• August Wilhelm von Schlegel to Johann August Adolph Schlegel

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Hannover · Date: 10.02.1831
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann August Adolph Schlegel
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Hannover
  • Date: 10.02.1831
    Manuscript
  • Provider: Kunstsammlungen Veste Coburg
  • Classification Number: A. IV, 724, (1), 13
  • Number of Pages: 4 S.
  • Format: 21 x 13 cm
  • Incipit: „[1] Bonn d. 10ten Febr.
    1831.
    Es ist mir ganz unmöglich, lieber Neffe, dir einen Vorschuß an baarem Gelde zu machen. [...]“
  • Editors: Bamberg, Claudia · Varwig, Olivia
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[1] Bonn d. 10ten Febr.
1831.
Es ist mir ganz unmöglich, lieber Neffe, dir einen Vorschuß an baarem Gelde zu machen. Ich bin selbst in großen Sorgen, wie ich meinen Verpflichtungen und den mannichfaltigen Anfoderungen, die an mich gemacht werden, Genüge leisten werde. Ich finde es nothwendig mich einzuschränken, und auf alle Weise zu sparen. Deswegen schaffe ich auch meine Pferde ab, wiewohl sie mir sehr nöthig sind. Seit du Bonn verließest, hat sich die Lage der Dinge sehr verändert, u die Zeiten sind bedenklich geworden. Heute oder morgen kann ein Krieg ausbrechen, dann sind die diesseitigen Provinzen dem ersten Sturme ausgesetzt. Die Einwohner insgesamt, besonders aber wir Hauseigenthümer würden schwere Lasten zu tragen haben. In einer solchen Zeit muß man seine Geschäfte in Ordnung bringen, alle Schulden berichtigen, und Mittel auf den Fall der Noth bereit halten.
Ich gedenke zeitig in diesem Sommer, falls die Umstände es nicht unmöglich machen, auf geraume Zeit eine gelehrte Reise anzutreten.
Demnach kann ich dir auch gar nicht rathen wieder hieher zu kommen, du müßtest denn etwa Lust haben, ein paar Feldzüge mitzumachen.
[2] Hannover scheint auf alle Weise der zweckmäßigste Aufenthalt für dich zu seyn, und hier wird sich auch am ersten eine Aussicht zur Anstellung finden. Unterdessen kannst du dir gewiß deinen Unterhaltung durch Privatstunden erwerben, wenn du die gehörigen Bemühungen anwendest.
Lebe recht wohl u arbeite fleißig.
Dein väterlich gesinnter
Oheim
AWvSchl.
[3] [leer]
[4] An
Herrn Dr. August Schlegel
in
Hannover
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[1] Bonn d. 10ten Febr.
1831.
Es ist mir ganz unmöglich, lieber Neffe, dir einen Vorschuß an baarem Gelde zu machen. Ich bin selbst in großen Sorgen, wie ich meinen Verpflichtungen und den mannichfaltigen Anfoderungen, die an mich gemacht werden, Genüge leisten werde. Ich finde es nothwendig mich einzuschränken, und auf alle Weise zu sparen. Deswegen schaffe ich auch meine Pferde ab, wiewohl sie mir sehr nöthig sind. Seit du Bonn verließest, hat sich die Lage der Dinge sehr verändert, u die Zeiten sind bedenklich geworden. Heute oder morgen kann ein Krieg ausbrechen, dann sind die diesseitigen Provinzen dem ersten Sturme ausgesetzt. Die Einwohner insgesamt, besonders aber wir Hauseigenthümer würden schwere Lasten zu tragen haben. In einer solchen Zeit muß man seine Geschäfte in Ordnung bringen, alle Schulden berichtigen, und Mittel auf den Fall der Noth bereit halten.
Ich gedenke zeitig in diesem Sommer, falls die Umstände es nicht unmöglich machen, auf geraume Zeit eine gelehrte Reise anzutreten.
Demnach kann ich dir auch gar nicht rathen wieder hieher zu kommen, du müßtest denn etwa Lust haben, ein paar Feldzüge mitzumachen.
[2] Hannover scheint auf alle Weise der zweckmäßigste Aufenthalt für dich zu seyn, und hier wird sich auch am ersten eine Aussicht zur Anstellung finden. Unterdessen kannst du dir gewiß deinen Unterhaltung durch Privatstunden erwerben, wenn du die gehörigen Bemühungen anwendest.
Lebe recht wohl u arbeite fleißig.
Dein väterlich gesinnter
Oheim
AWvSchl.
[3] [leer]
[4] An
Herrn Dr. August Schlegel
in
Hannover
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