• August Wilhelm von Schlegel an Luise Wiedemann

  • Absendeort: Kiel · Empfangsort: Kiel · Datum: 26. Januar [1814]
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Luise Wiedemann
  • Absendeort: Kiel
  • Empfangsort: Kiel
  • Datum: 26. Januar [1814]
  • Anmerkung: Datum (Jahr) sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Im Januar 1814 hielt sich Schlegel in Kiel auf. Vgl. die „Selbstbiographischen Aufzeichnungen“ Luise Wiedemanns sowie ihren Brief vom 12. August 1838, in dem sie Schlegel zu einer Hochzeit nach Kiel einlädt, „wer weiß ob es Sie nicht reizt, noch einmal in Kiel einzurücken, nun nicht mit Kriegsgeschwader, sondern fein friedlich mit einen Hochzeitsgedicht im Herzen oder in Händen“.
    Handschrift
  • Datengeber: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37222
  • Signatur: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.9,Nr.98
  • Blatt-/Seitenzahl: 1 S., hs. m. U.
  • Format: 21,2 x 12,8 cm
  • Incipit: „[1] Sie sind gestern böse auf mich gewesen, liebe Louise, daß ich nicht wieder gekommen war. Zuvörderst hätten Sie wenig [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Sie sind gestern böse auf mich gewesen, liebe Louise, daß ich nicht wieder gekommen war. Zuvörderst hätten Sie wenig an meiner Gesellschaft gehabt, denn ich war durch den gezwungenen Aufenthalt sehr verstimmt. Dann waren Sie und Emma beym Abschiede gerührt gewesen – dieß ehrenvolle Zeugniß für meine alten Gesinnungen, wollte ich gern ungeschwächt mitnehmen, u wäre ich wiedergekommen, so hätte sich der Eindruck abgestumpft, und ich fürchtete, Sie möchten mich das zweytemal mit trocknen Augen scheiden sehen.
Lassen Sie uns bey dieser Gelegenheit von neuem eine freundschaftliche Mittheilung anknüpfen – ich schreibe Ihnen gewiß, melden Sie mir was Ihnen in Ihrem häuslichen Kreise begegnet. Ich hoffe u wünsche recht viel gutes. Tausend Grüße an Wiedemann, an Emma u an die lieben schönen Kinder. Leben Sie wohl
Ihr Schl.
d. 26sten Jan. früh
[2] [leer]
[1] Sie sind gestern böse auf mich gewesen, liebe Louise, daß ich nicht wieder gekommen war. Zuvörderst hätten Sie wenig an meiner Gesellschaft gehabt, denn ich war durch den gezwungenen Aufenthalt sehr verstimmt. Dann waren Sie und Emma beym Abschiede gerührt gewesen – dieß ehrenvolle Zeugniß für meine alten Gesinnungen, wollte ich gern ungeschwächt mitnehmen, u wäre ich wiedergekommen, so hätte sich der Eindruck abgestumpft, und ich fürchtete, Sie möchten mich das zweytemal mit trocknen Augen scheiden sehen.
Lassen Sie uns bey dieser Gelegenheit von neuem eine freundschaftliche Mittheilung anknüpfen – ich schreibe Ihnen gewiß, melden Sie mir was Ihnen in Ihrem häuslichen Kreise begegnet. Ich hoffe u wünsche recht viel gutes. Tausend Grüße an Wiedemann, an Emma u an die lieben schönen Kinder. Leben Sie wohl
Ihr Schl.
d. 26sten Jan. früh
[2] [leer]
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