• August Wilhelm von Schlegel to Georg Andreas Reimer

  • Place of Dispatch: Rom · Place of Destination: Berlin · Date: 20.04.1805
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Georg Andreas Reimer
  • Place of Dispatch: Rom
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 20.04.1805
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 192‒193.
  • Incipit: „Rom d. 20 April 1805
    Mein werthester Herr und Freund!
    Sie werden vermuthlich einen Brief von mir erhalten haben, den ich Ihnen vor [...]“
    Language
  • German
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Rom d. 20 April 1805
Mein werthester Herr und Freund!
Sie werden vermuthlich einen Brief von mir erhalten haben, den ich Ihnen vor einigen Wochen von hieraus nach Berlin schrieb. Er enthielt eine Bestellung von Büchern, ich hatte ganz vergessen, daß der junge Hr. von Stael Ihnen schon zu Anfang des Winters in der gleichen Absicht geschrieben, und ein Bücherverzeichniß von meiner Hand beygelegt hatte; ich glaubte dieses vielmehr auf der Reise verlohren zu haben, und stellte es so gut ich konnte, aus dem Gedächtnisse wieder her. Vermuthlich haben Sie sich den wiederhohlten Auftrag schon so gedeutet, um jedoch einem möglichen Misverständnisse vorzubeugen, schreibe ich Ihnen nochmals und bemerke ausdrücklich, daß wir die Bücher nicht doppelt verlangen, sondern von jedem nur Ein Exemplar. Vergleichen Sie die beyden Zettel mit einander und besorgen Sie uns alle Bücher, die auch nur auf Einem derselben stehen. Je schleuniger die Besorgung vor sich gehen kann, ohne die Transportkosten zu vertheuern, desto angenehmer wird es seyn. Es wäre sehr erwünscht, wenn wir das Paket schon bey unsrer Rückkunft in Coppet vorfänden. Unstreitig werden Sie dießmal die Absendung von Leipzig während Ihres Aufenthalts dort noch selbst besorgen können.
Ich weiß nicht, ob ich den Meßkatalog erwähnt habe, und das 4te Stück der Europa; beydes wünsche ich zu bekommen. Übrigens wiederhohle ich meine Bitte, wenn was neues erschienen wovon Sie wissen, daß es mich interessiren muß, es beyzufügen. Auch würde ich Ihnen für die Mittheilung literarischer Nachrichten sehr verbunden seyn, da ich durch die Reisen verschiedner Freunde noch mehr von Deutschland getrennt bin als sonst. Im Junius werde ich in Coppet zurückseyn und Ihnen dann von dort aus baldigst schreiben.
Madame Bernhardi ist vor einer Woche hier angekommen und hat die Ermüdung der Reise ziemlich gut überstanden. Ihr Befinden ist leidlich, doch läßt sich von der Wirkung des Climaʼs noch nichts spüren, da das Wetter bisher beyspiellos schlecht gewesen. – Dem Bildhauer Tieck sehe ich mit größter Ungeduld entgegen und befürchte nun fast, ihn zu verfehlen, wie wohl mein Aufenthalt schon über die anfänglich bestimmte Zeit verlängert worden. – Geben Sie mir doch ja Nachrichten von den Freunden und Bekannten in Berlin.
Leben Sie recht wohl und verzeihen Sie die Kürze dieses Briefs, mit dem ich Ihnen ohne die Verwirrung in der obigen Bestellung nicht würde beschwerlich gefallen seyn.
Ganz Ihr
A. W. Schlegel
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Rom d. 20 April 1805
Mein werthester Herr und Freund!
Sie werden vermuthlich einen Brief von mir erhalten haben, den ich Ihnen vor einigen Wochen von hieraus nach Berlin schrieb. Er enthielt eine Bestellung von Büchern, ich hatte ganz vergessen, daß der junge Hr. von Stael Ihnen schon zu Anfang des Winters in der gleichen Absicht geschrieben, und ein Bücherverzeichniß von meiner Hand beygelegt hatte; ich glaubte dieses vielmehr auf der Reise verlohren zu haben, und stellte es so gut ich konnte, aus dem Gedächtnisse wieder her. Vermuthlich haben Sie sich den wiederhohlten Auftrag schon so gedeutet, um jedoch einem möglichen Misverständnisse vorzubeugen, schreibe ich Ihnen nochmals und bemerke ausdrücklich, daß wir die Bücher nicht doppelt verlangen, sondern von jedem nur Ein Exemplar. Vergleichen Sie die beyden Zettel mit einander und besorgen Sie uns alle Bücher, die auch nur auf Einem derselben stehen. Je schleuniger die Besorgung vor sich gehen kann, ohne die Transportkosten zu vertheuern, desto angenehmer wird es seyn. Es wäre sehr erwünscht, wenn wir das Paket schon bey unsrer Rückkunft in Coppet vorfänden. Unstreitig werden Sie dießmal die Absendung von Leipzig während Ihres Aufenthalts dort noch selbst besorgen können.
Ich weiß nicht, ob ich den Meßkatalog erwähnt habe, und das 4te Stück der Europa; beydes wünsche ich zu bekommen. Übrigens wiederhohle ich meine Bitte, wenn was neues erschienen wovon Sie wissen, daß es mich interessiren muß, es beyzufügen. Auch würde ich Ihnen für die Mittheilung literarischer Nachrichten sehr verbunden seyn, da ich durch die Reisen verschiedner Freunde noch mehr von Deutschland getrennt bin als sonst. Im Junius werde ich in Coppet zurückseyn und Ihnen dann von dort aus baldigst schreiben.
Madame Bernhardi ist vor einer Woche hier angekommen und hat die Ermüdung der Reise ziemlich gut überstanden. Ihr Befinden ist leidlich, doch läßt sich von der Wirkung des Climaʼs noch nichts spüren, da das Wetter bisher beyspiellos schlecht gewesen. – Dem Bildhauer Tieck sehe ich mit größter Ungeduld entgegen und befürchte nun fast, ihn zu verfehlen, wie wohl mein Aufenthalt schon über die anfänglich bestimmte Zeit verlängert worden. – Geben Sie mir doch ja Nachrichten von den Freunden und Bekannten in Berlin.
Leben Sie recht wohl und verzeihen Sie die Kürze dieses Briefs, mit dem ich Ihnen ohne die Verwirrung in der obigen Bestellung nicht würde beschwerlich gefallen seyn.
Ganz Ihr
A. W. Schlegel
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