Rehfues, Philipp Josef von
Rehhoff, Philipp Joseph von
Rehfues, Joseph Philipp von
Life and Work of the Correspondence Partners
Schriftsteller, Bibliothekar, Verwaltungsbeamter
Philipp Joseph von Rehfues studierte Theologie in Tübingen. 1801 zog er nach Livorno, um dort als Hauslehrer zu arbeiten. Während seines Aufenthaltes in Italien freundete er sich mit Bertel Thorvaldsen, Karl Friedrich Schinkel und Wilhelm von Humboldt an. 1806 fand er eine Anstellung als Bibliothekar und privater Vorleser des Kronprinzen von Württemberg in Stuttgart.
Rehfues veröffentlichte Reiseberichte und Übersetzungen aus dem Italienischen. Außerdem betätigte er sich als Herausgeber des „Europäischen Magazins“, einer politischen Zeitschrift, die zu einem Organ des Nationalpatriotismus während der Befreiungskriege wurde. Sein politisches Engagement setzte er als Angestellter der linksrheinischen Territorialverwaltung unter dem Freiherrn vom Stein fort. Erfolgreich setzte sich Rehfues für die Etablierung einer Universität in Bonn ein, für die er seit 1819 als Kurator agierte. Neben den amtlichen Geschäften verfasste Rehfues historische Romane; der Roman „Scipio Cicala“ gilt als der beim Publikum erfolgreichste. Für seine Verdienste wurde er 1826 nobilitiert. 1842 wurde Rehfues in den Ruhestand versetzt, er zog sich auf sein Gut bei Königswinter zurück.
Correspondence with August Wilhelm von Schlegel
Rehfues korrespondierte mit AWS in seiner Funktion als Kurator der Universität Bonn. Der Briefwechsel beschäftigt sich zunächst vorrangig mit offiziellen Angelegenheiten, er wird im Laufe der Jahre jedoch immer freundschaftlicher. Zahlreiche Einladungen und vertraute Mitteilungen zeugen von einem engen Verhältnis.
Digitized Manuscript:
August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-07-21]. Datengeber: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, S 1392 : 54 (Handschrift), hier Digitalisat S. ; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-07-21/briefid/3185.
Notations: Absende- und Empfangsort sowie Datum (Jahr) erschlossen. – Datierung durch Schlegels vorangegangenen Brief an Rehfues vom 14. April 1841, in dem er das Schreiben an Alexander von Humboldt (an diesen am 17. April 1841 expediert) ankündigt.
Manuscript
Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
OAI Id: 1917927
Classification Number: S 1392 : 54
Number of Pages: 1 e. Br. (1 Doppelbl.=1 S.)
Particularities: Jahr ergibt sich aus dem Brief Schlegels an Rehfues vom 14.04.1841
Incipit: „[1] Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich, den Entwurf meines Briefes an Hrn. Alex. von Humboldt zur Ansicht zu senden. Die [...]“
[1] Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich, den Entwurf meines Briefes an Hrn. Alex. von Humboldt zur Ansicht zu senden. Die Reinschrift, die bereits fertig ist, denke ich morgen auf die Post zu geben. Wenn es Ihnen genehm ist, werde ich morgen Vormittag gehorsamst aufwarten Mit ausgezeichneter Verehrung. Ew. Hochwohlgeb. ergebenster AWvSchlegel d. 16ten April. [2] [leer] [3] [leer] [4] [leer]
[1] Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich, den Entwurf meines Briefes an Hrn. Alex. von Humboldt zur Ansicht zu senden. Die Reinschrift, die bereits fertig ist, denke ich morgen auf die Post zu geben. Wenn es Ihnen genehm ist, werde ich morgen Vormittag gehorsamst aufwarten Mit ausgezeichneter Verehrung. Ew. Hochwohlgeb. ergebenster AWvSchlegel d. 16ten April. [2] [leer] [3] [leer] [4] [leer]
Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von
Humboldt, Alexander de
Humboldt, Friedrich A. von
Humboldt, Alexandre von
Humboldt, Aleksander von
Life and Work of the Correspondence Partners
Geograph, Naturwissenschaftler, Forschungsreisender, Gelehrter, Arzt
Alexander vom Humboldt wuchs auf Schloss Tegel auf, dem Familienbesitz der Humboldts. 1787 begann er zusammen mit seinem Bruder Wilhelm ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Frankfurt (Oder). Ein Jahr später wechselten beide nach Göttingen. 1791 trat Humboldt in den Staatsdienst ein, dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg folgen sollte. 1792 erfolgte die Ernennung zum Assessor im preußischen Bergdepartement. Fortan bewirkte er eine Reformierung des Bergbaus, 1795 erfolgte die Beförderung zum Oberbergmann. 1795 trat er aus dem Staatsdienst aus, um unabhängig für die Planung seiner Forschungsexpeditionen zu sein.
Zwischen 1799 und 1804 unternahm er gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bonpland eine Forschungsreise, die ihn durch Spanien und über Teneriffa nach Venezuela führte. Forschungsaufenthalte in Kuba, Ecuador und Mexiko schlossen sich an. An der südamerikanischen Küste widmete er sich Studien der Meeresströmungen. 1804 kehrte er nach Europa zurück. Die zahlreichen Entdeckungen und Erfahrungsberichte hatten ihn zu einem der populärsten Naturforscher der Zeit gemacht. Der König ernannte ihn zum königlichen Kammerherrn und erteilte eine großzügige Pension. Humboldt verlegte seinen Wohnsitz nach Paris. Unterstützt durch zahlreiche Pariser Gelehrte der Zeit konnte er seine umfangreichen Reiseberichte publizieren.
Als sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation 1827 dem Ende zuneigten, beorderte der König seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. Humboldt hielt eine Vorlesung über physikalische Erdbeschreibung an der Berliner Universität, die berühmten „Kosmos-Vorlesungen“. 1829 folgte auf Einladung des russischen Zaren eine russisch-sibirische Forschungsreise.
Nach der Rückkehr nahm Humboldt weiterhin Einfluss auf Wissenschaft und Kunst in Berlin. Als König Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Kunst und Wissenschaft stiftete, machte er Humboldt zu dessen Kanzler und folgte den Vorschlägen des hochgeschätzten Wissenschaftlers. 1848 vermittelte Humboldt während der revolutionären Ereignisse.
Alexander von Humboldts Bruder Wilhelm war ein bedeutender Politiker, die Brüder Humboldt gelten als die „preußischen Dioskuren“.
Correspondence with August Wilhelm von Schlegel
AWS begegnete Alexander von Humboldt 1805 bei dessen Bruder Wilhelm in Rom. Spätestens 1817 sahen sie sich in Paris wieder. Humboldt spielte in seiner Funktion als preußischer Kammerherr eine Rolle im Berufungsverfahren Schlegels zum Professor. Fortan trafen sich die beiden bei den diversen Paris-Aufenthalten Schlegels. Die erhaltene Korrespondenz weist auf einen besonders in den 1820er und 30er Jahren intensiven Austausch, beispielsweise in Bezug auf Bezeichnungen für Pflanzen, Tiere und Götter in verschiedenen Völkern, Sprachen und Epochen, hin. Nach Humboldts Rückkehr nach Berlin sahen sich die beiden öfters dort und besuchten gegenseitig ihre Vorlesungen. Für seine Rede „Über die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper“ (1827) bat Humboldt Schlegel um Durchsicht des Manuskripts. 1832 trafen sie sich in Paris wieder. Der Austausch schien stets freundschaftlich-kollegial. In den 1840er Jahren änderte sich dies mit dem Disput um die Werkausgabe Friedrichs II. von Preußen. Humboldt und andere versuchten, Schlegel von der Mitarbeit fernzuhalten. 1842 war Humboldt im Bonner Anwesen Schlegels zu Gast. Die Sprache des Austauschs wechselt zwischen Französisch und Deutsch.