbeit die angestrengteste Aufmerksamkeit erfodert, so habe ich mich für jetzt durch Rücksicht hierauf nicht zerstreuen wollen.
Meine Gründe habe ich so kurz wie möglich gefaßt. Es giebt verwickelte und zweifelhafte Fälle, wo man über den Gebrauch einer Partikel leicht eine Abhandlung schreiben könnte. Auch die Hülfs- und Elementarbücher, die mir beständig zur Hand sind, als die neueste Ausgabe des Dictionnaire de lʼAcadémie, dann die Grammatiker Restaut, Wailly, Caminade, Girault du Vivier, habe ich nur selten ausdrücklich citirt.
Die Fortsetzung wird baldigst nachfolgen. Ich habe bereits den ganzen Band durchgesehen, und die Sprachfehler angemerkt; aber mein Secretär kann bei der Anfertigung der Reinschrift mit mir nicht gleichen Schritt halten. Diese ist auf die Erleichterung der Übersicht eingerichtet; alles übrige besagt die Vorerinnerung.
Bonn, d. 15. Mai 1842.
A. W. v. von Schlegel.

An
Herrn Geheime Regierungsrath
Professor Dr. Böckh, Präsi-
denten der akademischen Commission
in
Berlin.
[4] [leer]
[1] Praes. 22. Mai 42.
Bh.

Ad Acta
8/6 42.
Bh.

Geschehen d. 8. Juni
durch einen kurzen Brief.
Bh.
· Konzept , 15.05.1842
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,LXXV,Nr.4b(5)
×