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September 1813. <br>Liebe Freundin! Wir stoßen immer mehr in das schöne Deutschland vor – Napoleon zum Trotz – und was dabei am interessantesten ist, wir befinden uns in voller Sicherheit. Der Feind ist weit zurückgeworfen, und wir haben die Elbe vor uns. Hier bin ich in einem Lande, das ich kenne: mein Vater war ehemals Professor in Zerbst. Wenige Jahre vor meiner Geburt hat er die Stadt verlassen, sodaß ich beinahe Zerbster geworden wäre. Ich habe noch meine Patin mit ihrem alten Mann angetroffen, aber er ist ganz blind und gelähmt. Stellen Sie sich die Freude der guten Leute vor, als ich in ordengeschmückter Uniform bei ihnen eintrat, die mich doch nur als kleines Kind gekannt hatten. Ich mußte ihnen lang und breit auseinandersetzen, was ich alles in der Welt erlebt hatte, bis ich endlich hierher kam. Es erschien ihnen, die in ihrer engen Behausung eingeschlossen sind, märchenhaft. So war denn, wie ich ihnen sagte, die Prophezeiung meiner Amme eingetroffen, die mir immer geweissagt hatte, ich würde in fremde Länder kommen, weil meine Zähne so weit auseinanderständen.<br>Sie können garnicht glauben, wie herrlich einem Menschen, der eine Zeitlang nur in verwüsteten Dörfern auf Stroh, mit anderen zusammengepfercht, geschlafen hat, eine kleine Stadt vorkommt. Ich bin hier wundervoll bei einem sehr vornehmen Fräulein einquartiert, die mir ihren Salon zur Verfügung gestellt hat. Andere Offiziere, die in demselben Hause untergebracht sind, machen ihr den Hof, aber sie ist vernünftig und hört sie nicht an. Übrigens habe ich während des Waffenstillstandes die schönste Gelegenheit von der Welt versäumt, auch einer Dame den Hof zu machen, die mit ihrem Geist und mit der Literatur sozusagen ein Geschäft betrieb, der Baronin Munck, die früher in Stockholm lebte und jetzt auf einem Gut, einige Stunden von Stralsund entfernt. Aber ich bin für diese Dinge nicht mehr jung genug und – um die Wahrheit zu sagen – die Baronin ist auch nicht mehr allzu jung, sodaß sich das Ganze auf ein paar Besuche, Einladungen, denen keine Folge geleistet wurde, und einige außerordentlich verbindliche Billetts von der einen oder anderen Seite beschränkte.<br>Zerbst, den 30. Sept. [1813] <br>Es ist bei diesen Zeilen geblieben, die ich in einem Rausch von Freude über unsere glänzenden Erfolge geschrieben habe. Diesmal bekenne ich mich schuldig, denn ich habe Ihnen seit mehr als zwei Wochen keinen Brief gesandt. Aus Rabenstein, am Tage vor der Schlacht bei Dennewitz, habe ich Ihnen allerdings bei Kanonendonner, der von ferne in die Gefechte hineintönte, die der Schlacht vorausgingen, geschrieben, habe Ihnen auch während des traurigen Aufenthaltes in dem von Sterbenden erfüllten Jüterbog nach der Schlacht geschrieben. Vor zehn Tagen erhielt ich Ihre Briefe, die bis zum 1. September datiert waren. 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Noch heute erhielt ich einen Brief eines seiner Adjutanten, in dem jedoch davon nicht die Rede ist. Aber es liegt noch eine Schuldforderung von anderer Seite vor: Ein Hamburger Kaufmann schreibt mir, er habe Albert ein Pferd verkauft, Leinen und andere Effekten geliefert und ihm bares Geld geliehen. Seine Rechnung beläuft sich auf 224 Hamburger Taler, nachdem er ein anderes Pferd, das Albert ihm überlassen, verkauft hat. Er beruft sich auf das Zeugnis von Herrn von Signeul. Ich habe mich bei diesem erkundigt, als er hierher kam, und er versicherte mir, es sei ein anständiger Mensch, er kenne die Angelegenheit und Albert schulde ihm wirklich das Geld. Da ich selber kein Geld zur Verfügung habe, werde ich diesem Manne einen Brief an die Herren Arfwedson senden, in dem ich sie bitte, diese Summe zu Lasten Ihres Kontos auf meine Verantwortung zu zahlen. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Übrigens hat dieser betreffende Mann Hamburg verlassen. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. 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Zerbst, den 16. September 1813.
Liebe Freundin! Wir stoßen immer mehr in das schöne Deutschland vor – Napoleon zum Trotz – und was dabei am interessantesten ist, wir befinden uns in voller Sicherheit. Der Feind ist weit zurückgeworfen, und wir haben die Elbe vor uns. Hier bin ich in einem Lande, das ich kenne: mein Vater war ehemals Professor in Zerbst. Wenige Jahre vor meiner Geburt hat er die Stadt verlassen, sodaß ich beinahe Zerbster geworden wäre. Ich habe noch meine Patin mit ihrem alten Mann angetroffen, aber er ist ganz blind und gelähmt. Stellen Sie sich die Freude der guten Leute vor, als ich in ordengeschmückter Uniform bei ihnen eintrat, die mich doch nur als kleines Kind gekannt hatten. Ich mußte ihnen lang und breit auseinandersetzen, was ich alles in der Welt erlebt hatte, bis ich endlich hierher kam. Es erschien ihnen, die in ihrer engen Behausung eingeschlossen sind, märchenhaft. So war denn, wie ich ihnen sagte, die Prophezeiung meiner Amme eingetroffen, die mir immer geweissagt hatte, ich würde in fremde Länder kommen, weil meine Zähne so weit auseinanderständen.
Sie können garnicht glauben, wie herrlich einem Menschen, der eine Zeitlang nur in verwüsteten Dörfern auf Stroh, mit anderen zusammengepfercht, geschlafen hat, eine kleine Stadt vorkommt. Ich bin hier wundervoll bei einem sehr vornehmen Fräulein einquartiert, die mir ihren Salon zur Verfügung gestellt hat. Andere Offiziere, die in demselben Hause untergebracht sind, machen ihr den Hof, aber sie ist vernünftig und hört sie nicht an. Übrigens habe ich während des Waffenstillstandes die schönste Gelegenheit von der Welt versäumt, auch einer Dame den Hof zu machen, die mit ihrem Geist und mit der Literatur sozusagen ein Geschäft betrieb, der Baronin Munck, die früher in Stockholm lebte und jetzt auf einem Gut, einige Stunden von Stralsund entfernt. Aber ich bin für diese Dinge nicht mehr jung genug und – um die Wahrheit zu sagen – die Baronin ist auch nicht mehr allzu jung, sodaß sich das Ganze auf ein paar Besuche, Einladungen, denen keine Folge geleistet wurde, und einige außerordentlich verbindliche Billetts von der einen oder anderen Seite beschränkte.
Zerbst, den 30. Sept. [1813]
Es ist bei diesen Zeilen geblieben, die ich in einem Rausch von Freude über unsere glänzenden Erfolge geschrieben habe. Diesmal bekenne ich mich schuldig, denn ich habe Ihnen seit mehr als zwei Wochen keinen Brief gesandt. Aus Rabenstein, am Tage vor der Schlacht bei Dennewitz, habe ich Ihnen allerdings bei Kanonendonner, der von ferne in die Gefechte hineintönte, die der Schlacht vorausgingen, geschrieben, habe Ihnen auch während des traurigen Aufenthaltes in dem von Sterbenden erfüllten Jüterbog nach der Schlacht geschrieben. Vor zehn Tagen erhielt ich Ihre Briefe, die bis zum 1. September datiert waren. Ich wollte den Auftrag, den August mir gegeben hatte, erledigen und mußte die Gelegenheit dazu einige Tage abwarten. Außerdem war ich sehr beschäftigt; ich übe wieder mein altes Handwerk aus, lasse drucken und wieder drucken. Man kann hier nicht immer arbeiten, aber die Stunden des Tages gehen auch so dahin, und Sie kennen meine alte Schwäche: leider kann ich mich nicht entschließen, abends zu schreiben. Auch leiden meine Augen darunter.
Zunächst will ich von einigen geschäftlichen Dingen sprechen, um sie dann beiseite lassen zu können. Mit den Spielschulden haben Sie völlig recht, liebe Freundin! Sie sind daher auch bis jetzt noch nicht angemeldet, und ich glaube nicht, daß sie angemeldet werden. Aber natürlich besteht darin ein Unterschied, ob ein Kamerad Geld zum Spielen oder zum Bezahlen geliehen hat. Ich hörte, Tettenborn habe für Albert eine Bürgschaft über 300 Louisdor übernommen. Noch heute erhielt ich einen Brief eines seiner Adjutanten, in dem jedoch davon nicht die Rede ist. Aber es liegt noch eine Schuldforderung von anderer Seite vor: Ein Hamburger Kaufmann schreibt mir, er habe Albert ein Pferd verkauft, Leinen und andere Effekten geliefert und ihm bares Geld geliehen. Seine Rechnung beläuft sich auf 224 Hamburger Taler, nachdem er ein anderes Pferd, das Albert ihm überlassen, verkauft hat. Er beruft sich auf das Zeugnis von Herrn von Signeul. Ich habe mich bei diesem erkundigt, als er hierher kam, und er versicherte mir, es sei ein anständiger Mensch, er kenne die Angelegenheit und Albert schulde ihm wirklich das Geld. Da ich selber kein Geld zur Verfügung habe, werde ich diesem Manne einen Brief an die Herren Arfwedson senden, in dem ich sie bitte, diese Summe zu Lasten Ihres Kontos auf meine Verantwortung zu zahlen. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Übrigens hat dieser betreffende Mann Hamburg verlassen. Er ist durch die Katastrophe der Stadt völlig ruiniert.
Die dreißig Friedrichsdor, die mir ein schwedischer Offizier für Wechsel schuldet, sind mir noch nicht zugestellt worden. Ich reserviere sie für die Bezahlung einiger kleiner Schulden Alberts. Die genaue Rechnung folgt für Sie, und dann werde ich Ihnen schreiben, wieviel ich noch im neuen Kreditbrief, den die Herren Arfwedson mir an Stelle des ersten auf Hamburg gesandt haben, abgehoben habe. Er ist an die Herren Schickler & Co in Berlin gerichtet. Im Ganzen habe ich 3525 Francs darauf abgehoben, davon mehr als 100 Louisdor für Alberts Schulden. Den Rest habe ich dazu verwandt, mir zwei Pferde und einen Wagen zu kaufen, die unerläßlich für den Dienst waren. Das wird mir also vergütet werden: Übrigens wolle Gott, ich könnte sie bald wieder verkaufen. Sie werden mir hoffentlich verzeihen, daß ich Ihren Kreditbrief in Anspruch genommen habe. Ich habe zwar kein festes Gehalt, kann aber so viel Geld haben, wie ich will. Es hat mich nur ein Wort gekostet, um in Stralsund mir dreihundert Taler auszahlen zu lassen. Indessen, Sie werden verstehen, daß ich meine Gründe habe, von dieser Möglichkeit nicht zu umfassenden Gebrauch zu machen. Ich habe wirklich wenig Bedürfnisse; das Futter für die Pferde wird mir geliefert; ich kann an mehreren Tischen essen. Die Hauptausgabe sind die Bedienten, nämlich der Kutscher und der Kammerdiener. Ich bin sehr froh, ausgezeichnete Leute gefunden zu haben, von denen der eine Russisch und Schwedisch kann, was für mich sehr von Nutzen ist.
Liebe Freundin! Wir stoßen immer mehr in das schöne Deutschland vor – Napoleon zum Trotz – und was dabei am interessantesten ist, wir befinden uns in voller Sicherheit. Der Feind ist weit zurückgeworfen, und wir haben die Elbe vor uns. Hier bin ich in einem Lande, das ich kenne: mein Vater war ehemals Professor in Zerbst. Wenige Jahre vor meiner Geburt hat er die Stadt verlassen, sodaß ich beinahe Zerbster geworden wäre. Ich habe noch meine Patin mit ihrem alten Mann angetroffen, aber er ist ganz blind und gelähmt. Stellen Sie sich die Freude der guten Leute vor, als ich in ordengeschmückter Uniform bei ihnen eintrat, die mich doch nur als kleines Kind gekannt hatten. Ich mußte ihnen lang und breit auseinandersetzen, was ich alles in der Welt erlebt hatte, bis ich endlich hierher kam. Es erschien ihnen, die in ihrer engen Behausung eingeschlossen sind, märchenhaft. So war denn, wie ich ihnen sagte, die Prophezeiung meiner Amme eingetroffen, die mir immer geweissagt hatte, ich würde in fremde Länder kommen, weil meine Zähne so weit auseinanderständen.
Sie können garnicht glauben, wie herrlich einem Menschen, der eine Zeitlang nur in verwüsteten Dörfern auf Stroh, mit anderen zusammengepfercht, geschlafen hat, eine kleine Stadt vorkommt. Ich bin hier wundervoll bei einem sehr vornehmen Fräulein einquartiert, die mir ihren Salon zur Verfügung gestellt hat. Andere Offiziere, die in demselben Hause untergebracht sind, machen ihr den Hof, aber sie ist vernünftig und hört sie nicht an. Übrigens habe ich während des Waffenstillstandes die schönste Gelegenheit von der Welt versäumt, auch einer Dame den Hof zu machen, die mit ihrem Geist und mit der Literatur sozusagen ein Geschäft betrieb, der Baronin Munck, die früher in Stockholm lebte und jetzt auf einem Gut, einige Stunden von Stralsund entfernt. Aber ich bin für diese Dinge nicht mehr jung genug und – um die Wahrheit zu sagen – die Baronin ist auch nicht mehr allzu jung, sodaß sich das Ganze auf ein paar Besuche, Einladungen, denen keine Folge geleistet wurde, und einige außerordentlich verbindliche Billetts von der einen oder anderen Seite beschränkte.
Zerbst, den 30. Sept. [1813]
Es ist bei diesen Zeilen geblieben, die ich in einem Rausch von Freude über unsere glänzenden Erfolge geschrieben habe. Diesmal bekenne ich mich schuldig, denn ich habe Ihnen seit mehr als zwei Wochen keinen Brief gesandt. Aus Rabenstein, am Tage vor der Schlacht bei Dennewitz, habe ich Ihnen allerdings bei Kanonendonner, der von ferne in die Gefechte hineintönte, die der Schlacht vorausgingen, geschrieben, habe Ihnen auch während des traurigen Aufenthaltes in dem von Sterbenden erfüllten Jüterbog nach der Schlacht geschrieben. Vor zehn Tagen erhielt ich Ihre Briefe, die bis zum 1. September datiert waren. Ich wollte den Auftrag, den August mir gegeben hatte, erledigen und mußte die Gelegenheit dazu einige Tage abwarten. Außerdem war ich sehr beschäftigt; ich übe wieder mein altes Handwerk aus, lasse drucken und wieder drucken. Man kann hier nicht immer arbeiten, aber die Stunden des Tages gehen auch so dahin, und Sie kennen meine alte Schwäche: leider kann ich mich nicht entschließen, abends zu schreiben. Auch leiden meine Augen darunter.
Zunächst will ich von einigen geschäftlichen Dingen sprechen, um sie dann beiseite lassen zu können. Mit den Spielschulden haben Sie völlig recht, liebe Freundin! Sie sind daher auch bis jetzt noch nicht angemeldet, und ich glaube nicht, daß sie angemeldet werden. Aber natürlich besteht darin ein Unterschied, ob ein Kamerad Geld zum Spielen oder zum Bezahlen geliehen hat. Ich hörte, Tettenborn habe für Albert eine Bürgschaft über 300 Louisdor übernommen. Noch heute erhielt ich einen Brief eines seiner Adjutanten, in dem jedoch davon nicht die Rede ist. Aber es liegt noch eine Schuldforderung von anderer Seite vor: Ein Hamburger Kaufmann schreibt mir, er habe Albert ein Pferd verkauft, Leinen und andere Effekten geliefert und ihm bares Geld geliehen. Seine Rechnung beläuft sich auf 224 Hamburger Taler, nachdem er ein anderes Pferd, das Albert ihm überlassen, verkauft hat. Er beruft sich auf das Zeugnis von Herrn von Signeul. Ich habe mich bei diesem erkundigt, als er hierher kam, und er versicherte mir, es sei ein anständiger Mensch, er kenne die Angelegenheit und Albert schulde ihm wirklich das Geld. Da ich selber kein Geld zur Verfügung habe, werde ich diesem Manne einen Brief an die Herren Arfwedson senden, in dem ich sie bitte, diese Summe zu Lasten Ihres Kontos auf meine Verantwortung zu zahlen. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Übrigens hat dieser betreffende Mann Hamburg verlassen. Er ist durch die Katastrophe der Stadt völlig ruiniert.
Die dreißig Friedrichsdor, die mir ein schwedischer Offizier für Wechsel schuldet, sind mir noch nicht zugestellt worden. Ich reserviere sie für die Bezahlung einiger kleiner Schulden Alberts. Die genaue Rechnung folgt für Sie, und dann werde ich Ihnen schreiben, wieviel ich noch im neuen Kreditbrief, den die Herren Arfwedson mir an Stelle des ersten auf Hamburg gesandt haben, abgehoben habe. Er ist an die Herren Schickler & Co in Berlin gerichtet. Im Ganzen habe ich 3525 Francs darauf abgehoben, davon mehr als 100 Louisdor für Alberts Schulden. Den Rest habe ich dazu verwandt, mir zwei Pferde und einen Wagen zu kaufen, die unerläßlich für den Dienst waren. Das wird mir also vergütet werden: Übrigens wolle Gott, ich könnte sie bald wieder verkaufen. Sie werden mir hoffentlich verzeihen, daß ich Ihren Kreditbrief in Anspruch genommen habe. Ich habe zwar kein festes Gehalt, kann aber so viel Geld haben, wie ich will. Es hat mich nur ein Wort gekostet, um in Stralsund mir dreihundert Taler auszahlen zu lassen. Indessen, Sie werden verstehen, daß ich meine Gründe habe, von dieser Möglichkeit nicht zu umfassenden Gebrauch zu machen. Ich habe wirklich wenig Bedürfnisse; das Futter für die Pferde wird mir geliefert; ich kann an mehreren Tischen essen. Die Hauptausgabe sind die Bedienten, nämlich der Kutscher und der Kammerdiener. Ich bin sehr froh, ausgezeichnete Leute gefunden zu haben, von denen der eine Russisch und Schwedisch kann, was für mich sehr von Nutzen ist.
· Original , 16.09.1813