• August Wilhelm von Schlegel , Anne Louise Germaine de Staël-Holstein to Johann Wolfgang von Goethe

  • Place of Dispatch: Genf · Place of Destination: Weimar · Date: 15.03.1811
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling, partially newly transcribed
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel, Anne Louise Germaine de Staël-Holstein
  • Recipient: Johann Wolfgang von Goethe
  • Place of Dispatch: Genf
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 15.03.1811
  • Notations: Da Körner und Wieneke nur den Teil des Briefs von August Wilhelm Schlegel gedruckt haben, wurde der Teil von Anne Louise Germaine de Staël-Holstein neu transkribiert. – Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 157‒160.
  • Weitere Drucke: Nachträge zu Goethe-Correspondenzen. Im Auftrage der von Goetheschen Familie aus Goethes handschriftlichem Nachlass hg. v. František Tomáš Bratranek. In: Goethe-Jahrbuch. Hg. v. Ludwig Geiger. Bd. 5. Frankfurt a.M. 1844, S. 120.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] [Edierter Text von Josef Körner und Ernst Wieneke:]
    Genf d. 15ten März 1811
    Empfangen Sie meinen herzlichen Dank, mein verehrtester Freund [...]“
    Manuscript
  • Provider: Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 28/805 St. 43
  • Provenance: Klassik Stiftung Weimar
  • Editors: Bamberg, Claudia (Anteil Neutranskription) · Varwig, Olivia (Anteil Neutranskription)
[1] [Edierter Text von Josef Körner und Ernst Wieneke:]
Genf d. 15ten März 1811
Empfangen Sie meinen herzlichen Dank, mein verehrtester Freund und Meister, für Ihre so freundliche und höchst willkommene Begrüßung, die mir durch Frau von Schardt zu Theil geworden ist. Ich darf es Ihnen wohl nicht erst ausdrücklich versichern, daß mir die Aufführung des standhaften Prinzen mit so ausgezeichnetem Beyfalle eine sehr lebhafte Freude gemacht hat. Sie allein retten unsere Bühne aus ihrer Gemeinheit. Diese Darstellung ist in der That ein in den Jahrbüchern des Theaters einziges Ereigniß; ich glaube nicht, daß jemals zuvor ein heroisches Stück von Calderon oder irgend einem spanischen Dichter, diesseits der Pyrenäen in seiner eigenthümlichen Gestalt und mit allen seinen Farben aufgeführt worden. Das einzige was mir dabey leid thut, ist, daß ich nicht selbst habe Zeuge von der Bewunderung seyn können, die meinem geliebten Calderon, dessen erster Missionar in Deutschland ich denn doch war, zu Theil wurde und daß ich auch für die Zukunft keine wahrscheinliche Aussicht dazu weiß.
Ich bin seit einigen Jahren ziemlich vom poetischen Übersetzen abgekommen. Es ist [2] im Grunde ein undankbares Handwerk, wobey man immerfort durch das Gefühl unvermeidlicher Unvollkommenheiten gequält wird. Auch habe ich vielleicht durch den Mangel an Übung etwas von meiner ehemaligen Biegsamkeit eingebüßt. Doch übersetzte ich noch vor zwey Jahren den letzten Aufzug der Brücke von Mantible. Wäre ich in Ihrer Nähe, so würde ich mir eine Freude daraus machen, irgend ein Stück von Calderon, welches Sie der deutschen Bühne angemessen hielten, zu diesem Zweck zu übersetzen. Vor mehreren Jahren habe ich die Locken des Absalon angefangen, dann hatte ich die Aurora in Copacavana, eine Darstellung der Eroberung von Peru, vor Augen, die freylich für unsre heutige Sinnesart das gegen sich hat, daß die Abgötterey als allegorische Figur darin auftritt. Doch sehe ich für jetzt keine Muße voraus, um dieß Vorhaben auszuführen.
Sie sind mir eigentlich zuvorgekommen. Schon zu Anfange des Winters hatte ich den Vorsatz endlich einmal wieder durch einen Brief mein Andenken bey Ihnen zu erneuern. Ich war damals durch Lesung Ihrer Farbenlehre viele Tage mit Ihnen auf das lebhafteste beschäftigt, ich fühlte mich ganz in Ihre Nähe und in die beseelendste Unterhaltung mit Ihnen versetzt. Ich las dieß Buch, [3] wie man die anziehendste Dichtung liest, die man nicht eher aus den Händen legen kann, bis man zu Ende ist. Ich weiß nicht, ob Sie die alten Physiker bekehren werden, in deren Köpfen sich die früh erlernte Meynung einmal versteinert hat, aber gewiß wächst das nächste Geschlecht in einer freyeren und umfassenderen Ansicht heran, und dieß kann nicht anders als für die gesamte Naturwissenschaft die schönsten Früchte bringen. Mir, als einem Layen, waren die Zugaben fast noch erfreulicher als die strenge Durchführung der Hauptsache. Mit welcher Meisterhand ist das Gemählde vom Gange des menschlichen Geistes überhaupt, in der Geschichte der Farbenlehre entworfen! Welche Charakteristiken wie die vom Plato und Aristoteles! Welche Heiterkeit und überlegene Sicherheit in den eingestreuten Betrachtungen! Ich wurde auf eine sehr angenehme Weise überrascht, in Ansehung dessen, was Sie über die Entdeckung des Copernicus und deren moralische Wirkungen sagen, mit Ihnen auffallend zusammengetroffen zu seyn. Der Merkwürdigkeit wegen schreibe ich Ihnen die Stelle ab, aus einem schon vor Jahren abgefaßten französischen Aufsatze, der ein Bruchstück geblieben ist.
[4] Nehmen Sie meinen besten Dank für diesen herrlichen Genuß, so wie für alles, was Sie uns neuerdings geschenkt haben.
Hoffentlich wird Ihnen mein Richard III nebst den drey Bänden über die dramatische Kunst eingehändigt worden seyn, wenigstens habe ich bestimmte Aufträge dazu gegeben. Meine Schriften sehe ich gern als ein Circularschreiben an die deutschen Freunde an, mit der ergebensten Bitte, sich meiner noch dann und wann zu erinnern.
Ich wünsche, Sie mögen mit dem wenigen, was ich über das deutsche Theater und dessen Litteratur gesagt, nicht unzufrieden gewesen seyn. Bey dem Umfange von Gegenständen, auf die sich mein Werk erstreckt, mußte die Sache freylich sehr im Ganzen und Großen genommen werden. Diese „vernünftigen Discurse“ mögen nicht ohne Nutzen seyn, um die Begriffe zu berichtigen, indessen wird durch sie kein Kunstwerk hervorgebracht, und eine einzige Aufführung wie die des standhaften Prinzen fördert die Sache weit wirksamer. Ich bin zu weit entfernt, um selbst rüstig mit Hand anzulegen, auch hat mir nach Erscheinung meiner Schrift noch kein deutscher Fürst angetragen, ihm ein Theater einzurichten und zu leiten. Sie haben wohl andre Sorgen im Kopfe.
[5] Ich gedachte Ihnen auch nächstens eine neue Sammlung meiner Gedichte zusenden zu können, die allerley neues enthält; ein zufälliges Hinderniß hat aber die Erscheinung verspätet. Jetzt bin ich mit einer geschichtlichen Untersuchung über die Alterthümer der deutschen Sprache und Dichtung und insbesondre über die Nibelungen beschäftigt, wovon ich eine erfreuliche Ausbeute versprechen darf.
Meine vortreffliche Freundin will selbst diesem Briefe einige Zeilen beyfügen. Über unsre im vorigen Herbste erlebten Widerwärtigkeiten und Drangsale werden Sie wohl genugsam unterrichtet seyn. Die Unterdrückung ihres Werkes ist auf jeden Fall ein Verlust für Deutschland. Mancher Schriftsteller wäre vielleicht mit dem ihm zugedachten Antheile nicht zufrieden gewesen: aber gewiß hätte es im Ganzen sehr heilsam gewirkt, weil der überall darin aufgestellte europäische Gesichtspunkt gegen die großen Anmaßungen vor einem kleinen Publicum, und gegen die eingeengte Verworrenheit der Schule, das kräftigste Mittel ist.
Leben Sie recht wohl und erfreuen Sie mich bald durch einige Zeilen, die mir Ihr Andenken beweisen. Ich hätte weit früher Ihre [6] freundliche Bothschaft erwiedert, wenn ich nicht seit anderthalb Monaten durch den Verlust meiner innigst geliebten Mutter in tiefe Trauer gestürzt wäre, was mich einige Wochen lang zu jeder Zerstreuung und Beschäftigung unfähig machte. Leben Sie nochmals wohl, und möge Sie der Himmel noch lange dem deutschen Vaterlande in vollkommner Heiterkeit und Gesundheit erhalten.
AWSchlegel
Darf ich um meine gehorsamsten Empfehlungen und Danksagungen bey Frau von Schardt bitten?

[Neutranskription:]
permettez vous que je mette quelques lignes au bas de la lettre de mon excellent ami – vous étes pour moi l’idéal des facultés intellectuelles et personne en Europe n’a plus que vous le don de la pensée c’est quelque chose qu’une telle éminence quoiqu’elle ne donne point d’empire sur la terre, croyez vous qu’une telle puissance [7] s’anèantisse jamais vous qui étes pour les autres une preuve de l’immortalité de l’ame servez vous en aussi à vous-méme – votre systeme des couleurs est charmant il est d’accord avec tout l’ensemble du systeme de philosophie dont Kant a fait le premier pas – j’aime que tout soit en nous parce que nous sommes dans le sein de celui qui s’est fait appeler notre père – me voila bien sérieuse et cependant je joue la comédie j’en fais je cherche toutes les jouissances dans la ligne de l’esprit et de l’ame mais je ne crois pas à la nècessité de se priver de rien [8] que du mal – dans ma douce manière de me traiter je voudrais me rapprocher de vous cet été et vous voir à Carlsbaden j’esperais aussi prèsenter mes hommages à la cour par excellence mais je dépends en tout d’une autre cour – je vous remercie d’avoir fait représenter la pièce de Schlegel je crois que c’est un progrès pour les beaux arts et c’est un plaisir pour un homme que j’apprends chaque jour à aimer plus – dites à Mad. de Shardt je vous prie que je lui écrirai dans 8 jours mes pensées sont toujours à veimar et je vous prie d’en recueillir quelques unes sur le bord de votre rivière adieu
[1] [Edierter Text von Josef Körner und Ernst Wieneke:]
Genf d. 15ten März 1811
Empfangen Sie meinen herzlichen Dank, mein verehrtester Freund und Meister, für Ihre so freundliche und höchst willkommene Begrüßung, die mir durch Frau von Schardt zu Theil geworden ist. Ich darf es Ihnen wohl nicht erst ausdrücklich versichern, daß mir die Aufführung des standhaften Prinzen mit so ausgezeichnetem Beyfalle eine sehr lebhafte Freude gemacht hat. Sie allein retten unsere Bühne aus ihrer Gemeinheit. Diese Darstellung ist in der That ein in den Jahrbüchern des Theaters einziges Ereigniß; ich glaube nicht, daß jemals zuvor ein heroisches Stück von Calderon oder irgend einem spanischen Dichter, diesseits der Pyrenäen in seiner eigenthümlichen Gestalt und mit allen seinen Farben aufgeführt worden. Das einzige was mir dabey leid thut, ist, daß ich nicht selbst habe Zeuge von der Bewunderung seyn können, die meinem geliebten Calderon, dessen erster Missionar in Deutschland ich denn doch war, zu Theil wurde und daß ich auch für die Zukunft keine wahrscheinliche Aussicht dazu weiß.
Ich bin seit einigen Jahren ziemlich vom poetischen Übersetzen abgekommen. Es ist [2] im Grunde ein undankbares Handwerk, wobey man immerfort durch das Gefühl unvermeidlicher Unvollkommenheiten gequält wird. Auch habe ich vielleicht durch den Mangel an Übung etwas von meiner ehemaligen Biegsamkeit eingebüßt. Doch übersetzte ich noch vor zwey Jahren den letzten Aufzug der Brücke von Mantible. Wäre ich in Ihrer Nähe, so würde ich mir eine Freude daraus machen, irgend ein Stück von Calderon, welches Sie der deutschen Bühne angemessen hielten, zu diesem Zweck zu übersetzen. Vor mehreren Jahren habe ich die Locken des Absalon angefangen, dann hatte ich die Aurora in Copacavana, eine Darstellung der Eroberung von Peru, vor Augen, die freylich für unsre heutige Sinnesart das gegen sich hat, daß die Abgötterey als allegorische Figur darin auftritt. Doch sehe ich für jetzt keine Muße voraus, um dieß Vorhaben auszuführen.
Sie sind mir eigentlich zuvorgekommen. Schon zu Anfange des Winters hatte ich den Vorsatz endlich einmal wieder durch einen Brief mein Andenken bey Ihnen zu erneuern. Ich war damals durch Lesung Ihrer Farbenlehre viele Tage mit Ihnen auf das lebhafteste beschäftigt, ich fühlte mich ganz in Ihre Nähe und in die beseelendste Unterhaltung mit Ihnen versetzt. Ich las dieß Buch, [3] wie man die anziehendste Dichtung liest, die man nicht eher aus den Händen legen kann, bis man zu Ende ist. Ich weiß nicht, ob Sie die alten Physiker bekehren werden, in deren Köpfen sich die früh erlernte Meynung einmal versteinert hat, aber gewiß wächst das nächste Geschlecht in einer freyeren und umfassenderen Ansicht heran, und dieß kann nicht anders als für die gesamte Naturwissenschaft die schönsten Früchte bringen. Mir, als einem Layen, waren die Zugaben fast noch erfreulicher als die strenge Durchführung der Hauptsache. Mit welcher Meisterhand ist das Gemählde vom Gange des menschlichen Geistes überhaupt, in der Geschichte der Farbenlehre entworfen! Welche Charakteristiken wie die vom Plato und Aristoteles! Welche Heiterkeit und überlegene Sicherheit in den eingestreuten Betrachtungen! Ich wurde auf eine sehr angenehme Weise überrascht, in Ansehung dessen, was Sie über die Entdeckung des Copernicus und deren moralische Wirkungen sagen, mit Ihnen auffallend zusammengetroffen zu seyn. Der Merkwürdigkeit wegen schreibe ich Ihnen die Stelle ab, aus einem schon vor Jahren abgefaßten französischen Aufsatze, der ein Bruchstück geblieben ist.
[4] Nehmen Sie meinen besten Dank für diesen herrlichen Genuß, so wie für alles, was Sie uns neuerdings geschenkt haben.
Hoffentlich wird Ihnen mein Richard III nebst den drey Bänden über die dramatische Kunst eingehändigt worden seyn, wenigstens habe ich bestimmte Aufträge dazu gegeben. Meine Schriften sehe ich gern als ein Circularschreiben an die deutschen Freunde an, mit der ergebensten Bitte, sich meiner noch dann und wann zu erinnern.
Ich wünsche, Sie mögen mit dem wenigen, was ich über das deutsche Theater und dessen Litteratur gesagt, nicht unzufrieden gewesen seyn. Bey dem Umfange von Gegenständen, auf die sich mein Werk erstreckt, mußte die Sache freylich sehr im Ganzen und Großen genommen werden. Diese „vernünftigen Discurse“ mögen nicht ohne Nutzen seyn, um die Begriffe zu berichtigen, indessen wird durch sie kein Kunstwerk hervorgebracht, und eine einzige Aufführung wie die des standhaften Prinzen fördert die Sache weit wirksamer. Ich bin zu weit entfernt, um selbst rüstig mit Hand anzulegen, auch hat mir nach Erscheinung meiner Schrift noch kein deutscher Fürst angetragen, ihm ein Theater einzurichten und zu leiten. Sie haben wohl andre Sorgen im Kopfe.
[5] Ich gedachte Ihnen auch nächstens eine neue Sammlung meiner Gedichte zusenden zu können, die allerley neues enthält; ein zufälliges Hinderniß hat aber die Erscheinung verspätet. Jetzt bin ich mit einer geschichtlichen Untersuchung über die Alterthümer der deutschen Sprache und Dichtung und insbesondre über die Nibelungen beschäftigt, wovon ich eine erfreuliche Ausbeute versprechen darf.
Meine vortreffliche Freundin will selbst diesem Briefe einige Zeilen beyfügen. Über unsre im vorigen Herbste erlebten Widerwärtigkeiten und Drangsale werden Sie wohl genugsam unterrichtet seyn. Die Unterdrückung ihres Werkes ist auf jeden Fall ein Verlust für Deutschland. Mancher Schriftsteller wäre vielleicht mit dem ihm zugedachten Antheile nicht zufrieden gewesen: aber gewiß hätte es im Ganzen sehr heilsam gewirkt, weil der überall darin aufgestellte europäische Gesichtspunkt gegen die großen Anmaßungen vor einem kleinen Publicum, und gegen die eingeengte Verworrenheit der Schule, das kräftigste Mittel ist.
Leben Sie recht wohl und erfreuen Sie mich bald durch einige Zeilen, die mir Ihr Andenken beweisen. Ich hätte weit früher Ihre [6] freundliche Bothschaft erwiedert, wenn ich nicht seit anderthalb Monaten durch den Verlust meiner innigst geliebten Mutter in tiefe Trauer gestürzt wäre, was mich einige Wochen lang zu jeder Zerstreuung und Beschäftigung unfähig machte. Leben Sie nochmals wohl, und möge Sie der Himmel noch lange dem deutschen Vaterlande in vollkommner Heiterkeit und Gesundheit erhalten.
AWSchlegel
Darf ich um meine gehorsamsten Empfehlungen und Danksagungen bey Frau von Schardt bitten?

[Neutranskription:]
permettez vous que je mette quelques lignes au bas de la lettre de mon excellent ami – vous étes pour moi l’idéal des facultés intellectuelles et personne en Europe n’a plus que vous le don de la pensée c’est quelque chose qu’une telle éminence quoiqu’elle ne donne point d’empire sur la terre, croyez vous qu’une telle puissance [7] s’anèantisse jamais vous qui étes pour les autres une preuve de l’immortalité de l’ame servez vous en aussi à vous-méme – votre systeme des couleurs est charmant il est d’accord avec tout l’ensemble du systeme de philosophie dont Kant a fait le premier pas – j’aime que tout soit en nous parce que nous sommes dans le sein de celui qui s’est fait appeler notre père – me voila bien sérieuse et cependant je joue la comédie j’en fais je cherche toutes les jouissances dans la ligne de l’esprit et de l’ame mais je ne crois pas à la nècessité de se priver de rien [8] que du mal – dans ma douce manière de me traiter je voudrais me rapprocher de vous cet été et vous voir à Carlsbaden j’esperais aussi prèsenter mes hommages à la cour par excellence mais je dépends en tout d’une autre cour – je vous remercie d’avoir fait représenter la pièce de Schlegel je crois que c’est un progrès pour les beaux arts et c’est un plaisir pour un homme que j’apprends chaque jour à aimer plus – dites à Mad. de Shardt je vous prie que je lui écrirai dans 8 jours mes pensées sont toujours à veimar et je vous prie d’en recueillir quelques unes sur le bord de votre rivière adieu
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