• August Wilhelm von Schlegel an August Wilhelm Iffland

  • Absendeort: Berlin · Empfangsort: Berlin · Datum: 04.03.1801
Editionsstatus: Einmal kollationierter Druckvolltext mit Registerauszeichnung
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: August Wilhelm Iffland
  • Absendeort: Berlin
  • Empfangsort: Berlin
  • Datum: 04.03.1801
  • Anmerkung: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Druck
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 366540181
  • Bibliographische Angabe: Dingelstedt, Franz: Johann Valentin Teichmanns Literarischer Nachlaß. Stuttgart 1863, S. 275.
  • Incipit: „Mittwochs den 4. Februar.
    Verzeihen Sie daß ich erst heute das Kamäleon zurücksende: Besuche und Geschäfte haben mich abgehalten, es früher [...]“
    Sprache
  • Deutsch
Mittwochs den 4. Februar.
Verzeihen Sie daß ich erst heute das Kamäleon zurücksende: Besuche und Geschäfte haben mich abgehalten, es früher als eben heute Vormittag zu lesen. Daß es in meinem Pulte eingeschlossen geblieben ist, versteht sich. Nach Lesung des Stücks kann ich nicht umhin, mich für überzeugt zu halten, daß der Verfasser bei der Rolle des Schulbergs allerdings meine Freunde und mich im Sinne gehabt habe: ich habe mir die Freyheit genommen, die auszeichnendsten Stellen mit eingeschlagnen Blättern zu bemerken. Ob sich ein rechtlicher Beweis dieser Absicht führen ließe, kann ich nicht beurtheilen. Ich bleibe indessen bei der Meynung, daß es nicht nöthig war, von unsrer Seite irgend etwas dabei zu thun, und ich glaube, wenn ich gegenwärtig gewesen wäre, würde ich auch diesen Angriff mit so vielen andern ohne Notiz haben übersehen lassen, da sich gegen das Unbedeutende weder im Scherz noch im Ernst mit Vortheil Krieg führen läßt.
Ich hoffe bald wieder das Vergnügen der Unterredung mit Ihnen zu genießen, und bin mit größter Hochachtung
Ihr ergebenster
A. W. Schlegel.
Mittwochs den 4. Februar.
Verzeihen Sie daß ich erst heute das Kamäleon zurücksende: Besuche und Geschäfte haben mich abgehalten, es früher als eben heute Vormittag zu lesen. Daß es in meinem Pulte eingeschlossen geblieben ist, versteht sich. Nach Lesung des Stücks kann ich nicht umhin, mich für überzeugt zu halten, daß der Verfasser bei der Rolle des Schulbergs allerdings meine Freunde und mich im Sinne gehabt habe: ich habe mir die Freyheit genommen, die auszeichnendsten Stellen mit eingeschlagnen Blättern zu bemerken. Ob sich ein rechtlicher Beweis dieser Absicht führen ließe, kann ich nicht beurtheilen. Ich bleibe indessen bei der Meynung, daß es nicht nöthig war, von unsrer Seite irgend etwas dabei zu thun, und ich glaube, wenn ich gegenwärtig gewesen wäre, würde ich auch diesen Angriff mit so vielen andern ohne Notiz haben übersehen lassen, da sich gegen das Unbedeutende weder im Scherz noch im Ernst mit Vortheil Krieg führen läßt.
Ich hoffe bald wieder das Vergnügen der Unterredung mit Ihnen zu genießen, und bin mit größter Hochachtung
Ihr ergebenster
A. W. Schlegel.
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